Haus in Ungarn
Re: Haus in Ungarn
Hallo Andrea,
Ich lebe schon einige Jahre relativ in der nähe (50km).
Wie schon von jemanden erwähnt, Grundbuch ist wichtig - eine Einsicht kostet dir etwa 20 Euro.
Einschränkungen beim Kauf gibt es nur bei Agrarflächen, die auch als solche im Grundbuch ausgewiesen sind.
Soweit ich vom Notar informiert wurde, ist auch bei Agrarflächen ab März 2014, ein Ha möglich.
Weiterhin gilt dabei aber zu beachten, das in dieser Reihe Vorkaufsrecht bei Agrarflächen besteht - Pächter - Nachbar - Landwirtschaftlich handelnde Personen, dann Du.
Bauland kannst du zumindest als Eu Bürger erwerben so viel du willst.
Stromanschluss ist genau zu Prüfen, und beim Kaufvertrag ist der Wert des Zählers festzuhalten, ebenso bei der Wasseruhr.
Generell solltest du Verhandlungen auf keinen Fall alleine führen, am besten einen Ungarn verhandeln lassen.
Möglicherweise könnte ich dir ja behilflich sein, ich Sprech soweit Ungarisch, und hab schon das eine oder andere Stück Land hier erworben.
Wenn du möchtest kannst du mich auch anrufen, gib mir per pn bescheid, dann schick ich dir gerne meine Nummer.
Grüße aus dem Paprikaland !
Ich lebe schon einige Jahre relativ in der nähe (50km).
Wie schon von jemanden erwähnt, Grundbuch ist wichtig - eine Einsicht kostet dir etwa 20 Euro.
Einschränkungen beim Kauf gibt es nur bei Agrarflächen, die auch als solche im Grundbuch ausgewiesen sind.
Soweit ich vom Notar informiert wurde, ist auch bei Agrarflächen ab März 2014, ein Ha möglich.
Weiterhin gilt dabei aber zu beachten, das in dieser Reihe Vorkaufsrecht bei Agrarflächen besteht - Pächter - Nachbar - Landwirtschaftlich handelnde Personen, dann Du.
Bauland kannst du zumindest als Eu Bürger erwerben so viel du willst.
Stromanschluss ist genau zu Prüfen, und beim Kaufvertrag ist der Wert des Zählers festzuhalten, ebenso bei der Wasseruhr.
Generell solltest du Verhandlungen auf keinen Fall alleine führen, am besten einen Ungarn verhandeln lassen.
Möglicherweise könnte ich dir ja behilflich sein, ich Sprech soweit Ungarisch, und hab schon das eine oder andere Stück Land hier erworben.
Wenn du möchtest kannst du mich auch anrufen, gib mir per pn bescheid, dann schick ich dir gerne meine Nummer.
Grüße aus dem Paprikaland !
Re: Haus in Ungarn
Ich würd mich als Ungarnlandbesitzerin hier auch mal gerne einklinken.
Zu den rechtlichen Fragen. Ich habe meinen Kauf über einen Österreichischen Makler, der in Ungarn lebt abgewickelt http://www.casa-mia.at/ Er war sehr bemüht und es lief alles sehr korrekt, bis auf ein paar Kleinigkeiten, über die ich mich vllt. später auslasse. Die meisten arbeiten mit ungarischen Rechtsanwälten zusammen, meiner war in Szombathely und machte auf mich einen äusserst korrekten Eindruck. Die Verträge wurden alle beglaubigt übersetzt und alles lief völlig problemlos ab. Auch die Eintragung ins Grundbuch.
Zum Zustand der ungarischen Häuser.
Du kaufst das LAND, nicht das Haus. Die sind meist in einem sehr bedauernswertem Zustand. In meinem Fall hatte ich Glück, da die deutschen Vorbesitzer einiges investiert hatten um Grundversorgung zu restaurieren und herzustellen. (Wasserleitungen, Kanalzulauf, Strom etc) Die Häuser am Land in Ungarn haben allesamt eine Bauweise, die würde westeuropäischen Statikern und Baumeistern den Angstschweiss auf die Stirne treiben. Kings (meine ungarische Hausmeisterin) im O-Ton: Ahnaja, wenn du Risse im Mauerwerk hast, das ist normal hier, dann spannen wir Ungarn das einfach mit nem Stahlträger zusammen und gut ist.
