Asse-Desaster

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emil17
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Re: Asse-Desaster

#111

Beitrag von emil17 » Mo 4. Feb 2013, 23:18

Es ist nach meinem schlichten Vertändnis zu erwarten, dass die Salzfracht immer grösser wird, weil sich ja der Salzberg auswäscht und dadurch die Spalten und Risse sich verbreitern und folglich die Durchflussmengen sich vergrössern werden. Gewöhnliches Steinsalz mag in den genannten Mengen harmlos sein, aber da sind ja auch noch alle Arten von Sondermüll im Berg, die man genau deshalb hier deponiert hat, damit sie nicht die Grundwasserströme versauen.
Im Link oben steht die "gute Nachricht" ganz am Schluss:
"Nicht mit dem ungefährlichen Zutrittswasser zu verwechseln sind radioaktiv kontaminierte Lösungen: Bislang fallen davon 23 bis 25 Liter pro Tag an. Das Bundesamt will mit den Salzlösungen Beton anmischen, um Hohlräume in 800 Metern Tiefe und darunter zu verschließen. Ein Umweltrisiko erwartet das BfS aber auch hier nicht: Die gebundenen Radionuklide würden in einigen Jahrzehnten zerfallen."
Ungefährlich ist nicht das Zutrittwasser, sondern wenn schon das Austrittswasser.
Da wüsste man gerne, was diese radiokative Salzlake genau ist und woher es kommt, denn beim Beschluss der Einlagerung war das alles, was jetzt als harmlos und unbedenklich deklariert wird, absolut undenkbar. Es könne keine Radioaktivität austreten. Wer es damals schon nicht geglaubt hat, wurde ignoriert. Wie geht es weiter, wenn auch das nur der Anfang eines grösseren Problems ist?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Rati
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Re: Asse-Desaster

#112

Beitrag von Rati » Di 5. Feb 2013, 15:11

Manfred hat geschrieben:Die paar Liter Salzwasser in den nächsten Fluss laufen zu lassen wäre ja wohl wirklich kein Problem. Jedes mittlere Dorf pieselt mehr Salz in die Kanalisation....
:lol: poh eh manfred, ist das so ein Physikerding? ;)
Occh dies bisschen Strahlung hier, dies bisschen Salz da.... alles nichts im Verhältniss zum Universum. :pfeif:

12000L täglich ist ein bisschen? (ähm welche Salzkonzentration haben die noch mal?)
Klar im Verhältniss zu den 52 mill L die da so in unsere Flüsse geleitet werden (ähm welche Salzkonzentration haben die noch mal?)sind 3,85 mill aus der Asse natürlich nix... also warum was dagegen haben? (ich glaube übrigens auch genau wie emil das die mengen zunehmen werden).

Das es gerade in der Weser endlich mal abwärts geht mit der Salzkonzentration und sich der Fluss gerade anfängt zu erholen zählt ja nix.
Und das zumindest im direkten Gebiet flussabwärts der Einleitstelle auf jeden Fall zu hohe Konzentrationen zu Schäden führen werden ist ja auch unerheblich.
Es ist das gleiche wie bei der Idee strahlenmüll im Meer zu verklappen. Einfach mal das Gesamtvolumen gegen die Gesamtmasse setzen, Konzentration ausrechnen und schon ist alles i.O.
Das da noch ein wirklich großer Zeitraum der vermischung zu beachten ist und damit entsprechende Todeszonen entstehen..... was juckts den Experten, die Endrechnung stimmt. :roll:

Ja, Ja aber immer diese Antiatomkraftreligiösen, mit denen kann ja keiner vernünftig argumentieren.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Manfred

Re: Asse-Desaster

#113

Beitrag von Manfred » Di 5. Feb 2013, 16:26

Wo hast du denn die 52 Mio. Liter her?
Allein K&S leitet jährlich 5 bis 9 Mio. Kubikmeter Salzlösung in die Werra an. Das sind für den kleinen Fluss nennenwerte Salzmengen. Je nach Temperatur kannst du von ca. 250 kg Salz pro m3 Wasser ausgehen, falls die Lösung gesättig wäre, was sie vermutlich nicht ist.
Lass es 300 kg Salz sein.
Das sind Mengen, wie sie Gewässerökologen mal eben auf einem Hauf ein einen mittelprächtigen Bach kippen, um mittels der Salzkonentration die Ablussmengen und die Abflussgeschwindigkeit messen zu können.
Vereilt über den ganzen Tag in einen kleinen Fluss eingeleitet, wirst du dich etwas unterhalb schwer tun, die Änderung des Salzgehaltes überhaupt zu messen.

Wer sich darüber Sorgen macht, die jede Relation zum Verständnis von Größenordnungen verloren. Aber das schein inzwischen einen Großteil der deutschen Bevölkerung zu betreffen. Solche Grundlagen werden in der Schule anscheinend nicht mehr vermittelt. Man muss sich ja auf das richtige Ausfüllen von Pisatests konzentrieren...
Wie viel Wasser den Rhein pro Sekunde runter läuft und welcher Prozentsatz davon 1,2 m3 am Tag wären, braucht ein Schüler nicht zu verstehen...

