Hat jemand den Bullerjan???

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Leipziger
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Hat jemand den Bullerjan???

#1

Beitrag von Leipziger » Fr 24. Dez 2010, 03:43

Hat jemand Erfahrung mit dem Bullerjan? :hmm:

"Der Bullerjan® Warmluftofen ist eine solche Lösung. Das Geheimnis dieses leistungsstarken, sicheren und zuverlässigen Warmluftofens verbirgt sich hinter seiner außergewöhnlichen Form."

Ist er wirklich so gut wie beschrieben?

Grüße Leipziger :schaf_1:
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gmc
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Re: Hat jemand den Bullerjan???

#2

Beitrag von gmc » Fr 24. Dez 2010, 11:10

Auf der Fachwerk-Seite wird eine Diskussion: Bullerjahn vs. Grundofen geführt:
http://www.fachwerk.de/wissen/ofen-bullerjan-36876.html

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Spottdrossel
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Re: Hat jemand den Bullerjan???

#3

Beitrag von Spottdrossel » Fr 24. Dez 2010, 14:15

Von der Logik her kann ich mir schon vorstellen, das der Brummer was bringt, hunderte kanadische Holzfäller können nicht irren ;) .
Bullerjahn contra Grundofen heißt natürlich, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, der Bullerjahn soll ja schnell warm machen, wenn man abends durchgefroren heimkommt.
Auf jeden Fall würde ich den Wärmebedarf ermitteln, bevor man soviel Geld ausgibt, bei kleinen Räumen und harmlosem Winter ist der Bullerjahn vermutlich zu stark.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Hat jemand den Bullerjan???

#4

Beitrag von Landfrau » Fr 24. Dez 2010, 16:57

Das Ding ist, er erzeugt erstmal und sehr viel Konvektionswärme.
das heißt auf deutsch: Zug.
Das verteilt die Wärme gut.

Und wie alle konvektionswärmelastigen Wärmeübertrager ohne Speichermasse wird es fix wieder kalt, wenn das feuer aus ist.

Ich kenne einen Haushalt, da hat jemand wohl einige Tonnen Steine um und über den Bullerjan gestapelt.
Das schafft die Speichermasse, so dass man nach Erlöschen des feuers nicht gleich im kalten sitzt.

Die anderen Nachteile - Zugluft, vermehrte Staubbewegung - werden dadurch aber nicht ausgeglichen.

Wenn der Bullerjan für HAusfällerhaushalte taugt, ist das plausibel - ich unterstelle mal, die Herren haben wenig hohe Ansprüche an Wohnkomfort, sauberkeit und Behaglichkeit.

Hier ist einer:

http://www.youtube.com/watch?v=PpxQp3Hy5nk

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Löwenzahn
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Re: Hat jemand den Bullerjan???

#5

Beitrag von Löwenzahn » So 15. Jan 2012, 13:24

Ich habe dieses Modell viele Jahre angeboten und auch selbst einen im Ausstellungsraum (um die Ecke vom Büro stehen).

Fakt ist (auch wenn immer gerne mal andersherum dargestellt wird):

es gibt keine Eier-Milch-Woll-Öfen... = was der Eine als Vorteil darstellt, kann genauso gut ein Nachteil sein, bzw. eine Bauart kann nicht für alle Heiz-Wünsche (Bedingungen) optimal sein.

Klarer Vorteil: die Stahltonne erwärmt sich sehr schnell, strahlt ein bisschen rundum (auch durch die Front) ab und anschließend wird die angesaugte kalte Luft durch die aufgeheizten Röhren sehr weit getragen (Konvektion). Wo nicht viel Staub rumfliegt, ist das kein Problem. Daher wird es dann so nach einer Stunde auch in meinem Büro warm, obwohl keinerlei Strahlungswärme hier ankommt. Er zündet auch recht schnell, weil vorne durch die Luftklappe das Brenngut direkt angeblasen wird.
Meiner ist ca. 8 Jahre alt und läuft jedes Jahr vielleicht 2- 5 mal. gegen ein gutes Gebot würde ich ihn privat verkaufen...