Die Ungarn sind Weltmeister im reparieren. Im provisorischem wohlgemerkt.
Ich habe ähnliche Bedingungen wie du und ich hab am Anfang auch daran gedacht Drainage legen zu lassen (etwas was mir mein Makler, der auch ne Baufirma betreibt) ans Herz legen wollte. Ich habe es abgelehnt. Die Mauern trocknen, sofern es sich um gemischten Lehm/Ziegelbau handelt nach ohnehin, wenn Dachrinne da und wenn du das Haus beheizt und belüftest. In der Regel stehen die Häuser mehrere Jahre leer, bevor sie einen Käufer finden. Das ist heute noch mehr Thema als noch vor Jahren als der Boom für nicht so ganz Reiche, die sich in der Pension da im günstigen Ungarn absetzen wollten grade aktuell war. Heute sind die Leute durch Orbans fragwürdige Politik vorsichtiger geworden. Ich wurde schon oft drauf hingewiesen, dass ich ja nun enteignet würde....völliger Blödsinn, aber da siehste mal was in den Köpfen hängen bleibt.
Die Häuser stehen also jahrelang leer. Und das tut der fragilen Bausubstanz extremst ungut. Das muss dir klar sein. Trocken bekommste das in einem vernünftigen Maß...mit viel Geduld. Und lass dir keine Injektions-Dingers und Schneideverfahren mit eingeschobenen Stahlblechen oder so Kram andrehen.
Wichtig ist...
Dachstuhl: Schau dir das Holz genau an. Hausbock, ja oder nein? Frische Löcher, frisches Bohrmehl in kleinen Häufchen. Hausschwamm? Der Bock geht nur auf bereits geschädigtes Holz. Da ist dann meist Der Schwamm drinnen und der wandert liebstens gerne in Mauern und überall hin. Grade wenn Häuser nicht beheizt sind. Ein Paradies für Zersetzungsprozesse. Sind die Balken aus Eiche oder Robinie...halten sie einiges aus. Schau dir das genau an, recherchiere, mach Fotos.
Ein auszutauschender Dachstuhl bricht dir das Genick. Auch in Ungarn.
Du schreibst du willst das Haus derweil nur als Ferienhaus nutzen. Naja nagut. NUR....sei dir bewusst, dass dir die Hütte bevor du bis drei zählen kannst dreimal ausgeräumt wird. Entweder du investierst in eine perfekt Überwachung, Alarmanlage, Fotofalle etc. Oder, du fährst jeden Urlaub da runter neues Zeugs.
Bei mir wurde 5x eingebrochen in den 5 Jahren die ich das Haus und den Grund habe. Vergiss die Polizei. Die Roma nehmen auf den Dörfern überhand, sie leben davon, in bestimmten Regionen, die Häuser zu leeren. Und sie machen sich einen Sport daraus. Wenn du also gute Nerven hast....
Such dir unbedingt jemanden im Dorf, mit dem du dich verständigen kannst und der dir gegebenenfalls zu Hilfe kommt. Zumindest solange du kein gutes ungarisch sprichst. Und ungarisch ist nun mal eine Sprache, die sehr sehr schwer zu erlernen ist. Ich habe 2 solcher Busenfreunde. Mein Imker Joszi, drei Häuser weiter, der lebt aber eigentlich in der nächsten Stadt und die Kinga, die lange in Deutschland gelebt hat und nun wieder "zu Hause" ist. Sie erledigen vieles für mich, wofür ich mich immer mit großen Fresspaketen bedanke.
Ich liebe das Klima, die Unberührtheit dort, die Freiheit (niemand schert sich um dich) ...aber überlege bitte auch ob du mit dem politischen System, das Orban da aufzieht zurechtkommen kannst und überlege auch, was es für dich bedeuten würde, wenn da beschlossen würde, dass nun einfach mal ALLE Ausländer aus Ungarn raus müssten. Sicher würde die EU da Sturm laufen aber am Anfang wäre es vermutlich ein laues Lüftchen und aber...wie würdest du dich da fühlen? Ich kanns dir aus meiner Sicht sagen. Ich bin nicht glücklich über die politische und demografische Entwicklung dort. Aber...dort ist meine Lebensgrundlage. Von daher...gilt zumindest für mich: Get use of it.
