bei mir wird zumindest ein Teilzeit-Aussteig vielleicht bald Realität: ich kann über eine Bekannte die dorthin ausgewandert ist ein sehr (SEHR) günstiges Haus mit ca. 1ha Grund in Ungarn bekommen.Das heißt natürlich auch: ein wirklich altes Haus. Die meisten handwerklich begabten Menschen die ich bis jetzt dazu befragt habe schlagen die Hände über dem Kopf zusammen - allerdings legen sie auch Maßstäbe einer deutschen Reihenhaus-Siedlung an.
Deswegen dachte ich mir frag mal hier im Forum nach. Weil mich interessieren auch ungarische Maßstäbe, und was man daraus machen kann, und was eher nicht (oder nur mit großem Aufwand).
Die nächsten Jahre wird das von mir aus eher ein Ferienhaus, d.h. ich muss nicht zu jeder Jahreszeit und Wetter dort wohnen. Ein späterer Ausstieg ist natürlich denkbar, aber mir gehts eher darum auch mal Erfahrungen zu sammeln, mir die Hände schmutzig zu machen. Und irgendwo anzufangen wo - wenns schief geht - nicht gleich ne Riesensumme Geld im Spiel ist.
Erst mal die Fakten:
- Lage: südlich vom Plattensee, nächster größerer Ort ist Nagykanisza
- Stromanschluss ist vorhanden
- Wasseranschluss ist vorhanden, und einen benutzbaren Brunnen gibts auch
- Bad gibts keines - eines der ersten Bauprojekte ist zumindest ne Duschkabine
- Kanalistation: gibts wohl im Dorf, muss ich noch rausfinden was das bedeutet, Anschluss ist da oder kann recht einfach gelegt werden.
- Toilette: Häusl am Hof
- Dach: wurde beschrieben als "für ungarische Verhältnisse ist das noch ganz OK" -> siehe Fotos
- Innenleben: das Haus steht seit 1-2 Jahren leer, es haben mal Zigeuner drin gehaust, man muss wohl erst mal richtig viel Gerümpel ausräumen
- Heizung: es wird dort überall mit Holz geheizt, so alte Bolleröfen
Ich war noch nicht dort, kenne nur Fotos. Ich werde in ein paar Wochen hinfahren und will bis dahin so viel wie möglich in Erfahrung bringen worauf zu achten ist.
Erste Frage geht um das Thema Feuchtigkeit und Drainage. Bis jetzt war Feuchtigkeit in den Wänden bei mir ein absolutes NoGo, selbst für alte Häuser. Allerdings scheint das in Ungarn normal zu sein, die Häuser ohne Keller zu bauen und feuchte Wände zu haben.
Meine Bekannte meinte nur: Ist schön kühl im Sommer. Alle Deutschen lassen sich erst mal ne Drainage legen, das kostet so um die 2000 Euronen. In dem Haus geht die Feuchtigkeit in den Wänden so ca. bis zum Fenster hoch.
Was meint ihr dazu, wird das Mauerwerk mit einer Drainage in absehbarer Zeit wieder trocken und wohnlich, oder muss man sich da mit schimmeligen Mitbewohnern halt auf gut ungarisch arrangieren?

Dann das Dach: woran kann man erkennen, ob das Dach noch was taugt oder nicht? Genauso das Dachgebälk, was das noch aushält? Also woran erkennt man den Unterschied zwischen "etwas heruntergekommen" und hoffnungslos?
Und auf was sollte ich noch achten, was bei einem alten Haus kritisch werden kann?
LG Andrea