Wölfe

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Rallymann
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Re: Wölfe

#311

Beitrag von Rallymann » Do 16. Jan 2014, 21:17

Nein, Rallymann.
Wenn man etwas als Richtig erkannt hat und man die entsprechende Meinung vertritt, dann laesst man sich durch keinerlei Vorkommnisse davon abbringen.
Auch nicht durch unglueckliche Vorkommnisse, die einen selbst betreffen. Und gerade nicht deswegen. Denn gerade dadurch geraet Deine Ueberzeugung auf den Pruefstand, und gerade da zeigt sich, wie viel Mumm hinter einer eigenen Meinung steht. Gerade da durchhalten! Da zeigt sich der Charakter.
Das seh ich etwas anders
Wenn ich etwas als richtig erkannt habe und die entsprechende Meinung vertrete, so können unvorhergesehene Ereignisse dazu führen, dass ich meine Meinung ändere.

Allein die Tatsache, etwas (vermeindlich/subjektiv) als richtig zu erkennen, bedeutet nicht, dass es richtig ist.
Natürlich vertrete ich meine Meinung, da ich diese als richtig erkannt habe. Kommst du dann um die Ecke und wiederlegst meine Meinung mit Fakten, oder weckst durch deine Argumentation berechtigte Zweifel bei mir, zwingt es mich die Sache zu überdenken.

Nur so können 2 Parteien zueinander finden.

Man stelle sich vor wenn nicht.......... Die Welt wäre der Mittelpunkt des Universums......und sie wäre ne Scheibe :engel:
Da zeigt sich der Charakter
Charakter hat der, der seinen Starrsinn nicht für Charakter hält.
Das war mein eigener den will ich im Zitateforum finden :grinblum:

PS: DAs sollte niemanden angreifen und war freundlich gemeint.

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Reisende
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Re: Wölfe

#312

Beitrag von Reisende » Do 16. Jan 2014, 21:46

Nein, Rallymann.
Wenn man etwas als Richtig erkannt hat und man die entsprechende Meinung vertritt, dann laesst man sich durch keinerlei Vorkommnisse davon abbringen.
Auch nicht durch unglueckliche Vorkommnisse, die einen selbst betreffen. Und gerade nicht deswegen. Denn gerade dadurch geraet Deine Ueberzeugung auf den Pruefstand, und gerade da zeigt sich, wie viel Mumm hinter einer eigenen Meinung steht. Gerade da durchhalten! Da zeigt sich der Charakter.
ich würde mich da auf dem mittelweg bewegen. thomas hat nicht ganz unrecht, wenn er sagt, dass solidarität erst dann wirklich etwas wert ist, wenn sie ein opfer fordert. naja opfer klingt etwas zu pathetisch. vll besser gesagt wenn sie mich etwas kostet. wenn ich wirklich betroffen bin.
*nach einem vergleich such* :hm:
mein mann kann mir zb 10x beteuern, dass er bei mir bleibt und mich pflegt wenn ich durch welche umstände auch immer körperlich auf fremde hilfe angewiesen wäre. wirklich etwas wert ist das erst, wenn es soweit ist und er sich tatsächlich so verhält.
Rallymann hat geschrieben:Das seh ich etwas anders
Wenn ich etwas als richtig erkannt habe und die entsprechende Meinung vertrete, so können unvorhergesehene Ereignisse dazu führen, dass ich meine Meinung ändere.
genau, das kann passieren. ohne betroffenheit ist es leicht zu sagen - alles halb so wild. aber die größe muss man erstmal aufbringen, wenn dein hund, den du als familienmitglied betrachtest, in der gegend verstreut liegt. oder der zuchtbock, den du über 4 oder 5 generationen erarbeitet hast. oder das lamm, das du mit der flasche aufgezogen hast und das sich täglich seine streicheleinheiten abholt. oder...
Rallymann hat geschrieben:Allein die Tatsache, etwas (vermeindlich/subjektiv) als richtig zu erkennen, bedeutet nicht, dass es richtig ist.
Natürlich vertrete ich meine Meinung, da ich diese als richtig erkannt habe. Kommst du dann um die Ecke und wiederlegst meine Meinung mit Fakten, oder weckst durch deine Argumentation berechtigte Zweifel bei mir, zwingt es mich die Sache zu überdenken.

