Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

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kraut_ruebe
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Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#21

Beitrag von kraut_ruebe » Do 14. Feb 2013, 18:34

Heiko hat geschrieben:
die macht liegt alleine beim konsumenten. da ändert auch ne andere politische farbe nix dran.
Konsumentenkratie? Da kann nur der "Politik" machen der viel kauft (und der viel Geld hat). Also nicht wirklich ein Unterschied zum Status quo. ;)
überhaupt nicht.

etwas NICHT zu kaufen hat wesentlich mehr gewicht.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Heiko
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Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#22

Beitrag von Heiko » Do 14. Feb 2013, 19:52

etwas NICHT zu kaufen hat wesentlich mehr gewicht.
Du hast natürlich Recht, ich möchte allerdings im Sinne einer idealen Demokratie nicht auf diese einzige Wirkmethode reduziert werden und die Politik den Anderen überlassen.
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

sabine65
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Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#23

Beitrag von sabine65 » Mo 18. Feb 2013, 09:23

Es wird gezahlt, was irgendwie geht. Nicht nach oben, sondern nach unten. Da nützt auch der Mindestlohn nichts. Die Bauern hier zahlen fürs Spargelstechen keine 5€/Std. Das wird alles wunderbar unter der Hand ausgemacht. Völlig unabhängig davon berechnen sie ihren Verkaufspreis. Sie jammern viel, am Hungertuche nagen sie nicht und bringen die Arbeitskräfte auch noch sehr bescheiden unter. Und Kunden haben sie trotzdem jede Menge. Weils so schon regional ist und so gut ist.

Ex-User

Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#24

Beitrag von Ex-User » Mo 18. Feb 2013, 13:38

Hallo,

die "Rechtsradikalen", sprich Mitarbeiter im Sicherheitsgewerbe, erhalten meist auch nur sehr wenig Geld. Die können also nicht daran schuld sein. Ich würde eher sagen, die "Rechtsradikalen" sind das Stöckchen, was sie euch hingeworfen haben.

Das Problem ist systembedingt und nennt sich Kapitalismus. Ihr habt es alle bei der letzten Wahl gewählt, denn es gibt keine Partei, die den Kapitalismus abschaffen würde.

Im Kapitalismus werden immer Menschen ausgebeutet, sei es nun im Ausland oder hier. Der Zwang zur Profitmaximierung wird immer wieder für Ungerechtigkeit sorgen, er muss also überwunden werden.

Es ist also nicht nur eine soziale Frage, sondern auch eine ökologische Frage, eine wirtschaftliche Frage usw. Was bist Du bereit zu tun, das System zu überwinden?

Grüße vom Grottenolm

Rabe
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Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#25

Beitrag von Rabe » Mo 18. Feb 2013, 17:15

Amazon reagiert: Erst die Lohnkosten der Arbeiter und des Sicherheitsdienstes bis zum geht nicht mehr drücken(was dabei rauskommt, sieht man ja) und wenns dann einen Aufschrei gibt sich einfach ihrer entledigen.
Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!

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Sonnenblumeli
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Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#26

Beitrag von Sonnenblumeli » Mo 18. Feb 2013, 21:36

Ich habe mir den Beitrag jetzt erst angesehen und kann dazu nur folgendes sagen:
Ich verstehe die Aufregung nicht ganz.
In der Schweiz gibt es in der Wintersaison in Urlaubsgebieten auch Saisonkräfte oder wie sie in dem Bericht benannt sind, Wanderarbeiter.
Ich habe das ein paar Jahre gemacht und habe in einem großen Ladengeschäft als Fachkraft gearbeitet. Ich hatte eine 45 Stundenwoche, 7.20 € in der Stunde, ein winziges Zimmer mit Bett, Schrank, Tisch und Stuhl. Aus der Kantine durfte nichts mitgenommen werden, das wurde kontrolliert. Zimmerkontrollen wurden auch durchgeführt. Am Arbeitsplatz gab es Kameras um die Kunden zu überprüfen. Die Mitarbeiter wurden auch gleich massiv mit überwacht. Die Zeit der Mittagspause waren exakt 35 min. 10 min brauchte man um in die Kantine und zurück zu kommen. 5 min um sein Essen zu bekommen. Das Essen wurde nur hintergeschlungen, denn es wurde auf die Minute aufgeschrieben, wann man vom Essen zurück kam. Das man Weihnachten und Silvester und Ostern arbeiten musste und von der Familie getrennt ist, war von vornherein klar.
Und wenn man nicht mehr gebraucht wurde, fuhr man nach Hause. :kaffee:
Wenn Du deinen Weg gehst, fügen sich die Dinge!

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Heiko
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Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#27

Beitrag von Heiko » Mo 18. Feb 2013, 23:44

Ich verstehe die Aufregung nicht ganz.
Du hast ne tolle Signatur... :aeug:
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

Bunz
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Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#28

Beitrag von Bunz » Di 19. Feb 2013, 06:20

Was das Thema mit den Rechtsradikalen zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht, und es geht auch nicht um den Kapitalismus, sondern um den Scheiß-Wettbewerb, der staatlich geregelt gehört.
Und nun mal zum Mindestlohn: Natürlich schafft man das Betrügen nicht ab, indem man ein Gesetz schafft, das das Betrügen verbietet. Man schafft aber eine eindeutige Position, wie man zu sowas steht. Und darum geht es erstmal.
Wenn ich in diesem Zusammenhang von "Aufstockern" höre, dann frage ich mich doch, wieso der Unternehmer einen Hungerlohn zahlen soll und die Gemeinschaft legt den Rest drauf. Also...dann finde ich einen Mindestlohn schon sinnvoller. Und...Manfred...richtig, es wird zu einigen Abwanderungen kommen, aber es geht darum, endlich mal ein Zeichen zu setzen, denn so geht es nicht weiter, daß die Wettbewerbsspirale nur nach unten geht.
Und nun kommen wir mal auf amazon zurück.
Ja, warum werden sie wohl ihre Arbeitskräfte so knechten?
Ach so...weil sie Spaß daran haben.
Ich sehe es völlig anders: Um der Billigste zu sein, muß man halt zu illegalen oder unmenschlichen Mitteln greifen. Und damit der Andere (der Mitbewerber) auch am Leben bleiben kann greift er über kurz oder lang ebenfalls zu diesen Mitteln.
Ist das so schwer zu begreifen?
Also nochmal ein Beispiel: Wie ich hier schon geschrieben habe, gewann ich niemals eine Ausschreibung der öffentlichen Hand, weil diese prinzipiell das billigste Angebot bevorzugt.
Und wie wird dieses wohl entstehen?
Richtig, unter Anwendung illegaler Mittel, und der Staat schaut zu. Es ist ihm wurscht.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Rabe
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Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#29

Beitrag von Rabe » Di 19. Feb 2013, 11:25

Genauso ist es Amazon wurscht welche Arbeiter und welchen Sicherheitsdienst er bezahlt, Hauptsache billig.
Und dem Konsumenten ist es genauso egal, der kauft da wos am billigsten ist! Hauptsache er hat das neueste iPhon, darauf hat er ja gespart.
Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!

Manfred

Re: Amazon und die Leiharbeiter (und die Rechtsradikalen)

#30

Beitrag von Manfred » Di 19. Feb 2013, 11:40

Die Focus-Redaktion sucht jetzt mit einem Aufruf im Internet nach Insider-Informationen:
http://www.focus.de/finanzen/news/arbei ... 22195.html

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