Antibiotika in Putenfleisch

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Little Joe
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Antibiotika in Putenfleisch

#1

Beitrag von Little Joe » Sa 16. Mär 2013, 17:45

Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Minze
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Re: Antibiotika in Putenfleisch

#2

Beitrag von Minze » Sa 16. Mär 2013, 17:57

Daß bei Puten massenhaft Antibiotika eingesetzt wird ist doch schon seit Jahren bekannt, ebenso bei Hühnern. Das muß nicht aus Rumänien eingeführt werden, das haben wir auch selbst.
Liebe Grüße
Minze

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Re: Antibiotika in Putenfleisch

#3

Beitrag von sybille » Sa 16. Mär 2013, 18:00

Minze hat geschrieben:Daß bei Puten massenhaft Antibiotika eingesetzt wird ist doch schon seit Jahren bekannt, ebenso bei Hühnern. Das muß nicht aus Rumänien eingeführt werden, das haben wir auch selbst.
So isses!
Ich staune schon seit Jahren, das Puten- und Hühnerfleisch immer noch als DIE Gesundheits- und Wellnessprodukte erfolgreich vermarktet werden :lol:
Das letzte gekaufte Putenfleisch habe ich vor mehr als 10 Jahren gegessen und es hat mich richtig geekelt.

Joe, Dein LinK funktioniert nicht richtig.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Spottdrossel
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Re: Antibiotika in Putenfleisch

#4

Beitrag von Spottdrossel » Sa 16. Mär 2013, 18:24

Noch lustiger finde ich es, daß sich trottelige Weiber das zähe Putenschnitzel für einen Preis andrehen lassen, für den ich eine leckere Schweinelende bekommen kann - und die ist dann nicht mit Marinade geschminkt :pfeif: .
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Antibiotika in Putenfleisch

#5

Beitrag von sybille » Sa 16. Mär 2013, 18:31

Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Little Joe
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Re: Antibiotika in Putenfleisch

#6

Beitrag von Little Joe » Sa 16. Mär 2013, 19:25

sybille hat geschrieben:Joe, Dein LinK funktioniert nicht richtig.
... jetzt gehts.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Antibiotika in Putenfleisch

#7

Beitrag von sybille » Sa 16. Mär 2013, 19:48

Dem Ministerium zufolge ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Ware bereits verzehrt wurde.
Na Gott sei Dank :pfeif: So sind die armen Puten nicht umsonst gequält worden im Gegensatz zu den Pferden und Rindern, deren Fleisch letztendlich vernichtet wurde.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Manfred

Re: Antibiotika in Putenfleisch

#8

Beitrag von Manfred » Sa 16. Mär 2013, 19:53

Ich bin da skeptisch, was die Datenlage beim Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung in D angeht.
Aus eigener Erfahrung im Rinderbereich kenne ich den Einsatz nur auf Einzeltierbezogen und nach Tierärztlicher Diagnose. Z.B. bei Infekten bei Kälbern oder, als wir noch Milchvieh hatten, gegen Euterentzündungen.
Letztes Jahr hatte ich nur eine einzige Antibiotiakbehandlung. Bei einem Kalb, das bei der Geburt seine Mutter verloren hatte und das deshalb mangels Immunschutz aus der Biestmilch und weil es nicht trockengelickt wurde in den ersten Lebenstagen eine Lungenentzündung durchzustehen hatte.
Eingesetzt werden die Mittel ja angeblich überwiegend in der Schweine- und Geflügelmast. Die Mengen wurden bisher nirgends zentral erfasst. Die Abgabebelege bewahren die einzelnen Betriebe für Kontrollen auf.
Also hat man für die Angaben in D einfach regelmäßig Fleischproben untersucht und die gefundenen Rückstände irgendwie auf die Einsatzmenge Rückgerechnet. Das Ergebnis lag im europäischen Mittelfeld.
Hier die Grafik für den errechneten Verbrauch pro erzeugtem Tier für einige europäische Staaten:
http://www.schweine.net/images/bilder_u ... satz_1.gif
Da die verschiednen Mittel sehr unterschiedliche Anwendungsmengen haben, um den gleichen Effekt zu erreichen, sind die Zahlen nicht 1 zu 1 vergleichbar, aber die grobe Richtung gegen sie schon an.
Jetzt wäre natürlich spannend zu wissen, welche Betriebe diese Medikamente in Mengen einsetzen. Es gibt ja auch sehr viele Fleischproben ganz ohne Nachweis, vorallem im Süddeutschen Raum.
Ich höre immer wieder Gerüchte, dass fast 2/3 der gesamten deutschen Tierhaltungsantibiotikamenge in einer begrenzten Region in Nordwestdeutschland verbraucht werden, in einer Ansammlung von Groß- und Auftragsmastbetrieben, die alle von einigen wenigen Fachtierärzten betreut würden. Aber was da wirklich dran ist, kann keiner so genau sagen...
2012 ist die Antibiotikadatenbank des QS-Gütesiegels in Betrieb gegangen, die fast alle großen Mastbetriebe in D erfasst. Ergebnisse habe ich aber noch keine gesehen. Evtl. bringt diese Datenbank in Bälde aufschluss, was wirklich los ist in den Betrieben und wer die Masse der Medikamente verbraucht.
Eine staatliche Datenbank, die alle Betriebe erfassen soll, ist wohl in Planung. Wieder mehr Bürokratiekosten für uns Kleinbetriebe, die das Zeug eh kaum einsetzen.

Manfred

Re: Antibiotika in Putenfleisch

#9

Beitrag von Manfred » Sa 16. Mär 2013, 20:06

Hab mal im Menschen-Medikamentenkästchen gekramt.
Amoxicillin, 1000 mg. Bei Blaseninfektion 3 Tabletten am Tag, also 3.000 mg.
7 Tage lang. 21.000 mg.
Für eine Person von 80 kg Lebendgewicht wären das gut 260 mg / kg.
Um auf die 100 mg pro kg zu kommen, dürften also nur 4 von 10 Personen behandelt werden, einmal im Leben.

Das ist aber trotzdem ein Haufen Zeug. Könnte man das 1 zu 1 auf Masttiere umlegen, würde das bedeuten, dass 4 von 10 Tieren einmal im Leben eine Woche lang ein Antibiotikum erhalten. Das scheint für Milchkühe, die im Schnitt 5 bis 6 Jahre alt werden, relativ wenig. Für Hähnchen, die nur 30 Tage alt werden, ist das sehr viel.

Aber wirklich weiter kommen wir mit der Rechnung nicht. Wir müssten schon wissen, welche Tiere wann wie viel davon bekommen, um uns ein besseres Bild machen zu können.

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