Nur so können 2 Parteien zueinander finden.

Man stelle sich vor wenn nicht.......... Die Welt wäre der Mittelpunkt des Universums......und sie wäre ne Scheibe :engel:
auch wahr lol, allerdings eine andere form von über-zeugung. ;)
Rallymann hat geschrieben:Charakter hat der, der seinen Starrsinn nicht für Charakter hält.
Das war mein eigener den will ich im Zitateforum finden :grinblum:
umformulierungsvorschlag: charakter hat der, der den seinigen nicht mit starrsinn verwechselt. :pft:
:lol:

das ist kein plagiat!
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Thomas Mueller

Re: Wölfe

#313

Beitrag von Thomas Mueller » Fr 17. Jan 2014, 05:32

Nochmal zu dem Wolfsmanagementplan.

Also, das ist eine wissenschaftlich untermauerte Studie, die nichts zu wuenschen uebrig laesst.
Alles ist beruecksichtigt, und ich denke, da ist fuer jeden Sorge getragen.
Belastungen kommen, das ist klar ersichtlich, hauptsaechlich auf Kleintierzuechter- Halter zu, fuer die aber ebenso Sorge durch Zuschuesse
oder sogar Totaluebernahme der Zaunkosten und Verlustentschaedigung getragen ist. Richtig.
Belastungen auch fuer Jagdpaechter, fuer die allerdings keine Entschaedigungen vorgesehen sind. Auch richtig.
Wahrscheinlich wird in diesem Fall der Pachtzins sinken, und dadurch findet ja auch wieder ein Ausgleich statt.

Zu ersehen ist in dem Plan aber auch, wie klein das Verbreitungsgebiet der Woelfe in Deutschland eigentlich ist!
Da kommt mir die ganze Aufregung schon vor wie Don Quichote's Kampf mit den Windmuehlenfluegeln! Wo ist der Feind?

Ich jedenfalls bin froh, dass die Woelfe wieder zurueckgekommen sind - und das sollten auch die Bewohner dieser Gebiete sein.
Denn es ist schon etwas Besonderes, wenn Woelfe in den umliegenden Waeldern heimisch sind. Es zeigt auch, dass man in einer Gegend wohnt,
wo es noch entsprechende weitlaeufige Waelder gibt, die auch noch intakt sind. Und das hat nicht jeder, dessen muss man sich bewusst sein,
dass man da in dieser Hinsicht bevorzugt wohnt!
Das kann auch ohne weiteres zu einem Anziehungspunkt fuer Touristen werden!
Fuer Wanderer zum Beispiel, die durch naturnahe Waelder wandern und fuer die zusaetzlich die Moeglichkeit gegeben ist, mal einen Wolf
in Anblick zu bekommen. Das gibt es nicht ueberall! Das ist eine zusaetzliche Attraktion fuer manche Wanderer und Naturbegeisterte.
Es kann sich da ohne weiteres ein gewisser (Wolfs-) Tourismus entwickeln.

Sicher, kaum jemand wird je einen Wolf zu Gesicht bekommen, dazu sind die Woelfe viel zu scheu. Aber sie sind da. Und das ist gut zu wissen.
Und man weiss ja nie...
Die Moeglichkeit jedoch, die besteht - und die Attraktion.

Ich sage: Gibt Dir das Leben eine Zitrone - mach Limonade daraus!

So auch hier.
Die Vorteile bzw. potenziellen Vorteile ueberwiegen bei weitem die Nachteile.
Man muss die Vorteile nur sehen - und entsprechend handeln.

