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						Beitrag
					
								von Manfred » Di 13. Aug 2013, 22:14
			
			
			
			
			Im Prinzip bekannt. Aber Vorsicht. 
Was er weniger betont: Seine ganzen Flattertiere und Schweine leben zum größten Teil von zugekauftem Getreide. Er selber baut ja keines an. Und was hinten wieder raus kommt, bleibt auf der Farm. 
In seinen Büchern schreibt er auch davon, dass sie alles an Biomasse zusammenkarren, was nur irgendwie zu bekommen ist. Früher z.B. LkW-weise Walnussschalen, Sägespäne usw. 
Er bindet also nicht nur CO2 aus der Luft, sondern importiert auch sehr viel organische Masse.
Auch darf man sich das Ganze nicht so vorstellen, dass sein Gelände 12" in die Höhe gewachsen ist. Er meint damit die Umwandlung von humusarmen/-losem Unterboden in humosen Oberboden. 
Zum Weidemanagement: Er führt seine Weiden sehr intensiv. Am ehesten mit dem vergleichbar, was die Neuseeländern bei ihrem Milchvieh-Weideland machen. Aber halt nicht mit mineralischem Stickstoffdünger, sondern mit Geflügelkacke.
In einem Interview hat er mal gesagt, dass sie nur 1 bis 2 mal im Jahr mit dem Geflügel auf die selben Flächen können, weil dann der zulässige Nährstoffeintrag erreicht ist. 
Durch diese sehr intensive Düngung (vergleichbar mit der Gülledüngung der Milchviehbetriebe im Alpenvorland und im Nordwesten), wächst das Gras natürlich wie Hulle. Dadurch und durch die Weideführung (das Gras wird nach Möglichkeit immer in der optimalen Wachstumslänge zwischen 7 und 15 cm gehalten) erreicht er 400 cow days per acre. Das entspricht umgerechnet einem Besatz von ca. 2,7 Großvieheinheiten pro ha im Jahresmittel. In D sind im Ökolandbau maximal 2,0 GV / ha erlaubt, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Und ich denke dass er sogar noch weit darüber liegt, wenn man sein Geflügel komplett mit einrechnet. 
Die extensiven, konventionellen Betriebe in seiner Gegend arbeiten im Schnitt mit 80 cow days per Acre. Das sind ca. 0,55 Großvieheinheiten.
Das ist auch ca. das, was extensive Mutterkuhbetriebe (wie auch ich) hierzulande haben.
Ich habe ja schon mehrfach angesprochen dass ich überlege was ich machen könnten, wenn die Extensivierungsmittel weiter eingeschränkt werden. Dann bliebe mir nur, auch in diese Form der intensiven Wirtschaft zu gehen. Als Biobetrieb sind dem aber enge Grenzen gesetzt. Deshalb arbeitet Joel auch konventionell. Bio dürfte er gar nicht so intensiv wirtschaften, wie er es tut.