Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-14 ... 01-20.html
Nach weiteren Presseberichten wird in Chile bereits eine Versuchsanlage größeren Maßstabs gebaut, die noch dieses Jahr in Betrieb gehen soll.
Nach weiteren Presseberichten wird in Chile bereits eine Versuchsanlage größeren Maßstabs gebaut, die noch dieses Jahr in Betrieb gehen soll.
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Re: Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
interessanter Artikel, nur was passiert wenn sich diese Algen unkontrolliert vermehren?
Ob das so schlimm wird wie die Kriege um´s Öl oder die Probleme mit den "Endlagern"?
Gruß
Johannisbeere
Ob das so schlimm wird wie die Kriege um´s Öl oder die Probleme mit den "Endlagern"?
Gruß
Johannisbeere

Re: Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
@johannisbeere,
allgemein haben genttechnisch veränderte Organissmen nicht in der Umwelt zu suchen und dafür muß gesorgt werden.
Speziell, könnte diese künstliche Eigenschaft eher als harmlos bezeichnet werden, denn wo sollten die Colis schon mit der Fähigkeit Algenzucker zu spalten etwas anfangen können?
Im Meer bei den Wild- Algen jedenfalls nicht, falscher Lebensraum.
Allgemein sind solche Mikroorganissmen meist so empfindlich das sie außerhalb eines gesteuertem Fermentationsprozesses so wie so nicht lange genug überleben können um eine Population auf zu bauen. Und sollte sich dann doch noch ein RNA Stückchen ind die Gene eines anderem Bakteriums verirren, ist die eingebaute Information - Algenzucke spaltendes Enzym - wie schon geschrieben, nicht wirklich problematisch.
Was mich bei solchen Berichten ("huraa, wir haben einen neuen tollen Energielieferant entdeckt!") stört, ist der Umstand, das dadurch das eigentlich wichtige Thema - nämlich das einsparen von Recourcen - verdrängt wird.
Kann mensch reichlich Energie erzeugen, gibt es ja keinen Grund zu sparen und das halte ich persönlich für einen falschen Weg.
Grüße Rati
allgemein haben genttechnisch veränderte Organissmen nicht in der Umwelt zu suchen und dafür muß gesorgt werden.
Speziell, könnte diese künstliche Eigenschaft eher als harmlos bezeichnet werden, denn wo sollten die Colis schon mit der Fähigkeit Algenzucker zu spalten etwas anfangen können?
Im Meer bei den Wild- Algen jedenfalls nicht, falscher Lebensraum.
Allgemein sind solche Mikroorganissmen meist so empfindlich das sie außerhalb eines gesteuertem Fermentationsprozesses so wie so nicht lange genug überleben können um eine Population auf zu bauen. Und sollte sich dann doch noch ein RNA Stückchen ind die Gene eines anderem Bakteriums verirren, ist die eingebaute Information - Algenzucke spaltendes Enzym - wie schon geschrieben, nicht wirklich problematisch.
Was mich bei solchen Berichten ("huraa, wir haben einen neuen tollen Energielieferant entdeckt!") stört, ist der Umstand, das dadurch das eigentlich wichtige Thema - nämlich das einsparen von Recourcen - verdrängt wird.
Kann mensch reichlich Energie erzeugen, gibt es ja keinen Grund zu sparen und das halte ich persönlich für einen falschen Weg.
Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]
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Re: Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
da hast du wohl vollkommen Recht.
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Re: Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
In Italien wird von einem italienisch-russischen Unternehmen eine Algen-Biodiesel-Anlage in Betrieb genommen:
http://www.heise.de/tp/news/Algen-Biodi ... 23122.html
Inwieweit da genmodifizierte Mikroorganismen eine Rolle spielen, konnte ich aus dem Artikel nicht ersehen.
Interessant wäre die Energie-Ausbeute/ha im Vergleich zu Mais, Raps oder PV.
Vielleicht eine Nutzungsmöglichkeit für giftmüllverseuchte Flächen in Süditalien, die dringend aus der Nahrungsproduktion genommen müßten...
Edit: ein tp-Forist hat erstaunliche ha-Erträge rausgesucht:
http://www.heise.de/tp/blogs/foren/S-10 ... 7817/read/
Demnach hätten Algen einen fast zehnmal höheren Öl-Ertrag als Raps - bemerkenswert.
Das technische System funktioniert aber wohl nur in frostfreien Gegenden?
http://www.heise.de/tp/news/Algen-Biodi ... 23122.html
Inwieweit da genmodifizierte Mikroorganismen eine Rolle spielen, konnte ich aus dem Artikel nicht ersehen.
Interessant wäre die Energie-Ausbeute/ha im Vergleich zu Mais, Raps oder PV.
Vielleicht eine Nutzungsmöglichkeit für giftmüllverseuchte Flächen in Süditalien, die dringend aus der Nahrungsproduktion genommen müßten...
