Folgen des Hochwassers

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si001
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Re: Folgen des Hochwassers

#11

Beitrag von si001 » Di 11. Jun 2013, 12:57

centauri hat geschrieben:Ich denke mal das viele der betroffenen in drei wochen wieder auf der couch liegen und gzsz, wer wird superstar oder millionär gucken.
Naja in
3 Wochen ist vielleicht das Wasser weg(?), denn die Pegel sinken schmerzlich sehr langsam.

Unter den Betroffenen gibt es wie immer solche und solche. Auch sind die Betroffenen unterschiedlich stark betroffen. Es macht einen Unterschied, ob du absäufst, oder ob dir nur vorsorglich Strom und Wasser abgestellt wurden. Es ist eine absolute Ausnahmesituation, denn so hoch stand das Wasser noch nie - das sollte man auch im Auge behalten.
Bekannte von mir dürfen ihr Haus abreißen! Und das in einem Gebiet, wo die Saale normalerweise Platz hat zum Breitlaufen. Die hatten Pumpen, Lebensmittel usw. Nur kannst du nicht alles nicht mitnehmen, wenn du absäufst und evakuiert wirst. Die sitzen bestimmt nicht in 3 Wochen auf der Couch.

Andere Bekannte wohnen im 9. Stock eines Hausen, was (noch) trockenen Fußes erreichbar ist. Denen dreht man Strom und Wasser wieder an und gut ist. Die können das lockerer sehen.

Natürlich hast du recht, wenn du schreibst, dass sich jeder mal überlegen sollte wie er lebt (Abwasser, Müll, usw.). Die Begradigung der Flüsse vor Jahrzehten haben die Betroffenen nicht zu verantworten, das war doch wohl eine der größten Umweltsünden, die die Betroffenen jetzt nach Generationen -im wahrsten Sinne des Wortes- ausbaden müssen.
Na klar kann/sollte jeder Vorsorge treffen! Ich halte aber ein Pauschalisieren (wie die Betroffenen, die Politiker, die...) nach wie vor für falsch!
Liebe Grüße, si001!
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Nightshade
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Re: Folgen des Hochwassers

#12

Beitrag von Nightshade » Di 11. Jun 2013, 15:17

http://kurier.at/chronik/niederoesterre ... 15.319.741

So schauts auch bei meinem Freund aus. Er hat seinen Garten nicht in Kritzendorf, sondern in der Klosterneuburger Au, 100 Meter Luftlinie vom Strom entfernt. (Kritzendorf gehört zur Stadt Klosterneuburg.)
Dort kommt das Wasser regelmäßig, nur die Höhe schwankt.

Solche Zucchini wie dort gibts sonst nirgends. Der Schlamm ist extrem fruchtbar. Ich benutze ihn als Dünger - kein Problem, wenn er einige Zeit gelagert hat. In dieser regelmäßig überschwemmten Siedlung wird Gemüse und Obst geerntet wie überall sonst. Nach großen Hochwässern fällt eben ein Jahr aus.

Heuer ist sicher das meiste Gemüse abgesoffen. Aber es ist verblüffend, wie rasch sich die Natur erholt. Sollte der Herbst schön sein, gehen sich noch Grillabende auf der neuen Wiese aus. Und die Wiese ist ein Wahnsinn - 20cm Zuwachs pro Woche, dicht und sattgrün selbst im Hochsommer. Ich trags immer fort und nehms als Mulch.
Ich bin immer schwer neidisch, ok nicht auf das dauernde Rasenmähen, aber auf die Gemüseernten der Nachbarn.

Normalerweise ist das Brunnenwasser trinkbar. Derzeit wohl nicht, aber auch das wird wieder besser werden.

Ärgerlich ist der überflutete Rasenmäher in der Stelzenhütte, der war nämlich neu. Den ganzen Rest werden wir eben gemeinsam aufräumen.

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Re: Folgen des Hochwassers

#13

Beitrag von Zottelgeiss » Di 11. Jun 2013, 21:58

Hallo,

sind da mal Bodenanalysen gemacht worden?

LG,
die Zottelgeiss
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Re: Folgen des Hochwassers

#14

Beitrag von Nightshade » Mi 12. Jun 2013, 04:32

Ja - Wasser und Boden - keinerlei Gefahr. ;-)

