Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

Bunz
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Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#31

Beitrag von Bunz » Fr 29. Mär 2013, 12:16

Siehst Du, liebe Melusine,
da haben wir es:
Wenn Du Anästhesieschwester bist, dann hast Du von der vorliegenden Materie mehr Ahnung als ich.
Und deswegen würde ich sehr gern von Dir lernen.
Und deswegen wäre es sehr nett, wenn Du mir die Anästhesie-Situation im vorliegenden Fall erklären würdest.
Vielen Dank für die Antwort.
lg
Bunz
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Melusine

Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#32

Beitrag von Melusine » Fr 29. Mär 2013, 12:34

Eine Spritze zum Schlafen. Tier schläft .Eine Spritze rund ums Säckchen. Burdizzozange dran,es knirscht.
Burdizzozange um die zweite Hodenhälfte.Es knischt wieder.
Tier in stabile Lage bringen,das es im Schlaf nicht erstickt,Decke drauf gegen das Auskühlen.
Aufpassen, wenns im Stall herumtorkelt.
Mein Problem ist halt,der Arzt hat gesagt.....
Aber bei mir gab es jedes Jahr nicht mehr als 3 Böcke zum Kastrieren. Der Rest in den Topf.
So viele gibt es ja nicht,die man/frau unbedingt behalten oder erhalten muß. :ziege:
Meine Herde wurde auch nie größer als 14 Tiere.
Mit Sicherheit könnte ich mehr lernen von Dir.
Vielleicht ging auch der Arzt auch auf Nummer sicher,weil er bei mir auf dem OP-Tisch lag(gebrochener Arm).

smallfarmer
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Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#33

Beitrag von smallfarmer » Fr 29. Mär 2013, 12:50

Ich hab es bei meinen einjährigen Böcken auch miterlebt, dass sie unter Vollnarkose und zusätzlicher örtlicher Narkose gekluppt worden sind. Grund war, denke ich, das die Vets keine Lust auf strampelnde 50 kg Monster während der Kastration hatten. Alle sind wieder aufgewacht, aber bei 3 bis 4 Monate alten Lämmern hätte ich auch Bedenken mit Vollnarkose.
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Bunz
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Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#34

Beitrag von Bunz » Sa 30. Mär 2013, 07:06

Danke erstmal Melusine,
aber besonderen Dank an smallfarmer.
DAS ist es! Natürlich muß das arme Tier ordentlich festgehalten werden. Wer dazu keine Lust hat, legt es halt schlafen.
Wieder was gelernt.
Ist natürlich nur theoretisch von Interesse. Ich kastriere nicht mehr, schlachte zur Geschlechtsreife und gut ist.
lg
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tipopaar
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Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#35

Beitrag von tipopaar » Mi 24. Apr 2013, 08:53

Hi!
Tja, gestern wurde der Titel des Beitrages bei uns Realität :ohoh:
Stundenlang gekämpft um unserem letzten Quessantlämmchen auf die Welt zu helfen - irgendwann die Gewissheit dass nur noch versucht werden kann das Muttertier zu retten und dann, gemeinsam mit dem Tierarzt, die Entscheidung unser "Blacky" zu erlösen.
Das ist der Große nachteil bei den Quessis, wenn das Lamm falsch liegt hat man kaum die Möglichkeit es auszurichten.... :bang:
Freud und Leid liegen verdammt eng beieinander.

sG Ernst

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stoeri
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Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#36

Beitrag von stoeri » Mi 24. Apr 2013, 09:08

Hallo Zaches,

der Schäfer hat bei solch schweren Geburten wo man eingreifen mußte immer so eine Tablette sah eher aus wie ein Stäbchen in die Gebärmutter getan, ich glaub das war Penizilin.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

A Team

Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#37

Beitrag von A Team » Mi 24. Apr 2013, 13:20

Hallo zusammen,

tut mir leid das soviele Halter Probleme mit den Lammgeburten haben. Meine Schafe haben das eher nicht.
5 Schafe 5xZwillinge 1Schaf eine Totgeburt 2 Schafe sind noch trächtig. Alle Geburten ohne Probleme bei den Auen.
Ich bin wohl der einzige Schafhalter der noch keine Geburt gesehen hat :pfeif: soll aber nicht bedeuten das ich mir Komplikationen wünsche.
Ich komm halt morgens auf die Weide 2 neue Lämmer trocken und fidel. Übrigens habe ich auch noch keine Nachgeburten gefunden- ob die Schafe die auffressen?

