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von Andvari » Mi 20. Feb 2013, 18:00
@Distelbauer: Ein Pferd, das generell das Hängerfahren kennt und damit vor allem Angenehmes verbindet, leidet meines Erachtens unter einer Fahrt zum Schlachthof und fachgerechtem Schlachten weniger als unter dem Einschläfern (das finde ich einen gruseligen Tod, den möchte ich meinem Pferd möglichst ersparen, seit ich mal bei einer Einschläferung dabei war). Schlachthof "an sich" finden Pferde meiner Erfahrung nach nicht schlimm, wenn man sich einen Termin außerhalb des normalen Trubels geben lässt. Zumindest das Pferd, das ich dabei begleitet habe, stapfte genau so gelassen in den Schlachthof wie auf jeden anderen fremden Hof auch. Man sagt ja, dass Pferde da "den Tod riechen" und sich fürchten, aber das kann ich nicht bestätigen.
Wie das bei meinem eigenen Pferd mal wird, und ob ich da die emotionale Seite in dem Moment dann auch wirklich im Griff habe, weiß ich allerdings auch noch nicht. Bei anderleuts Pferden ist man ja, auch wenn man die Tiere kannte und mochte, doch nie so weit emotional mit drin. Mein Pferd ist jetzt 26 und noch topfit, und eben auch ein ganz besonderes Pferd, so eines, wie man es im Leben nur ein einziges Mal kennenlernen darf. Der hat mich auch schon aus so mancher brenzliger Situation gerettet, hat mir mehr übers Reiten beigebracht, als ich mir je erträumt hätte, und mit ihm hat meine gesamte Familie schon viel erlebt. Ob ich sein Fleisch dann noch essen könnte, weiß ich nicht - rational gesehen ist es ja immer noch sinnvoller, als irgendwelches gequältes Massentierhaltungsfleisch, und ich esse an sich auch durchaus Pferdefleisch, aber ob ich das dann auch noch rational sehen kann?