Asse-Desaster

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emil17
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Re: Asse-Desaster

#71

Beitrag von emil17 » So 27. Jan 2013, 01:24

Tanja hat geschrieben:Bei Emil kommt noch hinzu (entschuldige, Emil, das ist nicht böse gemeint) dass er Manfred quasi allein aus Tradition :mrgreen: widerspricht. Dieses Gefecht ist ja nun nicht das Erste zwischen den beiden.
Tanja, ich hab nix dagegen, dass man sich stösst und auch andere Meinungen über das Gleiche hat. Und ich wäre noch so froh darüber, wenn man mir rechnerisch plausibel machen könnte, dass das Atommüllproblem keins ist. Leute, die mir Recht geben, nützen mir nicht viel (auch wenns mich natürlich freut!), solche die mich gekonnt widerlegen, bringen mich weiter.
Zahlen mit Quellenangabe und nachvollziehbare Berechnungen daraus sind ein Hilfsmittel, um zu wissen, wovon man redet. Wenn diese Ergebnisse Spielraum lassen, kann man darüber reden oder auch heftig reden, ob und was man tun soll und kann.

Wenn jedoch jemand etwas behauptet, was im Widerspruch zu nachvollziehbaren, da offengelegten Daten und Berechnungen steht, dann soll er es doch einfach richtig vorrechnen. Kann oder will er es nicht, dann sollte er wenigstens nicht demjenigen, der es tut, vorwerfen, dieser argumentiere unsachlich.
Das hat viel mit Fairness und Diskussionsstil und wenig mit Atomphysik zu tun.

Zu deinen Punkten:
Wenn man den Müll ins Meer kippt, ist er dort bis er sich zerstrahlt hat. Das würde aber jede Möglichkeit, es später, wenn man mehr weiss, einmal besser zu machen, von vornherein ausschliessen.
Die einzige Rechnung, die Manfred gebracht hat, ist, wieviel Uran im Meerwasser ist.
Dass man Radioaktivität aus der Biosphäre fernhalten soll, ist heute allgemein anerkannter Stand der Forschung - allerdings nicht der physikalischen, sondern der biologischen. Willst du es also dennoch tun, dann liegt es an Dir, rechnerisch nachzuweisen, dass das geht.
Wenn es um die Abschätzung der Mengen und Aktivitäten nach Grössenordnungen geht, dann reichen wenige Zeilen. Dazu braucht man keine Dissertation.
Wenn jemand behauptet, vom Fach zu sein und deshalb mehr zu wissen als andere, dann ist er erst recht in der Pflicht. "Ich hab XY studiert und deshalb recht" reicht zum Glück in keiner Disziplin mehr aus.

Der einzige emotionale Punkt, auf dem ich bestehe, ist folgender:, Es ist prinzipiell unzulässig, irgend eine Technik in grossem Masstab kommerziell zu nutzen, ohne sich Gedanken über alle Risiken und Nebenwirkungen zu machen. Deshalb ist eine Argumentation "Das Zeug ist nun mal da, also müssen wir alle ... " erst dann eine, wenn die Verursacher alles tun, um aus der Sackgasse herauszukommen. Dazu wäre das allermindeste, sofort alle AKWs runterzufahren, damit das Problem wenigstens nicht noch grösser wird. Das geschieht aber nicht - man beschliesst um des lieben Geldes und Wirtschaftswachstums willen, weiterzuwurschteln, weil bisher noch immer irgendwer irgend eine Lösung für ein Problem gefunden hat. Das Problem ist aber nicht rein technisch, weil die Kerntechnik das Leben und die Lebensgrundlage von Hunderttausenden bereits nachweislich zerstört hat. Trotzdem weiterzumachen, als wäre nichts, nennen die Juristen eventualvorsätzliche Tötung. Eine Technik, welche die Bewohner auf den Fidschi-Inseln oder in Chile erhöhter Radioaktivität aussetzt - und das würden sie, wenn man verklappt-, damit es in Europa oder China etwas billigeren Strom gibt, ist für mich erst dann akzeptabel, wenn die Fidschianer und Chilenen damit einverstanden sind. Sie, und rund sieben Milliarden andere Menschen, wurden aber überhaupt nie gefragt.

