Wichtig ist, dass der Wasserdampfdiffusionswiderstand von warm nach kalt abnehmen muss. Deshalb gehört die dichteste Schicht (das muss nicht eine Plastikfolie sein) auf die warmen Seite.
Wenn du "atmende" Baustoffe hast (die können viel Wasserdampf aufnehmen und wieder abgeben, ohne dass sie sich dabei nass anfühlen - Holz, Gips. Lehm, Luftkalk können das, Naturstein, Zementputz, Fliesen, Metall usw. können das nicht) und keine Fugen für Zugluft, dann braucht es in der Regel keine Dampfbremsfolie.
Das Bauprinzip mit dichter Folie hinter der Wandverkleidung und synthetischer Dämmung dahinter ist nicht fehlertolerant.
Im Altbau brauchst du für derartige Arbeiten vor allem Gründlichkeit und Geduld.
Kann man Holzverschalung mit Gips abdichten?
- emil17
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Re: Kann man Holzverschalung mit Gips abdichten?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- emil17
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Re: Kann man Holzverschalung mit Gips abdichten?
Kommt draufan ...autark_heizen hat geschrieben: Ich habe ja innen Holz oder Gipsplatten, auf die Rauhfaser kommt. Wenn ich jetzt die Ritzen penibel zumache, dann geht es also doch ohne Folie?
Erstens ist es fast unmöglich im Altbau wirklich alles dicht zu bekommen.
Dann ist es wichtig was dahinter ist. Dicke Wände aus weich gebranntem Ziegelmauerwerk in Luftkalkmörtel sind toleranter als eine Holzverschalung mit ein paar cm Glaswolle drin, zumal die mit ihrem grossen Wasserspeichervermögen gewisse Taupunktunterschreitungen abpuffern (was der grosse Vorteil dieser Baumaterialien ist).
Dann ist auch wichtig, was du im Raum oder daneben machst: Wenn du Küche und Dusche ohne Lüftung nach aussen in die Wohnung hinein abtrocknest ist das Risiko grösser als wenn es nur Nebenräume im Dachgeschoss sind.
Per Ferndiagnose folglich unmöglich oder doch grob unseriös zu beantworten.
Halte dich an bewährte Wandaufbauten, oder lass einen Fachmann an den Bau kommen, oder mach es so gut wie möglich und lebe mit dem Risiko.
Wenns dahinter irgendwo nass ist wirst du leicht hinterher einen finden der sagt, das war ja sonnenklar, dass man das niemals so hätte machen dürfen. Aber erst hinterher.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.