Hallo hobbygaertnerin,
Du schreibst:
eigentlich bräuchte man 3 oder 4 Leben um weise und klug zu werden, das einzige, was hilft, ist auch auf die Erfahrung von anderen zählen zu können.
Da hast Du vollkommen Recht. Eine grosse Errungenschaft unserer Zeit sind „Google“ und „Wikipedia“. Hier können wir uns schlau machen, wenn wir etwas nicht wissen und wenn wir wollen.
Unsere Altvorderen wussten noch sehr viel über den Garten, was uns heute nicht mehr bekannt ist.
Schuld daran ist die Tendenz „weg vom Garten und vom selber anbauen“. Dies mag damit zu tun haben, dass man fast alles zu sehr günstigen Preisen im Supermarkt kaufen kann, – und wenn möglich schon fertig prepariert (convenience food). Aber auch die „Lobben“ von Sämereien, Düngern und Substraten haben ihren Anteil Schuld daran.
Gerade was die Holzasche anbelangt wird von einem Kompostforum sehr negativ und zum Teil mit falschen Angaben berichtet, dass man Holzasche nicht verwenden soll. Gleichzeitig figurieren aber unter den Sponsoren zahlreiche Düngerlieferanten. - Wes Brot ich ess, dess Lied ….. Ach ja!
Per Zufall bin ich auf das lautere, klare Holzaschewasser gestossen. Dies ist nichts anderes, als die Potasche-Lauge, mit der unsere Grossmütter noch gewaschen haben. Potasche deswegen, weil man dieses Wasser in eisernen Pötten gekocht hat, bis nur noch die reinen, hygroskopischen Makronährstoffe (Sulfate) übrig blieben.
Nicht nur zum Waschen, sondern auch als Pflanzennährstoff ist die Potasche bekannt und zwar als Patentkali (Kalimagnesia). Der folgende Link kann Dir über die Zusammensetzung Auskunft geben.
http://www.calciumagro.ch/LinkClick.asp ... uage=de-CH
Zusammensetzung Patentkali (Kalimagnesia)
30 % K2O Kali-Sulfat (K2SO4)
6 % Mg Magnesium-Sulfat (MgSO4)
19 % S Schwefel
Weisses kristallines, hygroskopisches Pulver, das in kleinen Plastiksäcken im Gartenzenter
gekauft werden kann. Damit werden Pflanzen, insbesondere Starkzehrer gedüngt. Sulfate, weil wasserlöslich.
Zusammensetzung Holzasche im Vergleich
23 % Calciumoxid,
7 % Kaliumoxid,
3 % Magnesiumoxid und
1 % Phosphat
@Olaf und @ihno
Holzasche steht gratis zur Verfügung. Sie kann sparsam direkt der Pflanze zur Verfügung gestellt werden.
…. oder aber man macht mit der Asche eine Lauge und fügt das stark alkalische Wasser sparsam dem Feuchtwasser zu mit dem man die Pflanzen giesst. Calcium steht bei mir nicht mehr zur Verfügung. Das sinkt auf den Grund des Kübels in dem ich die Holzasche vorher gebadet habe. Ich traue dem Kalk in der Asche nicht recht. Zudem haben wir in unserer Gegend sehr stark kalkhaltiges Wasser.
Ich nehme meistens 1 – 2 dl Holzaschewasser pro 10 Liter Giesskanne. Es kommt auch darauf an, wie stark alkalisch dieses ist. Wenn vorhanden, füge ich diese Menge der Beinwell- oder Brennnesseljauche bei (1 Liter auf 9 Liter Wasser). Man kann beim Setzen der Pflanzen schon etwas Holzasche einhacken. Bei den Kartoffeln machte man früher „eine Handvoll Asche ins Loch und die Kartoffel darauf“. Etwelche Pflanzer schwörten darauf.
@hobbygaertnerin
Du meinst, dass Du zu wenig Holzkohle produzieren kannst. Über die Menge habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, und ich bin zum Schluss gekommen, dass ich den Versuch damit schön langsam angehen werde. Dem Kompost und dem Bokashi beigeben, finde ich gut. Direkt in den Garten „bringt nichts“. Der Kohlenstoff entzieht dem Garten die Nährstoffe und gibt diese erst sukzessive wieder frei, vielleicht dann nächstes Jahr. Dann ist aber die Kultur vorbei, und die Pflanzen hatten das Nachsehen. Im Kompost oder im Bokashi werden die Holzkohlepartikel mit Nährstoffen angereichert ehe sie in den Garten kommen.
Auch nächstes Jahr gibt es wieder Holzkohle. Ich bin froh, dass ich eine gewisse Kontinuität mit den anfallenden Stoffen einhalten kann. Wahrscheinlich machten es die Indios im Amazonas-Becken ebenso.
Liebe Grüsse Stieglitz