Pferd schlachten

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stoeri
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Re: Pferd schlachten

#51

Beitrag von stoeri » Mo 25. Feb 2013, 17:03

Hallo Freunde,

Pferde sind meine Freunde und Freunde ißt man nicht :engel:.


Ich kann Rindfleisch vom Schweinefleisch weg kennen.
Wobei ich sagen muß das Rindfleisch auch bei Metzgern nicht mehr so dunkel rot ist wie vor 10 Jahren manchmal sieht es aus wie Kalbfleisch und das Kalbfleisch sieht so richtig krank aus.
Ich habe aber noch nie Pferdefleisch gesehen würde man das als Laie überhaupt erkennen das es kein Rindfleisch ist?
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

Aika
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Re: Pferd schlachten

#52

Beitrag von Aika » Mo 25. Feb 2013, 17:30

Vom Aussehen würdest du es nicht erkennen, habe neulich Pferdesteak für meinen Sohn gekauft.
Das Fleisch ist genauso dunkelrot wie Rindfleisch. In Kaiserslautern gibt es eine Pferdemetzgerei, hin und wieder esse ich eine Pferdefrikadelle von der Metzgerei auf dem Wochenmarkt. Ob man da Pferd rausschmeckt kann ich nicht sagen.
Wir haben selbst schon Pferde gehabt und hänge auch sehr an Tieren, aber mit dem Essen von Pferdefleisch habe ich keine großen Probleme.
Die Tiere, die zum Schlachten sind müssen ja auch irgendwie verwertet werden. Warum sollte für Pferde was anderes gelten wie für Lämmer, Schweine, Rinder usw?

Gruß Bärbel

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Little Joe
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Re: Pferd schlachten

#53

Beitrag von Little Joe » Mo 25. Feb 2013, 19:33

Nun isses wohl auch im Ikea Futter, der "kleine Onkel" lässt grüssen

http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 85400.html

"ich hab ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd...."
"wo issn mein Pferd?"
"sei ruhig und iss deine Köttbullar" :pft:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Olaf
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Re: Pferd schlachten

#54

Beitrag von Olaf » Mo 25. Feb 2013, 19:56

:haha:
Für mich bislang der beste Pferdefleischwitz!
:daumen:
Edit: Und demnächst kommt denn die Frage:
"Wo ist denn mein Äffchen?"
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Pferd schlachten

#55

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 25. Feb 2013, 20:41

@Aika: weil Millionen kleiner Mädchen sich deshalb in Schlaf weinen, weil da Pferde gegessen werden, wo Pferde doch ihre besten Freunde sind. :roll:
Jedenfalls, bis der erste Freund sagt "Das Pferd oder ich".... :pfeif:
(und oft verliert da der Freund.....)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Little Joe
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Re: Pferd schlachten