Schau dir das Haus an, hol dir nen Statiker (kriegt nen Nervenzusammenbruch) fang an zu träumen, überleg dir, was erträglich für dich wäre.
Soweit so gut :-)
Liebe Grüße
Salviona
Zu den rechtlichen Fragen. Ich habe meinen Kauf über einen Österreichischen Makler, der in Ungarn lebt abgewickelt http://www.casa-mia.at/ Er war sehr bemüht und es lief alles sehr korrekt, bis auf ein paar Kleinigkeiten, über die ich mich vllt. später auslasse. Die meisten arbeiten mit ungarischen Rechtsanwälten zusammen, meiner war in Szombathely und machte auf mich einen äusserst korrekten Eindruck. Die Verträge wurden alle beglaubigt übersetzt und alles lief völlig problemlos ab. Auch die Eintragung ins Grundbuch.
Zum Zustand der ungarischen Häuser.
Du kaufst das LAND, nicht das Haus. Die sind meist in einem sehr bedauernswertem Zustand. In meinem Fall hatte ich Glück, da die deutschen Vorbesitzer einiges investiert hatten um Grundversorgung zu restaurieren und herzustellen. (Wasserleitungen, Kanalzulauf, Strom etc) Die Häuser am Land in Ungarn haben allesamt eine Bauweise, die würde westeuropäischen Statikern und Baumeistern den Angstschweiss auf die Stirne treiben. Kings (meine ungarische Hausmeisterin) im O-Ton: Ahnaja, wenn du Risse im Mauerwerk hast, das ist normal hier, dann spannen wir Ungarn das einfach mit nem Stahlträger zusammen und gut ist.
Die Ungarn sind Weltmeister im reparieren. Im provisorischem wohlgemerkt.
Ich habe ähnliche Bedingungen wie du und ich hab am Anfang auch daran gedacht Drainage legen zu lassen (etwas was mir mein Makler, der auch ne Baufirma betreibt) ans Herz legen wollte. Ich habe es abgelehnt. Die Mauern trocknen, sofern es sich um gemischten Lehm/Ziegelbau handelt nach ohnehin, wenn Dachrinne da und wenn du das Haus beheizt und belüftest. In der Regel stehen die Häuser mehrere Jahre leer, bevor sie einen Käufer finden. Das ist heute noch mehr Thema als noch vor Jahren als der Boom für nicht so ganz Reiche, die sich in der Pension da im günstigen Ungarn absetzen wollten grade aktuell war. Heute sind die Leute durch Orbans fragwürdige Politik vorsichtiger geworden. Ich wurde schon oft drauf hingewiesen, dass ich ja nun enteignet würde....völliger Blödsinn, aber da siehste mal was in den Köpfen hängen bleibt.
Die Häuser stehen also jahrelang leer. Und das tut der fragilen Bausubstanz extremst ungut. Das muss dir klar sein. Trocken bekommste das in einem vernünftigen Maß...mit viel Geduld. Und lass dir keine Injektions-Dingers und Schneideverfahren mit eingeschobenen Stahlblechen oder so Kram andrehen.
Wichtig ist...
Dachstuhl: Schau dir das Holz genau an. Hausbock, ja oder nein? Frische Löcher, frisches Bohrmehl in kleinen Häufchen. Hausschwamm? Der Bock geht nur auf bereits geschädigtes Holz. Da ist dann meist Der Schwamm drinnen und der wandert liebstens gerne in Mauern und überall hin. Grade wenn Häuser nicht beheizt sind. Ein Paradies für Zersetzungsprozesse. Sind die Balken aus Eiche oder Robinie...halten sie einiges aus. Schau dir das genau an, recherchiere, mach Fotos.
Ein auszutauschender Dachstuhl bricht dir das Genick. Auch in Ungarn.
Du schreibst du willst das Haus derweil nur als Ferienhaus nutzen. Naja nagut. NUR....sei dir bewusst, dass dir die Hütte bevor du bis drei zählen kannst dreimal ausgeräumt wird. Entweder du investierst in eine perfekt Überwachung, Alarmanlage, Fotofalle etc. Oder, du fährst jeden Urlaub da runter neues Zeugs.