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Re: Wölfe

#314

Beitrag von Kerstines » Fr 17. Jan 2014, 12:39

Thomas Mueller hat geschrieben: Denn es ist schon etwas Besonderes, wenn Woelfe in den umliegenden Waeldern heimisch sind. Es zeigt auch, dass man in einer Gegend wohnt,
wo es noch entsprechende weitlaeufige Waelder gibt, die auch noch intakt sind. Und das hat nicht jeder, dessen muss man sich bewusst sein,
dass man da in dieser Hinsicht bevorzugt wohnt!
Das kann auch ohne weiteres zu einem Anziehungspunkt fuer Touristen werden!
Fuer Wanderer zum Beispiel, die durch naturnahe Waelder wandern und fuer die zusaetzlich die Moeglichkeit gegeben ist, mal einen Wolf
in Anblick zu bekommen. Das gibt es nicht ueberall! Das ist eine zusaetzliche Attraktion fuer manche Wanderer und Naturbegeisterte.
Es kann sich da ohne weiteres ein gewisser (Wolfs-) Tourismus entwickeln.
Ich will ja Deinen Optimismus nicht trüben, aber zumindest hier bei uns sind das ehemalige TRUPPENÜBUNGSPLÄTZE, hier war erst die Wehrmacht und dann die Russen, beräumt von Altlasten und Munition sind einige wenige Wege und das Terrain eines Solarparkes (dort also wird niemand spazieren gehen können).
Und die geringe bisherige Beräumung hat alle Vorurteile bezüglich russischen "Aufräumens" bestätigt: Loch graben und ALLES reinwerfen, notfalls halt auch einen Panzer.
Wenns hier in den (ehemals Militär)-Wäldern brennt, geht nichtmal die Feuerwehr rein, die verhindern max. das Übergreifen des Brandes.
Wenns brennt, knallts hier durchaus auch.

:) Kerstines

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Re: Wölfe

#315

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 17. Jan 2014, 13:11

Ich denke, Wolfstourismus ist maximal unerwünscht - Touris lassen gern Müll zurück, und das ist gar nicht gut.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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krabbe
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Re: Wölfe

#316

Beitrag von krabbe » Fr 17. Jan 2014, 13:27

Sabi(e)ne hat geschrieben:Ich denke, Wolfstourismus ist maximal unerwünscht - Touris lassen gern Müll zurück, und das ist gar nicht gut.
Du kannst du Touristen eh nicht einzeln auf die Wölfe "los lassen". Das würde nur ungut ausgehen. Entweder die Wölfe verschrecken oder einen Unfall verursachen. "Och guck mal die süssen Wölfe, ich geh mal hin zum streichen" Das würde nur mit Begleitung machbar sein und damit gibt es auch kein Müllproblem. Aber ob das wirklich funktionieren würde mit dem Wolfstourismus? Das ist ja kein Zoo wo man die Wölfe wirklich sehen kann. Das Terrain scheint ja auch nicht gerade "sicher " zu sein, wenn ich mir den Kommentar von Kerstines anschaue. Da könnte man sicherlich was dran machen. Aber das kostet Geld.

Ansonsten wäre Tourismus auf 2 Schienen gut: Es würde helfen Vorurteile gegenüber Wölfen abzubauen und könnte für die Region eine, wenn auch bescheidene, Einkommensquelle bieten. Am besten in dem man noch die Schafs- oder andere Tierhalter mit einbezieht. Ich spinne jetzt mal ein bisschen rum: Der Schaafshalter XY zeigt im Laufe der Führung seine Herde, erklärt seinen Beruf und die Massnahmen zur Sicherung gegen eventuelle Wolfsangriffe. Und da Touristen oft auch gerne was aus der Region, die sie besucht haben mit nach Hause nehmen gibt es in der Region auch eine Verkaufsstelle wo die professionellen Halter zusammen eine Direktvermarktung ihrer Produkte organisieren.
Und für den Wolf hätte es den ungemeinen Vorteil, dass niemand ihm an den Pelz will. Schliesslich generiert er ja Einkommen.

