seit gestern ist es soweit, mein Rammbrunnen liefert das erste Wasser

Ich möchte Euch kurz die Hindernisse beschreiben auf die ich gestoßen bin.
Ein Rammbrunnen (Schlagbrunnen) ist ein Brunnen, der entsteht, wenn ein Rohr in den Boden gerammt wird; er ist ein Brunnen für kleine Wasserfassungen. Eingesetzt wird er bei einzelstehenden Landhäusern, Siedlergehöften und anderen Kleinverbrauchern ebenso bei der Gartenbewässerung und zur Wasserversorgung von Weidetieren. Der Boden muss eine wasserführende, rollige Lockergesteinsschicht aufweisen, die Wasserschicht darf/sollte nicht tiefer als 5 Meter liegen.
Diesen gibt es in den Durchmessern von 1 1/2 und 1 1/4 Zoll wobei letzteres das üblich Maß ist. Jedes Rohr hat in etwa die länge von 1m , der Filter 1m + Rammstpitze. Ich habe mich für eine Filterstrecke von insgesamt 2 Metern entschieden. Dies hat gleich 2 Vorteile:
1. Man kann mehr Wasser fördern, so hoffe ich

2. Der Brunnen soll sich nicht so schnell zusetzen was die Lebensdauer erhöhen soll. Es wurde in den Foren eine Lebensdauer von 5-7 Jahren angegeben ... aber mal schauen.
Nachteil:
1. Man muss tiefer rammen wenn man an dem Rohr ansaugt. (später mehr)
- Genehmigung der Behörde einholen, ist bei uns generell erlaubt

- Vielleicht beim Wasserversorge/Nachbarn erkundigen welche Bodenschichten vorherschen Kies + Sand = gut, Lehm eher nicht
- Wo ist der aktuelle Grundwasserstand? Bis hierhin muss man nämlich buddeln oder bohren bevor mit dem rammen begonnen werden kann. Da bei uns ein Fluss in der Nähe war, ließ sich das abschätzen und ich habe gebuddelt. Mein erstes Loch war in etwa 2,5m tief und ist bei einem Gewitterschauer wieder in sich zusammengefallen

- Hat bis hierhin alles geklappt, kann mit dem rammen begonnen werden.
- Die Rohre mit 2 Rohrzangen richtig fest verschauben bis das Rohr max. 1m aus dem Boden ragt. Dazu sind Hanf und das Rohrflutschi zu verwenden.
- Männder an die Macht das ist KEIN Spaziergang sondern richtige Arbeit!!!
1. Versuch mit einem Vorschlaghammer, hat dazu geführt, dass nach 30cm das erste Rohr an der Schlagstelle (Gewinde) schon kaputt war. Hier braucht man unbedingt einen Helfer der das Rohr am Anfang festhält (wackelt sehr stark).
2. Bei youtube habe ich welche gefunden, die das Rohr mit einem Elektrohammer reindrücken, hat bei mir nicht funktioniert.
3. Bordsteinkante, Gewicht etwa 25Kg. Diese Betonkante habe ich immer wieder auf das Rohr gehauen, dies hat dann schließlich zum Erfolg geführt. Der Vorteil, es kommt rechte gerade auf im Gegensatz zum Vorschlaghammer. Ist auch nicht viel anstrengender, geht schneller. Für 1 Meter habe ich in etwa 100 "Schläge" gebraucht. also pro Tag max. 2 Meter. Achtung, trotz das die Bordsteinkante 10cm dick sind ist mir eine dabei zerbroachen und hätte fast meine Füße getroffen = Sicherheitsschuhe.
Insgesamt habe ich 2m Filter und 3m Rohr versenkt. Da der Grundwasserspiegel bei etwa 1,5m liegt, dürft der Grundwasserspiegel nur um 1,5Meter abfallen damit ich am Rohr ansaugen kann. Erstens ist das vermutlich zu wenig und zweitens hat die Pumpe das nicht geschafft. Also habe ich in das Rohr noch einen 3/4Zoll Saugschlauch gesteckt. der hängt auf etwa 4,5m Tiefe. Beseitigt auch alle Undichtigkeiten die ggf. noch bestehen.
Das Wasser sprudelt

Noch etwas: Generell würde ich jedem raten den Brunnen vorab spülen zu lassen. Wenn nämlich bei 4m ein Stein ist, hat man pech.

Kosten:
- Pumpe ~130€. Ich habe eine für 50€ erworben die nicht die Leistung bringt! Hier also nicht sparen.
- Rammbrunnen ~140€ = 2m Filter, 4Meter Rohr (eins ist ja kaputt gegangen) + Muffen + Schlagdingen + Hanf + Rohrflutschi
- Bohrer ~80€
- Strom ~50€ = Verteiler, Steckdosen, Erdkabel