Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

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citty
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Re: Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

#11

Beitrag von citty » Fr 11. Apr 2014, 17:21

Hi,

also wenn die kleinen Loecher den Schimmel verursacht haben, bekommet der Bauer sicher Recht. Kinder koennen die Folgen ihres Verhaltens nicht immer vorhersehen, deshalb hat man schliesslich eine Privathaftpflicht! Urlaub auf dem Bauernhof ist zwar schoen aber was Kinder alles anstellen koennen...ich haette da keine ruhige Minute als Bauer.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

Benutzer 146 gelöscht

Re: Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

#12

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Fr 11. Apr 2014, 17:52

mal unabhängig von diesem konkreten Fall: ICH bin überzeugt, dass JEDE Versicherung intern eine Grenze für die Schadenssumme definiert hat, oberhalb welcher UNABHÄNGIG vom Schadenereignis PRINZIPIELL zuerst einmal DIE ZAHLUNG ABGELEHNT WIRD!
So wie sich Versicherungen mit Statistik über das Eintreten von Schadensfällen beschäftigen, beschäftigen sie sich wahrscheinlich auch mit Statistik über die Bereitschaft/Fähigkeit von Versicherungsnehmern, über mehrere Instanzen zu prozessieren, und wenn nur Einer von 10 lieber verzichtet als vor Gericht zu gehen, oder nur Einer von zehn Richtern zu Gunsten der Versicherung entscheidet, hat sich die Strategie wahrscheinlich bereits ausgezahlt (bei solchen Schadenssummen).
Dabei fällt mir ein: gibt es in den Klauseln von Rechtsschutzversicherungen evtl. irgendwo einen Ausschluss der Kostenübernahme bei Prozessen gegen Versicherungen...? :pfeif:
Eigentlich wäre es ansonsten logisch, mit der ersten Versicherung überhaupt (und es gibt ja die Zwangsversicherung, z.B. für Autobesitzer), sofort auch eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. :hmm:

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Reisende
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Re: Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

#13

Beitrag von Reisende » Fr 11. Apr 2014, 20:39

hey hey hey, was ist denn das für eine hetze gegen meinen berufsstand? ;)
frodo hat geschrieben:mal unabhängig von diesem konkreten Fall: ICH bin überzeugt, dass JEDE Versicherung intern eine Grenze für die Schadenssumme definiert hat, oberhalb welcher UNABHÄNGIG vom Schadenereignis PRINZIPIELL zuerst einmal DIE ZAHLUNG ABGELEHNT WIRD!
das ist falsch.
frodo hat geschrieben:So wie sich Versicherungen mit Statistik über das Eintreten von Schadensfällen beschäftigen, beschäftigen sie sich wahrscheinlich auch mit Statistik über die Bereitschaft/Fähigkeit von Versicherungsnehmern, über mehrere Instanzen zu prozessieren, und wenn nur Einer von 10 lieber verzichtet als vor Gericht zu gehen, oder nur Einer von zehn Richtern zu Gunsten der Versicherung entscheidet, hat sich die Strategie wahrscheinlich bereits ausgezahlt (bei solchen Schadenssummen).
das ist denkbar.
aber auch völlig normal. du prüfst doch auch deine erfolgsaussichten, bevor du es auf eine klage ankommen lässt.
frodo hat geschrieben:Dabei fällt mir ein: gibt es in den Klauseln von Rechtsschutzversicherungen evtl. irgendwo einen Ausschluss der Kostenübernahme bei Prozessen gegen Versicherungen...? :pfeif:
Eigentlich wäre es ansonsten logisch, mit der ersten Versicherung überhaupt (und es gibt ja die Zwangsversicherung, z.B. für Autobesitzer), sofort auch eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. :hmm:
nein, einen derartigen ausschluss gibt es nicht. nicht einmal, wenn die versicherung zum gleichen konzern wie die rechtschutz gehört lol.
btw wenn du eine haftpflichtversicherung hast, dann bist du automatisch zumind. passiv rechtschutzversichert. denn die versicherung ist nicht nur verpflichtet, berechtigte ansprüche gegen ihren versicherungsnehmer zu befriedigen, sondern auch unberechtigte ansprüche gegen ihn abzuwehren.
citty hat geschrieben: Kinder koennen die Folgen ihres Verhaltens nicht immer vorhersehen, deshalb hat man schliesslich eine Privathaftpflicht!
nee. deswegen sicherlich nicht. deshalb hat man höchstens die zusatzklausel der forderungsausfalldeckung mit abgeschlossen, eben weil man bei schäden durch kinder meist leer ausgeht, mangels ihrer deliktfähigkeit. lies nochmal was ich zum prinzip einer haftpflichtversicherung geschrieben habe ^^.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

#14

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 11. Apr 2014, 23:04

Ich kann mir irgendwie NICHT vorstellen, daß von explizit "1 Loch" in der Folie (lt. Bericht oben) der ganze Ballen innerhalb von 4 Wochen so hoch verseucht wurde.
Die Rede war vom Anpieksen Ende Oktober (also grad zur Maisernte/Silierung) und knapp 2-3 Wochen später schon heftige Symptome bei den Kühen. :hmm:
Ich frag mich angesichts meiner Sauerkraut-Erfahrungen, ob da nicht eine komplette Fehlgärung vorliegt, so daß sich gar nicht erst eine gut saure MS-Gärung entwickeln konnte?
Wenn der Knabe den Ballen zigfach angestochen hat, wäre das eine mögliche Erklärung.
Aber bei 1 Loch - ich bezweifle solche Auswirkungen - dann müßte schon im Herbst jeder Mäusebiß in die Folie zu solchen Katastrophen führen.
Und wenn es nur 1 Ballen war, mit 1 Loch, dann ist es erst recht nicht verständlich.
Plus die Frage: wenn das nur dieser eine toxische Ballen war - wie viele Kühe würden denn dann wie oft mit dieser speziellen Mischung gefüttert worden sein? Bei vielen Kühen dürfte 1 Ballen alleine noch nicht so viel machen.

