Unser täglich Brot...

Was halt nirgendwo passt
Baumschubser
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Re: Unser täglich Brot...

#31

Beitrag von Baumschubser » Sa 11. Mai 2013, 07:43

Moin
Daher tue ich sowas eigentlich nie, ich verlinke nur wenn ich Verlinktes bekomme :)
Weil man weiss halt nie wer was veröffentlicht und was denn nun stimmt ist selbst unter Experten umstritten.
Gruss Willy

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Unser täglich Brot...

#32

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Sa 11. Mai 2013, 17:51

Leider hat Willy recht, es wird nochmal lieber einmal mehr was drübergehauen wegen Angst vor Missernten wobei es da in Deutschland noch relativ gemäßigt zugeht.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Unser täglich Brot...

#33

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 11. Mai 2013, 22:09

Vielleicht wäre es einfacher, rationeller und ungiftiger, unser tägliches Brot herzustellen, wenn wir unsre "Spiele" selber machen täten
und wenn unsre "Spiele" nicht aus Konsumieren und Verbrauchen bestehen täten, sondern aus was anderem - ??

Zum Essen gäbe es genug, wenn wir nicht so viele "Spiele" bräuchten!

Davon bin ich überzeugt..... :oma:

Baumschubser
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Re: Unser täglich Brot...

#34

Beitrag von Baumschubser » So 12. Mai 2013, 05:41

Moin
Die Nahrung ist ja zu einem Nebenposten geworden, selbst im Winter gibts alles, Bevorratung unnötig. Wer billig anbietet verkauft, wer zu teuer ist geht in die Inso, auch gute Dorfbäcker sind in Inso gegangen. Massenanbieter sind gross geworden. Gleiches auch in der Landwirtschaft.
1960 verdiente man 500Mark, ein Kilo Kotelett kostete 6,50Mark. Heute 1500eur, Kotelett 4,95eur. (Brotpreise habe ich grad nicht).
Es ist BILLIG geworden, es ist kein Luxus mehr.
Mit der Bioschiene rudert man wieder zurück, weniger Masse mehr Qualität, halt wie früher.
Wenn nun die breite Masse mit Bio versorgt werden soll muss man entweder mehr verdienen oder was anderes zurückstellen, zb. weniger heizen mehr anziehen, früher ins Bett wegen Stromsparen, sich ein kleines Auto teilen anstatt jeder ein grosses Auto.
Man kann auch Einkaufszettel machen und den Nachbarn fragen ob der was braucht anstatt das jeder einzeln 3x die Woche zum Discounter brummt.
Das wird aber nichts, denn sobald es an das persönliche Unbehagen geht fallen alle guten Vorsätze von wegen ich kaufe nur noch Bio weg. Da wird das Gift gefressen.
Erst wenn der erste nach dem Biss ins Billigbrot mitten in der Einkaufszeile tot umfällt denkt man um.
-
Gift:
Erdbeeren frisch vom Feld, Gemüse vom Hofladen, abgepacktes Fleisch, selbstgemachte Wurst, gibts alles, in jedem Dorf 2 Läden.
Man glaubt und man hofft ja das diese Produkte ohne Einsatz von Chemie hergestellt wurden, woher weiss man eigentlich genaues?
Die Erdebeerenfelder zb. wechseln immer, wenn im Vorjahr satt Glyphomat draufgehauen wurde sind die Erdbeeren jetzt unbelastet?
Was bekommen die eigenen Tiere der Hofläden ins Futter, was spritzt der Tierarzt?
Wie ist es mit Wild vom Jäger ? Reh geschossen, abgehangen, verarbeitet, lecker! Was hat das Tier alles gefressen?
Wie ist es mit Fisch vom Fischer am Hafen?
Was ich sagen möchte, ich kanns nicht nachprüfen, mir bleibt nur das hoffen.
-
Indusrielle Produkte werden eigen-und fremdüberwacht,Lebensmittelüberwachung geht dort ein und aus, Chargen werden notfalls zurückgeschickt (zb. Appetito)
Nur mal so als Hintergedanke.
Ich kanns verstehen wenn die Leute solche Produkte kaufen.
-
Selbst wenn man einen eigenen Garten hat weiss man nicht was der Vorbesitzer dort alles verspritzt hat damit es fein und sauber ausschaut und der Ertrag stimmt.
Meine Eltern kauften mal Kompost für ihren eigenen Garten von der Müllkompostierung(ca.1975) das Zeug stank, es waren Glassplitter drin und diese Splitter sind heute noch da.
Wer weiss was wir uns damals alles reingezogen haben?
Resumee:
Ich kaufe gern bei den Kleinen, weil ich selber Klein bin und ich freue mich über jeden Euro den die Grossen nicht bekommen, der Glaube und die Hoffnung gute einigermassen unbelastete Lebensmittel zu bekommen ist eine Hoffnung.
Wirklich ungiftiges zu bekommen denke ich wird eine Nische bleiben, dazu sind unsere Böden, Luft und Gewässer zu sehr belastet.
Gruss und schönen Sonntag!
Willy

Nightshade
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Re: Unser täglich Brot...

