Mulchen im Herbst, wie?

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Mulchen im Herbst, wie?

#11

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 8. Dez 2013, 16:02

DJ1980 hat geschrieben: Mulchen tu ich nicht. Zumindest nicht über den Winter. ....kaum Beikraut.
Der Mulch über den Winter ist auch nicht gegen Beikräuter, die ohne hin kein Schaden wären im Winter. Dem Austrocknen des Bodens wird entgegen gewirkt, siehe auch umliegende Ackerflächen, die seit dem Abernten umgebrochen sind und jetzt weiß glänzen vor lauter Durst nach Feuchtigkeit. Ich sehe das so, Eine Schürfwunde, die du dir zuziehst wird auch überdeckt mit Pflaster usw. um sie vor dem Austrocknen zu schützen, so sehe ich die Erde auch. Wir reißen tiefe Wunden in die Natur und dann soll sie selbst sehen wie sie klar kommt. Der Heu Mulch ist ja auch nur ein Pflaster, besser wären dauergrün Kulturen, wie sie schon manche Bauern betreiben aber dafür fehlt mir noch das Wissen.
Unkompostierter Mist kommt bei mir nicht auf den Acker, der wird erst kompostiert und im Herbst mit dem Kompost ausgebracht.
Wobei bei mir nur Ziegen, Gänse und Hühnermist anfallen, was zwar nicht viel ist aber für den Phosphorhaushalt reicht.

DJ1980
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Re: Mulchen im Herbst, wie?

#12

Beitrag von DJ1980 » So 8. Dez 2013, 16:20

RichardBurgenlandler hat geschrieben: Der Heu Mulch ist ja auch nur ein Pflaster, besser wären dauergrün Kulturen, wie sie schon manche Bauern betreiben aber dafür fehlt mir noch das Wissen.
Unkompostierter Mist kommt bei mir nicht auf den Acker, der wird erst kompostiert und im Herbst mit dem Kompost ausgebracht.
Wobei bei mir nur Ziegen, Gänse und Hühnermist anfallen, was zwar nicht viel ist aber für den Phosphorhaushalt reicht.
Ja, da es sich bei mir ja eh um Kaninchen und Hühnermist handelt, lasse ich den sowieso vorher minimum ein Jahr ablagern. Das meißte ist aber schon zwei bis drei Jahre am Lagern, und somit bereits vorkompostiert.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Mulchen im Herbst, wie?

#13

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 8. Dez 2013, 20:29

@ DJ1980:
ich hab einmal das Umgraben damit verglichen, wenn man einen Kuchen, der zu fest geworden ist, nach dem Backen nochmal umrührt... :holy:

Es wird durchs Umgraben nicht wirklich ein lockerer Boden, denn dazu bräuchte es ein stabiles Bodengefüge, das auch der Luft und dem Wasser einen Platz geben kann.
Das erreichst du nur durch ein aktives Bodenleben - dauert, aber geht.
Zum Beispiel mit (nicht zu dickem!!) Mulchen das ganze Jahr über - und Beikräuter stehen lassen, wo sie nicht stören! :daumen:

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Mulchen im Herbst, wie?

#14

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 8. Dez 2013, 23:16

ina maka hat geschrieben:Es wird durchs Umgraben nicht wirklich ein lockerer Boden
Da hast du wohl recht !
Ich hatte einmal eine alte Bäurin auf dem Hof und als ich ihr so erklärte was ICH alles mache mit dem Boden, meinte sie, " Na dann nimm einmal etwas Laub, Grünzeug, Lehm und Wasser und mache daraus einen guten Humus"
Wir können alles vorbreiten und unser Bestes beitragen aber einen guten Boden machen können wir nicht, dazu sind wohl die vielen tausen Helferlein des Bodens notwendig.

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Re: Mulchen im Herbst, wie?

#15

Beitrag von DJ1980 » Mo 9. Dez 2013, 10:44

Ok, passt auf:

ich habe ja einen eigenen Youtube-Kanal, indem es genau um solche Themen geht. Und mein Schwerpunkt liegt halt u.a. darin, althergebrachtes Wissen mit moderner Wissenschaft zu vergleichen, kombinieren ect...,
und als ich gerade draussen war, um weiter an meinem Hochbeet zu basteln, is mir wieder aufgefallen, das ich ja noch ein unbearbeitetes Beet habe.
Oben drüber ist ein gleichaltes, aber bereits mit meiner "Technik" bearbeitetes Beet.
Deshalb werd ich jetzt einfach mal das untere Beet genau so bearbeiten, wie ihr es mir vorgeschlagen habt.
Das werde ich auch wieder per Video dokumentieren, und im nächsten Jahr wird man dann hoffentlich einen sichtbaren Unterschied bemerken.
Und ehrlich gesagt wäre ich sogar froh, wenn ihr recht behalten würdet. Is nämlich ne ganz schöne Plackerei, so wie ich das mache.

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Re: Mulchen im Herbst, wie?

