Unser täglich Brot...
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Baumschubser
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Re: Unser täglich Brot...
Moin
Unser Grundstück ist von intensiver gewinnbringender Landwirtschaft umgeben, es spritz dauernd irgendwas wenn der Trecker zu hören ist. Unser Unkraut wächst trotzdem wie verrückt, also bei uns wehen die Spritzmittel keine 50cm weit, der Strahl geht genau dahin wo er hinsoll, scheint auch deswegen so zu sein weil das Zeug Geld kostet.
Wenn wir ohne Chemie auskommen wollen müssen wir die Zeit 100 Jahre zurückdrehen.
Ich meine man hat die Zeit ohne Chemie ja lange gehabt, man weiss ja welche Erträge mit welchem Aufwand herauskommen und die Lebenserwartung der Menschen heute ist sehr viel höher als vor 100 Jahren trotz der Gifte im Brot und wegen der Pharmaindustrie.
BIO ist ja nicht neu, es wurde nur neu-vermarktet.
Die Gesamtbilanz, Anzahl der zu versorgenden Menschen, die vorhanden bewirtschafteten Flächen und die Lebenserwartung/Lebensqualität stimmen ja. Es geht sogar soweit das man Gelder für Brachflächen zahlt und einen Grossteil der Flächen bebaut um Biosprit zu ernten.
Wenn wir heute wirklich chemiefreies Brot von der Industrie verlangen würden, technisch sicher machbar, müsste man das zahlen können. Man könnte die Chemiefreiheit sogar kontrollieren, wenn da was nachgewiesen wird geht die Carge eben zurück, der Bauer lernt dann schnell.
Oder andersherum, der Posten "Ernährung" müsste einen andern Stellenwert erhalten so wie es früher mal war und heute nicht mehr ist.
Erkläre mal jemanden der am Existenzminimum lebt er soll nur noch einen Wohnraum zeitweise anheizen, den Strom reduzieren, das Handy/PC/TV abmelden und mit Nachbar ein Fahrrad teilen damit er reines gesundes Brot kaufen kann.
Ich denke das wird nichts solange noch keiner beim reinbeissen tot umgefallen ist.
Gruss Willy
Unser Grundstück ist von intensiver gewinnbringender Landwirtschaft umgeben, es spritz dauernd irgendwas wenn der Trecker zu hören ist. Unser Unkraut wächst trotzdem wie verrückt, also bei uns wehen die Spritzmittel keine 50cm weit, der Strahl geht genau dahin wo er hinsoll, scheint auch deswegen so zu sein weil das Zeug Geld kostet.
Wenn wir ohne Chemie auskommen wollen müssen wir die Zeit 100 Jahre zurückdrehen.
Ich meine man hat die Zeit ohne Chemie ja lange gehabt, man weiss ja welche Erträge mit welchem Aufwand herauskommen und die Lebenserwartung der Menschen heute ist sehr viel höher als vor 100 Jahren trotz der Gifte im Brot und wegen der Pharmaindustrie.
BIO ist ja nicht neu, es wurde nur neu-vermarktet.
Die Gesamtbilanz, Anzahl der zu versorgenden Menschen, die vorhanden bewirtschafteten Flächen und die Lebenserwartung/Lebensqualität stimmen ja. Es geht sogar soweit das man Gelder für Brachflächen zahlt und einen Grossteil der Flächen bebaut um Biosprit zu ernten.
Wenn wir heute wirklich chemiefreies Brot von der Industrie verlangen würden, technisch sicher machbar, müsste man das zahlen können. Man könnte die Chemiefreiheit sogar kontrollieren, wenn da was nachgewiesen wird geht die Carge eben zurück, der Bauer lernt dann schnell.
Oder andersherum, der Posten "Ernährung" müsste einen andern Stellenwert erhalten so wie es früher mal war und heute nicht mehr ist.
Erkläre mal jemanden der am Existenzminimum lebt er soll nur noch einen Wohnraum zeitweise anheizen, den Strom reduzieren, das Handy/PC/TV abmelden und mit Nachbar ein Fahrrad teilen damit er reines gesundes Brot kaufen kann.
Ich denke das wird nichts solange noch keiner beim reinbeissen tot umgefallen ist.
Gruss Willy
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kleinesLicht
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Re: Unser täglich Brot...
