40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
http://www.smithsonianmag.com/history-a ... 43001.html
Hab schon gesucht,ob es einen Tread mit dem Inhalt gibt,sonst bitte löschen.
Insgesamt finde ich es beeindruckend.
Aber so möchte ich nicht mein Leben führen.
LG,Melusine
Hab schon gesucht,ob es einen Tread mit dem Inhalt gibt,sonst bitte löschen.
Insgesamt finde ich es beeindruckend.
Aber so möchte ich nicht mein Leben führen.
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Re: 40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
Doch, ich glaube , das tauchte hier im Forum in irgendeinem anderen Zusammenhang schon mal auf.
Ich selber habe von der Familie schon vor 1989 mal gelesen, einen interessanten Artikel damals im "Sputnik", die russische Variante des"Reader's Digest".
Kerstines
Ich selber habe von der Familie schon vor 1989 mal gelesen, einen interessanten Artikel damals im "Sputnik", die russische Variante des"Reader's Digest".

Re: 40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
Hallo Melusine,
die Familie ist ja aus Glaubensgründen in die Taiga ausgewichen und zwar wahrscheinlich wohl im Jahre 1938. Insofern ist der Titel dieses Threads irreführend, es sind 75 Jahre in der Taiga.
Ich finde das total beeindruckend. Berichte über sie gibt es schon recht viele und auch Bücher. Jedesmal wenn etwas neues erscheint hoffe ich, dass es ihnen noch gut geht - leider ist ja nur noch eine Frau am Leben.
Liebe Grüße Helmuth
die Familie ist ja aus Glaubensgründen in die Taiga ausgewichen und zwar wahrscheinlich wohl im Jahre 1938. Insofern ist der Titel dieses Threads irreführend, es sind 75 Jahre in der Taiga.
Ich finde das total beeindruckend. Berichte über sie gibt es schon recht viele und auch Bücher. Jedesmal wenn etwas neues erscheint hoffe ich, dass es ihnen noch gut geht - leider ist ja nur noch eine Frau am Leben.
Liebe Grüße Helmuth
Re: 40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
helmuth nuja sooo 75 jahre ist das nu auch nicht..agafia ist ja nun schon länger alleine und war in dieser zeit nicht mehr ausschliesslich nur noch selbstversorgerin.
Zudem ist die Mutter von ihr damals schlicht und ergreiffend verhungert.
Sie haben sich selbst versorgt im sinne von "sie kamen ueber die runden" aber viele Dinge die nahrhaft gewesen wären wurden abgelehnt,weil sie nicht in ihre glaubenswelt gepasst haben....oder aber es wurde vom alten Lykow so angepasst das es ein tabu war.Die Kinder kannten ja vieles nicht und zumindest die Eltern kamen durchaus aus einem "normalen" leben.(Zu der Zeit war das Dorf aus dem die Eltern geflohen sind auch vorwiegend selbstversorgend,jedoch auch mit Tieren und deren Erzeugnissen)
Als die Lykows "gefunden" wurden waren sie in einem sehr fragwuerdigen zustand aufgrund der Mangelernährung und von daher wuerde ich sie nicht gerade als paradebeispiel fuer selbstversorgung nehmen.
Spannend ist das leben der Lykows jedoch alleweil.In Russland jedoch gibt es auch einiges an contra stimmen was das jetzige leben von agafja angeht.
Hier noch zwei beiträge zu ihr..
http://www.youtube.com/watch?v=ayWPnm0JWG0
http://www.youtube.com/watch?v=Zrheo9a2JsA
Zudem ist die Mutter von ihr damals schlicht und ergreiffend verhungert.
Sie haben sich selbst versorgt im sinne von "sie kamen ueber die runden" aber viele Dinge die nahrhaft gewesen wären wurden abgelehnt,weil sie nicht in ihre glaubenswelt gepasst haben....oder aber es wurde vom alten Lykow so angepasst das es ein tabu war.Die Kinder kannten ja vieles nicht und zumindest die Eltern kamen durchaus aus einem "normalen" leben.(Zu der Zeit war das Dorf aus dem die Eltern geflohen sind auch vorwiegend selbstversorgend,jedoch auch mit Tieren und deren Erzeugnissen)
Als die Lykows "gefunden" wurden waren sie in einem sehr fragwuerdigen zustand aufgrund der Mangelernährung und von daher wuerde ich sie nicht gerade als paradebeispiel fuer selbstversorgung nehmen.