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Re: Asse-Desaster

#114

Beitrag von emil17 » Di 5. Feb 2013, 16:47

Manfred hat geschrieben:Je nach Temperatur kannst du von ca. 250 kg Salz pro m3 Wasser ausgehen, falls die Lösung gesättig wäre, was sie vermutlich nicht ist.
Lass es 300 kg Salz sein.
Das was ich verstanden habe, weil es da steht, glaube ich nicht. Wieviel Salz?
Manfred hat geschrieben:Wer sich darüber Sorgen macht, hat jede Relation zum Verständnis von Größenordnungen verloren.
Scheint mir auch so, bei meinen Hochrechnungen über Aktivitäten pro Fläche (in diesem Therma, ein paar Seiten und Tage vorher) war das Ergebnis genau deswegen ein Grund, weshalb ich mir Sorgen mache.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Asse-Desaster

#115

Beitrag von Manfred » Di 5. Feb 2013, 17:02

Versuch doch mal rauszufinden, wie viel Aktivität unter (in der Erkruste) und über (in der Atmosphäre) dem m2 Boden auf dem du stehst/sitzt unterwegs ist.

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Re: Asse-Desaster

#116

Beitrag von emil17 » Di 5. Feb 2013, 17:12

Manfred hat geschrieben: Das sind Mengen, wie sie Gewässerökologen mal eben auf einem Hauf ein einen mittelprächtigen Bach kippen, um mittels der Salzkonentration die Ablussmengen und die Abflussgeschwindigkeit messen zu können.
Das macht man eigentlich mit speziellen Farbstoffen, die sich in viel geringeren Mengen leichter nachweisen lassen und wo man die Konzentration direkt photometrisch ablesen kann - wer schleppt schon ein paar hundert Kilo Salz ins Gelände, wenn es mit einer Dose Farbstoff auch geht?

"Versuch doch mal rauszufinden, wie viel Aktivität unter (in der Erkruste) und über (in der Atmosphäre) dem m2 Boden auf dem du stehst/sitzt unterwegs ist."
Ist irrelevant, weil das meiste davon nicht direkt mit der Biosphäre interagiert. Zum Glück nicht, sonst wären wir alle immer noch Bakterien.
Aber stimmt eigentlich, warum nicht alles in den ebenfalls flüssigen Erdkern einrühren? Wenn man als Bezugsvolumen eine Kugel von etwa 2900 km Radius hätte, müssten doch auch akzeptabel kleine Konzentrationen und Restaktivitäten rauskommen, und die Biologen, die sowieso nicht viel von Physik und Grössenordnungen verstehen, wären auch nicht so lästig.
In der Sonne hats noch viel mehr und ohne Sonne können wir nicht leben, also muss das Zeug ja sowieso harmlos sein.

Ah ja, nach der gleichen Logik (alles bezogen auf alles) hab ich mal das Schweizer Vermögen durch die Anzahl Schweizer geteilt. Juppi, ich bin reich!

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Hartnäckigkeit Du Dich weigerst, gewisse Tatsachen einfach mal zur Kenntnis zu nehmen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Asse-Desaster

#117

Beitrag von Manfred » Di 5. Feb 2013, 17:35

Welche Tatsachen denn? Dass du nicht zwischen kurz- und langlebigen Radionukliden und zwischen Fläche und Volumen unterscheiden kannst?

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Re: Asse-Desaster

#118

Beitrag von emil17 » Di 5. Feb 2013, 17:52

Manfred hat geschrieben:Welche Tatsachen denn? Dass du nicht zwischen kurz- und langlebigen Radionukliden und zwischen Fläche und Volumen unterscheiden kannst?
Ob ich das nicht kann oder ob ich das nicht will und warum, kannst du ja durch Lesen des bereits Geschriebenen statt durch Wiederholen der immer gleichen Gegenfrage herauszufinden versuchen. Oder es einfach mal vorrechnen.
Aber ich wiederhole es ja gerne:
Ich meinte z.B. die Tatsache, dass die zur Endlagerung gemäss offizieller Quelle jährlich anfallende Restaktivität (die schon einige Jahre irgendwo herumgelegen hat, also leider nix kurzlebig) einfach für die Erde zur gleichmässigen Verteilung ein bisschen sehr viel ist. Und dass dann immer noch die Frage offen ist, wie das praktisch gehen soll.
Ach ja, die Frage von heute Nachmittag (wieviel Salz?) wäre auch noch offen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Asse-Desaster

#119

Beitrag von Manfred » Di 5. Feb 2013, 20:06

emil17 hat geschrieben:Ach ja, die Frage von heute Nachmittag (wieviel Salz?) wäre auch noch offen.
Was ist da noch offen? Lass das Wasser 15 °C haben und mit Salz bis zur Aufnahmefähigkeit gesättigt sein. Dann sind es 250 kg Salz pro m3 Wasser oder eben bei 1200 Liter ingesamt 300 kg am Tag. Was ist da unklar?

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Re: Asse-Desaster

#120

Beitrag von emil17 » Di 5. Feb 2013, 21:13

Manfred hat geschrieben:
emil17 hat geschrieben:Ach ja, die Frage von heute Nachmittag (wieviel Salz?) wäre auch noch offen.
Was ist da noch offen? Lass das Wasser 15 °C haben und mit Salz bis zur Aufnahmefähigkeit gesättigt sein. Dann sind es 250 kg Salz pro m3 Wasser oder eben bei 1200 Liter ingesamt 300 kg am Tag. Was ist da unklar?
Unklar ist, dass im Beitrag von Rati 12000, nicht 1200, Liter stehen. Dann wären es 3000 kilo? Wenns 300 Kilo in 12000 Liter wären, wie kommst du darauf?
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