14xSabi(e)ne hat geschrieben:@kleinesLicht: 14x ist Standard - u.a. Halmverkürzer, Fungizide, Insektizide (gegen Blattläuse etc), und Herbizide (meist "nur" im Vorauflaufstadium).
Da Diesel Geld kostet und Arbeitszeit noch mehr, kommt es gern zu den berühmten Tankmischungen, wo dann 3-5 Präparate auf einmal ausgebracht werden. Egal ob zulässig oder nicht.
Zu den Mischungen faellt mir eine Reportage ein, da ging es um Spritzmittel bei Aepfeln, wo jedes fuer sich noch "ungefaehrlich" ist, eine Mischung aus verschiedenen (wegen der Grenzwerte, von jeder Zutat nur ein bisschen) dann allerdings ziemlich heftiges Zeug wird. Ist fuer mich logisch, die Einzelzutaten fuer Sprengstoff sind ja auch (jede fuer sich genommen) harmlos.
Ich hatte schon einmal gefragt, welchen Sinn es macht, bzw ob es ueberhaupt viel wirtschaftlichen Sinn macht x- mal ueber einen Acker zu fahren, Diesel, Arbeitszeit und -kraft, Maschinen, die ganzen -zide, Betriebskosten usw. usf. zu investieren fuer ein Wievielfaches an Ertrag?
viele Grüße
ein kleines Licht
ein kleines Licht
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Baumschubser
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Re: Unser täglich Brot...
Moin
Das hat auch was mit Sicherheit zu tun, denn wenn die Jahresernte auf dem Feld vergammeln würde weil irgendein Pilz drin ist dann können sie ihren Betrieb zumachen. Von daher hauen sie lieber noch einmal drüber, sie müssen heute wissen was morgen aufs Konto kommt.
Das ist heute so ausgereizt, es verträgt keiner eine Missernte, selbst etwas viel oder wenig Regen lässt die Bauern erzittern..man versucht ja schon das Wetter zu beeinflussen (Hagelflieger)
Die Bauern machen das nicht um reich zu werden, es geht um die Existenz überhaupt.
All die vielen Kleinbauern sind weg, keiner hat überlebt, ab 50ha gehts los, daher auch die vielen Resthöfe im Angebot.
Die wenigen grossen Bauern haben alles Land unterm Pflug, es funktioniert nur noch über Masse und scharfer Kalkulation.
So jedenfalls ist der Tenor der Bauern bei uns.
Gruss Willy
Das hat auch was mit Sicherheit zu tun, denn wenn die Jahresernte auf dem Feld vergammeln würde weil irgendein Pilz drin ist dann können sie ihren Betrieb zumachen. Von daher hauen sie lieber noch einmal drüber, sie müssen heute wissen was morgen aufs Konto kommt.
Das ist heute so ausgereizt, es verträgt keiner eine Missernte, selbst etwas viel oder wenig Regen lässt die Bauern erzittern..man versucht ja schon das Wetter zu beeinflussen (Hagelflieger)
Die Bauern machen das nicht um reich zu werden, es geht um die Existenz überhaupt.
All die vielen Kleinbauern sind weg, keiner hat überlebt, ab 50ha gehts los, daher auch die vielen Resthöfe im Angebot.
Die wenigen grossen Bauern haben alles Land unterm Pflug, es funktioniert nur noch über Masse und scharfer Kalkulation.
So jedenfalls ist der Tenor der Bauern bei uns.
Gruss Willy
Re: Unser täglich Brot...
@Willy: du hast es nicht begriffen.
Es gibt keinen Landwirt in D (jedenfalls kenn ich keinen), der ohne die EU-Subventionen überleben könnte, weil es zu viele Gegenden weltweit gibt, die unsere Erträge ganz locker überbieten können.
Damit die nicht die gesamte heimische Produktion zum Erliegen bringen (Stichwort Versorgungssicherheit), gibt es als Feigenblatt EU-Subventionen, die die Bauern so grad am Überleben halten.
Wenn sie denn genau das tun, was ihnen Brüssel auf den Quadratmeter vorschreibt und dank Google Earth auch kontrolliert.
Die gesamte EU könnte problemlos aus dem Ausland ermährt werden, aber leider gibt es in den Staaten mit den Ressourcen unstabile Verhältnisse, die es nicht ratsam erscheinen lassen, sich da in allzu große Abhängigkeiten zu begeben.
