Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

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Nightshade
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Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#1

Beitrag von Nightshade » So 15. Dez 2013, 07:45

Ich würde gerne erörtern, welche Wege zum Landleben es geben könnte. Weil hier immer wieder Posts auftauchen, wo die Leute anscheinend auf reiche Goldfunde am zukünftigen Hof hoffen. Angenommen, man möchte gänzlich aufs Land wechseln, ohne zum Pendler zu werden - welche Chancen gibt es?

Mir fällt ein:

-In eine entlegene, billige Gegend ziehen und auf Annehmlichkeiten verzichten, um Geld zu sparen. Ein Weg für Asketen.

- Wirklich viel Geld haben, sich eine Landwirtschaft kaufen und alle nötigen Renovierungen/Adaptierungen durchführen können.
Bei dieser Variante besteht das Problem, dass ein Quereinsteiger ohne Branchenkenntnisse teure Fehler machen wird. Er muss also so viel Geld haben, dass er nach Adaptierungen/Renovierungen noch 3 Jahre überleben und Missgeschicke finanziell abpuffern kann.
Ich sag es den Träumern ungern, aber der nötige Betrag dürfte sich auf über 1 Mio. belaufen. Auch ist zu bedenken, dass viele erfahrene Bauern den Familienbetrieb aufgeben müssen - und als junger Genius aus der Stadt, ohne einschlägige Ausbildung und ohne einschlägige Berufserfahrung kann man es natürlich besser?
Mit Ausbildung als Landwirt/Pferdewirt o.ä. steigen die Chancen, aber das Geldproblem bleibt.

- Einen selbstständigen Beruf ergreifen, der am Land gefragt ist.
Da fällt mir nur Großtierarzt ein, diese Branche leidet an Nachwuchsmangel. Ein spannender, aber sehr belastender Beruf.

- "Bauer sucht Frau"
Wenn man es schafft, sich in einen anständigen Bauer/Bäuerin zu verlieben, warum nicht.
Allerdings, wie stellt man seriösen Kontakt her? In Netbörsen stehen eigentlich nur Sexanzeigen. Im besonderen erinnere ich mich an einen Jungbauern, dessen Zukünftige "mit ihren roten Stöckelschuhen die Modelleisenbahn zertrampeln" sollte. Und an den Typen, der "50 Hektar, 300 Kühe, ein politisches Amt, ein teures Auto...." hatte und "ja, jetzt fehlt mir noch die Frau dazu!" Sie sollte gebärfähig sein, Körperbau so und so. :mrgreen: :mrgreen:
Also, wenn mann/frau mit Beziehungsprostitution klarkommt, könnte dies auch ein Weg sein. Wenn er/sie sich nicht über sexuelle Qualitäten definieren möchte, wohl eher nicht.

- Bewerbung um eine passende Stelle, zwecks Dauerbeschäftigung oder Erfahrung für Hofübernahme sammeln.:
Scheint mir noch der beste Weg zu sein. Erlaubt allerdings keinen Ausbruch aus "dem System", wird den Stresspegel eher erhöhen als reduzieren. In Jobbörsen und z.B. auf http://www.hofgruender.de/phasen_der_hofuebergabe.html gibt es passende Anzeigen.
Wenn sich die Quali auf "Ich bin jung, grün, alternativ und verträumt" beläuft, wird halt nicht viel zu machen sein. Mensch wird Grundkenntnisse im landwirtschaftlichen Bereich, wirtschaftliche Kenntnisse, vielleicht auch Erfahrungen mit landwirtschaftlichen Maschinen und Hubstaplern brauchen.



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die fellberge
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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#2

Beitrag von die fellberge » So 15. Dez 2013, 08:10

Da hat die Nachtschattnerin mal recht!

Man könnte noch Erbschleicherei mit in die Waagschale werfen- oder so wie wir es gemacht haben:

kleines Haus auf grossem Grundstück ohne Kredit finanzieren und vor Ort einer Teilzeit Lohnarbeit nachgehen- da muss man dann Abstriche machen a) das die Bauvorhaben nur langsam voranschreiten und b) das Budget zum Leben schränkt sich so ein, das die "Selbstversorgung" nicht nur ein Wort bleibt.

