Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

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Dagmar
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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#31

Beitrag von Dagmar » Mi 1. Dez 2010, 18:58

Hallo Ina-maka,
ina maka hat geschrieben:eine Lebensaufgabe mit moderaten Arbeitszeiten und guter Bezahlung - WO???
Was hast du in der Zwischenzeit nach dem Abitur gelernt und/oder welches abgeschlossene Studium kannst du vorweisen? Was kannst du dem potentiellem Chef "anbieten", damit er ein Interesse hat dich einzustellen.


Dagmar
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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#32

Beitrag von Minze » Mi 1. Dez 2010, 19:07

Nordlicht, Pflegekinder sind ja wirklich eine Lebensaufgabe, aber wäre dann vielleicht Tagesmutter eine Alternative?

Ansonsten wünsche ich Dir von Herzen gute Nerven und Gelassenheit. Es ist so schlimm, daß die wenigsten Chefs wissen, daß ihr höchstes Gut gutes Personal ist, leider.
Liebe Grüße
Minze

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#33

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 1. Dez 2010, 19:16

hallo!
Dagmar hat geschrieben:Was hast du in der Zwischenzeit nach dem Abitur gelernt und/oder welches abgeschlossene Studium kannst du vorweisen? Was kannst du dem potentiellem Chef "anbieten", damit er ein Interesse hat dich einzustellen?
:mrgreen: gelernt hab ich viel - aber Zeugnis hab ich keines...
doch: ein handgeschriebenes seeeehr positives vom Bauern, bei dem ich eine Zeit gearbeitet hab und die üblichen Abschlußzeugnisse, die man kriegt, wenn man einen job kündigt -
Kassierin, Putzfrau, Bürogehilfin, Kartistin, Interviewerin, Werbemittelverteiler - was vergessen?? kann sein... so ein Lebenslauf sieht für jeden potentiellen Chef schlecht aus :haha: ab einem gewissen Alter geht das so nimmer, dass dich jeder nimmt, in der Hoffnung, du seist eine billige und gute Arbeitskraft - wieso auch immer? Villeicht weil man dir ab einem gewissen Alter ein bisschen mehr "Wissen um den eigenen Wert - in Moneten ausgedrückt - unterstellt??? :engel:

Schwer was zu finden, noch dazu, wo meine größte Stärke Flexibilität und schnelles Erlernen fast jeder Tätigkeit ist...
sag das mal so bei einem Bewerbungsgespräch "Französisch? kann ich nicht, aber in ein paar Monaten bin ich wahrscheinlich so halbwegs fit darin und in einem Jahr perfekt, ehrlich... - ich kann ja Spanisch" :engel:

Ok - so bitte sollte man sich nicht bewerben!! ;)

Aber es stimmt schon: wenn man "von Anfang an" was ordentliches lernt und dann konsequent nach einer Arbeit sucht (und die "Wartezeit" möglichst mit berufsnahen Tätogkeiten verbringt ...)
- dann, dann hat man reele Chancen auf einen sinnvollen job mit moderaten Arbeitszeiten und Bezahlung ok ...

Aber - in der Zwischenzeit hätte man halt auch leben können :im:

liebe Grüße!

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Dagmar
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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#34

Beitrag von Dagmar » Mi 1. Dez 2010, 19:32

Hallo ina maka,

in der heutigen Zeit ist es schon sehr wichtig etwas "vorweisen" zu können. Und selbst wenn man das kann, wie hier im Thread Nordlicht, dann bedeutet das nicht automatisch einen Job zu finden und dann noch vielleicht zusätzlich einen wo man gerne hingeht, nette Kollegen hat, eine(n) nette(n) Chef(in) hat, etc. etc.

Aber so ganz ohne Ausbildung ist es wirklich schwer eine interessante und halbwegs gut bezahlte Arbeit zu bekommen.

Andererseits hat mein Bruder als er als Berufskraftfahrer in der Stadt arbeiten wollte, in der seine damalige Freundin wohnte, einfach bei Speditionen angerufen und sich beworben. Er hat also nicht darauf gewartet, daß man ihm was vermittelt hat, er ist selber aktiv geworden. Bei dem zweiten Anruf hat das dann auch mit einem Job geklappt.