Und es stellt sich die Frage, warum man so sehr frisches Silo schon so früh im Herbst füttert - 3 oder 4 Wochen zum Durchfermentieren sollten doch sein, oder?

Ich finde diese ganze Nummer irgendwie nicht logisch.... :hmm:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

#15

Beitrag von citty » Sa 12. Apr 2014, 02:47

Ich glaube inzwischen auch, dass es sich um eine Fehlgaerung handeln koennte, habe ein bisschen gegoogelt. Wenn die Silage z.B. zu nass eingelagert wurde oder ausversehen ein Tierkadaver mitverarbeitet wurde kann sowas sehr schnell gehen.

http://www.ballensilage.com/dateien/gru ... ismus.html

In dem geposteten link steht auch, dass man Ballen geschuetzt lagern und Unbefugten den Zutritt verwehren soll... Die Bauernfamilie tut mir so leid, hoffentlich bekommen sie ihren Schaden ersetzt!

LG Citty
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Benutzer 146 gelöscht

Re: Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

#16

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 12. Apr 2014, 09:35

Reisende hat geschrieben:hey hey hey, was ist denn das für eine hetze gegen meinen berufsstand? ;)
Hallo Reisende!
Wieso Hetze? Ich habe doch nur behauptet, dass Versicherungen tun, was Alle großen Firmen tun: ihren Profit maximieren mit allen verfügbaren Mitteln. ;)
Tut mir Leid, wenn Du Dich in Deiner Berufsehre gekränkt fühlst, aber meine PERSÖNLICHEN Erfahrunen und Solche aus zweiter Hand haben mich nun mal zu dieser Überzeugung gebracht. Vielleicht habe ich und die Leute, die ich kenne, ja ZUFÄLLIG immer Pech mit den Versicherungen gehabt, aber es gab nun mal einen sehr ausgeprägten Zusammenhang zwischen der Schadenhöhe und den Problemen mit dessen Ausgleich durch die Versicherungen.:im:
Wenn Du meine These mit der Statistik über die Erfolgsaussichten von Prozessen bzw. deren Zustandekommen für "denkbar" hältst, kannst Du auch nicht ausschließen, dass sich daraus ein Grenzwert einer Schadenshöhe berechnen lässt, oberhalb der es sich rechnet, es auf einen Prozess ankommen zu lassen! :)

Gruß

frodo

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Re: Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

#17

Beitrag von Reisende » Sa 12. Apr 2014, 12:16

nun, ich kann nur für eine versicherung sprechen, nämlich die, für die ich gearbeitet habe (die mit dem stilisierten adler im logo). ich war da als schadensachbearbeiterin tätig im kfz-bereich und kann zumindest sagen, dass es dort nicht so lief, wie du das schilderst.
kleinschäden werden unkomplizierter reguliert, das zumind ist richtig. da wird dann nicht erst der gutachter losgeschickt, aber das hat schlicht kostengründe. für einen 1.000,- schaden lohnt es sich nicht, noch 500,- gutachterkosten zu investieren.
vll ist es auch ein wenig abhängig davon, welchen versicherer man wählt. ein billig-direkt-versicherer hat vermutlich eine restriktivere regulierungspraxis, weil die prämien dort so knapp kalkuliert sind, aber das ist nur eine vermutung von mir.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Wayan
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Re: Wenn die Haftpflicht nicht zahlen will...

#18

Beitrag von Wayan » Sa 12. Apr 2014, 12:33

Mein Mitgefühl gilt dem Landwirt. Solch ein Schaden ist nicht einfach so wegzustecken. Ob er je einen Teil davon erstattet bekommt halte ich für fragwürdig.

Wenn selbst seine eigenen (Land-)Kinder, die den Verursacherbub beobachteten nicht wussten, dass dieser Streich so gravierende böse Folgen haben kann, kann man dem Bengel keinen Vorsatz nachweisen. Verletzte Aufsichtspflicht bei Ferien auf dem Bauernhof – kaum.
Ist überhaupt der angebliche Schimmel aus gerade diesem Ballen zweifelsfrei die Ursache? Wenn das Futter wegen der mechanisierten Abläufe nicht weiter geprüft wird, sind auch andere Quellen nicht auszuschließen.

Auch wenn meine Sympathie gerade mittelständischen Landwirten gilt, habe ich doch arge Zweifel am Erfolg seiner Klage.
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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Tod von 30 Kühen durch verdorbenen Maissiloballen

#19

Beitrag von 800m-links-vom-deich » Mo 14. Apr 2014, 21:56

Namd,
http://www.augsburger-allgemeine.de/bay ... 18766.html.
Angeblich so viele tote Rinder wegen des Ballens , ich glaube das ist Unfug! Optisch und olfaktorisch - das merkt man doch beim Füttern? Und bei so vielen Kühen - wenn 30 versterben, wäre doch so ein Ballen in null komma Nix weggefuttert und kein wochenlangen Sterben ....

Was meint ihr dazu? Schlampige Recherche, andere Ursache, oder doch möglich?

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Re: Tod von 30 Kühen durch verdorbenen Maissiloballen

#20

Beitrag von kraut_ruebe » Mo 14. Apr 2014, 21:58

800m-links-vom-deich hat geschrieben: Schlampige Recherche
:nick:

http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... rsicherung
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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