Ich finde die Pläne die hier regelmäßig im großen Rahmen auf den Tisch, bzw in das Forum getragen werden auch meistens sehr theoretisch- es wird z.B. vollkommen aussenvor gelassen, ob die Dorfgemeinschaft solch ein Sammelsurium an "alternativem" Leben duldet und mitträgt.

Natürlich wünsche ich Allen, dass ihre Lebensträume in Erfüllung gehen- aber auch da gilt, wenn der Traum nichts wird- ist das Leben noch nicht zuende.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#3

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » So 15. Dez 2013, 08:16

heute über das I-Net ist es glaube ich leichter geworden Geld zu verdienen und nicht vor ort zu sein. Beispiel unser Nachbar arbeitet als Bauzeichner Ingenieur für einen großen Niedersächsischen Autobauer er fährt nur alle 3 -4 Wochen mal zu seinem Arbeitgeber ansonsten ist er hier.
Für Rentner hat das Land auch Vorteile weniger Kosten ( hauptsächlich Wohnkosten ) bei gleichem Einkommen .
Und die Bauer sucht Frau Geschichte ist auch gar nicht so doof , soll ich dich da vermitteln ?? Mir fallen da sicher ein paar geeignete Kandidaten ein ;)

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Rallymann
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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#4

Beitrag von Rallymann » So 15. Dez 2013, 08:19

Selbstständiger Beruf ja, aber da fällt mir mehr ein.

Dank www könnte man an den entlegendsten Orten wohnen.

Dann braucht man eine gute Geschäftsidee.
Wenn ich auf dem Land wohne und Platz habe, könnte ich eine Werkstatt + Lagerraum besitzen, Produkte herstellen und über das Internet verkaufen.

Bin ich Handwerklich nicht zu gebrauchen, könnte ich Produkte einkaufen und wieder verkaufen. Dazu brauchte ich nur einen Lagerraum und ne Postfiliale oder Packetdienst wäre in der nähe auch nicht schlecht.

Im raum Dresden gibts jemanden, der kauft Lego und verkauft es wieder. Er nimmt nur die Hälfte von dem, was der Hersteller verlangt. Laut TV hat er schon 4 Angestellte und etliche Studenten, die mit anpacken.

Hat man also eine Idee und die lässt sich in die virtuelle Welt verlegen, so kann man überall wohnen.

Die schönen Flecken Erde hier, die gleichzeitig erschwinglichen Wohnraum bieten, sind nunmal von der Bevölkerung wegen Arbeitslosigkeit verlassen und so bleibt nur der Schritt in die Selbstständigkeit.

Vorteil an der Geschichte ist, dass man micht erst umziehen muss, um zu sehen ob es klappt.
Habe ich also eine Idee, könnte ich einen Lagerraum (Garage) in meiner nähe anmieten und mein Geschäft aufziehen.
Klappt die Sache, könnte ich erstmal meinen Job kündigen um zu sehen wie ich damit leben kann.

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Spottdrossel
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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#5

