Wohnalternative

Was halt nirgendwo passt
Benutzer 2354 gelöscht

Re: Wohnalternative

#31

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 22. Okt 2013, 20:19

Ich war zwar schon öfters Arbeitssuchend wie es so schön Neudeutsch heißt, aber noch nie ohne Arbeit. Als Gärtner findet sich immer was zu tun ;) einfach die Augen offen halten. Arbeit gibt es genug.
Es gibt ja auch abwechslungsreiche Jobs und Teilzeit gibt es auch. Krankenversichert sein ist nämlich schon nett.
Auch ich bin das erste vonx Kindern.

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6386
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Wohnalternative

#32

Beitrag von 65375 » Di 22. Okt 2013, 22:09

ihno hat geschrieben:Ich war zwar schon öfters Arbeitssuchend wie es so schön Neudeutsch heißt, aber noch nie ohne Arbeit.
:haha: Das ist - wortwörtlich! Außer dem Einschub - der Satz, den ich schreiben wollte!
Länger als ein halbes Jahr war ich nie gemeldet; meine wenigen Bewerbungen haben nahezu immer mindestens zu einem Vorstellungsgespräch geführt. Und zu tun hatte ich immer mehr als genug. Habe aber auch alles gemacht. Man lernt eigentlich immer was dazu.

Sabi(e)ne
Beiträge: 8711
Registriert: Di 3. Aug 2010, 16:34
Wohnort: Weserpampa

Re: Wohnalternative

#33

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 22. Okt 2013, 22:23

Ich bin in EU-Rente und körperlich eingeschränkt - meine Wintertage verbringe ich mit Privatstudien im Internet. Ich hab jeden Winter ein anderes Haupt-Thema - von Ägyptologie über Architektur zu Tierzucht und, und, und, - man kann so eine Menge lernen.
Ich hab mir selbst das Wolle spinnen und weben beigebracht (stricken und häkeln konnte ich schon lange), aktuell filze ich wie doof :lol: , und färben kann ich auch alles, was ich machen will.
Ich hab so auch gelernt, meine Schnitte für paßgenaue Kleidung selbst zu machen, nähen konnte ich schon vorher. Dazu backen und kochen immer mehr "fine-tuned" - und ich hab ne Hand für Tieraufzucht.
Selbst schlachten kann ich immer noch nicht - nicht technisch, sondern vom Kopf her :rot: , aber ich esse sie trotzdem.
Was ich gar nicht kann, physisch, sind richtig harte Arbeiten, und schon gar nicht in der Sonne - da klapp ich geplättet zusammen.
Ich wünschte mir nur, das Internet wäre 40 Jahre früher gekommen - damals hatte man einfach nicht diese Möglichkeiten zum Lernen außerhalb der Schule.

@GoGandhi: geh woofen - kreuz und quer durch die Welt - dafür sind Wanderjahre ja da.
Und beim Woofen machst du dich nicht tot, dafür gibt es Kost und Logis.

Und ich kann dir sagen, daß deine Mutter bestimmt die Nase voll hatte, wenn du als Kind Brechdurchfall hattest, und das frisch bezogene Bett sofort wieder eingereihert hast mitten in der Nacht - und trotzdem hat sie es wieder frisch gemacht.....

Man muß seine Arbeit nicht lieben, es reicht, wenn man seine selbstgewählte Pflicht erfüllt - was deine Mutter getan hat.
Manche Dinge im Leben kommen halt ohne Spaßfaktor daher - falls du mal ne Frau in den Wehen haben solltest, kann sie dir bestimmt was über den Mangel des Spaßfaktors dabei erzählen.... :pfeif:
Zu überleben auf Kosten der Gemeinschaft ohne was zurückzugeben ist nur Parasitismus.
Man sollte im Alter schon was haben, auf das man stolz sein kann.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzeravatar
Tilia
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 406
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 12:08

Re: Wohnalternative

#34

Beitrag von Tilia » Di 22. Okt 2013, 23:11

Bei uns in der Nähe (Nürnberg) gibt es gerade einen Demeterhof, der für Kost und Logie Leute für Stall, melken, Hofladen, Käse machen, Brot backen, ... braucht.
Das ganze ist in einem kleinen Dorf ... würde vermuten nicht mehr als 100 Einwohner.
Wenn es Dich interessiert und Du gerne die Adresse hättest, melde Dich.
Hätte mich jetzt selbst fast beworben ... bleibe jetzt aber erstmal in meinem eigentlichen Beruf.
LG, Tilia
"Tue erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich gelingt dir das Unmögliche."

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Wohnalternative

#35

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 23. Okt 2013, 05:49

@ Sabine wenn meine Frau dann im nächsten Jahr Wehen hat werde ich sie mal auf den Spaßfaktor ansprechen :) . Ich hoffe ich werde es überleben. :mrgreen:

Melusine

Re: Wohnalternative

#36

Beitrag von Melusine » Mi 23. Okt 2013, 06:10

:monster:
Für mich klingt alles sehr seltsam.

Benutzeravatar
guzzmania
Beiträge: 627
Registriert: Mo 26. Aug 2013, 16:03
Wohnort: Eichgraben

Re: Wohnalternative

#37

Beitrag von guzzmania » Mi 23. Okt 2013, 07:41

Für mich auch. Ich fürchte, wir leben in seltsamen Zeiten.