#16

Beitrag von krabbe » Mo 9. Dez 2013, 11:18

Können wir doch Richard. Aber nur über den Umweg, die Mikroorganismen zu fördern.
Beim Umgraben schädigt du die Mikroorganismen. Sie kommen zum Beispiel in Bodenschichten, in denen sie nicht leben können. Sie sterben ab. Bis wieder neue die entsprechenden Schichten besiedelt haben dauert es einige Zeit. Bei den Pilzen im Boden, zerstörst du die Pilzgeflechte. Auch da dauert es, bis sich das wieder bilden kann.
Beim Mulchen förderst du die Mikroorganismen in dem du sie "fütterst" und ihnen gute Wachstumsbedingungen schaffst.
lg Andrea

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Re: Mulchen im Herbst, wie?

#17

Beitrag von krabbe » Mo 9. Dez 2013, 11:21

DJ1980. Das kann schon länger dauern. Bei mir im Garten hat sich die Bodenstruktur erst nach ein paar Jahren verändert. Mal schauen ob ich demnächst noch mal in den Garten komme (ist weiter weg). Dann machen ich mal ein Foto von der Erde aus dem Garten und von der Wiese.
lg Andrea

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Re: Mulchen im Herbst, wie?

#18

Beitrag von DJ1980 » Mo 9. Dez 2013, 16:16

So, liebe Leute.

Ich habs durchgezogen! :-P

Das Video ist auch schon Online, und ich bin jetzt mal so dreißt, und poste das hier:

https://www.youtube.com/watch?v=KsTu0CVOe2k

Wäre schön, wenn ihr euch das mal anschaut und mir hinterher sagen könntet, ob ich das mit dem auflockern einfach nur falsch mache, oder ob ich doch irgendwie Recht habe. Habe mich stumpf an das gehalten, wie es in der "Fachliteratur" so beschrieben wird.
Plus natürlich das Mulchen. Und um hier nochmal auf den Eröffnungsthread zurück zu kommen: Ja, ich denke, ohne Mulchen macht das bloße auflockern keinen Sinn!

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Re: Mulchen im Herbst, wie?

#19

Beitrag von Thomas/V. » Mo 9. Dez 2013, 18:02

Hallo!

Ich habs mir fast ganz angesehen (ein bissl langatmig isses schon ;) ).
Meiner Meinung nach haben sich in der ganzen Sache ein paar Mißverständnisse und auch verschiedene Sichtweisen, die auf unterschiedlichen regionalen Besonderheiten beruhen, zusammengefunden.

Zuerst mal ist es doch so, das ein neu anzulegendes Beet, wo vorher Wiese war, sinnvollerweise um zu graben ist. Hier hatten wir schon verschiedene Diskussionen darüber. Benutz mal die Suchfunktion, Stichwort "Beet anlegen ohne Umgraben" "Wiese urbar machen" oder sowas.
Das macht auf schwerem Boden ohne aktives Bodenleben durchaus Sinn (und die meisten Bauern, die Pflügen und Kunstdünger ect. benutzen dürften wenig Bodenleben/Humus haben).
Wenn Du einen Bio-Garten mit einem reichen Bodenleben anlegen willst, dann dauert es natürlich einige Zeit. Es kann also durchaus sein, das Du nächstes Jahr noch nicht viel siehst, obwohl Du gemulcht und gelockert hast ;) .

Das Lockern mit der Grabegabel und die Einarbeitung vom Mist wird also erst relevant, wenn der Boden schon ein gewisses Maß an "Belebung" hat (nach 2-3 Jahren)
Ein unbelebter Boden kann mit dem Mist und Mulch kaum was anfangen. Da wäre es nach dem Umgraben sinnvoller gewesen, den Boden grob zu glätten und eine dünne Kompostschicht aufzubringen und diese einzuarbeiten. Parallel dazu kann eine Gründüngung ausgesät werden.
Im 2. Jahr kann dann mehr Kompost, eine andere Gründüngung nach der Gemüseernte und eine leichte Gabe von verrottetem Mist gegeben werden.

Ich weiß ja nicht, wieviel und welche Fachliteratur Du gelesen hast, manchmal ist zu viel Information auch schädlich...
Als ich mit Gärtnern angefangen habe, hatte ich ein paar Heftchen zu bestimmten Pflanzen, aber kein allgemeines Grundlagenbuch. So habe ich mir dann das hier zugelegt: http://www.amazon.de/biologische-Garten ... gartenbuch
Da wurde mir sehr gut verständlich die Grundlagen der Bodenkunde, Humusaufbau usw. erklärt und nach diesem Buch habe ich mich dann hauptsächlich gerichtet. Da es sehr preiswert zu bekommen ist, kannst Du Dich ja mal damit befassen und mal in einem Zug einen "Lehrgang" machen ;) .
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Mulchen im Herbst, wie?

#20

Beitrag von DJ1980 » Mo 9. Dez 2013, 18:11

Na ja, das Beet ist jetzt im zwoten Jahr. Also nicht frisch.

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