Bei mir wurde 5x eingebrochen in den 5 Jahren die ich das Haus und den Grund habe. Vergiss die Polizei. Die Roma nehmen auf den Dörfern überhand, sie leben davon, in bestimmten Regionen, die Häuser zu leeren. Und sie machen sich einen Sport daraus. Wenn du also gute Nerven hast....
Such dir unbedingt jemanden im Dorf, mit dem du dich verständigen kannst und der dir gegebenenfalls zu Hilfe kommt. Zumindest solange du kein gutes ungarisch sprichst. Und ungarisch ist nun mal eine Sprache, die sehr sehr schwer zu erlernen ist. Ich habe 2 solcher Busenfreunde. Mein Imker Joszi, drei Häuser weiter, der lebt aber eigentlich in der nächsten Stadt und die Kinga, die lange in Deutschland gelebt hat und nun wieder "zu Hause" ist. Sie erledigen vieles für mich, wofür ich mich immer mit großen Fresspaketen bedanke.
Ich liebe das Klima, die Unberührtheit dort, die Freiheit (niemand schert sich um dich) ...aber überlege bitte auch ob du mit dem politischen System, das Orban da aufzieht zurechtkommen kannst und überlege auch, was es für dich bedeuten würde, wenn da beschlossen würde, dass nun einfach mal ALLE Ausländer aus Ungarn raus müssten. Sicher würde die EU da Sturm laufen aber am Anfang wäre es vermutlich ein laues Lüftchen und aber...wie würdest du dich da fühlen? Ich kanns dir aus meiner Sicht sagen. Ich bin nicht glücklich über die politische und demografische Entwicklung dort. Aber...dort ist meine Lebensgrundlage. Von daher...gilt zumindest für mich: Get use of it.
Schau dir das Haus an, hol dir nen Statiker (kriegt nen Nervenzusammenbruch) fang an zu träumen, überleg dir, was erträglich für dich wäre.
Soweit so gut :-)
Liebe Grüße
Salviona
Re: Haus in Ungarn
Hi ihr,
danke für die vielen Antworten, grad die von den in Ungarn lebenden haben mir sehr weiter geholfen und auch viel bestätigt von dem was ich bereits wusste. Ja und den Herzinfarkt von ungarischer Bauweise, da hab ich ja schon vorgewarnt... Die Idee da ein deutsches Eigenheim fürn halben Preis zu bekommen, mit deutschen Ansprüchen und ungarischen Handwerkern, das geht schief. Das kenn ich schon von Wien wenn "renoviert" wird, mit ein paar Pfuschern aus den diversen Nachbarländern...
Gut auch die Bestätigung, dass es wirklich möglich ist normales Bauland zu kaufen, als EU Bürger. Und Grundbucheintrag lässt sich ja besorgen.
zur Sprache: ja die ist wirklich witzig, zum Glück bin ich sprachbegabt, aber das ist grad am Anfang ne Schwierigkeit. Aber zumindest für mich eine lösbare, und der Nachbar spricht sogar deutsch.
Die ersten zwei Renovierungsbücher hab ich mittlerweile... und auch um einiges realistischere Vorstellungen was da auf mich zu kommt, finanziell und Aufwand. Oh je, da war ich viel zu optimistisch. Jetzt heißt es entweder Ansprüche zurückschrauben und zurück auf Camping-Outdoor-Niveau, oder Finanzen aufstocken.
Parallel schau ich mich aber dann doch auch wieder in Deutschland um nach Möglichkeiten die weniger rustikal sind. Mal schaun...
Viszlát!
Andrea
danke für die vielen Antworten, grad die von den in Ungarn lebenden haben mir sehr weiter geholfen und auch viel bestätigt von dem was ich bereits wusste. Ja und den Herzinfarkt von ungarischer Bauweise, da hab ich ja schon vorgewarnt... Die Idee da ein deutsches Eigenheim fürn halben Preis zu bekommen, mit deutschen Ansprüchen und ungarischen Handwerkern, das geht schief. Das kenn ich schon von Wien wenn "renoviert" wird, mit ein paar Pfuschern aus den diversen Nachbarländern...
Gut auch die Bestätigung, dass es wirklich möglich ist normales Bauland zu kaufen, als EU Bürger. Und Grundbucheintrag lässt sich ja besorgen.
zur Sprache: ja die ist wirklich witzig, zum Glück bin ich sprachbegabt, aber das ist grad am Anfang ne Schwierigkeit. Aber zumindest für mich eine lösbare, und der Nachbar spricht sogar deutsch.