Auf der einen Seite werden die Leute von klein auf extrem auf Leistung zugerichtet. Man muss angepasst sein und fleißig arbeiten, in irgendeinem high performance work system.

Auf der anderen Seite können oder wollen viele da nicht mit. Aber womit dann Sinn ins eigene Leben bringen? - Viele wenden sich an irgendwelche "Coaches", HeilerInnen, Alkohol, extremistische Religionen, usw. Es freut mich echt, hier im Forum von so vielen Leuten zu lesen, die es ohne solches Zeug geschafft haben. Ich denke, am wichtigsten ist es, in Kontakt mit dem eigenen Herzen zu kommen und den Kopf klar zu kriegen. Das ist auch harte "Arbeit", nicht immer angenehm, aber sinnvoll. :oma:

Zum "buddhistischen Schweigekloster" wollte ich anmerken: Das kostet meistens auch Geld. Nicht viel, wenn es seriös ist. Aber doch. Ich kenne das so, dass für Kost + Logis ein fixer Betrag zu zahlen ist (weil das Haus seine Kosten decken muss), und dazu eine freiwillige Spende an die Lehrerin/den Lehrer NACH dem Retreat. Die kann man danach bemessen, was es einem wert war und was man sich leisten kann. Im Kloster muss man sich den ganzen Tag an Regeln halten. Man muß früh aufstehen und kommt erst relativ spät ins Bett. Das lange Sitzen ist körperlich erstaunlich anstrengend, am Anfang. Es gibt keine "Extrawürschtel" für einen. Arbeiten muss man auch (putzen, kochen, Gartenarbeit,...). Das heißt dann "Arbeitsmeditation". Letzteres ist übrigens sehr nützlich für den späteren Alltag. Man entdeckt das "Zen in der Kunst des Kloputzens" oder so... :lol: Anfangen tut man mal mit einem Retreat für begrenzten Zeit.

Knurrhuhn

Re: Wohnalternative

#38

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 23. Okt 2013, 09:35

guzzmania hat geschrieben:Für mich auch. Ich fürchte, wir leben in seltsamen Zeiten.
Auf der einen Seite werden die Leute von klein auf extrem auf Leistung zugerichtet. Man muss angepasst sein und fleißig arbeiten, in irgendeinem high performance work system.
Auf der anderen Seite können oder wollen viele da nicht mit.


Aber womit dann Sinn ins eigene Leben bringen? - Viele wenden sich an irgendwelche "Coaches", HeilerInnen, Alkohol, extremistische Religionen, usw. Es freut mich echt, hier im Forum von so vielen Leuten zu lesen, die es ohne solches Zeug geschafft haben. Ich denke, am wichtigsten ist es, in Kontakt mit dem eigenen Herzen zu kommen und den Kopf klar zu kriegen. Das ist auch harte "Arbeit", nicht immer angenehm, aber sinnvoll. :oma:
Daß viele da nicht mehr mitwollen/können ist sicher eher die logische Konsequenz aus diesem ganzen künstlichen Zwang und dem oft sinnfreien Stoff, den man in der Schule so lernen muß. :hmm:

Der Knackpunkt liegt vielleicht in dem was Du im zweiten Absatz schreibst: womit Sinn in das eigene Leben bringen?! Damit scheinen viele Menschen tatsächlich Probleme zu haben. Und da kommen wir u.a. wieder zur Bewertung und Werten, die sich im allgemeinen nur auf Konsum und Äußerlichkeiten beschränken. Frust entsteht doch erst dadurch, daß man zum einen keine für sich persönlich sinnvolle Aufgabe findet, und zum anderen dadurch, daß man meint all diese schönen in der Werbung angepriesenen Sachen haben zu müssen, die man sich nicht leisten kann.
Das "Sein" alleine zählt nicht mehr, sondern vermehrt das "Haben". Und "Leistung" wird auch nur noch in materieller Hinsicht und in der finanziellen Wertschöpfung gemessen. Aber erbringt z.B. eine Mutter, die für ihre Kinder wirklich präsent ist und sich kümmert, nicht viel mehr Leistung als wenn sie irgendwo für z.B. einen Konzern ackert und dessen Reichtum vermehrt? Oder ein Mensch der statt zu arbeiten sich um seine alten Eltern kümmert, um sie nicht in ein Heim zu geben?

Bei deinem letzten Absatz gebe ich Dir ebenfalls Recht: auch an der eigenen, persönlichen Entwicklung zu arbeiten ist in der Tat sinnvolle Arbeit, die ja auch in gewisser Weise der Gesellschaft zugute kommt. Man sollte eben aufhören, "Arbeit" immer nur finanziell und materiell-wertschöpfend zu bewerten.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Wohnalternative

#39

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 23. Okt 2013, 14:53

Man sollte eben aufhören, "Arbeit" immer nur finanziell und materiell-wertschöpfend zu bewerten. :bet: :verknallt:

Benutzeravatar
Little Joe
Beiträge: 5240
Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:08
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Eifel Klimazone 7a

Re: Wohnalternative

#40

Beitrag von Little Joe » Mi 23. Okt 2013, 14:55

ihno hat geschrieben:Man sollte eben aufhören, "Arbeit" immer nur finanziell und materiell-wertschöpfend zu bewerten. :bet: :verknallt:
... egal, wie ich sie bewerte, gemacht werden muss es trotzdem :mrgreen:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Antworten

Zurück zu „Sonstiges“