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von Landfrau » Do 23. Mai 2013, 12:10
LIebe Johannisbeere, zum Entwurmen:
ist ein bischen Glaubenssache.
Keine Glaubenssache ist, dass auf Standweiden, die nicht gewechselt werden, irgendwann ein zustand eintritt, ein Parasitendruck, der es unmöglich macht, die gleiche Tierart dort noch länger zu halten.
Man sieht oft zB Hühnerausläufe, teils seit JAhrzehnten genutzt, nackig gebratzt, völlig hühnermüde mit extremem Befallsdruck für Würmen, Kokzidien, Milben.... . Für Pferdeweiden gilt ähnliches.
Diesen Zustand sollte man unbedingt vermeiden durch Weidemanagement.
Das ist die clevere Lösung.
Will / muss / möchte man entwurmen: Ein MIttel allein reicht nie, da verschiedene Wurmarten erwischt werden müssen,. Es gibt in der Tat kein Mittel gegen alle.
Es gibt sequenzen, nach denen Präparate an MItteln gegen Band- und Rundwürmen kombiniert und in Reihenfolgen eingesetzt werden. Kann man googeln.
Das hilft einem aber insofern nichts, als man froh sein kann, wenn ein Durchschnittstierarzt überhaupt Mittel für Schafe hat. Er wird kaum die ganze Palette da haben und erst recht nicht alles für Kleinsthalter abfüllen oder anwenden, Es gibt MIttel zum Drenchen (Flüssigeingabe), Boli (mit nem Applikator) und solche, die gespritzt werden.
Schafexperten entwurmen zweimal jährlich, ohne Kotuntersuchung, sondern "flächig", mit geeigneten Mittelreihenfolgen, um Resistenzenbildung zu vermeiden. "Immer Panacur" führt nur dazu, dass Panacur irgendwann nicht mehr wirkt. Ist aber für den Hobbyhalter hübsch einfach anzuwenden.....und wird daher gern verkauft.
Zum Klauenschneiden: MIndestens zweimal jährlich.
Zu lange Klauen fördern die Moderhinke, eine böse Clostridieninfektion, außerdem schädigen sie die Gelenke der Schafe, die überlastet werden - zu lange Klauen sind für Schafe genauso besch*** wie für Frauen hochhackige Schuhe. Orthopädisch betrachtet. Die SChuhe steigern zumindest den Marktwert, das Schaf aber leidet nur. Aber da sie stumm leiden, lässt so manch Halter seine Schafe (und Pferde, Esel, Ponys, Ziegen....) an den Füßen bzw. Beingelenken verrotten und spart sich die Kosten.
Wobei ich nochmal bei einer Herzensangelegenheit angekommen bin: Sich keine Tiere anzuschaffen, wenn man keine Ahnung hat oder kein geld (sie vernünftig zu versorgen).
Gegen keine Ahnung helfen Bücher, Paten, MItarbeit, Fachleute, bei der mangelnden Möglichkeit oder Bereitschaft, für die tiere Geld auszugeben, nur der gesunde Menschenverstand - es bleiben lassen.
Was aber, liebe Johannisbeere, nicht an dich persönlich addressiert ist.
Ich sehe halt verdammt viele Tiere in unsachgemäßer Hobbyhaltung.
Und die steht der quasiindustriellen Tierhaltung an Grausamkeit manchmal nichts nach.
Auch wenn die Intention manchmal "gut gemeint ist "ich entwurme nicht, meine Tiere kriegen kein Gift", oder lebensschwache Welpen durchzupäppeln, die asoziale Kanaillen werden (was die hündin wusste, als sie sie aussortiert hat....), männliche Jungtiere, die bekuschelt werden, bis sie sich selbst für einen menschen halten, und spätestens in der Pubertät zu Problem werden, wenn sie Frauchen begatten oder Herrchen vom Platz schicken wollen, Katzen, die vegan essen müssen ...ein endloses Thema, das hier eh schon fehl am Platz ist.
ich empfehle nochmal die schaf-foren.de, da sins mW auch Entwurmungsregime beschrieben worden.
Und zu den klauen: idealerweise mit einer ganz kleinen Flex, die Billigdinger vom Discounter sind perfekt dafür.
Man kann die Klauen regelrecht modellieren und die Reibungswärme hat desinfizierende Wirkung.
Die Schafe dazu unbedingt aus ihrem Stall / Weide rausbringen, niemals Klauneschnitt dort auf den Boden gelangen lassen,. Wegen die Hügiehne.
L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)