Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

BernhardHeuvel
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Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#51

Beitrag von BernhardHeuvel » Fr 10. Dez 2010, 12:53

Onkelhitman hat geschrieben:Und für mich ist es eine komische Idee, wenn ich schreibe, dass ich Räume so nutzen will, wie ich es will, dass man mir vorschlägt nicht einfach einen Raum zu machen.
Schlage diese Idee nicht so leichtfertig in den Wind. Ich selbst habe jahrelang in einer einräumigen Behausung gelebt - und es war eine gute Erfahrung. Daher wiederhole ich die Idee - denk' einfach mal drüber nach. Mehr sollte mein Hinweis nicht sein, als ein Beitrag zur Ideenfindung.
Onkelhitman hat geschrieben:Meine evtl. Kinder aber nach draußen zu verdammen halte ich ehrlich gesagt für eine Schnapsidee.
Ich habe diese Idee in der Realität gesehen, wie ich bereits gesagt habe. Ich habe drei Monate bei dieser Familie in Australien verbracht. Eltern und Kinder (vier Kinder, um genau zu sein) fanden das keine Schnapsidee, im Gegenteil war es sehr harmonisch.

Zumal sich solche kleine Häuschen später, wenn die Kinder ausgezogen sind, als Ferienwohnungen leichter vermieten lassen, als Zimmer, die direkt in einem Haupthaus liegen.

Viel Vergnügen beim Knobeln und Tüfteln.

Bernhard

Onkelhitman

Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#52

Beitrag von Onkelhitman » Fr 10. Dez 2010, 13:27

Ich wiederhole meine Frage aber auch gerne noch ein drittes Mal.

Mit wievielen Leuten zusammen hast du ein Schlafzimmer und wie groß ist es?

Vor meiner jetzigen Wohnung hatte ich eine Apartment-Wohnung. Da hatte ich Küche separat, Bad separat und dazu dann einen großen Wohnbereich. Das Problem sehe ich darin, dass ein gewisser Gemütlichkeitssinn darin verpufft, indem ich da ständig mein Bett sehe. Ich habe die Wohnung hin und her geräumt, einige kluge Köpfe rieten mir das hinter einem Vorhang zu stellen, was für mich noch schlimmer ausgesehen hätte. Schlußendlich bin ich froh jetzt hier in meiner Wohnung ein Wohnzimmer und Schlafzimmer getrennt zu haben. Auch weil ich im Schlafzimmer gerne mal morgens lüfte, während ich im Wohnzimmer schon die Klimaanlage zum anwärmen habe.

Was mir allerdings gefällt sind offene Küchen. Daher ja auch die etwas neuere Zeichnung mit der Küche offen zum Wohnzimmer.

Das große Problem welches ich sehe wenn ich meine Kinder draußen anbauen würde ist der folgende:
Das muss gut isoliert sein, also im Winter angenehme 22°C und im Sommer dasselbe. Also muss ich auch dort dick isolieren. Ferner müssen dort die Stromleitungen hingezogen werden. Wenn die Kinder dort mehr oder minder wohnen muss ich entweder ein eigenes Bad da drin haben, ne Küche. Daher auch wieder Wasserleitungen etc. etc.

Denn ansonsten müsste man bei einer Ferienwohnung oder Vermietung ja wenigstens Sanitär oder Küche bereitstellen. Das wären also insgesamt kleine Bungelows.

Und da gegenübergestellt einfach 2 Kinderzimmer direkt in der Wohnung unter zu bringen finde ich eher optimaler. Wenn die Kinder alt genug sind können sie die Küche benutzen und sich was kochen, das Wohnzimmer meinetwegen ab und am zum Party feiern benutzen, und das Bad nutzen. Sind die Kinder aus dem Haus kann ich ein Gästezimmer daraus machen, die Gäste sind dann auch direkt im Haus. Und wie gesagt kann es leider zu einem Pflegefall in der Familie kommen, da freut man sich, wenn man das in der Wohnung hat und nicht außerhalb. Daher denke ich immer noch, sind die Kinderzimmer oder wie man sie dann auch nennt, nützlich wenn sie im Haus sind.