#35

Beitrag von Nightshade » Di 14. Mai 2013, 05:56

Landfrau hat geschrieben: Welche Frau* bringt denn mann und Kindern heute eine anständige, selbst (wir sind ja bei Selbstversorgers daheim) gekochte warme Mahlzeit auf den Tisch? Täglich! Aus eigenem Gartengemüse, das Huhn morgens frisch geschlachtet?
Bei Selbstversorgers daheim muss die Rollenverteilung sein wie im Mittelalter?
Ich würd´ mal meinen, dass Herr Selbstversorger und Selbstversorger-Juniors auch imstande sein sollten, sich regelmäßig mit einem Mittagessen selbstzuversorgen.

Ich kann für mein Teil recht gut kochen und auch verschiedenste Nudeln machen, wäre aber nicht bereit tagtäglich jemandem "das Essen auf den Tisch zu bringen", wenn diese/r Jemand älter ist als 13 Jahre.

Also ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich bin weder unendlich reich an Zeit noch an Geld. Daher bin ich durchaus dankbar, wenn die käuflichen Nudeln preiswert sind.

Wer baut denn hier Durum an und selbstversorgt sich mit Nudeln? (Die natürlich nur ein Beispiel sind.) Dieses Getreide ist ziemlich wärmeliebend.

Aber keine Sorge, da wo es gerwerblich angebaut wird, ist zumindest die Aufgabenverteilung teilweise noch sehr althergebracht.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Unser täglich Brot...

#36

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 14. Mai 2013, 08:38

Nightshade hat geschrieben:Bei Selbstversorgers daheim muss die Rollenverteilung sein wie im Mittelalter?
:haha: :haha: :haha:
Landfrau hat geschrieben:* wer die geschlechter tauschen, will, mag das tun...die Erfolgsquote wird davon nicht größer.
wird sie wirklich nicht - eher kleiner und das hat biologische Ursachen ;)
Nightshade hat geschrieben:Ich kann für mein Teil recht gut kochen und auch verschiedenste Nudeln machen, wäre aber nicht bereit tagtäglich jemandem "das Essen auf den Tisch zu bringen", wenn diese/r Jemand älter ist als 13 Jahre.
jetzt hab ich zuerst mal gelesen "wenn er 13 Jahre älter ist als ich" .... :pft:

ansonsten: ich bin gerne bereit jemandem täglich das Essen auf den Tisch zu stellen, wenn er dafür Bäume fällt, Brennholz hackt, das Huhn selber schlachtet (tät ich sehr ungern...), mir den Boden für den Garten urbar macht, lästige Beikräuter entfernt und noch dazu Geld nach Hause bringt. :im:

Ich halte mich für sehr emanzipiert - mir ist die Rollenverteilung wurscht, ich seh aber auch, dass Männer im Durchschnitt größer sind und mehr Muskelkraft haben.
(Das ist doch so, weil sie seit der Steinzeit auf die Jagd gezogen sind und in den Krieg - "die Frauen" waren zu wertvoll dafür, weil nur sie neues Leben in die Sippe bringen können - alles rein biologisch, gar nix sentimental!)

Trotzdem kocht mein Mann oft, gerne und gut - immer, wenn er Zeit dafür hat.
Und ich putz (gerne!) die Küche nachher.

ist das jetzt eine bessere Rollenverteilung?? :hhe:
Nightshade hat geschrieben:Also ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich bin weder unendlich reich an Zeit noch an Geld. Daher bin ich durchaus dankbar, wenn die käuflichen Nudeln preiswert sind.

Wer baut denn hier Durum an und selbstversorgt sich mit Nudeln?


Nudeln kann man sehr gut - ganz ohne Ei - aus Dinkelmehl machen, und Dinkel wächst soviel ich weiß bei uns auch gut.
Wir essen fast nur Dinkelnudel!
Weizen, egal in welcher Form mag ich nicht so.

"Unser tägliches Brot" back ich selber - auch ohne Weizen.

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Re: Unser täglich Brot...

#37

Beitrag von kraut_ruebe » Di 14. Mai 2013, 09:04

Nightshade hat geschrieben:
Bei Selbstversorgers daheim muss die Rollenverteilung sein wie im Mittelalter?
unpraktisch ist es in der praxis jedenfalls nicht.

ich mach diese ganze sv-geschichte seit geschätzt 5 jahren alleine. in dieser zeit hat sich mein persönliches bild zu rollenverteilung ziemlich gewandelt, sehr zum klassischen althergebrachten hin.

nach drei tagen erde schaufeln, 5 stunden fassade verputzen, 1 stunde rasen mähen oder holzhacken oder nur - ich hasse es wie die pest - 3 minuten mit dem hänger verkehrt in die schmale 45grad-einfahrt schieben denkt ich mir jedesmal ernsthaft, dass das 'männerarbeiten' sind. ich würd in diesen minuten/stunden/tagen wirklich lieber nen kuchen backen - also wenn ichs mir aussuchen könnt ;)
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Unser täglich Brot...

