Unser täglich Brot...

Was halt nirgendwo passt
Andvari

Re: Unser täglich Brot...

#41

Beitrag von Andvari » Di 14. Mai 2013, 11:01

Rati hat geschrieben: Ja, Ja, da gebe ich dir recht, aber trotz allem sollte es eine Rollenverteilung geben, oder nenne ich es mal eine vernünftige Planung der Aufgabenverteilung. Sonst steht die Selbstversorgerfamilie jeden Morgen vor dem gleichen Problem: „Kochst du heute oder koche ich?“ Und fütterst du heute die Schweine und ich geh umgraben oder anders rum. Also ganz egal wer welche Aufgaben übernimmt, sie sollten mMn festgelegt sein.

Grüße Rati
Auch das sehe (und lebe) ich anders - bei uns wechselt es tatsächlich von Tag zu Tag, wer was macht, und ich finde es sehr befreiend, morgens oder am Vorabend immer neu abklären zu können: wer passt morgen nachmittag auf die Kinder auf, wer versorgt morgen die Tiere, wer erledigt den nächsten Einkauf? Hätte ich z.B. die Kinder grundsätzlich jeden Nachmittag "an der Backe", würde ich ausflippen und könnte auch meinen Beruf nicht ausüben, denn ich muss auch mal nachmittags Mandanten treffen oder habe eilige Fristen, die ich nicht einfach auf den nächsten Tag verschieben kann. Stattdessen konnte ich gestern den ganzen Tag im Büro ranklotzen, während mein Mann die Kinder und die Küken versorgt hat, und heute freue ich mich schon auf meinen "Kinder-Nachmittag". Ich kann so auch kurzfristig einfach mal relativ spontan irgend etwas erledigen, oder mir Zeit für Hobbies nehmen, und mein Mann kann das genauso, weil wir uns eben gegenseitig gerne bei unseren Pflichten "vertreten" und uns so mehr Freiräume schaffen, als sie in einer fixen Verteilung möglich wären.

Bei uns kocht automatisch der, der ab ca. 18 Uhr als erstes (mit oder ohne Kinder) nach Hause kommt, da müssen wir nichts extra für planen. Sollten wir mal beide zu dieser Zeit zu Hause sein, wird sich tatsächlich jedesmal abgesprochen "kochst Du oder soll ich?". Das empfinde ich nicht als Problem, sondern als absoluten Luxus: ich *muss* nicht an festen Tagen immer kochen, sondern ich *kann* kochen, wenn ich möchte, und werde ansonsten bekocht. Frühstück macht der, der als erstes aufwacht - das übernimmt inzwischen sogar schon mein 5jähriger Sohn an manchen Tagen. Da wir alle keine ausgeprägten Rhythmus-Menschen sind, sondern alle mal früh aufwachen und mal lieber länger schlafen, klappt es meist problemlos, dass einer sowieso schon früh munter ist und das gerne macht, während die anderen sich freuen, noch 10 Min. im Bett bleiben zu können.

Bei so einer flexiblen Verteilung brauchen aber beide einen Überblick darüber, was gerade ansteht, und man muss deutlich mehr miteinander reden, als wenn eben jeder einfach tagein, tagaus nur seinen eigenen Bereich erledigt und mit dem jeweils anderen Bereich nichts zu tun hat. Das liegt vielleicht nicht jedem, und es ist auch schon ein gewisser "Kontrollverlust", weil man dem Partner natürlich schon zugestehen muss, selber zu entscheiden, wie anstehende Arbeiten erledigt werden und nicht verlangen kann, dass alles immer genau so läuft, wie man selber das gerne hätte.

Olaf
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Re: Unser täglich Brot...

#42

Beitrag von Olaf » Di 14. Mai 2013, 11:04

Moin,
und trotzdem sollte jeder alles wesentliche irgendwie können. (Edit: Bezog sich noch auf Ratis Beitrag)
Also ich bin lahmarschig beim Melken, dafür braucht mein Frau 3 mal so lange, den Ofen anzuzünden, kochen können wir beide und wenns sein muss wasch ich auch Wäsche, nur ist es albern, wenn ich Wäsche waschen würde und sie hackt derweilen Holz.
Ich bekenne mich also auch zu einer gewissen Rollenverteilung, es IST effektiver, aber es ist Mist, wenn die abhängig macht oder einer unersätzlich ist.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Rati
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Re: Unser täglich Brot...

#43

Beitrag von Rati » Di 14. Mai 2013, 14:34

Hi andvari,

Spontanität sollte natürlich immer noch möglich sein, aber mir ist es schon recht wenn ich weis was wann von mir erwartet wird.
ZB es gibt feste Wochentage an denen ich die Jungs ins Bett bringe und feste Tage an denen es meine Frau macht.
Meine Aufgabe sind zB die Fussböden, die Öfen, die Spülmaschiene und der Müll, meine Frau kümmert sich zB um Staubwischen, Wäsche, Fenster und "reinhaltung der Jungs". Aufgeteilt - so wie bei Olaf - nach jeweiliger Eignung. Können könnte das alles aber auch jeder von uns beiden. :)

Grüße Rati

ups, diesen wichtigen Absatz hab ichtatsächlich überlesen:
andvari hat geschrieben:Bei so einer flexiblen Verteilung brauchen aber beide einen Überblick darüber, was gerade ansteht, und man muss deutlich mehr miteinander reden, als wenn eben jeder einfach tagein, tagaus nur seinen eigenen Bereich erledigt und mit dem jeweils anderen Bereich nichts zu tun hat.
da stimme ich dir absolut zu.
wenn ihr das schafft, neben Arbeit, Kindern und allem anderen noch wirklich so viel zeit und Kraft zu haben jeden Tag neu zu planen. Dann :daumen:
Für uns ist es einfacher einen Teil der Planung schon fest zu haben.
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Unser täglich Brot...

#44

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 14. Mai 2013, 19:17

Ich bin heute um 4: 30 angefangen zu arbeiten und bin nun seit ner halben Stunde zuhause , wenn ich mir jetzt vorstelle das ich dann noch mit meiner Frau ausmachen müsste wer das Essen macht gebe es wahrscheinlich Brot und ein kaltes Bett :grr: .
Aber wenn ihr da beide mit glücklich seid ist das halt so. :daumen:

Baumschubser
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Re: Unser täglich Brot...

#45

Beitrag von Baumschubser » Di 14. Mai 2013, 20:18

Moin
Wir haben Augabenteilung: Sie Haus und Hof, ich Baustelle und nur ab und zu Haus und Hof.
Ich hab keine Ahnung von Waschmaschine und was da sonst alles rattert und sie hat keine Ahnung was auf dem Bau alles rattert.
Ich kann nicht oder nur wenig kochen und sie kann fast kein Carport bauen.
Wenn ich aus der Dusche kommen liegen Klamotten die ich anziehen soll parat, sonst bin ich halt nackt :haha:
Und wenn der Bauschutt aus der Erde gegraben werden soll wegen Buchsbaumhecke mache ich das und sie kümmert sich ums einpflanzen.
Jeder macht das was er oder sie am besten beherrscht, das hat nichts mit Erniedrigung oder Missachtung des andern zu tun.
Gruss Willy

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