Spannend ist das leben der Lykows jedoch alleweil.In Russland jedoch gibt es auch einiges an contra stimmen was das jetzige leben von agafja angeht.
Hier noch zwei beiträge zu ihr..
http://www.youtube.com/watch?v=ayWPnm0JWG0
http://www.youtube.com/watch?v=Zrheo9a2JsA
Re: 40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
Hallo Elch,
Überhaupt die Taiga! Da wohnen noch heute so viele Leute, die sich fast vollständig selbst versorgen und noch einen verkaufbaren Überschuß erzielen um den restlichen Bedarf zu decken (z.B. Salz, Mehl, Munition, ein paar Metallwaren etc.). Und diese Leute sind glücklich! Jagd, Fischerei und Gartenbau im Sommer reichen ihnen zur vollständigen Versorgung (außer Mehl und Salz) mit Lebensmitteln aus. Dann gibt es Holz aus dem Wald für den Häuserbau, Möbel, Geräte und für Brennholz ohne Ende. Die Menschen dort machen ihr ganzes Leben nichts anderes als sich selbst versorgen. Und sie leben ganz gut, haben ein Häuschen, leben mit ihren Familien und ein paar Nachbarn in Dörfchen weit weg von den Städten, weit weg von der nächsten Polizeistation. Ich könnte richtig ins schwärmen kommen...
Leider sind die Berichte darüber fast alle auf Russisch und für die Mehrzahl hier nicht verständlich.
Liebe Grüße Helmuth
Wieviel Jahre es nun genau sind hin und her - es ist schon eine lange Zeit. Davon unbestritten 40 Jahre Totalselbstversorgung ohne Kontakt zu anderen Menschen. Danach mehr Kontakt und Hilfe von Außen mit immer noch Teilselbstversorgung. Ohne über die Gründe zu sprechen (die würde ich für mich auch nicht akzeptieren, aber es sind Glaubensgründe über die man denken kann wie man will, es ist nicht mein Glauben, aber ich achte alle echten Gläubigen) ist das eine riesige Leistung, die hier im Forum wohl niemand vollbringen wird. Und klar: zum Vorbild nehmen würde ich das nicht.DerElch hat geschrieben:helmuth nuja sooo 75 jahre ist das nu auch nicht..agafia ist ja nun schon länger alleine und war in dieser zeit nicht mehr ausschliesslich nur noch selbstversorgerin.
Und das ist es: sie haben sich selbst versorgt unter härtesten Bedingungen.DerElch hat geschrieben:Sie haben sich selbst versorgt im sinne von "sie kamen ueber die runden" aber ...
Ich nehme das schon nicht als Paradebeispiel. Wenn man aber liest was für Ideen manche Leute zur Selbstversorgung haben - die sollten sich vielleicht mal mit den Büchern und den Videos beschäftigen um die äußerste Grenze des Möglichen zu erkennen. In diesem Sinne schon ein Beispiel. Für die meisten eher abschreckend, es gibt aber natürlich auch positive Seiten!DerElch hat geschrieben:Als die Lykows "gefunden" wurden waren sie in einem sehr fragwuerdigen zustand aufgrund der Mangelernährung und von daher wuerde ich sie nicht gerade als paradebeispiel fuer selbstversorgung nehmen.
Überhaupt die Taiga! Da wohnen noch heute so viele Leute, die sich fast vollständig selbst versorgen und noch einen verkaufbaren Überschuß erzielen um den restlichen Bedarf zu decken (z.B. Salz, Mehl, Munition, ein paar Metallwaren etc.). Und diese Leute sind glücklich! Jagd, Fischerei und Gartenbau im Sommer reichen ihnen zur vollständigen Versorgung (außer Mehl und Salz) mit Lebensmitteln aus. Dann gibt es Holz aus dem Wald für den Häuserbau, Möbel, Geräte und für Brennholz ohne Ende. Die Menschen dort machen ihr ganzes Leben nichts anderes als sich selbst versorgen. Und sie leben ganz gut, haben ein Häuschen, leben mit ihren Familien und ein paar Nachbarn in Dörfchen weit weg von den Städten, weit weg von der nächsten Polizeistation. Ich könnte richtig ins schwärmen kommen...
Leider sind die Berichte darüber fast alle auf Russisch und für die Mehrzahl hier nicht verständlich.
Liebe Grüße Helmuth
Re: 40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
Helmuth dagegen gibt es ja auch nichts einzuwenden.So sieht es auch in vielen Ostländern aus...Und ja viele leute sind gluecklich und zufrieden.