Die ersten zwei Renovierungsbücher hab ich mittlerweile... und auch um einiges realistischere Vorstellungen was da auf mich zu kommt, finanziell und Aufwand. Oh je, da war ich viel zu optimistisch. Jetzt heißt es entweder Ansprüche zurückschrauben und zurück auf Camping-Outdoor-Niveau, oder Finanzen aufstocken.
Parallel schau ich mich aber dann doch auch wieder in Deutschland um nach Möglichkeiten die weniger rustikal sind. Mal schaun...
Viszlát!
Andrea
- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Haus in Ungarn
Aus Renovationsbüchern allein lernst du so renovieren wie man aus Kochbüchern allein kochen lernt.
Finanzen aufstocken ist naheliegend, aber wenn man keine Erfahrung hat schwer abzuschätzen.
Wenn du in D was suchst, schau Dich in strukturschwachen Landstrichen mit Landflucht um.
Finanzen aufstocken ist naheliegend, aber wenn man keine Erfahrung hat schwer abzuschätzen.
Wenn du in D was suchst, schau Dich in strukturschwachen Landstrichen mit Landflucht um.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Haus in Ungarn
Hallo Andrea,
in Deutschland umsehen, ist genau das was ich auch im Vorfeld meines Hauskaufs in Ungarn gemacht habe. Ich bin nach Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg gekommen, da ich einige Freunde in Berlin habe, die mir das wärmstens ans Herz gelegt haben. Was war meine Erfahrung? Noch schlimmere Ruinen als ich dann im Nachhinein in Ungarn vorgefunden habe. Durch die jahrelangen Leerstände sind die Häuser bedingt auch durch die noch ungünstigeren klimatischen Umstände in einem erbärmlichen Zustand, die noch viel mehr Renovierungsaufwand erfordern.
Dazu kommt und das darf man nicht vernachlässigen folgender Umstand: Wenn du in Deutschland/Österreich...ein Haus renovierst und du machst das mit ner Truppe Pfuscher, weil du was sparen willst oder in Eigenregie, dann kloppen dir die Behörden da schneller auf die Finger als du ne Maurerkelle in die Hand nehmen kannst. Für jedes "Scheisshaus" (sorry
) brauchst hierzulande eine von 37 Behörden ausgefertigte Expertise und Genehmigung.
In Ungarn interessiert es niemanden auch nur einen Furz, was du auf deinem Grundstück anstellst, was du herumbastelst, mit wem du herumbastelst. Entweder dem politischen Chaos oder dem generellen strukturellen Chaos geschuldet bist du am Land in Ungarn frei wie nen Vogel. Samt Feuer im Garten. Deine Nachbarn sind dort in ihrem Bestreben sich am Leben zu erhalten und eben das notwendige dafür zu tun genauso stillschweigend mit allem einverstanden, wie du es sein solltest. In Deutschland/Österreich hängen sie dir ne Klage an, wenn du deinen Apfelbaum zu weit zu Nachbars Garten hinpflanzt. Es ist die unterschiedliche Einstellung zu dem was man machen soll und wie man leben sollte.
Renovieren in Ungarn..nicht aus Büchern, Andrea. Such dir GUTE Kontakte, denen du vertraust aus dem Ort. Es gibt auch diverse (wenige) Ungarnforen für Auswanderer, dort mal anknüpfen und fragen, wer Kontakte zu verlässlichen Handwerkern hat, die dich nicht über den Tisch ziehen.
Es gibt nur genau 2 Gründe warum du dich nicht in die Landschaft und die Lebensweise dort verlieben könntest:
Du bist ein politisch sehr engagierter Mensch und kommst mit Orban nicht klar (komm ich auch nicht, aber im Grunde ist er mir wurscht)
Du bist ein Perfektionist. (Geht nicht in Ungarn, dem Land der Bastler und Wurschtler
)
Wie wäre es mal Kontakte zu dort lebenden zu knüpfen und die mal zu besuchen für nen paar Tage? Schau dich um, rede mit denen....bist auch bei mir eingeladen. Sofern ich dort bin.