Was bei Soja, Zucker, und Hartweizen aber schon gegeben ist - alles 3 ist in der erforderlichen Menge und Qualität nicht aus der EU lieferbar ohne Subventionen, ganz zu schweigen von Fleisch und Milch.
Offene Märkte bei drastisch verschiedenen Produktionsbedingungen sind nicht gut für heimische Landwirtschaft, deshalb gab es früher hohe Zölle auf ausländische Waren/Rohstoffe.
Du kannst nicht einfach sagen, ohne Chemie geht es einfach nicht - das stimmt ganz einfach nicht, weil es genügend alternative ertragreiche Anbaumethoden gibt. Nur verdient an denen keiner was.
Es liegt daran, ob D und /oder die EU sagt, wir wollen einen maximalen Selbstversorgungsgrad mit diesen und jenen Lebensmitteln erreichen, die auch hier wachsen, und gut nachgefragt werden, und eben die Versorgung sicherstellen.
Nur müßten wir alle dann deutlich weniger Fleisch und Milchprodukte essen, und vor allem nur noch ausschließlich saisonal.
Keine Erdbeeren und Spargel im Dezember, kein Schnittlauch aus Indien und keine Frühkartoffeln aus Ägypten im Januar.
Das würde dann aber auch beinhalten, daß man tatsächlich mit dem auskommen müßte, was hier wächst und lagerfähig zu machen wäre.
Denk mal selbst das zu Ende, was dann alles wegfiele.....
Das gäbe einen Volksaufstand.
Welche Regierung würde sich das trauen?
Es gibt keinen Landwirt in D (jedenfalls kenn ich keinen), der ohne die EU-Subventionen überleben könnte, weil es zu viele Gegenden weltweit gibt, die unsere Erträge ganz locker überbieten können.
Damit die nicht die gesamte heimische Produktion zum Erliegen bringen (Stichwort Versorgungssicherheit), gibt es als Feigenblatt EU-Subventionen, die die Bauern so grad am Überleben halten.
Wenn sie denn genau das tun, was ihnen Brüssel auf den Quadratmeter vorschreibt und dank Google Earth auch kontrolliert.
Die gesamte EU könnte problemlos aus dem Ausland ermährt werden, aber leider gibt es in den Staaten mit den Ressourcen unstabile Verhältnisse, die es nicht ratsam erscheinen lassen, sich da in allzu große Abhängigkeiten zu begeben.
Was bei Soja, Zucker, und Hartweizen aber schon gegeben ist - alles 3 ist in der erforderlichen Menge und Qualität nicht aus der EU lieferbar ohne Subventionen, ganz zu schweigen von Fleisch und Milch.
Offene Märkte bei drastisch verschiedenen Produktionsbedingungen sind nicht gut für heimische Landwirtschaft, deshalb gab es früher hohe Zölle auf ausländische Waren/Rohstoffe.
Du kannst nicht einfach sagen, ohne Chemie geht es einfach nicht - das stimmt ganz einfach nicht, weil es genügend alternative ertragreiche Anbaumethoden gibt. Nur verdient an denen keiner was.
Es liegt daran, ob D und /oder die EU sagt, wir wollen einen maximalen Selbstversorgungsgrad mit diesen und jenen Lebensmitteln erreichen, die auch hier wachsen, und gut nachgefragt werden, und eben die Versorgung sicherstellen.
Nur müßten wir alle dann deutlich weniger Fleisch und Milchprodukte essen, und vor allem nur noch ausschließlich saisonal.
Keine Erdbeeren und Spargel im Dezember, kein Schnittlauch aus Indien und keine Frühkartoffeln aus Ägypten im Januar.
Das würde dann aber auch beinhalten, daß man tatsächlich mit dem auskommen müßte, was hier wächst und lagerfähig zu machen wäre.
Denk mal selbst das zu Ende, was dann alles wegfiele.....
Das gäbe einen Volksaufstand.
Welche Regierung würde sich das trauen?
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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Re: Unser täglich Brot...
Frag doch mal bei den Produzenten/Verpackungsbetrieben von TK-Gemüse nach, woher das Gemüse stammt....
