Manfred hat geschrieben:
Ein solches System kann nur bei einer Absicherung über "Zölle" funktionieren. Und zwar in beide Richtungen.
Was dann z.B. an Kunststoffen ins Land käme, müsste besteuert werden. Aber was an Kunststoffen ausgeführt wird, müsste auch eine Erstattung der Fossil-Energieträger-Steuer erhalten.
Nur den Teil der nicht umweltrelevant ist, denn die Umweltschäden fallen dort an wo die Ware erzeugt wird, nicht wo sie verbraucht wird.
Und schon wirds komplizierter ...
Manfred hat geschrieben:Aber das ist politisch nicht durchsetzbar. Also gängelt man Einzelne ohne Sinn und Verstand. Die einen fliegen mit Billigsprit in den Urlaub und den anderen zwingt man Extrakredite auf, weil sie nach dem Hauskauf auch noch fristgerecht dämmen müssen. Und hätte ich im der Garage einen Geländewagen als Zugmaschine für den Viehhänger stehen, kostete der stehender Weise ein Schweinegeld, auch wenn er evtl. nur 1000 km im Jahr seinen Job erledigte, während Spaß- und Sonntagsfahrer im neuesten BMW, die tausende Kilometer sinnlos durch die Gegend heizen, durch Abwrackprämie und mehrere Jahre steuerfreiheit belohnt werden. Die Beispiele für solche Unsinnigkeiten sind doch Legion.
Ich wage jetzt nicht mir auszudenken was wäre wenn Beamte auch noch entscheiden oder verfügen, welche Fahrten sinnvoll sind und welche nicht, und ich entnehme dem Grundtenor Deines Beitrages dass du das auch nicht willst.
An die Billigflieger wagt sich keiner, weil das Stimmen kostet. Obwohl nicht einzusehen ist, warum Flieger keinen Treibstoffzollzuschlag bezahlen.
Die Autoindustrie, einer der wichtigsten Arbeitgeber, will staatliche Verkaufsförderung, weil sonst weniger Autos gekauft werden.
Wenn gewisse landwirtschaftliche Produkte durch staatliche Förderung preisverbilligt werden, ist das im Grunde genommen ja auch nichts anderes (obwohl ich das Zweite für sinnvoller halte als das erste).
Ein Haus energetisch sanieren zu müssen ist so wie ein Auto, das ohne Kat billiger fährt, aber das nicht darf, wegen der Umwelt. Gäbe es diese Zulassungsvorschriften nicht, hätte es hier eine Luft wie in Peking. Dass man auch einem Auto einen Kat verlangt, das nur 1000 km im Jahr fährt, kann man nicht den Behörden anlasten, obwohl man das deiner Logik nach müsste. Hier ist die Frage, warum kauft er sich eine Karre und fährt dann nicht damit und gibt dann anderen Schuld dass sie trotzdem kostet. Solange die Zulassungskosten nicht fahrleistungsabhängig sind, kostet es eben auch dann wenn man wenig fährt.
Es gäbe viele Gründe, das zu ändern - aber man stelle sich das Gejeier der Vielfahrer vor ...
(Damit meine ich jetzt nicht Dich persönlich: Man sieht nirgendwo so viele dicke Geländekarren auf einem Haufen wie bei einer Viehschau oder einem Kuhkampf oder einem Jägerfest oder einem Pferderennen. Da kommen auch manche mit der grossen Karre, die zu Fuss schneller an Ort wären, und nicht jeder hat einen vollen Viehanhänger dabei. Geht mich nichts an, aber rein betriebswirtschaftlich notwendig ist das nicht)
Hier haben Landwirte übrigens Treibstoffzollrückerstattung, aber nur wieder über Formulare und hofgrössenabhängiger Verbrauchsschätzung (was wieder einigen Beamten Beschäftigung gibt), denn sonst gibts sofort Schlaumeier die einen schwungvollen Treibstoffschwarzhandel aufziehen - ich würde ja auch bei meinem Onkel für 1.30 tanken statt an der Tanke für 1.90, wenn er als Landwirt beliebig viel Diesel zum Heizölpreis bekommt wäre das für ihn und für mich eine feine Sache.
Die Häuslebauer haben das Problem, dass sie sich gerne bis zum Hals für Luxusbäder, intelligente Design-Küchen, Tropenholz-Terrassen und Home-Automatization verschulden, und dann reicht die Kohle logischerweise nicht mehr für eine anständige Dämmung und Heizung. Sieht man schon in den Gärten: Die kaufen Bauland für 400 Euros den qm auf Pump, und dann reicht es nur noch für Billigst-Gehwegplatten vom Baumarkt und die Thujas für 3.95 das Stück, denn das Zweitauto will ja auch bezahlt oder geleast sein. Falls die Gemeinde kostendeckende Müllabfuhrgebühren einführt oder ne alte Stinkeheizung stillegt, wird wegen Abzocke oder Schikane gequietscht.
Solche "Sanierungszwänge" müssten auf den Preis des Altbaus durchschlagen, dauert halt etwas bis das in den Köpfen ist. Bei Gebrauchtwagen funktioniert es ja schon einigermassen.
Wenn man Ausnahmeregelungen vorsieht würden die Grossen das sofort wieder zuerst ausnützen, durch juristische Konstruktionen.
Beispiel: Es gab hier mal nicht übertragbare Lizenzen für den Import von Pferden. Die Leute die aus irgendwelchen Gründen eine hatten haben dann die behalten und gegen Kommission Grosshändler Pferde auf diese Lizenz einführen lassen. Die Idee dahinter war aber der Schutz der kleinen Pferdehalter.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.