Gegen die deutsche Schulpflicht

Was halt nirgendwo passt
centauri

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#91

Beitrag von centauri » Mi 31. Jul 2013, 08:49

Hallo,

Ich bin grundsätzlich auch für eine schulpflicht aus gründen die schon oben von tanja angeführt wurden.
Obwohl ich auch nicht mit dem heutigen bildungssystem einverstanden bin.
Aber es besteht ja immerhin noch die möglichkeit wie rathi meint zuhause drauf zu packen.
Und Werte werden in der schule sowieso nicht vermittelt.

Lg thomas

keine-Ahnung
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#92

Beitrag von keine-Ahnung » Mi 31. Jul 2013, 09:24

Liebe Tanja, mein Nick mag zu solchen Anspielungen verleiten, das nehme ich Dir nicht übel, doch in diesem Fall bleibe ich ansonsten im Recht, auch wenn Du oder eine Angela das anders behaupten.
Ich bin österreichischer Staatsbürger, habe meinen Hauptwohnsitz in Österreich und meine Kinder vom Schulbesuch in Österreich zum Heimunterricht abgemeldet. Ich bin Mitglied bei den Freilernern Österreichs usw. (Wenn Du mir das nicht glaubst, schicke ich Dir gerne per e-mail das letzte Externistenzeugnis einer meiner Kinder zu.) Ich stehe im Kontakt mit vielen Freilernern und Homeschoolern der ganzen Welt, auch in Deutschland und habe sogut wie jedes deutschsprachige Buch zu diesem Thema gelesen. Mir ist dieses Thema sehr wichtig, weil es ein Menschenrecht darstellt selbst entscheiden zu können, Freiheit zu leben. Ich habe sicherlich auch besseres zu tun, als mich hier mit Dir zu streiten, oder mich immer wieder zu wiederholen, darum werde ich diese Diskussion jetzt auch nicht mehr weiter führen und hiermit beenden.

Der Gesetzestext, den ich selbst postete sagt nichts anderes aus, als das, dass das Kind am Ende eines Schuljahres den Schuljahresstoff können muß. Mehr nicht. Ich kenne (hausunterrichtende) Eltern, die z.B. in den höheren Jahrgangsstufen Probleme z.B. in Englisch oder Französisch haben und dies dann z.B. die Oma oder eine Tante oder sonst jemand übernimmt. Es ist nicht entscheidend, welchen Bildungsstandard die Eltern haben, und es stimmt einfach nicht, was Angela behauptet, dass auch nur irgend etwas geprüft wird (es sei denn ein bestimmter Verdacht liegt nahe). Ein Brief an den Bezirkschulinspektor könnte so aussehen:
Sehr geehrter Herr Soundso,
hiermit bitte ich Sie, meine Tochter für das kommende Schuljahr vom Schulbesuch für den Hausunterricht abzumelden. Es ist uns sehr wichtig, dass sie in ihrem eigenen Tempo in ihrer gewohnten Umgebung lernt usw. Wir sind sehr bemüht sie bestmöglich zu fördern.
Natürlich wird sie auch weiterhin im Sportverein/Musikschule tätig sein, ihre sozialen Kontakte sind durch das Umfeld gesichtert.
Mit freundlichen Grüßen,

Es reicht so einen Brief zu schicken und weder die Bildung der Eltern, schon gar nicht die finanziellen Rahmenbedingungen, oder sonstwas wird geprüft. Es gibt in Öserreich keine Vorraussetzungen, bis auf die, das Beste für sein Kind zu wollen und am Ende eine Externistenprüfung zu bestehen. Wie das geschieht prüft niemand, nur das Ergebnis (die Externistenprüfung) wird bewertet.
Nochmal: was Du und Angela behaupten ist falsch.
Tanja hat geschrieben: Ich bin nicht dagegen, dass in Deutschland das Heimschulrecht eingeführt wird. Eine sinnvoll formulierte Petition dafür würde ich sofort unterschreiben. Keinesfalls aber eine, in es nicht um Homeschooling im Rahmen der Schulpflicht als gleichwertige Alternative zu anderen Schulformen geht, sonderm um die Abschaffung derselben.