#38

Beitrag von kleinesLicht » Di 14. Mai 2013, 09:10

ina maka hat geschrieben:
ansonsten: ich bin gerne bereit jemandem täglich das Essen auf den Tisch zu stellen, wenn er dafür Bäume fällt, Brennholz hackt, das Huhn selber schlachtet (tät ich sehr ungern...), mir den Boden für den Garten urbar macht, lästige Beikräuter entfernt und noch dazu Geld nach Hause bringt. :im:

Ich halte mich für sehr emanzipiert - mir ist die Rollenverteilung wurscht, ich seh aber auch, dass Männer im Durchschnitt größer sind und mehr Muskelkraft haben
Perfekt auf den Punkt gebracht! :daumen:

Ich sehe auch irgendwie nicht, was taegliches Kochen mit der Rollenverteilung des Mittelalters zu tun hat.
Mein Mann arbeitet teilweise 12 Stunden im Drei-Schicht-System im Rettungsdienst. Wenn er dann auch noch selber kochen sollte... Ich bin froh, dass er die Aufgabe des Geldverdienens uebernimmt und dafuer bekommt er taeglich (manchmal zweimal) ein aus frischen Zutaten selbst gekochtes Essen.
viele Grüße
ein kleines Licht

Andvari

Re: Unser täglich Brot...

#39

Beitrag von Andvari » Di 14. Mai 2013, 09:38

kraut_ruebe hat geschrieben:
Nightshade hat geschrieben:
Bei Selbstversorgers daheim muss die Rollenverteilung sein wie im Mittelalter?
unpraktisch ist es in der praxis jedenfalls nicht.

ich mach diese ganze sv-geschichte seit geschätzt 5 jahren alleine. in dieser zeit hat sich mein persönliches bild zu rollenverteilung ziemlich gewandelt, sehr zum klassischen althergebrachten hin.

nach drei tagen erde schaufeln, 5 stunden fassade verputzen, 1 stunde rasen mähen oder holzhacken oder nur - ich hasse es wie die pest - 3 minuten mit dem hänger verkehrt in die schmale 45grad-einfahrt schieben denkt ich mir jedesmal ernsthaft, dass das 'männerarbeiten' sind. ich würd in diesen minuten/stunden/tagen wirklich lieber nen kuchen backen - also wenn ichs mir aussuchen könnt ;)
Aber es ist eben nicht jeder Mann und jede Frau gleich: ich z.B. rangiere tausendmal lieber den Hänger auf unserem engen Hof herum (ich liebe solche geometrischen Probleme und habe sehr viel Übung im Hänger-Rangieren), anstatt dass ich einen Kuchen backe (wo ich ja sowieso nur irgendwelche Zutaten vergesse oder das Ding anbrennen lasse). Mein Mann backt dagegen gerne und gut, daher macht er das bei uns.

Das Problem bei der traditionellen Rollenverteilung ist ja nicht, dass es nicht ein paar (oder vielleicht sogar viele) Frauen und Männer gibt, die tatsächlich gut in ihre traditionell vorgesehene Rolle passen und das eben so für sich wählen. Problematisch wird es, wenn diese traditionelle Rollenverteilung als Norm oder als erstrebenswert für alle propagiert wird oder mit irgendwelchem pseudo-biologischen Geschwafel legitimiert wird. Auch Männer und Frauen sind vor allem Individuen, und die Temperamente, Begabungen und Vorlieben streuen innerhalb eines biologischen Geschlechts viel breiter als es diese vereinfachten "traditionellen" Modelle vermuten lassen.

Rati
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Re: Unser täglich Brot...

#40

Beitrag von Rati » Di 14. Mai 2013, 10:09

andvari hat geschrieben:…Das Problem bei der traditionellen Rollenverteilung ist ja nicht, dass es nicht ein paar (oder vielleicht sogar viele) Frauen und Männer gibt, die tatsächlich gut in ihre traditionell vorgesehene Rolle passen und das eben so für sich wählen. Problematisch wird es, wenn diese traditionelle Rollenverteilung als Norm oder als erstrebenswert für alle propagiert wird oder mit irgendwelchem pseudo-biologischen Geschwafel legitimiert wird. Auch Männer und Frauen sind vor allem Individuen, und die Temperamente, Begabungen und Vorlieben streuen innerhalb eines biologischen Geschlechts viel breiter als es diese vereinfachten "traditionellen" Modelle vermuten lassen.
..
Ja, Ja, da gebe ich dir recht, aber trotz allem sollte es eine Rollenverteilung geben, oder nenne ich es mal eine vernünftige Planung der Aufgabenverteilung. Sonst steht die Selbstversorgerfamilie jeden Morgen vor dem gleichen Problem: „Kochst du heute oder koche ich?“ Und fütterst du heute die Schweine und ich geh umgraben oder anders rum. Also ganz egal wer welche Aufgaben übernimmt, sie sollten mMn festgelegt sein.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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