Du kannst einfach nur darauf hoffen, daß es der Wirtschaft halbwegs gut geht, daß Arbeitskräfte gebraucht werden und daß aufgrund der demographischen Entwicklung dann irgendwann du nach der Mutter- und Erziehungsphase, auch eine Chance als "ältere" (und heutzutage ist man ja spätestens mit Mitte 30 schon "alt") :) Arbeitnehmerin bekommst. Aber was die Zukunft bringt - weiß sowieso keiner.

Viel Glück.


Dagmar
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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#35

Beitrag von Theo » Mi 1. Dez 2010, 19:45

Nordlicht hat geschrieben:...Ich hätte sie stoppen oder weggehen müssen. Da ich aber meinen z.T. netten Kollegen nicht den Mund verbiete... :roll: Der "Sozialschmarotzer" hat sich beschwert und dem glaubt man natürlich alles...
Ich glaub, ich bin ab morgen schei*freundlich - voll übertrieben kugeln sich meine Kollegen bestimmt vor lachen, denn die kennen mich halt als konsequent...
Ich denke, Deine Schwierigkeiten liegen an einer zu wenig "professionellen" Einstellung zum Job.
Mach einfach, was Deine Chefin von Dir will, auch wenn es nicht immer "konsequent" ist. Ich hatte dieses Problem früher auch ;)
Und glaub nicht, dass eine Selbständigkeit dieses Problem lösen würde. Im Gegenteil, da kommen die Rückmeldungen viel direkter.
Der Selbständige ist vom Wohlwollen seiner Kunden abhängig, der Künstler vom Publikum usw. usw.
Gruß
Theo

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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#36

Beitrag von Theo » Mi 1. Dez 2010, 19:58

ina maka hat geschrieben: ab einem gewissen Alter geht das so nimmer, dass dich jeder nimmt, in der Hoffnung, du seist eine billige und gute Arbeitskraft - wieso auch immer? Villeicht weil man dir ab einem gewissen Alter ein bisschen mehr "Wissen um den eigenen Wert - in Moneten ausgedrückt - unterstellt??? :engel:
Nein, eher deshalb, weil die Firmen eben eine andere Vorstellung von diesem Wert haben. Und jemand, der ständig glaubt, er sei unterbezahlt, ist oft kein so guter Mitarbeiter.
ina maka hat geschrieben:sag das mal so bei einem Bewerbungsgespräch "Französisch? kann ich nicht, aber in ein paar Monaten bin ich wahrscheinlich so halbwegs fit darin und in einem Jahr perfekt, ehrlich...
Firmen suchen meist niemanden, der etwas lernt, sondern jemanden, der eine Aufgabe erledigt.
Gruß
Theo

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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#37

Beitrag von Nordlicht » Mi 1. Dez 2010, 20:08

Bei der Berufswahl empfehle ich immer, einen Beruf zu suchen, der einem Spaß macht. Man sollte den Eindruck haben, diese Tätigkeit sein Lebenlang ausführen zu können (auch wenn kaum einer sein Leben lang im Erstberuf bleibt).
Wäre ich an manchen Kreuzungen meines Lebens anders abgebogen, würde ich jetzt woanders stehen. Wahrscheinlich mit mehr Geld aber höchstwahrscheinlich unglücklich. Ich stehe noch heute hinter meinen Entscheidungen, nur haben sich in den letzten Jahren meine Ziele, meine Werte und meine Einstellungen geändert. Der Beruf passt noch immer, nur die Tätigkeit(sform) nicht mehr.
Spottdrossel hat geschrieben:weil für manche Leute nicht sein kann, was nicht sein darf...
Die dürfen dann gerne eine Woche mit mir tauschen...
ina maka hat geschrieben:Vielleicht eine Möglichkeit??
Meinst du, dass du dann gefeuert wirst? Aber vielleicht "rüttelt" das die Chefin ein bisschen auf??
Zoff würde nicht viel bringen. Ich streite mich nicht gern auf Grundschulebene, sondern diskutiere lieber auf einem gewissen Niveau. Es würde etwas bringen, wenn ich in Tränen ausbreche, aber das ist nicht meine Art. Entweder schweige ich und lass mich dann für Vorstellungsgespräche freistellen :mrgreen: oder kämpfe gegenan (bringt nur kurz Linderung).