Wer Homeschooling einführen möchte, um im selben Zuge die Schulpflicht abschaffen, und das möchtest Du ja wohl, der allerdings plant zum Nachteil vieler Kinder eine vermeintliche Verbesserung für wenige. Davor, dass dies die Folge wäre, verschließt Du die Augen.
"Schulpflicht" heißt, dass jedes Kind zur Schule gehen muß, dass es keinen Rahmen, keine Möglichkeit für "Heimschulrecht" gibt (wie in Deutschland oder Schweden). Das Eine ist mit dem Anderen nicht vereinbar. Hier unterliegst Du einem Irrtum, sei er auch nur sprachlich. In Österreich gibt es keine Schulpflicht, sondern "nur" eine "Unterrichtspflicht", wie eben in vielen anderen Ländern der Welt auch.

Wikipedia:

In Schweden besteht regelmäßig Schulpflicht, Ausnahmen sind laut Gesetz möglich, werden aber nur sehr restriktiv erteilt.

In der Schweiz (bis auf 2 Kantone), Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Australien und den USA besteht anstatt der Schulpflicht eine Bildungspflicht oder Unterrichtspflicht, die statt durch Schulbesuch auch durch Hausunterricht oder Unschooling (selbständiges Lernen) erfüllt werden kann.

In Frankreich wurde am 28. März 1882 mit dem „loi Ferry“ (benannt nach Jules Ferry) eine Unterrichtspflicht ("obligation scolaire") für Kinder zwischen 6 und 13 eingeführt. Am 13. August 1936 wurde in Frankreich per Gesetz diese Pflicht um ein Jahr verlängert. Mittels Ordonnance du 6 janvier 1959 (Erlass vom 6. Januar 1959) wurde sie von Charles de Gaulle um weitere zwei Jahre verlängert. Der Erlass drohte die Kürzung von Familienbeihilfen an, falls diese Pflicht ignoriert werde. Die Verlängerung wurde inspiriert vom Plan Langevin-Wallon (Juni 1947) und vom Kongress der FEN im Jahr 1958.


Nicht ich überlese, sondern Du überliest und verwendest Begriffe falsch, bzw. deutest Gesetze unwissentlich um. In einem Land mit Schulpflicht kann es keinen Heimunterricht geben. Laut Gesetzt ist das so. Darum muß die Schulpflicht in Deutschland fallen.
Tanja hat geschrieben: Es geht doch darum, was sie gewährleistet, nämlich dass Kinder nicht der Willkür ihrer Eltern ausgesetzt sind, was ihre Bildungschancen angeht.

Ich behaupte nicht, dass nicht Du zum Beispiel oder andere Eltern ihren Kindern nicht das Wissen vermitteln könnten, das in der Schule gelehrt wird. Ich weiß aber, dass die Eltern vieler Kinder dies zwar nicht leisten könnten, dass es unter eben diesen aber etliche gibt, die ihr Kind trotzdem nicht freiwillig zur Schule schicken würden, so dass ohne es gleichwertigen Unterricht zur Schulausbildung auf der Strecke bliebe. Und diese Kinder sind es, für die Schulpflicht gewährleistet, dass sie Zugang zu Bildung erhalten. Wenn die Schulpflicht also angeschafft würde, dann wäre das Bildunbgsaus für diese Kinder die Folge. Zu wessen Vorteil?
Natürlich sind Kinder immer der Willkühr ihrer Eltern ausgesetzt. In manchen Fällen ist das tragisch und da sehe ich auch den Staat in seiner Pflicht. Doch ich gehe davon aus, dass die meißten Eltern nur das Beste für ihr Kind wollen, dass sich da kein Staat einmischen muß.
Überall auf der Welt (mit Ausnahme weniger Länder, wie Deutschland) gibt es keine Schulpflicht und trotzdem ist in Deutschland vieles schlechter, auf keinen Fall ideal. Ich wiederhole mich jedoch schon wieder. Nach Deiner Aussage würden in Österreich, in England oder Finnland, Frankreich oder der Schweiz viele Kinder keinen Zugang mehr zur Bildung haben, weil es dort eine wachsende Freilerner/Homeschooler Bewegung gibt. Das Thema ist jedoch viel komplexer und hängt sicherlich nicht an der Schulpflicht, und auch nicht an dem Wunsch nach Bildungsfreiheit.

