Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#11

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 20. Feb 2014, 17:31

Als wir unseren Acker "urbar" gemacht haben war er überzogen mit einem Dickicht aus Brennnesseln. Das teilweise daumendicke Wurzelgeflecht haben wir aufgerollt wie einen Teppich. Alles auf den Kompost, der muss ordentlich durchrotten.
Brennnessel zeigen Stickstoff im Boden an, je besser sie wachsen um so mehr Stickstoff ist im Boden. Wir haben nur noch Brennnesssel bei "Schmuddelstellen", im restlichen Garten auf den Beeten sind sie verschwunden.
Die Raupe des Tagpfauenauges braucht die Brennnessel.
100_1324.JPG

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Daisy Duck
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Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#12

Beitrag von Daisy Duck » Fr 21. Feb 2014, 18:58

Auf die Raupen warte ich ... und warte ich und warte ich. Bisher haben sie nicht dabei geholfen irgendetwas in Schach zu halten. Bisher hat sich noch überhaupt nirgend ein Tierchen daran vergriffen.
Irgendwo darf bestimmt auch ein Rest Brennesseln stehen bleiben - aber nicht nahezu flächendeckend. Und eine weitere Verbreitung möchte ich nicht unterstützen..

Danke für das Teilen Eurer Erfahrungen! :grinblum:

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Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#13

Beitrag von fuxi » Fr 21. Feb 2014, 19:06

Ich kann nie genug Brennesseln haben :mrgreen: Jauche, Grünfutter, Trockenfutter ... so viele Möglichkeiten.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#14

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 21. Feb 2014, 19:26

fuxi hat geschrieben:so viele Möglichkeiten....
und die Samen!!
Die Ernte ist allerdings riskant, weil dabei auch Samen auf den Boden fallen....

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Daisy Duck
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Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#15

Beitrag von Daisy Duck » So 23. Feb 2014, 22:56

Hallo,

Huch, sogar die Samen kann man nutzen? Das werde ich mal ausprobieren an einer kleinen Stelle - und meinem motzenden Nachbarn erklären, dass das kein wildgewordenes ungepflegtes Brennesseldickicht ist sondern mein erweiterter Nutzgarten als Brennesselfeld :lol:

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Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#16

Beitrag von rinswind275 » Mo 24. Feb 2014, 00:26

die samen und die blätter benutzen wir im bushcraft und survivalbereich für suppen oder tee.die samen kann man essen,ebenso wie die blätter.

Heilwirkung:
blutreinigend,blutbildend,blutstillend,Stoffwechselfördernd,Harnwegserkrankungen,Rheumatismus,Gicht,Haarwuchsfördernd,Schuppen,Frühjahrsmüdigkeit,Appetitlosigkeit,Verstopfung,Durchfall,Magenschwäche,Nierenschwäche,Diabetes (unterstützend),Bluthochdruck,Menstruationsbeschwerden

Inhaltsstoffe: Nesselgift, Vitamine, Mineralien, Histamin, Sekretin
Sammelzeit: März bis August, Samen: Frühherbst

http://www.youtube.com/watch?v=in7KTcUA-qk

hier nochmal ne doku über die brennessel,da freut sich dann auch der nachbar:

http://www.youtube.com/watch?v=eMhMADHZfA8

im internet gibt es händler die nützlinge anbieten.leider finde ich im moment die links nicht mehr,aber vielleicht finde ich ja noch welche wo du die raupen oder jedenfalls deren eier kaufen kannst.es gibt ja auch schmetterlingszüchter etc.
allerdings bevorzuge ich gerade bei brennesseln die nutzung und nicht das roden.die jauche kann man mit etwas steinmehl versetzen,dann riecht sie nicht mehr so streng.
wenn du erst den nutzen erkannt hast,wirst du sicherlich auch ein freund der brennessel. :daumen:
Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#17

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Mo 24. Feb 2014, 23:10

@ rinswind275 eine kleinigkeit fehlt noch in deiner Aufzählung.
Brennnesseltee ist extrem Harntreibend. Zwei Tassen am Abend und man kann alle halben Stunden aufs Clo :haha:
Also lieber am Morgen, dann hat man eine ruhige Nacht :mued:

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Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#18

Beitrag von rinswind275 » Mo 24. Feb 2014, 23:33

RichardBurgenlandler hat geschrieben:@ rinswind275 eine kleinigkeit fehlt noch in deiner Aufzählung.
Brennnesseltee ist extrem Harntreibend. Zwei Tassen am Abend und man kann alle halben Stunden aufs Clo :haha:
Also lieber am Morgen, dann hat man eine ruhige Nacht :mued:
wollt nich zuviel klugscheißen,sonst bekomm ich noch n schlechten ruf,grinz
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Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#19

Beitrag von Daisy Duck » Do 11. Sep 2014, 09:49

Hallo,

ich habe dieses Jahr versucht den Kompost und die Brennesseln zu verjauchen, aber das Verhältnis von Nutzgarten - Jauche ist überhaupt nicht ausgeglichen. Ich musste feststellen, ich kann gar nicht soviel verjauchen, wie ich müsste, um den sichtbar aufzubrauchen. Zumal die Brennesseln so schnell wieder nachwachsen, dass ich kaum dem fertigen Kompost verjauchen konnte.