Naja, man darf auch mal träumen...
lg Andrea

smallfarmer
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Re: Wölfe

#317

Beitrag von smallfarmer » Fr 17. Jan 2014, 13:47

Eigentlich wollte ich mich jetzt aus diesem Thema raushalten. Aber , Thomas Müller deine Art der Darstellung kann ich hier nicht so unkommentiert lassen. Es geht den Schafhaltern nicht primär um Entschädigungen und irgendwelche Kostenübernahme von Zäunen. Jemand der quasi die beiden letzten Jahrzente mit Zitronen bombadiert wurde, macht bestimmt keine Limonade daraus. Der wehrt sich.
In der Praxis sieht das so aus das die Herde am Abend in Elektrozäune eingepfercht wird und der Hüteschäfer nach Hause zur Familie fährt. Glaubst du der Mann und die Familie schlafen Nachts , wenn es klar ist , das da ein oder zwei Wölfe in der Nähe der Herde sind. Soll der Schäfer jetzt 24 Stunden die Herde bewachen?
Glaubst du es gäbe keine psychische Belastung des Herdenhalters. Und von wegen Wolfsverbreitungsbegiete, glaubst du die Wolfe halten sich daran? Wie schnell war der junge Wolf quasi unbemerkt aus Italien in den Westerwald eingewandert.

Mein Vorschlag, geh doch mal für ein paar Monate in eine Hüteschäferei in Süddeutschland und lerne die Betriebsabläufe und die Situationen der Familien kennen.
Und dann reden wir noch mal von Limonade :mrgreen:
smallfarmer

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Wölfe

#318

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Fr 17. Jan 2014, 14:07

Tiere sind ja auch keine Sache darum ist " Entschädigen " auch nicht mal einfach so Geld geben und gut ist.Hier gibt es viele Gänse touristen die werden Buseweise vom Nabu geführt, es geht also. :)


Olaf
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Re: Wölfe

#320

Beitrag von Olaf » Fr 17. Jan 2014, 18:39

Danke für diesen Link, Manfred. Interessant auch die Diskussion hintendran.
Und wenn wir es schaffen, in diesem Thread nicht schwarz-weiß zu denken ist doch schon viel gekonnt.
Ich find den Managementplan ja wirklich interessant.
Manche Dinge auch naja, komisch:
Hobbyhalter haben aber in der Regel
eine besonders enge Beziehung zu ihren
Tieren. Daher kann man erwarten, dass sie
mehr noch als gewerbliche Tierhalter Vorkeh-
rungen zum Schutz ihrer Tiere treffen. Zudem
sind Tierhalter nach § 1 Tierschutzgesetz
zum Schutz ihrerTiere verpflichtet
Das die mir jetzt für meine paar Tierchen keinen Zaun fördern versteh ich ja.
Meiner ist ja auch schon ganz gut, mechanisch und Strom wegen meiner Ausbrecherkönigin. Strom allerdings innen. Könnte ich noch nachbessern.
Aber der letzte Satz klingt ja, als würde ich dann vielleicht gegens Tierschutzgesetz verstoßen, wenn hier ein Wolf reinbricht?
(Also ich persönlich mach mir da jetzt keine Sorge auf Grund unserer Lage, aber die Formulierung find ich schon komisch!)
Auch fand ich wieder für die andere Sicht interessant, dass in BRB 50% der gerissenen Weidetiere auf Wölfe oder Wolf nicht auszuschließen zurückzuführen sind, aber nur 10 % auf streunende Hunde. (Ich muss das gleich noch mal nachlesen, nicht das ich Quatsch schreibe, wo sind die restlichen 40%?)
Ich hätte gedacht, das Problem der streunenden Hunde wäre größer. Weil die Jäger so erzählen, ich selbst kenn das nur aus südlichen Ländern.
Edit: Hab ich wohl falsch interpretiert, oder woanders was gelesen. Trotzdem, S37, die tatsächlichen Wolfsrisse zu den als solchen gemeldeten. Das Problem der streunenden Hunde scheint größer zu sein, denn das sind ja nur die, die man dem Wolf in die Schuhe, äh unter die Pfoten schieben wollte.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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