Darum muß ein Elternteil nicht alles wissen, was das Kind lernen möchte. Entweder man lernt dies oder jenes dann eben gemeinsam, oder man sucht jemanden, der dem Kind auf diesem Stand weiterhelfen kann. Wo ist das Problem?
Tanja hat geschrieben: Alles vielleicht nicht, aber die Grundlegendes auf jeden Fall. Das Problem ist, dass das den Willen der Eltern und auch die Fähigkeit dazu voraussetzt. Beides ist nicht immer vorhanden. Schlecht ist, wenn zwar der Wille da ist, aber nicht die Fähigkeit. Es fängt beispielsweise schon damit an, dass die wenigsten Erwachsenen tatsächlich fehlerfrei schreiben können, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Wer als Erwachsener Schreibfehler nicht erkennen kann, kein Sprachtalent hat, aber möglicher Weise vom Gegenteil überzeugt ist, der soll dann in der Lage dazu sein, mit seinem Kind zusammen Rechtschreibung und Grammatik zu lernen, ohne es dabei auszubremsen und ohne dass es dadurch gegenüber Kindern, die bei einem ausgebildeten Deutschlehrer lernen, zu benachteiligen? Nur ein Beispiel von etlichen, die Deine These schon straucheln lässt...
Meine Kinder können eine ganze Menge, was ich nicht kann. Sie sind mir in manchem überlegen. Ich habe Kinder, die haben eine fehlerfreie Rechtschreibung (weil es ihren Anlagen entspricht), obwohl ich die noch nie hatte. Haben sie durchs Lesen, nicht durch mich. Freilernen heißt ein Leben lang lernen. Auch ich lerne von meinen Kindern. Meine Kinder von vielen anderen, nicht nur von mir. Aber wenn ich musikalisch bin und fünf Instrumente spiele, heißt das noch lange nicht, dass meine Kinder das auch alle sind, auch wenn ich die Fähigkeit hätte, es ihnen beizubringen. Jeder Mensch hat seine ganz individuellen Anlagen, die z.B. Glück nicht nur an den Eltern hängen.
Tanja hat geschrieben: Du gehst wahrscheinlich davon aus, dass solche Eltern ihre Kindes immer von sich aus zur Schule schicken würden? Dass nur besonders interessierte und geeigneten Eltern sich für einen Heimunterricht enscheiden würden, wenn sie die freie Wahl hätten? Dann schau Dich mal in Ländern um, an denen tatsächlich keine Schulpflicht besteht...


Genau das tue ich. In Österreich sehr intensiv, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern, in den USA, Kanada, Australen, ... Ja es ist so, nur besonders interessierte Eltern entscheiden sich für Heimunterricht oder Freilernen.
Oder spielst Du jetzt auf Dritte-Welt-Länder an, auf Kinderarbeit und dergleichen? Dort mag die Kultur, die Armut, die Umstände vieles anders entwickeln lassen. Dort ist vieles so anders, als hier in Europa, dass es uns beiden wohl nicht ansteht Vergleiche aufzustellen.

Tanja hat geschrieben: Wieso würde es Dir denn nicht reichen, wenn Kinder von Eltern unterrichtet werden dürften, die dies nicht nur aus welchem Grund auch immer möchten, sondern die dafür auch die entsprechenden Voraussetzungen belegen können?
Ich hatte bisher nicht behauptet, dass es mir nicht (für Deutschland) reichen würde. Ich schrieb nur, dass es z.B. in Österreich, Frankreich, England, anders ist, es dort eben keine Voraussetzungen gibt.
Soetwas wie ein "Freilerner"- oder "Homeschooler"- Führerschein für Eltern? Eine interessante Möglichkeit, mir würde sie reichen, besser als gar nichts. Ich kann mir vorstellen, dass viele andere Freilerner das anders sehen. Dass sie den europäischen Standart gewohnt sind (weil sie z.B. ihren Wohnsitz von Deutschland nach Frankreich verlegt haben). Aber es wäre schon ein großer Schritt.