Und ich hab auch nichts gegen gläubige...da hast du glaub etwas ein wenig in den falschen hals bekommen...
Ich halte die art wie es bei den lykowas umgesetzt wurde fuer bedenklich...nicht wie die selbstversorgung im allgemeinen in der taiga betrieben wird.Liegt aber wohl daran das ich selbstversorgung mit gesund und vitalem essen in verbindung bringe und nicht mit"immer knapp am ueber die klinge springen vorbei"
Fuer mich war da auch ein interessanter aspekt...in wie weit darf man kindern seine vorstellung von leben aufzwingen?Und ich hab allgemein muehe wenn man selbst seine erwachsenen kinder noch dermassen "beherrscht" wie es hier vorkam.
Mich jedenfalls regt sowas dann an zu hinterfragen,was und wie vermittel ich etwas meinen kindern??Denn sie sollen doch irgendwann selbständig,stark und neugierig in der welt bestehen können!
Und ich hab auch nichts gegen gläubige...da hast du glaub etwas ein wenig in den falschen hals bekommen...
Ich halte die art wie es bei den lykowas umgesetzt wurde fuer bedenklich...nicht wie die selbstversorgung im allgemeinen in der taiga betrieben wird.Liegt aber wohl daran das ich selbstversorgung mit gesund und vitalem essen in verbindung bringe und nicht mit"immer knapp am ueber die klinge springen vorbei"

Fuer mich war da auch ein interessanter aspekt...in wie weit darf man kindern seine vorstellung von leben aufzwingen?Und ich hab allgemein muehe wenn man selbst seine erwachsenen kinder noch dermassen "beherrscht" wie es hier vorkam.
Mich jedenfalls regt sowas dann an zu hinterfragen,was und wie vermittel ich etwas meinen kindern??Denn sie sollen doch irgendwann selbständig,stark und neugierig in der welt bestehen können!
Re: 40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
Hellmuth, zum Thema Sibirien und Glauben fällt mir wieder ein:
vor ca. 10 Jahren war ich mal in dieser Gegend in Petropawlowsk kurz vor dem Altai und habe eine Woche lang eine Familie einer Glaubensgemeinschaft besucht, die von einem Vissarion geführt wird. Er sieht aus wie Jesus -lange Haare, samtene Gewänder- und seine Gläubigen sehen in ihm einen neuen Sohn Gottes und nennen ihn ihren Lehrer. In der Gemeinschaft sind auch Ausländer, nicht wenige Deutsche. Ich habe seine Lehre nicht unter die Lupe genommen, aber einige der Regeln ihrer Lebensführung konnte ich kennenlernen und beobachten: Es wurde kein Geld und keine Maschinen verwendet. Jede Familie hatte ein Haus und einen Garten zur Selbstversorgung und für die Versorgung anderer, die weniger hatten. Wenn jemand weitere Fähigkeiten hatte wie z.B. handwerkliche, sollte er etwas produzieren und weitergeben und anderen helfen. Es gab eine eigene Schule, Musik- und Kunstunterricht, es wurde Feste und Konzerte veranstaltet und natürlich Versammlungen und Veranstaltungen religiösen Charakters. Zu bestimmten Uhrzeiten, egal wo man war, wurde gebetet. Meine Gastgeberin hat mir gezeigt, wie ich das machen sollte; ich habe ihr den Gefallen getan, obwohl ich mich nicht zu diesem Glauben hingezogen fühlte, aber ich wollte sie nicht enttäuschen, sie waren so nett und gastfreundlich. Bedrängt hat mich aber keiner.
Die Leute schienen zufrieden zu sein und ich hatte von der allgemeinen Stimmung einen positiven Eindruck. Der Garten meiner Gastgeber war eine Wucht, es wuchs alles prächtig und ich habe dort die allerdicksten Tomaten gesehen und mich gefragt, wie die das machen in dem kurzen Sommer. Ich fuhr dort weg kurz bevor mein Visum ablief und konnte ihnen so u.a. auch mein Restgeld überlassen.... da leuchteten Sergeij's Augen; selten, aber ab und an kam er mal an einen Job durch Touristen und ein paar Rubelchen versanken in seiner Tasche - er sparte auf eine Solarzelle.