Liebe Grüße
Salviona
in Deutschland umsehen, ist genau das was ich auch im Vorfeld meines Hauskaufs in Ungarn gemacht habe. Ich bin nach Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg gekommen, da ich einige Freunde in Berlin habe, die mir das wärmstens ans Herz gelegt haben. Was war meine Erfahrung? Noch schlimmere Ruinen als ich dann im Nachhinein in Ungarn vorgefunden habe. Durch die jahrelangen Leerstände sind die Häuser bedingt auch durch die noch ungünstigeren klimatischen Umstände in einem erbärmlichen Zustand, die noch viel mehr Renovierungsaufwand erfordern.
Dazu kommt und das darf man nicht vernachlässigen folgender Umstand: Wenn du in Deutschland/Österreich...ein Haus renovierst und du machst das mit ner Truppe Pfuscher, weil du was sparen willst oder in Eigenregie, dann kloppen dir die Behörden da schneller auf die Finger als du ne Maurerkelle in die Hand nehmen kannst. Für jedes "Scheisshaus" (sorry

In Ungarn interessiert es niemanden auch nur einen Furz, was du auf deinem Grundstück anstellst, was du herumbastelst, mit wem du herumbastelst. Entweder dem politischen Chaos oder dem generellen strukturellen Chaos geschuldet bist du am Land in Ungarn frei wie nen Vogel. Samt Feuer im Garten. Deine Nachbarn sind dort in ihrem Bestreben sich am Leben zu erhalten und eben das notwendige dafür zu tun genauso stillschweigend mit allem einverstanden, wie du es sein solltest. In Deutschland/Österreich hängen sie dir ne Klage an, wenn du deinen Apfelbaum zu weit zu Nachbars Garten hinpflanzt. Es ist die unterschiedliche Einstellung zu dem was man machen soll und wie man leben sollte.
Renovieren in Ungarn..nicht aus Büchern, Andrea. Such dir GUTE Kontakte, denen du vertraust aus dem Ort. Es gibt auch diverse (wenige) Ungarnforen für Auswanderer, dort mal anknüpfen und fragen, wer Kontakte zu verlässlichen Handwerkern hat, die dich nicht über den Tisch ziehen.
Es gibt nur genau 2 Gründe warum du dich nicht in die Landschaft und die Lebensweise dort verlieben könntest:
Du bist ein politisch sehr engagierter Mensch und kommst mit Orban nicht klar (komm ich auch nicht, aber im Grunde ist er mir wurscht)
Du bist ein Perfektionist. (Geht nicht in Ungarn, dem Land der Bastler und Wurschtler

Wie wäre es mal Kontakte zu dort lebenden zu knüpfen und die mal zu besuchen für nen paar Tage? Schau dich um, rede mit denen....bist auch bei mir eingeladen. Sofern ich dort bin.
Liebe Grüße
Salviona
- kraut_ruebe
- Förderer 2019
- Beiträge: 10832
- Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
- Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima
Re: Haus in Ungarn
/Österreich kannst du in deinen ausführungen getrost weglassen.
pauschalierungen sind generell nicht sehr zielführend, zumal man angesichtes der hohen einwanderzahlen speziell von deutschen in allen möglichen ländern sogar in ungarn neben einem deutschen leben kann. die wahrscheinlichkeit dass sich der auch dort wegen einem apfelbaum aufpudelt ist relativ gross
pauschalierungen sind generell nicht sehr zielführend, zumal man angesichtes der hohen einwanderzahlen speziell von deutschen in allen möglichen ländern sogar in ungarn neben einem deutschen leben kann. die wahrscheinlichkeit dass sich der auch dort wegen einem apfelbaum aufpudelt ist relativ gross

There's a crack in everything. That's how the light gets in.
Re: Haus in Ungarn
kraut_ruebe hat geschrieben:/Österreich kannst du in deinen ausführungen getrost weglassen.
pauschalierungen sind generell nicht sehr zielführend, zumal man angesichtes der hohen einwanderzahlen speziell von deutschen in allen möglichen ländern sogar in ungarn neben einem deutschen leben kann. die wahrscheinlichkeit dass sich der auch dort wegen einem apfelbaum aufpudelt ist relativ gross

Ich möcht auch festhalten, dass es bei uns trotz deutscher *Überfremdung* noch immer als recht uncool gilt, auf Vorschriften herumzureiten und mit dem Nachbarn rumzuprozessieren ... dies gerade am Land.