Wir haben schweren Lehmboden und ich sorge mich etwas, dass es zuviel des Guten werden könnte. Jedenfalls sind die Blumen, die im Nutzgarten stehen, deutlich größer geworden als die ohne Jauche im Blumenbeet. :grinblum:

Jetzt überlege ich, ob ich auf eine kleine, überschaubare Stelle nach dem Raussammeln der Brennesselwurzeln so ca. 20 cm des verseuchten Kompost auf ein Beet schichte im Frühling und dann darauf Kürbis - Wäre das was oder ist das eine ganz doofe Idee weil man dazwischen schlecht jäten kann? Mit Kürbis habe ich noch keine weiteren Erfahrungen... :hmm:

Andreas75
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Re: Kompost von Brennesseln überwuchert - nutzbar?

#20

Beitrag von Andreas75 » Do 11. Sep 2014, 15:38

Hy!

Gerade die Brennnesselsamen sind richtig bombiges Kraftfutter. Mein Opa hat mal einen Schwank aus seiner Jugend erzählt, wonach, wenn ein nicht mehr ganz taufrisches Pferd zu verkaufen war, dem ordentlich Brennnesselsamen ins Futter getan wurden, wovon es richtig feist wurde und glänzendes Fell bekam. Da konnte man wohl mal eben bis zu den doppelten Preis für den selben alten Klepper rausschlagen :lol: .

Ansonsten sind wie schon gesagt weniger die Wurzeln das Problem, die kann man ja gut raussortieren, wenn man den Kompost eh Stück für Stück bewegt, sondern die Samen. Ich für meinen Teil versuche dem bei mir auch existierenden Problem zu begegnen und die überufernden Nesselbestände zu reduzieren, indem ich außer den Raupen- Nesseln alles ernte was geht, bevor die Samen reif sind, und das ganze zweimal im Jahr (der zweite Durchgang steht unmittelbar an), denn seit ich hier kultiviere und Licht in die Sache bringe, haben sich die Nesselbestände auf unserem fetten, feuchten Boden hier schätzungsweise verdreifacht. Als kleines Beispiel, wie wir hier mit Stickstoff im Boden gesegnet sind:
- 2013 ein paar Sonnenblumen einfach in die da noch Wiese gepflanzt, ohne Dünger, ohne Vorbereitung, einfach reingeknallt. Die Teile wurden 3 m hoch, wenngleich stickstofftypisch etwas gurkig und gakelig.
- Dies Jahr, der Knüller schlechthin, Kürbisse in die ehemalige, schon nahezu zum Garten kultivierte Wiese gepflanzt. Ebenfalls ohne jeden Kompost oder Dünger, einfach rein da. Die beiden Teile, einen Meter auseinander gepflanzt, bedecken aktuell gut und gerne 25 m² (!), wenngleich sie nur 2 Kürbisse dran haben, was aber ebenfalls typisch ist für Stickstoff, weil der das vegetative Wachstum ungeheuer puscht, aber nicht Blüte und Fruchtansatz. Und das, obwohl die beiden am Anfang zwei/ drei Wochen im Wachstum stockten, weil das Wetter da recht kühl und regnerisch war. Wenn die von Anfang an losgewachsen wären, könnte ich da vor Kürbisranken wohl schon nicht mehr treten :lol: ... Aber um den ganzen Überschuss an Stickstoff da raus zu kriegen, ist Kürbis genau das richtige, die anderen fehlenden Komponenten ergänze ich durch Holzasche (Phosphor und Kalium) und allerhand Mulch.
Tja, und Holundersämlinge, die werden im ersten Jahr ohne weiteres 50 cm hoch. Der Boden hier ist echt irre! Und entsprechend wuchern Kriechender Hahnenfuß und Brennnesseln. Grauenvoll, egal wie lecker und gesund die letzteren auch sein mögen...

Was die Wurzeln angeht: Wer die frisch und roh auf den Kompost schmeißt, wäre natürlich irgendwie selber schuld, wenn die wieder loswuchern. Die packt man am besten erstmal zwei Wochen irgendwohin, wo richtig die Sonne draufbruzzelt, damit sie austrocknen und absterben. Erst DANN kann man sie gefahrlos auf den Kompost bringen, oder, da ebenfalls sehr heilkräftig, Pülverchen und Co. draus machen.

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