frodo hat geschrieben:
Es sterben viel mehr Leute bei Autounfällen im normalen Straßenverkehr als auf Formel1-Rennstrecken, - ergo sind F1-Rennen ungefährlicher als normaler Straßenverkehr, oder wie?
Diese Argumentationsweise kann man ausbauen: Bei rund 1/3 aller Unfälle im Strassenverkehr ist Alkohol im Spiel. Folglich werden 2/3 aller Unfälle von nüchternen Autofahrern verursacht. Höchste Zeit, die gefährliche Nüchternfahrerei einzuschränken!
Es gibt keinen Kausalzusammenhang zwischen der Häufigkeit von Haushaltsunfällen und derjenigen von Arbeitsunfällen. Folglich ist die Häufigkeit des einen für die Vermeidung des anderen irrelevant. Ausserdem sind, wie meine konstruierte Argumentation zeigen soll, Umkehrschlüsse bei Statistiken sehr oft unzulässig, weil man sich eben nur selten die Mühe macht, die ganze Grundgesamtheit zu betrachten (einschliesslich der Anzahl unfallfreier Fahrten mit und ohne Promille).
Bei Unfallverhütung gibt es eigentlich nur drei Strategien:
- Sich dran halten
- Auf gefährliche Arbeit verzichten
- Wenn man den Helden spielen will oder sicher weiss, dass man die Sache ohne Schutzvorkehrungen im Griff hat, vorher mit Unfallopfern reden, die das vor ihrem Unfall auch geglaubt haben, und mit denen man sich noch unterhalten kann.
Helden sind nur im Krieg gefragt, als bequemes Kanonenfutter für die Führung.
Der Vater einer Bekannten war Unfallchirurg. Sein Sohn wollte ein Motorrad. Der Vater sagte, ok, aber vorher kommst Du an einem schönen Frühsommerwochenende mit mir auf Bereitschaftsdienst auf die Notfallaufnahme.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.