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Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#53

Beitrag von Theo » Fr 10. Dez 2010, 14:41

Onkelhitman hat geschrieben:Das große Problem welches ich sehe wenn ich meine Kinder draußen anbauen würde ist der folgende:
Das muss gut isoliert sein, also im Winter angenehme 22°C und im Sommer dasselbe. Also muss ich auch dort dick isolieren.
Ein Haus ist energetisch günstig gebaut, wenn es der Würfelform nahe kommt. Jeder Anbau ist deshalb unverhältnismäßig teuer.
Gruß
Theo

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Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#54

Beitrag von Spottdrossel » Fr 10. Dez 2010, 20:39

Mir ist noch eingefallen, heutzutage, wo die jungen Leute dank niedriger Löhne und Befristungen sich kaum noch eine eigene Wohnung leisten können, sind die Zimmer für den Nachwuchs vermutlich ein Trend für die Zukunft.
Quasi eigenes Appartment, nur Bad wird geteilt.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#55

Beitrag von emil17 » Fr 10. Dez 2010, 23:59

Meine Erfahrung (ich war mal Kind und habe welche):
Es ist wichtig, dass die Kinder bald ausziehen, um so grundlegende Dinge zu lernen wie dass sich Geschirr nicht selbst abwäscht und Klopapierrollen irgendwann mal aufgebraucht sind. Das geht auswärts besser als zu Hause. Wenn sie dann wieder zurückwollen, geht das Zusammenleben einfacher, als wenn die ganze Zeit über Hotel Mama angesagt ist.

Für den Hausbau bedeutet das, die Räume so anzuordnen, dass man sie leicht umfunktionieren kann. Die Gebäudehülle muss gedämmt sein, Innenwände kann man versetzen, wenn sie die Bedürftnisse ändern. Ein Leitungskanal so, dass man leicht in weitere Zimmer Lavabos oder Duschen einbauen kann, ist weise.
Ob die Kinder zu Hause wohnen bleiben, entscheidet nicht der Papa, auch nicht indem er zweckmässige Kinderzimmer baut, wo die nicht mehr so Kleinen feiern können, ohne dass die Alten darob wach werden. Das entscheiden die nicht-mehr-Kinder selber.
Also baue ich auch kein Haus für die Kinder, sondern ich baue es so, dass es meinen Bedürftnissen dienst und sie einmal daraus das machen können, was sie wollen.
Aus gleichen Überlegungen heraus sollte man die Wohnung später verkleinern können - vielleicht kann man ein Zimmer vermieten oder Feriengäste aufnehmen. Die kommen aber nicht wegen dem Haus, sondern wegen dem, was die Umgebung zu bieten hat, oder wegen den Leuten, die darin wohnen.

--> Das wichtigste am Haus ist der Platz, wo es steht.

Die höchste Baukunst besteht darin, dass ein schöner Platz nach dem Bau noch schöner ist oder wenigstens nicht verloren hat. Das gelingt heute kaum einem Architekten.
Ob Wohnküche oder nicht, dergleichen Dinge sind der Persönlichkeit unterworfen.
Dann gibts Leute, die mindestens einmal im Jahr den internen Umwidmungstrieb kriegen und alle Möbel umstellen und aus dem Arbeitszimmer das Schlafzimmer machen und so weiter. (Diesem Trieb sind vor allem Frauen unterworfen :holy: ) "Das Sofa kann da unmöglich stehen, nicht wahr, Emil?" (warum nun plötzlich???) Auch denen ist nicht geholfen, wenn sich der Bauherr zuviele Gedanken über Raumnutzungsoptimierung macht.
Zweckmässigkeit ist vor allem im Wirtschaftsteil angesagt. Die Stückholzheizung verlangt einen gut erreichbaren Holzschuppen und der Ofen sollte ohne Treppe von dort aus zugänglich sein. Wer viel Wurst macht, Seife kocht und dergleichen, der wird eine grosse Küche wollen, die das erleichtert. Wer gerne schreinert, der wird sich eine Werkstatt einrichten, wo er auch langes Holz bequem bearbeiten kann. Wer nicht gerne Bad putzt, wird ein Klo beim Schmutzeingang haben, damit man bei der Arbeit draussen rasch kann, ohne sich umziehen zu müssen oder die ganze Wohnung zu versauen ("Schmutzeingang" ist eine zweite Eingangstür bei den Wirtschaftsräumen, wo auch die Überkleider sind und wo die Vorräte ins Haus kommen).
All das ist aber schon seit Jahrhunderten erfunden und erprobt, man muss sich nur umschauen.