Bild


Ist die letzte Asche ausgeglüht, kühlt er rasch aus und aufgrund der geringen Strahlungswärme sind Wände und Gegenstände kaum aufgewärmt = der Raum kühlt auch relativ schnell wieder ab.

Wer genug Holz in oder "vor der Hüttn" hat und ständig anwesend ist (passt zum Holzfäller), schmeißt im 30 Minuten-Takt einen Scheit hinein. Wer aber für Holz bezahlen muss oder viel ungewohnte Arbeit damit hat oder einfach etwas umweltfreundlicher heizen will, den wird der im Vergleich schlechte Wirkungsgrad, auf die Dauer nicht zufrieden stellen.

Auch wenn wegen des Designs und der heute möglichen Verkleidungen, er in vielen Wohnzimmern steht, passt er sehr viel besser in eine Werkstatt (am besten beim Schreiner), wo ständig Brennstoff vorhanden und jemand zum Füttern da ist. Oder im nicht ständig bewohnten Ferienhaus, o.ä., wo nach Ankunft es schnell warm werden soll. Hat man einen weniger frost empfindlichen Frühaufsteher in der Familie, der als erstes den Ofen anwirft oder eine Nachteule, die um 3:00 noch mal Rindenbrikkets nachlegt, ist er auch für längere Anwesenheiten nutzbar.

Aufgrund seiner Beliebtheit wurden die Preise aber laufend erhöht, obwohl technisch eher einfach gehalten. Daher gibt es mittlerweile sehr viele Nachbauten, die teilweise sehr ähnlich aussehen und funktionieren, zu erheblich günstigeren Preisen. Es gibt aber auch Billig-Schrott aus Ost-Europa, sogar mit ähnlichem Schriftzug, der weder Zulassungen hat, noch hochwertige Materialien und am Ende viel teurer kommt...



Ein guter "normaler" Kaminofen (nicht aus dem Baumarkt), der spezielle Luft- und Umlenkungs-Klappen hat und im Normalfall einen Brennraum aus Schamott und eine speichernde Verkleidung (Kacheln, Naturstein,...), benötigt dagegen erheblich länger um Wärme abzustrahlen und einen Raum zu erwärmen. Dafür strahlt er auch nach Erlöschen des Feuers noch mehrere Stunden seine Wärme ab und geht bei der Verbrennung sparsamer und sauberer vor. Mittlerweile muss er nicht mehr kosten, als ein Ofen aus Kanada. Einen noch höheren Wirkungsgrad kann man dann nur noch mit Wassertasche und Pufferspeicher oder gutem Pelletsofen, mit geregelter Luft- und Brennstoffzufuhr, erreichen.


Mehr dazu: http://www.oeko-energie.de/produkte/oek ... /index.php

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Re: Hat jemand den Bullerjan???

#6

Beitrag von emil17 » So 15. Jan 2012, 20:00

Danke für den Bericht; bestätigt was ich vermutet habe.
Meine derzeitig vorgesehene Kombination fürs Wochenendhaus (da kann es im Raum, wenn man hinkommt, gerne mal -15 Grad haben; es ist auf 1700 Meter Höhe):
Ein Beistellherd, um rasch Wasser wärmen zu können, und damit man rasch etwas Wärme hat, auch wenn der Wirkungsgrad nicht sehr gut ist. Den habe ich schon. Er frisst leider nur 25 cm-Scheiter. Es ist auch psychologisch gut, wenn man nach dem Anfeuern rasch merkt, dass es warm wird. Weil das Haus grösstenteils aus Holz ist, wird es rasch warm, ausser dem Fussboden, da muss man halt Filzpantoffeln tragen.
Dann ein schwerer Grundofen (werde ich mit Material vom Abbruch selber aufbauen), mit grossem Brennraum (mindestens 50 x 80 cm Grundfläche) und grosser Feuertüre, in dem man lange Scheiter verheizen kann (spart Sägearbeit) und wo man auch mal ein Brot oder eine Pizza drin backen kann. Der hält dann die Wärme und wird einen vernünftigen Wirkungsgrad haben. Das ist mir wichtig, weil es zwar beliebig viel Holz dort hat, ich aber Ruhe will und deshalb das Holz soweit möglich von Hand klein säge, denn Strom gibts da auch nicht (und wird es nie geben).
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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