Gruß Hanne
vor ca. 10 Jahren war ich mal in dieser Gegend in Petropawlowsk kurz vor dem Altai und habe eine Woche lang eine Familie einer Glaubensgemeinschaft besucht, die von einem Vissarion geführt wird. Er sieht aus wie Jesus -lange Haare, samtene Gewänder- und seine Gläubigen sehen in ihm einen neuen Sohn Gottes und nennen ihn ihren Lehrer. In der Gemeinschaft sind auch Ausländer, nicht wenige Deutsche. Ich habe seine Lehre nicht unter die Lupe genommen, aber einige der Regeln ihrer Lebensführung konnte ich kennenlernen und beobachten: Es wurde kein Geld und keine Maschinen verwendet. Jede Familie hatte ein Haus und einen Garten zur Selbstversorgung und für die Versorgung anderer, die weniger hatten. Wenn jemand weitere Fähigkeiten hatte wie z.B. handwerkliche, sollte er etwas produzieren und weitergeben und anderen helfen. Es gab eine eigene Schule, Musik- und Kunstunterricht, es wurde Feste und Konzerte veranstaltet und natürlich Versammlungen und Veranstaltungen religiösen Charakters. Zu bestimmten Uhrzeiten, egal wo man war, wurde gebetet. Meine Gastgeberin hat mir gezeigt, wie ich das machen sollte; ich habe ihr den Gefallen getan, obwohl ich mich nicht zu diesem Glauben hingezogen fühlte, aber ich wollte sie nicht enttäuschen, sie waren so nett und gastfreundlich. Bedrängt hat mich aber keiner.
Die Leute schienen zufrieden zu sein und ich hatte von der allgemeinen Stimmung einen positiven Eindruck. Der Garten meiner Gastgeber war eine Wucht, es wuchs alles prächtig und ich habe dort die allerdicksten Tomaten gesehen und mich gefragt, wie die das machen in dem kurzen Sommer. Ich fuhr dort weg kurz bevor mein Visum ablief und konnte ihnen so u.a. auch mein Restgeld überlassen.... da leuchteten Sergeij's Augen; selten, aber ab und an kam er mal an einen Job durch Touristen und ein paar Rubelchen versanken in seiner Tasche - er sparte auf eine Solarzelle.
Gruß Hanne
Re: 40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
Moin, Helmuth,
im Januar lief auf Arte eine Serie über die großen Flüsse Rußlands/Sibiriens und deren Menschen - die meisten waren hoffnungslos in ihrer Einöde.
SV - ja, aber als Muß, nicht freiwillig. Keine Ausbildung, fast kein Geld, keine Krankenversorung, keine sozialen Einrichtungen, keine Versorgung mehr aus der Luft wie zu Udssr-Zeiten, und jede Menge Alkohol, schwarzgebrannt.
Die können da nicht weg - wohin sollten sie auch gehen? Ohne Ausbildung und ohne jede Chance, Geld zu verdienen, um zu überleben?
Tolle Gegenden, schöne Landschaften, aber schrecklich für die Menschen.
Leben am Limit, dauerhaft - das ist nicht erstrebenswert für mich.
im Januar lief auf Arte eine Serie über die großen Flüsse Rußlands/Sibiriens und deren Menschen - die meisten waren hoffnungslos in ihrer Einöde.
SV - ja, aber als Muß, nicht freiwillig. Keine Ausbildung, fast kein Geld, keine Krankenversorung, keine sozialen Einrichtungen, keine Versorgung mehr aus der Luft wie zu Udssr-Zeiten, und jede Menge Alkohol, schwarzgebrannt.
Die können da nicht weg - wohin sollten sie auch gehen? Ohne Ausbildung und ohne jede Chance, Geld zu verdienen, um zu überleben?
Tolle Gegenden, schöne Landschaften, aber schrecklich für die Menschen.
Leben am Limit, dauerhaft - das ist nicht erstrebenswert für mich.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
Re: 40 Jahre Selbstversorger,in der Taiga
Wow. Ich will dahin und Gemüsesamen bekommen ...Postelein hat geschrieben: Die Leute schienen zufrieden zu sein und ich hatte von der allgemeinen Stimmung einen positiven Eindruck. Der Garten meiner Gastgeber war eine Wucht, es wuchs alles prächtig und ich habe dort die allerdicksten Tomaten gesehen und mich gefragt, wie die das machen in dem kurzen Sommer. Ich fuhr dort weg kurz bevor mein Visum ablief und konnte ihnen so u.a. auch mein Restgeld überlassen.... da leuchteten
Gruß Hanne