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Re: Folgen des Hochwassers

#15

Beitrag von Bunz » Mi 12. Jun 2013, 05:59

Hat zwar direkt mit dem Thema wenig zu tun.
Da es aber angesprochen wurde, hier mal meine Meinung:
Es gibt drei Arten der "Überschwemmungs-Opfer"
Da haben wir zunächst die, die noch niemals mit Hochwasser zu tun hatten.
Diese armen Schweine können natürlich nicht vorsorgen. Sie leben von mir aus an einem Gebirgsbach, der noch niemals in dieser Weise über die Ufer getreten ist.
Schuld ist das Wetter. Dazu später mehr.
Die zweite Gruppe bilden Städte wie beispielsweise Passau oder Grimma. Und da wundere ich mich schon, was da nach der Flut auf der Straße landet.
In solchen Städten, wo es ständig Überschwemmungen gibt, könnte man schon baulich und einrichtungsmäßig etwas vorsorgen.
Wenn ich da beispielsweise sehe, daß der Boden im Erdgeschoß aus in Erde verlegten Balken besteht, der Aufbau mit Dielenbrettern und ein schöner Textilbelag obendrauf, dann wundere ich mich schon.
Wie man es richtig macht, zeigt eine Fleischerei in Grimma: Alles gefliest (einschließlich der Decke) und die Ornamente lassen darauf schließen, daß diese Fliesen schon einige Hochwasser überlebt haben.
Gut.
Die dritte Gruppe bilden Leute wie ich, die halt etwas tiefer liegen und deshalb bei Starkregen volle Keller haben.
Hier kann man mit Pumpen, Schäuchen und baulichen Maßnahmen aber schon einigermaßen vorsorgen.
Und nun zum Wetter:
Während früher der Westwind den Regen gleichmäßig über das Land verteilte, setzen sich heute die Tiefs oft über dem Raum Sachsen/Bayern/Thüringen fest und schaffen damit gegenüber früher einen Wasserüberschuß.
Gleichzeitig läßt der Wind nach.
Da kann sich die Bunzin noch so mühen: Früher pflanzte man die Tomaten und erntete. Fertig.
Jetzt fällt alles der Braunfäule zum Opfer.
Genauso der Wind: Als ich hier her zog, meinte mein Nachbar:"Hier müßte man ein Windrad haben, ständig haben wir Wind."
Jetzt habe ich das Windrad, aber keinen Wind.
Hm.
lg
Bunz
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Re: Folgen des Hochwassers

#16

Beitrag von beutelsend » Mi 12. Jun 2013, 08:59

oh... ehm... kling vielleicht frech und gehört nicht zum Thema, aber würdet ihr das Windrad abgeben? ich habe da eine (künstliche) Schneise in den Hof rein - Kleinklima sozusagen (: da ist auch immer Wind
(kannst ja mal PN schicken (-; )

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Re: Folgen des Hochwassers

#17

Beitrag von Bunz » Do 13. Jun 2013, 06:10

Hallo beutelsend,
natürlich gebe ich das Windrad nicht ab, denn die Hoffnung stirbt zuletzt.
Also: Vielleicht nimmt der Wind auch wieder mal zu.
Das Windrad ist eigentlich ein Spielzeug. Kannst Du bei Conrad kaufen.
lg
Bunz
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Benutzer 2354 gelöscht

Re: Folgen des Hochwassers

#18

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 13. Jun 2013, 07:26

also wir haben hier immer Wind , so ca 360 Tage im Jahr. Nur ein Windrad habe ich auch noch nicht weil die Genehmigungen für ein kleines genau die gleichen sind wie für ne große 3 mio € Anlage :dreh:

centauri

Re: Folgen des Hochwassers

#19

Beitrag von centauri » Do 13. Jun 2013, 07:47

@ihno
Soweit ich weis braucht man bis 10 m höhe für windräder keine genehmigung!
Ausserdem photovoltaik geht immer. Auch bei dir.
Und mit den kosten die ein ordentliches windrad kostet kriegste auch schon eine ordentliche pv- anlage!

Gruss thomas

Nightshade
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Re: Folgen des Hochwassers

#20

Beitrag von Nightshade » Mo 1. Jul 2013, 15:03

Gestern war ich also mit meinem Freund Gatsch schaufeln. Soweit der Schlamm schon ausreichend abgetrocknet ist, dass man ihn schaufeln kann. Ein Raum ist noch nicht betretbar.
Es war ein rührendes Bild menschlicher Zusammenarbeit. Von der Urstrumpftant bis zum Kleinkind hat alles geschaufelt, Wasser gepumpt, gekehrt.

Diese Siedlung liegt unmittelbar an der Donau, Überflutungen sind normal. Alle 10 Jahre etwa steigt das Wasser mehrere Meter hoch und dringt bis in die Hütten und Häuser.

Wassermarken an der Hütte:
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Wasserspuren in der Hütte:
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Aber aus dem dicken Schlamm wächst bereits wieder Gras, das auch schon gemäht werden musste. (Mit einem neuen Rasenmäher, versteht sich.)
Grillen kann man schon wieder. ;-)

So schauts bei einem Nachbarn auch. In spätestens 4 Wochen muss er auch wieder mähen.

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Die Äpfel hängen immer noch am Baum, obwohl der Apfelbaum schwere Schlagseite hat. Und die überfluteten Nüsse habe ich heute Früh mit kochendem Wasser gewaschen und dann als Nusslikör angesetzt. Tolles Aroma, hab ich gerade beim Nachgießen des Rums festgestellt.

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Es ist SO viel Schlamm, ganze Säcke davon darf ich haben für meinen kargen Boden.

Und: Lieber einmal in 10 Jahren Schlamm schaufeln als jeden Winter Tonnen von Schnee schippen...

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