Edit: ein tp-Forist hat erstaunliche ha-Erträge rausgesucht:
http://www.heise.de/tp/blogs/foren/S-10 ... 7817/read/
Demnach hätten Algen einen fast zehnmal höheren Öl-Ertrag als Raps - bemerkenswert.
Das technische System funktioniert aber wohl nur in frostfreien Gegenden?
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org
Re: Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
Hallo,
ich habe vor sehr sehr vielen Jahren mal einen Science Fiction Roman gelesen. Da ging es damals darum, daß eine Firma auch ein Bakterium oder Ähnliches entwickelt hat, was auf Mülldeponien alte Plastikreste "umwandeln" sollte. Hat zuerst ja auch sehr gut funktioniert, aber irgendwann hat es sich weiterentwickelt und alles Plastik weltweit angegriffen. Lief so ab wie bei einer Pandemie.
Und es wurde damals sehr anschaulich beschrieben, was passiert, wenn im Auto, im Haushalt, im Flugzeug, etc. etc. plötzlich alles Plastik sich auflöst.
Sollte so etwas jemals heute passieren - das wäre dann wohl wirklich der Weltuntergang der Welt wie wir sie kennen.
Dagmar
ich habe vor sehr sehr vielen Jahren mal einen Science Fiction Roman gelesen. Da ging es damals darum, daß eine Firma auch ein Bakterium oder Ähnliches entwickelt hat, was auf Mülldeponien alte Plastikreste "umwandeln" sollte. Hat zuerst ja auch sehr gut funktioniert, aber irgendwann hat es sich weiterentwickelt und alles Plastik weltweit angegriffen. Lief so ab wie bei einer Pandemie.
Und es wurde damals sehr anschaulich beschrieben, was passiert, wenn im Auto, im Haushalt, im Flugzeug, etc. etc. plötzlich alles Plastik sich auflöst.
Sollte so etwas jemals heute passieren - das wäre dann wohl wirklich der Weltuntergang der Welt wie wir sie kennen.

Dagmar
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Re: Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
Die Autoren dieser Romane suchen sich nur den Teil der Chemie heraus, der zur erdachten Geschichte passt.Dagmar hat geschrieben:Da ging es damals darum, daß eine Firma auch ein Bakterium oder Ähnliches entwickelt hat, was auf Mülldeponien alte Plastikreste "umwandeln" sollte. Hat zuerst ja auch sehr gut funktioniert, aber irgendwann hat es sich weiterentwickelt und alles Plastik weltweit angegriffen
In Wirklichkeit fuktioniert alles etwas komplizierter.
Obelix müsste sich z.B. jedesmal wieder ausbuddeln, nachdem er einen Hinkelstein geworfen hat.
Auch Superman hätte in der realen Welt so seine Probleme mit dem actio = reactio - Prinzip
Was unter Plasik daherkommt, ist chemisch von sehr unterschiedlicher Natur.
Der weltweit häufigste Naturstoff, Holz, hat mit Plastik sehr viel gemeinsam: es sind Polymere von relativ einfach gebauten Molekülen, die durch gezielte Beimengung anderer Substanzen die gewünschten Eigenschaften erhalten.
Holz gibt es schon seit etwa 350 Millionen Jahren, und trozdem ist es nach wie vor sehr dauerhaft.
Am Plastik merkt man sehr gut den Fluch der Dauerhaftigkeit.
Gäbe es keine Mikroorganismen, welche Holz abbauen könnten, wäre das schon lange das Ende aller Ökosysteme gewesen.
Biologische Prozesse brauchen Luft, Feuchtigkeit und den passenden Temperaturbereich. Daran dürfte auch das plastikfressende Superbakterium gebunden sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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Re: Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
Erinnert mich doch irgendwie an"mit Schirm, Charme und Melone" und dem geldscheinfressenden Bakterium. Da war auch mal was mit eisenfressenden Bakterien.
Grüße
Robert
Grüße
Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.
leider war sie grad nicht da.
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Re: Gentech-Bakterium wandelt Braunalgen in Kraftstoff
Es gibt seit dem Archaikum chemoautotrophe Bakterien, die die Energie für ihren Stoffwechsel dadurch gewinnen, dass sie irgendwelche chemischen Reaktionen durchführen, die Energie freisetzen. Wenn eine Substanz unter gegebenen Bedingungen nicht so chemisch verändert werden kann, dass dadurch Energie frei wird, dann ist diese Substanz nicht weiter abbaubar.Narrenkoenig hat geschrieben:Erinnert mich doch irgendwie an"mit Schirm, Charme und Melone" und dem geldscheinfressenden Bakterium. Da war auch mal was mit eisenfressenden Bakterien.
Deshalb kann Zucker unter Luftabschluss trotzdem vergärt werden, Steinkohle, Erdöl und daraus hergestellte Polymere aber nicht.
Daran kann auch die Gentechnik nichts ändern.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.