Schafe und Ziegen: Ende der staatlichen Leistungsprüfung

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Manfred

Schafe und Ziegen: Ende der staatlichen Leistungsprüfung

#1

Beitrag von Manfred » Mo 22. Jul 2013, 12:49

Der Staat zieht sich aus der Förderung der Leistungsprüfung bei Schafen und Ziegen zurück:
http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 02918.html

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Reisende
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Re: Schafe und Ziegen: Ende der staatlichen Leistungsprüfung

#2

Beitrag von Reisende » Mo 22. Jul 2013, 22:37

:ohoh:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Andreas75
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Re: Schafe und Ziegen: Ende der staatlichen Leistungsprüfung

#3

Beitrag von Andreas75 » Di 23. Jul 2013, 02:33

Hallo!

Eine Frage von mir, der vor 15 Jahren das letzte Mal mit Schafen und Ziegen zu tun hatte...

Wieviele vor allem kleine Hobbyhalter nehmen denn überhaupt gekörte Böcke in Anspruch? Ist es nicht viel eher die Regel, dass da ein passender Bock aus privater Zucht hergenommen, und nach ein/ zwei Deckperioden geschlachtet wird (solange noch einigermaßen genießbar halt)?
Unser Ziegenbock im Zivi stammte aus dem Tierpark Sassnitz auf Rügen, und von den beiden Schafböcken könnte ich mir höchstens den Rhönschafbock als gekört gewesen vorstellen, der andere war wohl eher so der "schäferübliche" Mix aus Merino- Fleisch- und Schwarzköpfigem Fleischschaf...

Grüße,
Andreas

Manfred

Re: Schafe und Ziegen: Ende der staatlichen Leistungsprüfung

#4

Beitrag von Manfred » Di 23. Jul 2013, 03:05

@Andreas: Auch die Hobbyhalter uns sonstigen Vermehrer die mit ungekörten Böcken arbeiten, profitieren indirekt davon, dass die Herdbuchzüchter Rassemerkmale erhalten und verbessern. Der Wert der Zucht erschließt sich am schnellsten, wenn man sich etwas mir ihrer Historie beschäftigt.
Zwischenzeitlich wurde dabei auch übertrieben. Bis in die 70er war auch Vermehrern bei Strafandrohung nur der Einsatz gekörter Böcke erlaubt. Dieses Gesetz wurde mal eingeführt, um die vielen leistungsschwachen Tiere auszumerzen, die in den Kleinhaltungen mehr gefressen als zur Volksernährung beigetragen haben.
Dabei sind leider ein guter Teil der alten "Rassen" über den Jordan gegangen.
Aus damaliger Sicht nachvollziehbar. Heute, wo wir im Überfluss leben, wünschen wir uns manches verlorene zurück.
Jedenfalls wurde die Durchschnittliche Leistung der Tiere gegenüber dem früheren Vermehrungs-Wildwuchs deutlich verbessert.
Jetzt scheint die Regierung die Bereitstellung hochwertiger Zuchttiere nicht mehr für eine relevante staatliche Aufgabe zu halten und zieht sich daraus zurück. Können ja die Konzerne in die Hand nehmen, wenn die Bauern das nicht selber gebacken und finanziert bekommen.

Menschen vergessen schnell. Die Bedeutung der Ernährungs- und Versorgungssicherheit wird in der politischen Praxis inzwischen völlig ignoriert. Es zählt nur noch das Geld. Billiger Fraß für die Massen und hohe Gewinne für die Bonzen. Und nach dem nächsten Knall bauen wir alles wieder von vorne auf. Wie jedes Mal in der Geschichte. Wäre ja auch langweilig, wenn die Vernunft siegen würde. :aeh:

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Re: Schafe und Ziegen: Ende der staatlichen Leistungsprüfung

#5

Beitrag von Landfrau » Di 23. Jul 2013, 20:16

Andreas, ob Deckböcke schmecken, hängt massiv davon ab, wie man sie vorm / beim Schlachten behandelt.
Wir haben grad die letzten Stücke eines Bockes gegessen - und freuen uns schon auf den nächsten, dauert aber noch mind. 2 Jahre ;-). Das Fleisch ist drastisch besser als das unausgereifte der Lämmer. Ist bei Schweinen auch so - seit der ersten Jungsau am Haken gibt es hier nie wieder 7 - Monats - Börge !!

L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

Andreas75
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Re: Schafe und Ziegen: Ende der staatlichen Leistungsprüfung

#6

Beitrag von Andreas75 » Di 23. Jul 2013, 23:50

Guten Abend!

Manfred: Vielen Dank für die Erläuterungen, vorher war mir die Bedeutung und der SInn gekörter Böcke nicht klar gewesen. Mein Chef damals hat's mir so erklärt, dass so eben gewährleistet wird, das rassetypische Böcke zur Fortpflanzung kommen. War wohl etwas vereinfacht ausgedrückt...
Ich bin indessen der Ansicht, dass wir nach dem nächsten Knall ganz schön blöd dastehen werden, bzw. das Gros der Bevölkerung und die ganzen hohen Bosse sowieso.
Wir Selbstversorger wissen, wie was zu tun ist, aber die breiten Massen, für die "Die Geissens" und ähnliche profilneurotische Ergüsse der Gipfel der Unterhaltung sind? Da sehe ich bitterschwarz!

Landfrau: Danke auch für Deine Antwort.
Ich kann nur sagen, dass wir einmal 6- 8 Monate alte Jungböcke geschlachtet haben, und von einem wollte ich mir lecker Leber machen. Endergebnis war: 3 Bissen habe ich gegessen, der Rest war für den Hund von unserem Chef. Hat richtig übel geschmeckt, obwohl wir da 100% ökologische Haltung hatten. EIgenes Heu, Getreide aus der Region und Offenstallhaltung auf 2,5 ha Weide für 12 Schafe. Und gedeckt hatten die Kerlchen verlässlich auch noch nicht... darum meine etwas skeptische Angabe "solange halt noch genießbar". Fleisch von nahezu ausgewachsenen Schweinen kenne ich von Kleinkind an, weil meine Oma damals noch selber schlachtete, das bevorzuge ich auch ganz klar dem Fleisch der heute üblichen Jungtiere...

Grüße,
Andreas

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Re: Schafe und Ziegen: Ende der staatlichen Leistungsprüfung

#7

Beitrag von Reisende » Mi 24. Jul 2013, 10:16

Landfrau hat geschrieben:Andreas, ob Deckböcke schmecken, hängt massiv davon ab, wie man sie vorm / beim Schlachten behandelt.
Wir haben grad die letzten Stücke eines Bockes gegessen - und freuen uns schon auf den nächsten (...)
was genau habt ihr denn anders / besonders gemacht, dass er so schmackhaft geworden ist?
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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