Es gibt keine Kennzeichnungspflicht bei TK-Gemüse - nur, für wen es verpackt wurde.
Was immer du kaufst, wo Iglo draufsteht, ist wahrscheinlich China-Gemüse drin.
Als Konsument hast du kaum eine Chance, außer selbermachen.
Es gibt keine Kennzeichnungspflicht bei TK-Gemüse - nur, für wen es verpackt wurde.
Was immer du kaufst, wo Iglo draufsteht, ist wahrscheinlich China-Gemüse drin.
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- Reisende
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Re: Unser täglich Brot...
richtig sabiene 
und dann gibts noch die rohstoffspekulationen an den börsen. da wird auf preise gewettet und spekuliert was das zeug hält. die großen agrarunternehmen halten ware zurück um die preise anzuheizen... besonders hart trifft das die arme bevölkerung in entwicklungs- und schwellenländern.
der bauer bekommt doch immer nur einen bruchteil dessen, was der verbraucher bezahlt.
und dann gibts noch die rohstoffspekulationen an den börsen. da wird auf preise gewettet und spekuliert was das zeug hält. die großen agrarunternehmen halten ware zurück um die preise anzuheizen... besonders hart trifft das die arme bevölkerung in entwicklungs- und schwellenländern.
der bauer bekommt doch immer nur einen bruchteil dessen, was der verbraucher bezahlt.
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Baumschubser
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Re: Unser täglich Brot...
Moin
Zit. ..das stimmt ganz einfach nicht, weil es genügend alternative ertragreiche Anbaumethoden gibt. Nur verdient an denen keiner was...
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Sabine, wie stellst du dir das denn vor wenn keiner was verdienen soll?
-
Zur Auszeichnung: Frischgemüse wird ausgezeichnet.
Gruss Willy
Zit. ..das stimmt ganz einfach nicht, weil es genügend alternative ertragreiche Anbaumethoden gibt. Nur verdient an denen keiner was...
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Sabine, wie stellst du dir das denn vor wenn keiner was verdienen soll?
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Zur Auszeichnung: Frischgemüse wird ausgezeichnet.
Gruss Willy
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fridolin1945
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Re: Unser täglich Brot...
schreibt Baumschubser-Unser Grundstück ist von intensiver gewinnbringender Landwirtschaft umgeben, es spritz dauernd irgendwas wenn der Trecker zu hören ist. Unser Unkraut wächst trotzdem wie verrückt, also bei uns wehen die Spritzmittel keine 50cm weit, der Strahl geht genau dahin wo er hinsoll, scheint auch deswegen so zu sein weil das Zeug Geld kostet.
Wenn wir ohne Chemie auskommen wollen müssen wir die Zeit 100 Jahre zurückdrehen.
Diese Aussagen halte ich zumindest für sehr einfältig, um nicht das Wort Lüge zu gebrauchen! Die weit umherfliegenden Aerosole mögen vielleicht das Beikraut/Unkraut nicht schädigen. Die Menschen, andere Warmblütler, Bodenlebewesen usw. werden sehr wohl geschädigt. Wenn der Landwirt wirlich sparen will, warum fängt er nicht bei den Agrargiften an? Ein Verzicht darauf und dadurch gewaltige finanzielle Einsparungen sind möglich. Sogar ohne " Bio " sein zu wollen und ohne Ertragvsverluste. Wie das funktioniert? Siehe hier: http://www.umweltbund.de/pflanzenbau.htm
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Baumschubser
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Re: Unser täglich Brot...
Moin
Normalerweise beschränke ich mich auf das was ich weiss ohne nachzugoogeln, halt wie im richtigen Leben auch, wer googelt schon wenn man sich über etwas unterhält?
Bitte in Ruhe durchlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Agrochemie
Gruss Willy
Normalerweise beschränke ich mich auf das was ich weiss ohne nachzugoogeln, halt wie im richtigen Leben auch, wer googelt schon wenn man sich über etwas unterhält?
Bitte in Ruhe durchlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Agrochemie
Gruss Willy
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poelinger
Re: Unser täglich Brot...
Ich bin ja eigentlich ein Wiki-Freund. Was ich allerdings gar nicht leiden kann, wenn in einem (online)Lexikon eine Meinung vermittelt werden soll. Wer hat diesen Artikel geschrieben? Bayer? Monsanto??