Tanja hat geschrieben:
Schulpflicht heißt auch, dass kein Heimunterricht und schon gar kein Freilernen möglich ist.
Auch in den Ländern, die Du so gerne beispielhaft anführst, besteht eine Schulpflicht. Du unterscheidest nur willkürlich zwischen Schulpflicht und Unterrichtspflicht. Zu "schulen" bedeutet nichts anderes als zu "unterrichten". Das Wort "Homeschooling" ist in diesem Kontext auch selbsterklärend...
Das stimmt eben nicht. Hier verwässerst Du bestehende Begriffe. Willkühr gibt es in Gesetzen keine. Ich kenne Schweden, aber auch Deutsche, die einen aufreibenden Rechtsstreit bezüglich der bestehenden Schulpflicht führen.

Schulpflicht heißt, dass jedes Kind ab einem bestimmten Alter eine bestimmte Zeit an Jahren zur Schule gehen muß. Ohne Ausnahme.
Unterrichtspflicht (oder Bildungspflicht) heißt, dass die Kinder unterrichtet (gebildet) werden müssen. Wie und von wem, ob in der Schule oder außerhalb ist nicht entscheidend.

Homeschooling hat sich aus dieser Unterrichtspflicht entwickelt. Dort gehen die Kinder nicht zur Schule, lernen aber den Schulstoff zu Hause in ähnlicher Weise, wie in der Schule.
Unschooling und der deutsche Begriff "Freilerner" entwickelt sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend als Gegenpool zum Homeschooling. Dort wird eben nicht mehr täglich auf dem Esstisch gelernt, sondern Lernen als Prozess des ganzen Lebens angesehen.
Homeschooling und Freilernen wird also auch unterschieden.
Tanja hat geschrieben: Aber, in welcher Form auch immer Kinder am besten lernen: Keinem Kind darf aufgrund der Willkür, dem Desinteresse oder dem Unvermögen der eigenen Eltern Zugang zu Bildung verwehrt werden. Also bedarf es der Schulpflicht!
Den ersten Satz pflichte ich bei, Deiner Schlussfolgerung nicht. Vielleicht bedarf es dazu einer Bildungspflicht, auf keinen Fall sollten immer alle zu etwas gezwungen werden, nur weil wenige es mißbrauchen könnten.
Es ist für viele Deutsche sehr schwer sich vorzustellen, dass sich eigentlich gar nicht viel ändern würde, würde statt der Schulpflicht eine Unterrichts- oder Bildugspflicht herrschen. Viele Streiter der Bildungsfreiheit sehen aber hierin auch großen Chancen für die Schulen, wenn diese durch den Bildungsapparat nicht mehr so eingeengt wären. Hier empfehle ich wieder Gerald Hüther, ein deutscher Gehirnforscher, der viele gute Ideen hat.
https://www.youtube.com/watch?v=SEa21m5IAKY
Ein wirklich guter Vortrag, der auch die Aufbruchstimmung in den Freien Schulen zeigt.
Tanja hat geschrieben: Was ich überhaupt nicht verstehe ist, dass, wenn Dir das Thema doch so wichtig ist, Du dann nicht versuchst, ein erreichbares Ziel zu verfolgen. Beispielsweise, indem Du eine Petition auf die Beine stellst, die tatsächlich Aussicht auf Erfolg hat. Eine, deren Ziele sich in Deutschland umsetzen liessen und durch die kein Kind benachteiligt würde. Als Vorlage dafür könnte ja beispielsweise die Regelung in Österreich dienen. Homeschooling als zusätzliche Schulform in Deutschland wäre nämlich dann viel eher denkbar. Dann könnten Eltern mit dem entsprechenden Hintergrundwissen ja selbst lehren und den Unterricht genau so gestalten, wie sie es möchten. Was spricht dgegen? Wieso muß für Dich eine Demontage der Schulpflicht damit einher gehen? Dass die sicherlich nie abgeschafft werden´wird, sollte Dir klar sein. Es ist also ziemlich unklug, das Homeschooling daran fest zu koppeln und obendrein noch mit Scheinargumenten und unhaltbaren Behauptungen um sich zu werfen. Selbst eigentlich dem Homeschooling wohlgesonnene Leute werden nämlich durch so etwas abgeschreckt.
In Österreich gibt es keine Schulfplicht. Deine Gedankenkette ist wieder verquer. Natürlich wäre es schon wunderbar für die Deutschen, wenn es in Deutschland nur eine Unterrichtspflicht gäbe. Nichts würde dagegen sprechen, sehr viel dafür. Genau dafür steht die Pedition!