Beitrag von Spottdrossel » So 15. Dez 2013, 09:21

Ich denke auch, das Hauptproblem bei diesen Ideen ist der gewünschte radikale Umschwung in Richtung "wenn wir schon naturnah leben, wollen wir auch VON dieser Lebensweise leben".
Wenn das so einfach wäre, würden es mehr Leute machen.
Nächster Punkt: ob das alles noch so lustig ist, wenn das Einkommen davon abhängt? Ich sehe das ähnlich wie die Mädels, die unbedingt Pferdewirt werden wollen - es ist halt ein Unterschied, ob man sich um die Gäule kümmern KANN, oder ob man MUSS.
Bei diesen Glückswochen letztens in der ARD hatten sie auf NDR einen Landwirt vorgestellt, der von Milchvieh auf Rindvieh-Gnadenhof umgestellt hatte und damit zufriedener war. Nach der ersten Verwunderung fand ich es plausibel - ich habe mich auch gegen mehr Eierkundschaft und damit mehr Hühnern entschieden, weil ich vermute, daß dann der Spaß auf der Strecke bleibt, wenn man den Hühnern ständig auffordernd auf den Popo starrt.
Die beste Risikostreuung ist immer, mehrgleisig fahren, früher hatten die Leute ihre Landwirtschaft zur Selbstversorgung auch neben einem Beruf, allerdings eher aus der Not heraus. Das halte ich auch heute für die eleganteste Lösung - wenn´s im Lohnberuf gerade eng ist, gibt´s halt mehr Steckrübe, und wenn es die Ernte verhagelt hat, wird zugekauft.
Was Rallymann über Internethandel geschrieben hat, ist auch insofern interessant, weil es da im Sommer eher mau ist (es sei denn, man vertickt Bademode), und um Weihnachten herum Action ist. Also ziemlich gartenkompatibel.
Man muß dann aber auch Konkurrenten einkalkulieren, die offensichtlich nicht rechnen können und mit Kampfpreisen rangehen - wer von überall aus arbeiten kann, hat halt auch überall Konkurrenz.
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Manfred

Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#6

Beitrag von Manfred » So 15. Dez 2013, 10:08

Haben wir überhaupt irgendjemanden hier im Forum, der aus dem Nichts aufs Land gezogen ist und von seiner SV-Wirtschaft und irgendwelchen Kursangeboten leben kann?

Mit fallen einige ein, die damit einen gewissen Zuverdienst erreichen, wo aber meist mind. ein Partner weiter fremd oder selbständig arbeitet oder wo ein gewisses Grundeinkommen aus Rente, Vermietung etc. besteht.

Eine wirtschaftlich tragfähige Landwirtschaft aufzubauen, ist eine große Herausforderung.
Einen normalen Hof inkl. Land in einer Größe zu kaufen, die eine Familie ernähren kann, erfordert sehr viel Kapital. Eine Million ist da weg wie nichts. Und man kauft sich damit viel schlecht bezahlte Arbeit.
In gewissen Nischen, meist mit Schwerpunkt auf der eigenen Veredelung der Rohprodukte und der Direktvermarktung, kommt man evtl. mit weniger Kapital aus, aber sicher nicht mit weniger Engagement.
Höfe die irgendwelchen Stiftungen und Vereinen gehören und die auch an Quereinsteiger verpachtet werden, gibt es zwar. Das Einkommen ist trotzdem meist knapp und man muss sich außerhalb des Hofes eine Altersvorsorge aufbauen, die Wohnraum und Lebensunterhalt im Alter sichert. Daran scheitern dem Hörensagen nach viele, weil es auf diesen Pachthöfen eben auch nur so zum Leben reicht.

Vom Verkauf selbst hergestellter (kunst)handwerklicher Produkte leben zu wollen, scheint mir auch ein sehr hartes Brot zu sein.
Schafft das irgendwer hier im Forum?
Neulich war bei uns in der Zeitung in Interview mit mehreren Weihnachtsmark-Verkäufern. Die haben unisono berichtet, dass das aufwändige Kunsthandwerk an ihren Ständen, (Krippen, Trachten, Drechselarbeiten etc.) fast nur noch als Deko zum Anlocken der Kunden diene. Umsatz sei damit praktisch nicht mehr zu machen. Die Leute kauften an den Ständen fast nur zugekauften, kleinen, billigen Dekokram aus osteuropäischer Serienproduktion.

@zaches: Magst du dazu evtl. was sagen? Welchen Teil eures Lebensunterhaltes schafft ihr ca. durch Kursangebote und Verkauf zu erwirtschaften?

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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#7

Beitrag von greymaulkin » So 15. Dez 2013, 10:28

die fellberge hat geschrieben:Da hat die Nachtschattnerin mal recht!