Re: Haus in Ungarn
da kann ich Dir zu 100% recht geben......kraut_ruebe hat geschrieben: zumal man angesichtes der hohen einwanderzahlen speziell von deutschen in allen möglichen ländern sogar in ungarn neben einem deutschen leben kann. die wahrscheinlichkeit dass sich der auch dort wegen einem apfelbaum aufpudelt ist relativ gross
es heißt nicht umsonst hüte Dich vor Sturm und Regen und vor Deutschen die im Ausland leben , aber das gilt wohl für die ganze Welt und nicht nur in Ungarn...
Alles wird gut!
- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Haus in Ungarn
Für mich wäre die allgemeine Einbruchgefahr das Haupthindernis. Und ein Ort, wo ich die Sprache nicht kann.
Da hilft dann wohl nur Nachbarschaft oder Dauerwohnsitz oder, wie in Süditalien, dem richtigen Mann ein wenig Geld unterm Tisch druchreichen.
Basteln und wurschteln wäre kein Problem. Wenn der Nachbar seine Freiheit darin sieht, im Garten alte Schuhe und Fahrradreifen zu verbrennen, oder einen Trecker mit laufendem Motor stundenlang herumstehen zu lassen, kann es je nach Windrichtung auch wieder problematisch werden.
Das Apfelbaumastproblem relativiert sich, wenn man vom Haus bis zum Zaun 50 und nicht nur 5 m Abstand hat.
Zu den Ruinen und den Handwerkern:
Selbstverständlich kauft man und beschäftigt man lokale Kleinunternehmer, wo es geht. Aber bei allen Billig-Renovationsobjekten hat man absurde Kosten, wenn man nicht sehr viel selber machen kann. Da ist es dann besser, eine teurere Hütte fremdzufinanzieren - man hat zwar die Kosten, aber weniger Risiko und schon den Nutzen.
Eine Baustelle in 400km Entfernung ginge für mich schon gar nicht. Aber die 5000m2 Grundstücksfläche sind auch dann nicht nutzlos, wenn man sie nicht bestellen will oder kann, eben damit man Abstand hat.
Die Geschichte vom "aufpudeln" hat oft mehr den Stadt-Land-Gegensatz als die Nationalität zum Hintergrund. Hier käme jetzt die Geschichte von den Leuten, die aufs Land ins neue Eigenheim ziehen, gerne am Rand der Bauzone, weil man da mehr Aussicht und weniger Nachbarn hat, und der Bauer soll dann keinen Mist mehr fahren und den Kühen die Glocken abmachen.
Da hilft dann wohl nur Nachbarschaft oder Dauerwohnsitz oder, wie in Süditalien, dem richtigen Mann ein wenig Geld unterm Tisch druchreichen.
Basteln und wurschteln wäre kein Problem. Wenn der Nachbar seine Freiheit darin sieht, im Garten alte Schuhe und Fahrradreifen zu verbrennen, oder einen Trecker mit laufendem Motor stundenlang herumstehen zu lassen, kann es je nach Windrichtung auch wieder problematisch werden.
Das Apfelbaumastproblem relativiert sich, wenn man vom Haus bis zum Zaun 50 und nicht nur 5 m Abstand hat.
Zu den Ruinen und den Handwerkern:
Selbstverständlich kauft man und beschäftigt man lokale Kleinunternehmer, wo es geht. Aber bei allen Billig-Renovationsobjekten hat man absurde Kosten, wenn man nicht sehr viel selber machen kann. Da ist es dann besser, eine teurere Hütte fremdzufinanzieren - man hat zwar die Kosten, aber weniger Risiko und schon den Nutzen.
Eine Baustelle in 400km Entfernung ginge für mich schon gar nicht. Aber die 5000m2 Grundstücksfläche sind auch dann nicht nutzlos, wenn man sie nicht bestellen will oder kann, eben damit man Abstand hat.
Die Geschichte vom "aufpudeln" hat oft mehr den Stadt-Land-Gegensatz als die Nationalität zum Hintergrund. Hier käme jetzt die Geschichte von den Leuten, die aufs Land ins neue Eigenheim ziehen, gerne am Rand der Bauzone, weil man da mehr Aussicht und weniger Nachbarn hat, und der Bauer soll dann keinen Mist mehr fahren und den Kühen die Glocken abmachen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.