Als Tagesmutter verdient man ja auch nicht sooo viel, zudem ist die ländliche Lage problematisch. Räumlichkeiten sind nur bedingt vorhanden - unsere Hündin hat überall zutritt und ist nur bedingt kinderfreundlich.
Ich hab schon alles mögliche überlegt und komme immer wieder auf eine handvoll Ideen zurück. Die möchte ich (sofern Zeit und Nerven vorhanden) nun umsetzen.
Theo hat geschrieben:Mach einfach, was Deine Chefin von Dir will, auch wenn es nicht immer "konsequent" ist.
Meine Chefin hat schwankende Meinungen. Was am Morgen gut und richtig war, ist am Nachmittag falsch. Sie macht jeden Tag aus einem anderen Thema ein Problem und man bewegt sich auf einem Minenfeld. Ich kann gerne meine pädagogischen Stil anpassen, wenn es erforderlich ist... Dazu braucht man jedoch eine klare Richtung und die gibt es ja nicht... Dann droht man seinem qualifizierten und am Limit arbeitenden Personal, um die Motivation zu steigern...
Viele Grüße
Tanja

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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#38

Beitrag von Theo » Mi 1. Dez 2010, 20:37

Nordlicht hat geschrieben:Wahrscheinlich mit mehr Geld aber höchstwahrscheinlich unglücklich.
Ich denke, jetzt bist Du unglücklich :aeug:
"Geld macht nicht glücklich. Aber im Taxi weint sichs leichter als in der U-Bahn..." :aeh:
Nordlicht hat geschrieben:Meine Chefin hat schwankende Meinungen. Was am Morgen gut und richtig war, ist am Nachmittag falsch. Sie macht jeden Tag aus einem anderen Thema ein Problem und man bewegt sich auf einem Minenfeld. Ich kann gerne meine pädagogischen Stil anpassen, wenn es erforderlich ist... Dazu braucht man jedoch eine klare Richtung und die gibt es ja nicht... Dann droht man seinem qualifizierten und am Limit arbeitenden Personal, um die Motivation zu steigern...
Dann tu Dich mit anderen Mitarbeitern zusammen, die das auch so sehen (vorher sondieren :mrgreen: ), und geh zu ihrem Chef.
"Wir haben lange überlegt, bevor wir diesen Schritt machen, aber im Interesse der Firma..."
Gruß
Theo

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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#39

Beitrag von Buchsbaum » Mi 1. Dez 2010, 21:31

Nordlicht hat geschrieben:Bei der Berufswahl empfehle ich immer, einen Beruf zu suchen, der einem Spaß macht. Man sollte den Eindruck haben, diese Tätigkeit sein Lebenlang ausführen zu können (auch wenn kaum einer sein Leben lang im Erstberuf bleibt).
Jo, hab ich auch so gemacht. Nur daß ich heute - 30 Jahre später - nun überhaupt kein Interesse mehr an diesem Beruf habe. Wie willst Du das während der Ausbildung ahnen?
Gruß aus Baden
Peter

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Re: Wenn die Arbeit krank macht - Frust loswerden

#40

Beitrag von Nordlicht » Mi 1. Dez 2010, 22:11

Theo hat geschrieben:Ich denke, jetzt bist Du unglücklich :aeug:
Auch ;) Die Thematik insgesamt interessiert mich schon noch und mein Beruf ist grundsätzlich der Richtige. Der Reiz, sich umzuorientieren ist trotzdem da, sofern ich einen Teil meiner Kenntnisse nutzen kann.
Nur meine derzeitigen Arbeitsbedingungen machen mich unglücklich und die Perspektivlosigkeit - Mangel an Jobs, die Interesse auslösen und zu meinen Kompetenzen passen.
Trotzdem weiß ich, dass es Jammern auf hohem Niveau ist. Die Arbeitsbedingungen an der Kasse eines Discounters sind sicherlich auch nicht erstrebenswert...
Buchsbaum hat geschrieben:Jo, hab ich auch so gemacht. Nur daß ich heute - 30 Jahre später - nun überhaupt kein Interesse mehr an diesem Beruf habe. Wie willst Du das während der Ausbildung ahnen?
Nein, das kann man nicht ahnen. So geht es aber sehr vielen. Man kann mit 15 oder 19 noch nicht wirklich eine Entscheidung für die nächsten 45 Jahre treffen. Ich erlebe sehr oft, dass es den jungen Menschen scheinbar egal ist, welche Ausbildung sie absolvieren. Sicherlich gibt der Arbeitsmarkt auch nicht so viel her, aber die Bemühungen fehlen einfach.
Später seinen Beruf zu wechseln ist mühsam, aber möglich.
Buchsbaum, hast du wechseln können oder stehst du noch davor? Was machst du? Was würdest du gerne machen?
Viele Grüße
Tanja

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