Mit dem ganzen Abschnitt bin ich einverstanden. Ausser, dass ich behaupte, die Unausweichlichkeit sei zu einem guten Teil von den Kreisen gewollt, die daran verdienen, dass das so ist.Manfred hat geschrieben:Emil, der Atomkraft kommst du gar nicht aus. (...)
[/quote]Manfred hat geschrieben:Nein. Eben nicht. Du kannst nicht reines Cäsium 137 gewichtsmäßig mit irgendwelchem nicht radioaktivem Trägermatierial gleichsetzen. Die Menge an purem radioaktivem Material die tatsächlich entsorgt werden muss, ist viel kleiner.emil17 hat geschrieben:Das Atommüllproblem besteht nun offenbar darin, jährlich tausende von Tonnen von so ähnlichem Zeugs auf Jahrhunderte hinaus unschädlich zu machen.
Solange wir keine Liste nach Nuklid und Aktivität oder Gesamtmasse haben, ist das alles wilde Spekulation.
Über die Verminderung auf 2% der Menge streiten wir auch nicht. Die Sauereien bei der Wiederaufbereitung lassen wir auch mal weg.
Solange ich eine nachprüfbare und halbwegs plausible Quelle habe, die von 12'000 t hochaktivem Primärabfall redet, mit einer typischen Aktivität von 5E16 bis 5E17 Bq/m3, werde ich mal mit jährlich 2% von 12'000 Tonnen von dem Zeug rechnen. Wenns dann dank besserer Datenquelle weniger wird, umso besser. Wenns mehrere Quellen gleicher Glaubwürdigkeit sind, die sich widersprechen, würde man das geometrische Mittel aller Daten nehmen oder als umweltbewusster und vorsichtiger Mensch die schlimmste Zahl oder als technikgläubiger Mensch die optimistischste Zahl.
Aber wie schon dargelegt, da passen gewisse Dinge bei der Entsorgung um Grössenordnungen nicht zusammen.
Da nächste Problem ist, und darauf wurde noch gar nicht eingegangen, dass das ja eine alljährlich dazukommende Menge ist. Das heisst, im Meer oder wo auch immer man das Zeug hinkippt (man kann es auch kontrollierte Einbringung nennen, wenn das hilft), wird sich die Radioaktivität solange akkumulieren, bis die jährlich zerfallende Menge des Gesamtvorrats der jährlich frisch hinzukommenden Menge entspricht, die man ja auch wieder loswerden muss. Bei einer Halbwertszeit des Mülls von 30 Jahren wird das Handgelenk mal Pi die sechzigfache Jahresmenge sein, weil das dreissigfache der Jahresmenge in dreissig Jahren zerfällt (Definition der Halbwertszeit) und in dreissig Jahren wieder ebensoviel dazukäme (30 mal die jährlich neu erzeugte Menge). Je langlebiger das Zeug, desto schlimmer die Akkumulation. Je kurzlebiger, desto höher die spezifische Aktivität und desto schwieriger die Handhabung.
Bei langlebigen Nukliden (Halbwertszeit hunderte Jahre und länger) baut sich das Zeug im Verlauf eines Menschenlebens überhaupt nicht mehr wesentlich ab. Dann hat man de facto das gleiche Problem wie mit den Schwermetallen im Klärschlamm - irgend wann ist der Boden voll und dann hat man statt einem Problem plötzlich zwei, nämlich vergiftete Böden und nach wie vor das Klärschlammproblem (wohin damit?), da ja die Produktion nicht aufhört.
Das ist wirklich so, wie wenn sich jemand ein Zimmer seines Hauses ums andere mit Müll füllt, um die Kehrichtentsorgungsgebühr zu sparen.