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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#93

Beitrag von Rati » Mi 31. Jul 2013, 09:36

Nee, Nee, Nee, :ohoh: so viel Wut, so ein kleines Sichtfeld.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#94

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 31. Jul 2013, 10:57

Rati??

ich seh da keine Wut - zumindest nicht im letzten posting. :im:

Wer s genau wissen will, der kann sich ja bei den zuständigen Behörden erkundigen.

Irgendwo wurde gesagt (so ähnlich - aus dem Gedächtnis zitiert) "Die Lehrer, die ADHS-Kinder ohne Medikamente unterrichten müssen, die verdienen meinen vollen Respekt"

Ja, hm - und die Eltern??

Die haben keine geregelten Arbeitszeiten und auch nachts "vollen Dienst", außerdem müssen sie die schwere Entscheidung fällen, ob Ritalin oder was anderes oder eben nix. Und :engel: schuld sind auf jeden Fall sie.

Kinder sollten vom Leben lernen, nicht von Lehrern - das "Schulwissen" ändert sich im Laufe der Jahrhunderte, hat das noch niemand bemerkt?

Trotzdem wird es "an der Schule" wie die Wahrheit gelehrt...
Dabei ist es oft die Schülergeneration, die dann ihre eigenen Lehrer korrigiert
:lol:

Kann man mir jemand erklären, warum das so bleiben muss?
Und warum das dann nur für unsere "westlichen, christlichen, zivilisierte" Werte gilt?
Weil "wir" einfach sicher immer recht haben?

- frag ich ganz ohne Wut! ;) :haha:
Tamja hat geschrieben:Keinesfalls aber eine, in es nicht um Homeschooling im Rahmen der Schulpflicht als gleichwertige Alternative zu anderen Schulformen geht, sonderm um die Abschaffung derselben.
den Satz versteh ich nicht. :hmm:

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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#95

Beitrag von Rati » Mi 31. Jul 2013, 11:25

ina maka hat geschrieben:... Rati??

ich seh da keine Wut - zumindest nicht im letzten posting.
ich meine die Wut über die angebliche Unfreiheit durch die Schulpflich. Wie gesagt, ich kann nicht erkennen das dadurch meine Freiheit beschnitten wird meinen Kindern das Wissen zu vermitteln das mir am Herzen liegt.
ina maka hat geschrieben:... - das "Schulwissen" ändert sich im Laufe der Jahrhunderte, hat das noch niemand bemerkt?.
doch, wer soll das den nicht bemerken? :aeh:
ina maka hat geschrieben:... Trotzdem wird es "an der Schule" wie die Wahrheit gelehrt...
hast de mal n Beispiel?

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#96

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 31. Jul 2013, 12:09

Rati hat geschrieben:ich kann nicht erkennen das dadurch meine Freiheit beschnitten wird meinen Kindern das Wissen zu vermitteln das mir am Herzen liegt.
Den Satz möchte ich rahmen lassen... :holy:

Ich seh halt nur leider, dass meine Freiheit beschnitten wird, wenn meinen Kindern das Wissen vermittelt wird, das dir am Herzen liegt. :pft:
Rati hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:... - das "Schulwissen" ändert sich im Laufe der Jahrhunderte, hat das noch niemand bemerkt?.
doch, wer soll das den nicht bemerken? :aeh:
hihi - aber trotzdem müssen das meine Kinder lernen?
Rati hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:... Trotzdem wird es "an der Schule" wie die Wahrheit gelehrt...
hast de mal n Beispiel?
selber denken, bitte! :roll:
ich geh jetzt nicht in den Keller und hol meine Schulhefte raus....

kann mich aber noch erinnern, als ich auf Schulsuche war - da war eine Schule in der engeren Wahl, aber dann hing dort am Gang ein Plakat mit ungefähr dem Text "Milch ist gesund, trinkt mehr Milch!" öh? bitte? nach welcher Ernährungstheorie ist das jetzt bitte ein allgemein gültiger Satz, den die Kinder lernen müssen?

Was ich in der Schule gelernt habe, ist nachplappern, was mir vorgeplappert wurde - nicht sagen, was ich selber denke.
Na bravo - und das passiert mit allen Kindern, da kann ich nur einen einzigen Sinn darin sehen, nämlich, dass die Menschen nachplappern, was ihnen vorgeplappert wird und ja nicht selber denken.....

Dass man nicht so leben kann, wie man leben will......
Dass man nicht mal so denken kann, wie man denken will....

statt dessen sag ich lieber: Es lebe la diversidad!! :grinblum:

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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#97

Beitrag von Rati » Mi 31. Jul 2013, 12:56

ina maka hat geschrieben:
Rati hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:... - das "Schulwissen" ändert sich im Laufe der Jahrhunderte, hat das noch niemand bemerkt?.
doch, wer soll das den nicht bemerken? :aeh:
hihi - aber trotzdem müssen das meine Kinder lernen?
müssen sie das?
ina maka hat geschrieben:ich geh jetzt nicht in den Keller und hol meine Schulhefte raus....
doch, mach mal und vergleiche mit den Schulbüchern deiner Kinder. Dann wird dir sicherlich einiges auffallen das sich geändert hat.
ina maka hat geschrieben:kann mich aber noch erinnern, als ich auf Schulsuche war - da war eine Schule in der engeren Wahl, aber dann hing dort am Gang ein Plakat mit ungefähr dem Text "Milch ist gesund, trinkt mehr Milch!" öh? bitte? nach welcher Ernährungstheorie ist das jetzt bitte ein allgemein gültiger Satz, den die Kinder lernen müssen?....
ich bin sicher das da heute - im entsprechenden Unterrichtsfach differenziert drauf eingegangen wird. Und jetzt den Lehrsatz Milch ist ungesund hinzuhängen wäre ja genau so falsch.
ina maka hat geschrieben: Ich seh halt nur leider, dass meine Freiheit beschnitten wird, wenn meinen Kindern das Wissen vermittelt wird, das dir am Herzen liegt. :pft: ...
:mrgreen:

Genau auf so eine Aussage habe ich gewartet.
Ich denke nämlich das es genau das ist was viele antreibt nach Heimunterricht zu schreien. Sie haben Angst das es nicht mehr ihrer Kontrolle unterliegt was ihre Kinder zu hören bekommen.
Ich habe keine Sorge deswegen, denn mein Heimunterricht beinhaltet nämlich vor allem eines. Vielfalt der Blickwinkel, hinterfragen, abwägen.
Wenn mein Sohn mir zB was vom Gott der Christen erzählt, erzähle ich ihm das daß so sein kann, ich selber es für unwahrscheinlich halte, es aber auch noch viele andere Möglichkeiten geben kann.
Wenn die Schule das eine und die elterliche und eigene Erfahrung etwas anderes vermitteln, muß nicht das eine falsch und das andere richtig sein.
Und selbst in der Erkenntniss das mensch bei Arbeiten und Prüfungen in der Schule etwas anderes schreiben muß als er selber für richtig empfindet, ist eine durchaus wichtige Erfahrung, die jeder machen sollte.

Grüße Rati
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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#98

Beitrag von fuxi » Mi 31. Jul 2013, 13:19

Einwurf, Leute: Schulpflicht ist nicht das gleiche wie Bildungspflicht! :oma:
Ich habe den Eindruck, das wird hier wild durcheinandergewürfelt.
We have normality. Anything you still can’t cope with is therefore your own problem.