#56

Beitrag von Little Joe » Mo 25. Feb 2013, 22:17

So ihr, jetzt muss ich doch mal was loswerden.
Meine Stute hat fast ihr ganzes Leben mit mir verbracht. Ich hab sie mit knapp 4 Jahren aus einem Stall in Holland rausgeholt, wo sie einen Winter auf blankem Betonboden fast ohne Tageslicht verbracht hat, weil kein Geld für Einstreu da war. Sicherlich hätte es einfachere Pferde gegeben aber die Chemie stimmte einfach auch wenn ich im ersten halben Jahr gefühlte 700x runter geflogen bin. Über die Zeit sind wir einfach zusammengewachsen. Ich habe allen möglichen Quatsch mit ihr probiert vom Bogenschiessen vom Pferd bis hin zu Zirkuslektionen. Wir haben uns zusammen durch eine ewig dauernde total blöde Rheittherapieausbildung gequält, haben mit einem total durchgeknallten Hund die Reitbegleithundeprüfung bestanden. Und wenn Geldtechnisch mal richtig knapp war hat sie mit ihren Therapiestunden dafür gesorgt, dass essen auf den Tisch kam und wir ein Dach überm Kopf hatten. Sie hat unzähligen Kindern geholfen Selbstvertrauen aufzubauen und ganz vielen die Angst vor großen Tieren genommen. Sie hat alle Umzüge bis hin zu meinem nun hoffentlich entgültigem Domiziel mitgemacht, einige Reitlehrer verschlissen und ganz viele wunderschöne Wanderritte mitgemacht. Sie hat es geduldig über sich ergehen lassen, wenn 5 Kinder gleichzeitig an ihr rumgeputzt haben und selbst völlig zapplige Spastiker extrem langsam durch die Gegend geschaukelt.
Als sie vor drei Jahren eine Hufrehe hatte (Stressrehe, weil das 2bein unbedingt ohne sie 14 tge weggefahren ist) wäre es ein einfaches gewesen sie einzuschläfern oder zum Metzger zu bringen. Das hätte uns viele Kosten und ihr auch sicherlich viel Schmerz erspart. Aber es gab eine geringe Chance auf Genesung und die haben wir genutzt. Nach vielem auf und ab ist sie nun wieder so weit fit, dass sie wieder normal geritten werden kann und im Frühjahr auch ihre "Arbeit" wieder aufnimmt. Sie ist schmerzfrei und wer sie über die Wiese rasen sieht, sieht ihr weder die überstandene Rehe noch ihr Alter an. Dieses Pferd, welches mir so unendlich viel gegeben hat sollte ich schlachten und aufessen. Ich verurteile sicherlich keinen der das tut aber nochmals, es gibt 4 beiner, die zur Familie gehören und für die übernimmt man Verantwortung und die hört für mich nicht mit dem Tod des Wesens auf. Nicht alles was man essen kann muss man auch essen. Ich glaube auch nicht, dass Pferde so viel besser sind wie Schweine, Kühe, Hühner etc. aber zu denen baue ich auch nicht eine solche emotionale Bindung auf. Und mir ist es nach wie vor völlig rätselhaft warum einige meinen sie wären stolz drauf, dass sie ihre Pferde nach ihrem ableben auch essen. Ich finds bedenklich, weil es für mich zeigt das das ganze reden von Teamarbeit mit Pferd und Mensch dann wohl doch nicht so weit her ist. Noch zum Schluss, denke ich wenn ein Pferd sein ganzes Leben lang seine Kraft für mich eingesetzt hat ist es meine verdammte Pflicht ihm, solange es gesund und schmerzfrei ist, ihm einen schönen artgerechten Lebensabend zu ermöglichen. Und nicht, jetzt bist du nicht mehr zu gebrauchen also weg mit dir und möglichst noch so, dass du mir die Kühltruhe füllst. Wenn wir so denken fangen wir bei unseren Pferden, Hunden, Katzen an und wo hören wir auf..... :hmm:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Pferd schlachten

#57

Beitrag von Andreas75 » Mo 25. Feb 2013, 22:49

Sehr sehr gutes Posting, Little Joe, und trifft auch genau meine Ansicht zu der Sache.

Grüße,
Andreas

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Zacharias
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Re: Pferd schlachten