Man könnte noch Erbschleicherei mit in die Waagschale werfen- oder so wie wir es gemacht haben:

kleines Haus auf grossem Grundstück ohne Kredit finanzieren und vor Ort einer Teilzeit Lohnarbeit nachgehen- da muss man dann Abstriche machen a) das die Bauvorhaben nur langsam voranschreiten und b) das Budget zum Leben schränkt sich so ein, das die "Selbstversorgung" nicht nur ein Wort bleibt.

Ich finde die Pläne die hier regelmäßig im großen Rahmen auf den Tisch, bzw in das Forum getragen werden auch meistens sehr theoretisch- es wird z.B. vollkommen aussenvor gelassen, ob die Dorfgemeinschaft solch ein Sammelsurium an "alternativem" Leben duldet und mitträgt.

Natürlich wünsche ich Allen, dass ihre Lebensträume in Erfüllung gehen- aber auch da gilt, wenn der Traum nichts wird- ist das Leben noch nicht zuende.
@fellberge und @nightshade:
:daumen: :daumen: :daumen:

Ohne die Dorfgemeinschaft geht es nicht. Da muß man mitschwimmen und auch Wasser schlucken (um es mal poetisch auszudrücken). Und wenn man Glück hat (so wie wir :bieni: ) findet man einen Haufen echt netter Leute vor, mit denen man es gut aushalten kann. Und dann kann man auch mehr oder weniger "alternativ" sein und ein bischen gegen den Strom schwimmen...
Also, die Nische suchen und besetzen. Ein Tip: Kunsthandwerk und Massagen sind KEINE Nische. :engel:

Gruß, Bärbel

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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#8

Beitrag von Nightshade » So 15. Dez 2013, 11:31

Manfred hat geschrieben: Vom Verkauf selbst hergestellter (kunst)handwerklicher Produkte leben zu wollen, scheint mir auch ein sehr hartes Brot zu sein.
Schafft das irgendwer hier im Forum?
Neulich war bei uns in der Zeitung in Interview mit mehreren Weihnachtsmark-Verkäufern. Die haben unisono berichtet, dass das aufwändige Kunsthandwerk an ihren Ständen, (Krippen, Trachten, Drechselarbeiten etc.) fast nur noch als Deko zum Anlocken der Kunden diene. Umsatz sei damit praktisch nicht mehr zu machen. Die Leute kauften an den Ständen fast nur zugekauften, kleinen, billigen Dekokram aus osteuropäischer Serienproduktion.
Jein. Weihnachtsmärkte haben perverse Standgebühren und auf Mittelalterfestln muss man Fresserei verkaufen, damit man Umsatz macht.

Ich verdiene mir mit meinem Handwerk allerdings hin und wieder einiges dazu, und zwar OHNE dass ich Werbung mache, es regelmäßig oder gewinnorientiert betreibe. Dafür bleibt mir neben dem Job keine Zeit. Basteln kann ich nur in den Ferien.

Vernünftig betrieben könnte ich in bescheidenem Rahmen davon leben. Jedoch ist es keine Goldgrube, einen Riesengrund am Land erhalte ich damit niemals.

