Meine Erfahrung (ich war mal Kind und habe welche):
Es ist wichtig, dass die Kinder bald ausziehen, um so grundlegende Dinge zu lernen wie dass sich Geschirr nicht selbst abwäscht und Klopapierrollen irgendwann mal aufgebraucht sind. Das geht auswärts besser als zu Hause. Wenn sie dann wieder zurückwollen, geht das Zusammenleben einfacher, als wenn die ganze Zeit über Hotel Mama angesagt ist.
Für den Hausbau bedeutet das, die Räume so anzuordnen, dass man sie leicht umfunktionieren kann. Die Gebäudehülle muss gedämmt sein, Innenwände kann man versetzen, wenn sie die Bedürftnisse ändern. Ein Leitungskanal so, dass man leicht in weitere Zimmer Lavabos oder Duschen einbauen kann, ist weise.
Ob die Kinder zu Hause wohnen bleiben, entscheidet nicht der Papa, auch nicht indem er zweckmässige Kinderzimmer baut, wo die nicht mehr so Kleinen feiern können, ohne dass die Alten darob wach werden. Das entscheiden die nicht-mehr-Kinder selber.
Also baue ich auch kein Haus für die Kinder, sondern ich baue es so, dass es meinen Bedürftnissen dienst und sie einmal daraus das machen können, was sie wollen.
Aus gleichen Überlegungen heraus sollte man die Wohnung später verkleinern können - vielleicht kann man ein Zimmer vermieten oder Feriengäste aufnehmen. Die kommen aber nicht wegen dem Haus, sondern wegen dem, was die Umgebung zu bieten hat, oder wegen den Leuten, die darin wohnen.
--> Das wichtigste am Haus ist der Platz, wo es steht.
Die höchste Baukunst besteht darin, dass ein schöner Platz nach dem Bau noch schöner ist oder wenigstens nicht verloren hat. Das gelingt heute kaum einem Architekten.
Ob Wohnküche oder nicht, dergleichen Dinge sind der Persönlichkeit unterworfen.
Dann gibts Leute, die mindestens einmal im Jahr den internen Umwidmungstrieb kriegen und alle Möbel umstellen und aus dem Arbeitszimmer das Schlafzimmer machen und so weiter. (Diesem Trieb sind vor allem Frauen unterworfen

) "Das Sofa kann da unmöglich stehen, nicht wahr, Emil?" (warum nun plötzlich???) Auch denen ist nicht geholfen, wenn sich der Bauherr zuviele Gedanken über Raumnutzungsoptimierung macht.
Zweckmässigkeit ist vor allem im Wirtschaftsteil angesagt. Die Stückholzheizung verlangt einen gut erreichbaren Holzschuppen und der Ofen sollte ohne Treppe von dort aus zugänglich sein. Wer viel Wurst macht, Seife kocht und dergleichen, der wird eine grosse Küche wollen, die das erleichtert. Wer gerne schreinert, der wird sich eine Werkstatt einrichten, wo er auch langes Holz bequem bearbeiten kann. Wer nicht gerne Bad putzt, wird ein Klo beim Schmutzeingang haben, damit man bei der Arbeit draussen rasch kann, ohne sich umziehen zu müssen oder die ganze Wohnung zu versauen ("Schmutzeingang" ist eine zweite Eingangstür bei den Wirtschaftsräumen, wo auch die Überkleider sind und wo die Vorräte ins Haus kommen).
All das ist aber schon seit Jahrhunderten erfunden und erprobt, man muss sich nur umschauen.
Ebenfalls wichtig ist, dass man die Umgebung gefällig herrichtet, d.h. einen schönen Garten, befestigte Wege hat und ab und zu aufräumt, damit man gerne nach Hause kommt. Es gibt z.B. Bauernhöfe, da ist Sumpf und Mist rings um die Hütte und überall stehen kaputte Maschinen und ausgeschlachtete Autos herum. Wie man sich da wohlfühlen kann, ist mir ein Rätsel.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.