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Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#99

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 31. Jul 2013, 13:25

Rati hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:... - das "Schulwissen" ändert sich im Laufe der Jahrhunderte, hat das noch niemand bemerkt?.
doch, wer soll das den nicht bemerken? :aeh:
Rati hat geschrieben:
ina maka hat geschrieben:hihi - aber trotzdem müssen das meine Kinder lernen?
müssen sie das?
ja, sie müssen das, wenn sie die Schule erfolgreich abschließen wollen
- nicht das, was vor 100en von Jahren "die Wahrheit" war, sondern das, was in 150 Jahren dann "mal die Wahrheit war"...

Viel Unterschied seh ich da nicht. :im:

Rati hat geschrieben:ich bin sicher das da heute - im entsprechenden Unterrichtsfach differenziert drauf eingegangen wird. Und jetzt den Lehrsatz Milch ich ungesund hinzuhängen wäre ja genau so falsch.
Ja, das wäre genauso falsch. Wir trinken übrigens gerne Milch ;)
Ich denke eher, dieses Plakat war einfach nur eine Reklame
Rati hat geschrieben:Ich habe keine Sorge deswegen, denn mein Homeshooling beinhaltet nämlich vor allem eines. Vielfalt der Blickwinkel, hinterfragen, abwägen.
Wenn mein Sohn mir zB was vom Gott der Christen erzählt, erzähle ich ihm das daß so sein kann, ich selber es für unwahrscheinlich halte, es aber auch noch viele andere Möglichkeiten geben kann.
:) na siehste - das sehen wir ja ganz genau gleich! (auch wenn du vielleicht von mir einen anderen Eindruck hast -?)

Nur.... in der Schule wird der Stoff auch tatsächlich so vermittelt??
Evolutionstheorie (um mal ein Thema rauszupicken) als eine Theorie von vielen - der Urknall wurde uns schon als "Theorie" vermittelt, wobei in dem Alter und vor allem, weil wir diese Theorie ja auch auswendig lernen mussten, kam das mit dem "nur eine Theorie" nicht wirklich an. Wir haben es alle für "die Wahrheit" gehalten :im:
Rati hat geschrieben:Wenn die Schule das eine und die elterliche und eigene Erfahrung etwas anderes vermitteln, muß nicht das eine falsch und das andere richtig sein.
Und selbst in der Erkenntniss das mensch bei Arbeiten und Prüfungen in der Schule etwas anderes schreiben muß als er selber für richtig empfindet, ist eine durchaus wichtige Erfahrung, die jeder machen sollte.
Nein - es geht mir nicht unbedingt um "richtig" und "falsch", es geht mir eher um die (Meinungs-) Vielfalt.

Deinen letzten Satz versteh ich allerdings nicht - welche wichtige Erfahrung machen Heranwachsende, wenn sie "lügen" lernen?
"lügen" jetzt nicht im Sinne von "nicht die Wahrheit sagen" sondern "etwas sagen, was ich für falsch halte"

Ich seh da keinen Vorteil drin, dass alle Kinder durchs selbe Nadelöhr ("Schulpflicht") durchmüssen :im:

So, das Essen ist fertig - heute gibt es "Primal"-Zuckerschoten mit Salz und Butter.

Schule vertbraucht halt unheimlich viel Lebenszeit - wie das Forum aber auch :aeh:

schönen Tag noch!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Gegen die deutsche Schulpflicht

#100

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 31. Jul 2013, 13:26

fuxi hat geschrieben:Einwurf, Leute: Schulpflicht ist nicht das gleiche wie Bildungspflicht! :oma:
Ich habe den Eindruck, das wird hier wild durcheinandergewürfelt.
:daumen: :daumen: :daumen: :daumen:

genau!
Wer seine Schulpflicht brav abgesessen hat, hat manches mal seine Bildungspflicht trotzdem nicht erfüllt (nicht erfüllen können)

;) ;) :flag:

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