Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

Thomas74
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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#21

Beitrag von Thomas74 » Mi 30. Okt 2013, 20:18

:aeh: Endlich geht mein Rechner wieder und ich kann Bilder hochladen....
So wie dieser Türsturz sahen die meisten Träger aus:
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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#22

Beitrag von Thomas74 » Mi 30. Okt 2013, 20:42

Wir haben die Träger dann unter"stützt".Das war natürlich nur bei den besseren Exemplaren möglich.
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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#23

Beitrag von Thomas74 » Mi 30. Okt 2013, 20:47

Wo garnichts mehr zu retten war,wurde eine neue Decke eingebaut.Die Stützen hinten in der Ecke tragen ein letztes Stückchen Gewölbe und einen Kachelofen drauf. :mrgreen:
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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#24

Beitrag von Wayan » Mi 30. Okt 2013, 21:38

Wir haben auch solch eine Kellerdecke im Nebengebäude. Das Problem der stark verrosteten Eisenträger kommt offensichtlich vom gut gemeinten Lüften des Kellers. Es fühlt sich offenbar feucht an, es wird für Frischluft gesorgt und die schlägt sich an den kalten Eisenteilen nieder. Ich habe pitschnasse Träger gesehen, von denen es satt tropfte.
Trotz Rostschutzfarbe und ohne Lüftung hatte sich die braune Pest bald wieder breit gemacht.

Wir haben die Träger dann gut entrostet, verputzt und Armierung eingelegt. Mit ordentlich Fliesenkleber in der Mischung bleibt alles gleich beim ersten Mal oben :). Seitdem beobachte ich kein Kondenswasser mehr.

Das Ganze geht natürlich nur, wenn die Tragfähigkeit noch gegeben ist :daumen:
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#25

Beitrag von Narrenkoenig » Do 31. Okt 2013, 07:56

Bis aufs blanke Eisen bist du wohl nicht gekommen, vor allem nicht ringsherum. Dann Obacht, ie Träger rosten unter dem Anstrich und Verputz fröhlich weiter, blättert zwar nix ab aber die Festigkeit geht flöten.
Eisen ist ein recht soziales Material untereinander. Die Fe Atome kleben nicht auf Teufel komm raus an ihrer Sauerstoffbeute, die leihen sich die untereinander gerne aus. Führt aber leider dazu das so ein Träger vollständig sich in Rost verwandelt auch wenn er von außen einfach nur nach altem Eisenträger aussieht.
Das Ergebnis nennt sich dann spontanes Bauteilversagen. Ich hab in alten Ställen schon abgebrochene Deckenträger gesehen ohne Spur von Verformung, und normalerweise kannst du die Dinger zum Ring biegen.

Grüße

Robert
Ich bin zur Vernunft gekommen,
leider war sie grad nicht da.

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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#26

Beitrag von Thomas/V. » Do 31. Okt 2013, 09:57

Na, jetzt macht mir mal keine Angst :eek: . Ich hab auch Eisenträger im ehemaligen Stall, wo nur die Unterseite raus guckt.
Wie kann man denn feststellen, ob die noch "gut" sind, ohne den Putz ab zu hacken?
Auf dem Foto ist der ehemalige Schafstall, da ist der Träger verputzt.
Der ehemalige Kuhstall ist größer, da sieht man den Träger ohne Putz. Hab aber kein Foto davon. Wenn ich dran klopfe oder kratze scheint aber nur die Oberfläche rostig zu sein.
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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#27

Beitrag von Wayan » Do 31. Okt 2013, 21:46

@Thomas
Unsere Eisenträger hatten wir erst entrostet, gesrtichen und verspachtelt. Obwohl wir im Sommer nicht gelüftet haben, hingen Tropfen von Kondenswasser dran. Die unvermeidlichen Risse zwischen den verschiedenen Materialien führten bald zu neuem Rost.

Dann kam die Variante "Überputzen". Nun sind die Träger sozusagen gedämmt und die Luftfeuchtigkeit kann nicht direkt ran. Durch die weiße Farbe ist kein neuer Rost erkennbar, wohl aber an der Wand, wo ein abgebrochener Haken war (Rostfleck von der Feuchtigkeit).
Ich mache mir keine weiteren Sorgen. 2x im Jahr mache ich die Große Runde, lese alle Zählerstände ab, leuchte in dunkle Ecken (Dachstuhl) und schaue nach allen Sachen, wo ich denke, die sollten nicht jahrelang unbeobachtet bleiben. An spontanes Bauteilversagen am Eisenträger glaube ich nicht. Einerseits sind überall Reserven eingebaut und selbst wenn der Träger sehr angegriffen wäre, biegt er sich erst einmal, bevor er kollabiert.
Wer seinen Trägern nicht traut, kann sie ja zunehmend belasten (z.B. mit Ziegelsteinen) und mit einen langen Richtscheit die Durchbiegung bzw. mit dem Zollstock die Raumhöhe messen