#58

Beitrag von Zacharias » Mo 25. Feb 2013, 23:06

Und mir ist es nach wie vor völlig rätselhaft warum einige meinen sie wären stolz drauf, dass sie ihre Pferde nach ihrem ableben auch essen.
Ich denke, es geht bei dem Thema ja nicht explizit ums Pferd, sondern darum, ein Tier zu essen, zu dem man eine enge Bindung hat. Darum möchte ich dir erklären, was es mit diesem "Stolz" auf sich hat. Ich war mal ein Mensch, der nur anonymes Fleisch gegessen hat. Ich habe damals nur Kuscheltiere gehalten, die ich nie und nimmer gegessen hätte. Wenn eines dieser Kuscheltiere gestorben ist, musste ich jemand holen, der das Tier aus der Wohnung holt, ich hatte Panik vor toten Tieren und hätte sie nicht anfassen können.
Irgendwann kam dann der Umdenkungsprozess. Und ich habe mich ganz langsam vorgetastet. Ein Tier zu essen, zu dem ich eine Bindung aufgebaut hatte, war schwer für mich, es selbst zu töten unmöglich. Ich hatte aber vor das zu ändern und das war ein langer Weg, der bei Hühnern begann und inzwischen geschätzte 80% unseres Fleischbedarfs deckt (die Zukäufe sind hauptsächlich Geflügel, weil da der Fuchs bisher schneller war). Und ich bin stolz darauf, es so weit geschafft zu haben. Manchmal sprechen mich Leute am Grundstück an, was ich mit den Tieren eigentlich mache. Wenn ich antworte, dass sie zur Lebensmittelgewinnung dienen, kommt oft der Satz: "Ich könnt ja nie ein Tier essen, dem ich in die Augen geschaut habe." Meine Antwort darauf ist, dass ich kein Tier mehr essen möchte, dem ich nicht in die Augen schauen konnte.
Vor allem esse ich natürlich Tiere, zu denen ich wenig Bezug hatte. Wenn ein männliches Lamm auf die Welt kommt, ist das eben ein Braten, fertig. Aber auch wenn ein Tier fast zu Ende gelebt hat, werde ich es essen. Ich habe neulich meine Maranshenne geschlachtet, zu der ich einen besonders intensiven Bezug hatte. Das war hart und ich habe lange gezaudert es zu tun. Aber beim Essen war ich stolz darauf, mein eigenes Huhn zu essen und nicht so ein anonymes. Ich habe insbesondere zu den Ziegen, die ich seit Jahren melke einen tiefen Bezug. Es fällt mir sehr schwer, wenn ich in diesem Jahr meine älteste Ziege zusammen mit ihren Lämmern zum Schlachthof bringe. Else hat mir einige Lämmer geschenkt und viele Liter Milch. Else war eine gute Leitziege und hat die Herde vor Füchsen verteidigt bis hin zum Mord. Damals wurde Else gar von der Staatsanwaltschaft gesucht. Seit letztem Jahr baut sie ab und alle Versuche, ihr was Gutes zu tun schlagen fehl. Ich habe es letztes Jahr nicht übers Herz gebracht, sie zum Schlachter zu bringen, in diesem Jahr werde ich es tun, weil ihr alles andere nur schaden würde. Und dann wird sie mir ihren letzten Dienst erweisen, indem ich ihr Fleisch esse.
Ich kann mir denken, dass das beim Pferd schwieriger ist, weil deren Leben länger ist. Je mehr Jahre, desto mehr Bindung, da weiß ich auch nicht, ob ich das dann nicht sentimentaler empfinden würde.
Aber man kann stolz darauf sein, es zu können. Denn man isst schließlich nicht die Seele. Das eigene Tier essen zu können, bedeutet doch nur, dass man das gedanklich trennen kann. Doch, darauf bin ich stolz.
Grüße,
Birgit

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Re: Pferd schlachten

#59

Beitrag von Distelbauer » Mo 25. Feb 2013, 23:15

Ja Little Joe, so ist das. Sie werden uns nicht verstehen und wir sie.Wird sich auch nichts ändern. Und das mit den 25% mehr Nachfrage glaub ich sofort. Jetzt gibts natürlich wieder solche Raubtiermenschen, die unbedingt wissen müssen wie Pferd schmeckt. Was folgt daraus wieder? Es wird noch mehr unnötig gezüchtet, es gibt ja größere Nachfrage. Und wenn ich seh wie sich manche Menschen schon in Milch und Honigzeiten verhalten, dann möcht ich die Zeit danach lieber nicht mehr erleben müssen.

Traurig, traurig, der Georg

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Re: Pferd schlachten

#60

Beitrag von Distelbauer » Mo 25. Feb 2013, 23:19

Das ist ja auch vorbildlich Birgit. Nur beim Pferd kannst du das ja aufm Hof nicht machen. Ich denke die Indianer hatten sicher auch ein besondere Bindung zum pferd und es gegessen.Aber sicher humaner, als es bei uns möglich ist.

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