Frohe Lammzeit noch,
A Team

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Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#38

Beitrag von zaches » Mi 24. Apr 2013, 13:55

Ernst, die kleinen Schafe heißen aber Ouessant - kein Q..... - :pfeif:

Tut mir leid um Dein Lamm - was war denn verkehrt? Im www.ouessant.de - Forum hatte ich mal nach den Erfahrungen gefragt - und bisher ist es wirklich eher selten, daß es Probleme gibt. Tiere mit Problemen bei der Geburt sollten definitiv nicht mehr zur Zucht genutzt werden! Die Rasse ist an sich ja unkompliziert und erhaltenswert robust. Das sollte so bleiben, auch wenn das heißt, daß das mal ein Schaf in die TK kommt....

Von den AB-Stäbchen in die Gebärmutter sieht man inzwischen ab, weil dann noch mehr Bakterien ins Schaf bugsiert werden. Dann doch besser Spritzen, wenn nötig. Wobei es sicher auch andere/Homöopathische Wege gibt.

Hier sind nun 3 Lämmer auf der Wiese und mehr wird nicht mehr kommen - aber die sind quietschfidel....

lg, zaches
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www.hilshof.de

Bunz
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Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#39

Beitrag von Bunz » Do 25. Apr 2013, 05:49

Hallo A Team,
Im Gegensatz zur Schafhaltung ist die Ziegenhaltung auf besondere, menschliche Nähe ausgerichtet.
Deshalb entgeht einem schon mal, daß ein Schaf lammt (und das bekommt es in der Regel auch ohne den Menschen hin), während man es der Ziege förmlich ansieht, daß es so weit ist, und dann ist man halt zugegen, falls was passiert. Eingreifen muß man höchst selten.
Daß es in jüngster Vergangenheit vermehrt zu Komplikationen kam, ist vorrangig diversen Viren geschuldet, und wer davon verschont bleibt, hat eben Glück gehabt.
Und wenn Du nun nach dem Fressen der Nachgeburt fragst, dann zeigt mir das, daß Du noch ziemlich neu in der Schafhaltung bist.
Also: Wir wissen nicht, warum die Nachgeburt gefressen wird.
Einige meinen, das Tier benötige die Nährstoffe, die da enthalten sind; andere sind der Ansicht, das Tier wolle die Nachgeburt beseitigen, um Raubzeug nicht auf die "richtige" Spur zu führen.
lg
Bunz
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Re: Tote Lämmer und der Alltag in der Selbstversorgung

#40

Beitrag von kleinesLicht » Do 25. Apr 2013, 07:49

Nachdem ich vor 24 Jahren zum ersten Mal entbunden habe, bin ich fleissig Treppensteigen gewesen. Im Keller des Krankenhauses stand eine Gefriertruhe. Ja, ich war neugierig... Auf meine entsetzte Frage an die Schwester, was da fuer blutige Klumpen drin liegen, meinte sie, das waeren die Nachgeburten, aus denen dann Hormone extrahiert wuerden.

In der Plazenta sind bspw groessere Mengen an Progesteron, welches als "Stimmungsaufheller" gilt.

Das Fressen der Nachgeburt ist, so denke ich, wichtig, um dem Muttertier wichtige Hormone und Naehrstoffe zukommen zu lassen. In der Natur gibt es keine Verschwendung von Ressourcen.
Wichtig ist auch ein hygienischer Aspekt. Wenn im Kaninchenbau sechs Nachgeburten vor sich hingammeln wuerden, ist das sicher nicht so sinnvoll.

Interessant ist, dass die Nachgeburten von "Nestfluechtern" genauso gefressen werden, wie die von "Nesthockern", Raubzeug frisst genauso die Nachgeburten, wie ihr "Futter".
viele Grüße
ein kleines Licht

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