@Narrenkönig
Deine Geschichte von spontanem Bauteilversagen am Doppel-T-Träger kann ich nicht glauben. Du hast selbst in alten Ställen abgebrochene Deckenträger ohne Spur von Verformung gesehen? Waren die aus Gusseisen oder was? Gibst da irgendwelche Dokumentationen, Fotos?
Und wenn du schon solche sensationellen Infos lieferst, dann bitte auch zu den Trägern, die du normalerweise zum Ring biegen kannst (Länge, Profil, Legierung)!
Derartige Stahlprofile wurden früher aus allgemeinem Baustahl ST-38 oder besser gemacht. Der kann nicht nicht einfach so abbrechen, der ist elastisch! Aber zum Ring?
Ich hab´irgendwie so´n Gefühl als willst du hier Späßchen machen. Dazu ist das Thema aber nicht geeignet. :opa:
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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#28

Beitrag von Thomas74 » Do 31. Okt 2013, 22:01

Ich habe irgendwo noch (papierene...) Fotos,wo wir die Decke rausgerissen haben.
Die Träger bestanden nur noch aus unterer und oberer Hälfte und braunem Pulver dazwischen.Die unteren Hälften hingen durch,so daß man die Hand durchschieben konnte.Das Gewölbe hielt nur noch durch die Eigenspannung der Steinbögen.Das aber so gut,daß wir die obersten Steine zermeißeln mußten,um die Spannung herauszukriegen und das alte Gewölbe einzureißen.
Bei uns war es aber ein Extremfall,die Vorbesitzer hatten im Keller ihre Wasch-,Futter und Schlachteküche.Mit zwei Kartoffeldämpfern.Da stand jahrelang der Wasserdampf ohne Abzugsmöglichkeit unter der Decke.Der verkeimte Türsturz im Foto weiter oben ist auch in diesem Raum aufgenommen.
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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#29

Beitrag von Narrenkoenig » Fr 1. Nov 2013, 00:39

Zum Ring gebogene IP Träger sind wirklich etwas eher seltenes, U-Stähle kenn ich aber von diversen Anwendungen. Nur als Beispiel ZAGRO Kanalringheber, der Grundrahmen ist ein kalt zum Ring gebogenes U-Profil.
Zu den gebrochenen Trägern, das war ein halbverfallener Stall 2 Dörfer weiter meiner damaligen Wohnstatt. Bilder hab ich damals nicht gemacht, war auch vor der Zeit der Digiknipse.
Die Bruchfläche sah wirklich aus wie Guß, also sehr grobkörnig. Entweder ist das Material bedingt durch den Herstellungsprozess im Laufe der Jahre versprödet, siehe auch die Strommasten in NRW vor ein paar Jahren denen das Thomasstahlverfahren zum Verhängnis wurde, oder der Rost hat im Laufe der Jahre den gesamten Träger durchdrungen ohne die äußere Form zu verändern.
Trennt man einen solchen Träger mit Brennschneider oder großer Flex glaubt man wirklich Guß vor sich zu haben. Beim Trennschnitt mit der Trennscheiben kann man aber mit Glück noch einen metalischen Rest finden der dann sogar noch glänzt. Der Bereich ist dann auch noch in der Lage auf Belastung mit Verformung zu reagieren, sei es elastisch oder plastisch.
Die versprödeten Bereiche kennen dagegen nur hebt oder ab.
Zu dem Thema können Baustatiker, Metalurgen oder Chemiker sicher mehr erzählen, ich hab nur die Ausbildung zum Maschinenschlosser/bauer.

Grüße

Robert
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Re: Gewölbe im feuchten Keller einsturzgefährdet

#30

Beitrag von Narrenkoenig » Fr 1. Nov 2013, 00:47

Fällt mir gerade noch ein. Eine Prüfmethode kommt mir gerade in den Sinn. Die Flanschfläche anbohren und die Späne begucken, sinds schöne Späne oder nur Brösel. Der Bereich in dem Bohrungen kaum Einfluß auf die Restfestigkeit haben findet sich im Tabellenbuch Metall oder in den technischen Unterlagen zu den Trägern.

Grüße

Robert
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