Ebenfalls wichtig ist, dass man die Umgebung gefällig herrichtet, d.h. einen schönen Garten, befestigte Wege hat und ab und zu aufräumt, damit man gerne nach Hause kommt. Es gibt z.B. Bauernhöfe, da ist Sumpf und Mist rings um die Hütte und überall stehen kaputte Maschinen und ausgeschlachtete Autos herum. Wie man sich da wohlfühlen kann, ist mir ein Rätsel.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#56

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 11. Dez 2010, 10:09

Es gibt z.B. Bauernhöfe, da ist Sumpf und Mist rings um die Hütte und überall stehen kaputte Maschinen und ausgeschlachtete Autos herum. Wie man sich da wohlfühlen kann, ist mir ein Rätsel.
Wer sagt, dass die Bewohner sich da wohl fühlen? Nicht immer sind die Umstände das Ergebnis einer freien Entscheidung...
Vielleicht war das ursprünglich "theoretisch" auch ganz anders geplant (siehe Thread-Thema) und die Praxis erwies sich dann als nicht Theorie-kompatibel ;)

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Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#57

Beitrag von emil17 » Sa 11. Dez 2010, 11:22

frodo hat geschrieben:Nicht immer sind die Umstände das Ergebnis einer freien Entscheidung...
Vielleicht war das ursprünglich "theoretisch" auch ganz anders geplant (...) und die Praxis erwies sich dann als nicht Theorie-kompatibel
Diese Ausrede kommt immer. Dem Faulen sind immer die Umstände zuwider. Seltsam nur, dass das Schicksal immer die gleichen Leute mit widrigen Umständen heimsucht.
Wie genau räumt man auf? Man bittet das Schicksal um günstige Umstände? Nein, man nimmt eine Müllschaufel und fängt an.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#58

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Sa 11. Dez 2010, 11:36

:) ich wehre mich nur gegen Verallgemeinerungen, -
Diese Ausrede kommt immer.
es mag ja oft oder sogar meistens eine Ausrede sein, aber es gibt auch reichlich Fälle, wo Jemand unverschuldet in Schwierigkeiten gerät...
Ohne Kenntnis des Einzelfalls sollte man vorsichtig mit Rückschlüssen vom äußeren Eindruck sein.

Übrigens habe ICH weder Sumpf noch Mist noch Autowracks auf dem Hof :aeh: ;)

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Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#59

Beitrag von gmc » So 12. Dez 2010, 04:52

Nachdem ich den "Entwurf" gesehen habe, wollte ich eigentlich nichts zum Thema schreiben.

Mit vielem, was Luitpold und emil17 geschrieben haben, bin ich einverstanden.

Aber:
emil17 hat geschrieben:Die höchste Baukunst besteht darin, dass ein schöner Platz nach dem Bau noch schöner ist oder wenigstens nicht verloren hat. Das gelingt heute kaum einem Architekten.
Kennst Du Peter Zumthor nicht?!

Gruß Gernot

Manfred

Re: Mein theoretisches Haus und Planung, Ideen

#60

Beitrag von Manfred » So 12. Dez 2010, 10:38

gmc hat geschrieben:Kennst Du Peter Zumthor nicht?!
Abgesehen von wenigen "Glückstreffern" für mich der Wiedererwecker des architektonischen Grauens der 50er und 60er Jahre.
Beim Anblick von Betonwürfeln in der Landschaft bekomme ich innerlichen Hautausschlag...
Zum Glück sind Geschmäcker unterschiedlich.

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