ABER:
- Ich begann im Alter von 9 Jahren mit ersten Flechtarbeiten und habe meine Erfahrung seither ständig erweitert.
- Das Lehrgeld war nicht wenig, die Geräte (Sattlerrössl, Splitter, Sattlernähmaschine, Punziereisen, Garne, Messer, verschiedene Chemikalien und verschiedenartiges Leder, Fachbücher....) kamen teuer.
- Fehlende wirtschaftliche Kenntnisse hole ich gerade auf. Unternehmerprüfung, Lehrgang zum Business Manager (neudeutsch, aber inhaltlich ok) - das alles ist nicht billig, macht Stress und Kopfweh.
- Auch sollte man mit dem PC klarkommen, selber Webdesignen und so.
- Ich besitze einen Immobilienanteil, muss keine Miete zahlen und darf Krach schlagen.
- So ein Quereinstieg verhilft einem nicht zum Gesellenbrief, nur mit Glück kann man die gleichen Rechte bekommen wie jemand mit Lehrabschluß.
- Alles in allem darf man eine Investition von gut 30 000 Euro rechen, die man anders wo verdienen muss. Standgebühren von gut 10 000 Euro am Weihnachtsmarkt sind da noch längst nicht mitgerechnet.
- Und der KUNDE ist bleibt und der Boss. Spaß und Kreativität kann nur der genießen, der sich das Handwerk als Hobby leistet. Ansonsten wird man seine Cash Cows reihenweise herstellen und sich dabei fadisieren.
- Edit: UND die Kundenpflege verlangt, dass man sich in der Nähe der Kundschaft aufhält. Ich verkaufe viel über Ausprobieren-lassen und persönliche Gespräche. Vorträge in der jeweiligen Szene sind auch immer gut.
Und die Bauer sucht Frau Geschichte ist auch gar nicht so doof , soll ich dich da vermitteln ?? Mir fallen da sicher ein paar geeignete Kandidaten ein
Wen, mich? Als Ehefrau eigne ich mich nicht, mich langweilen Intimitäten, in mein Bett darf nur der Hund und ich bin der Ansicht, dass Männer auch mal Klo putzen sollten.

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Little Joe
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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#9

Beitrag von Little Joe » So 15. Dez 2013, 11:54

Nightshade hat geschrieben:Angenommen, man möchte gänzlich aufs Land wechseln, ohne zum Pendler zu werden
... ich würd das mit dem "Pendeln" nicht von vornherein verdammen. Wie bei allem kommt es auf die Umstände an. Nachdem ich in der letzten Zeit total unzufrieden mit meinem "Zeitmangement" war, hab ichs in der letzten Woche endlich angepackt und was umgebaut. Im neuen Jahr werd ich nur noch Montags, Dienstags und Mittwochs komplett arbeiten (von 8.00 bis 16.00) Donnerstags und Freitags bleib ich zu Hause. Allein durch das Spritgeld was ich dabei einspare geht die Rechnung ganz gut auf. Natürlich müssen die Gegebenheiten vor Ort dementsprechend angepasst sein,( Raubzeugsichererer Hühnerauslauf mit automatischer Hühnerklappe, Licht bei den Pferden um auch im Dunkeln noch was zu schaffen, die Hunde gehen Montags und Mittwochs mit zur Arbeit). Ich weiss, das geht nicht in jedem Job aber da, wo es geht ist es zumindest für den Anfang sicher ne gute Alternative. Was man dann paralell als 2tes Standbein aufbaut wird sich zeigen.
greymaulkin hat geschrieben:Ein Tip: Kunsthandwerk und Massagen sind KEINE Nische. :engel:
:haha:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Vernünftige Wege zum Leben auf dem Lande?

#10

Beitrag von Nordhesse » So 15. Dez 2013, 12:23

Nightshade hat geschrieben: Mir fällt ein:

-In eine entlegene, billige Gegend ziehen und auf Annehmlichkeiten verzichten, um Geld zu sparen. Ein Weg für Asketen.
Ein interessanter Aspekt, den ich aber nicht voll verstehe. Hier in Nordhessisch-Sibirien ist es abgelegen und billig, aber weder ich noch andere verzichten auf Annehmlichkeiten. Asketen habe ich hier auch noch keine getroffen.

Im Gegenteil gibt es viele Annehmlichkeiten, die mir besonders auffallen, wenn ich alle paar Monate mal in die nächste Großstadt (Kassel) fahre: Hier draußen gibt es keine Ampeln, keine Staus, keine Schlangen am Supermarkt und keinen Parkplatzmangel. Keine Leute, die weggucken und grußlos vorbeilaufen.

Wie bereits von anderen erwähnt, gibt es zahlreiche Leute, die ihre Arbeit über das Internet erledigen können. Andere verkaufen Brennholz, andere verkaufen Gemüse oder andere Lebensmittel usw. Natürlich gibt es auch viele, die bis in die Stadt fahren zum Arbeiten.

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