Manfred hat geschrieben: (...)
Manfred: Du kannst vermutlich besser rechnen als ich, dann tu das doch einfach mal, statt immer nur zu behaupten, ich täte es nicht.
Eine Erwiderung auf meine Argumente, die ich mit Zahlen zu unterlegen versucht habe, so gut ich es eben kann, wäre eine genauere Rechnung Deinerseits. Die ist von Deiner Seite ja aber eben nicht gekommen.
Das kann eigentlich nur folgende Gründe haben:
a) Du kannst es nicht - da dafür aber Mathe auf Stufe Gymnasium ausreicht, dürfte es nicht daran liegen
b) Es käme so in etwa das Gleiche dabei heraus - das darf aber offenbar nicht sein
c) du hast gar keine Datengrundlage, sondern behauptest einfach mal.

Ist Ausbringung auf 300 Mio km2 machbar? : Pause
Bessere Abschätzung der Belastung pro Fläche: Pause
Genauere Zahlen mit Quelle für Art und Menge des Atommülls: Pause
Einwand, dass Verklappung von Atommüll geächtet und durch diverse internationale Abkommen verboten ist (warum wohl ist das verboten?), soll wohl auch nur eine emotionale Argumentation meinerseits sein.

Ein fairer Diskussionsstil würde mindestens bedeuten, dass man nicht dem anderen vorwirft, was man selber nicht bringt.
Manfred hat geschrieben: Ich stelle das Thema daher von meiner Seite ein, wegen offensichtlicher Zeitverschwendung.
In Konsumentensendungen über unbrauchbare Produkte heisst es jeweils an dieser Stelle, "der Hersteller stehe für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung". Der Zuhörer denkt sich seinen Teil dazu.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Asse-Desaster

#72

Beitrag von Tanja » So 27. Jan 2013, 01:30

@Emil

da Du Dich auf einen Satz aus meinem vorletzen Beitrag beziehst. Den danach hast Du gelesen?
Tanja

:blah:

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Re: Asse-Desaster

#73

Beitrag von Tanja » So 27. Jan 2013, 01:34

emil17 hat geschrieben:wenn man mir rechnerisch plausibel machen könnte, dass das Atommüllproblem keins ist.
Emil, allein dieser Satz... das hat schlicht niemand gesagt. Auch nicht Manfred. Ganz im Gegenteil.
Tanja

:blah:

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Re: Asse-Desaster

#74

Beitrag von emil17 » So 27. Jan 2013, 01:37

Tanja hat geschrieben:@Emil

da Du Dich auf einen Satz aus meinem vorletzen Beitrag beziehst. Den danach hast Du gelesen?
ja, hab ich, aber das kreuzt sich hier ziemlich. Ausserdem meint meine Uhr, dass ich ins Bett soll.
Gute Nacht, und danke für den Versuch die Wogen etwas zu glätten.
Tanja hat geschrieben:
emil17 hat geschrieben:wenn man mir rechnerisch plausibel machen könnte, dass das Atommüllproblem keins ist.
Emil, allein dieser Satz... das hat schlicht niemand gesagt. Auch nicht Manfred. Ganz im Gegenteil.
Der Zusammenhang ist: "ich wäre froh, wenn mir irgendjemand rechnerisch plausibel machen könnte, dass ..."
Ich interpretiere Manfreds Haltung hierzu allerdings schon so, kippt das Zeug gleichmässig verteilt ins Meer, und das Problem ist keins mehr.
Zur Abschaltung und zu Fragen der gesellschaftlichen Konsequenzen der ganzen Sache hat er sich ja hier nicht geäussert.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

DerElch

Re: Asse-Desaster

#75

Beitrag von DerElch » So 27. Jan 2013, 02:18

Tanja hat geschrieben:
emil17 hat geschrieben:Verklappen, d.h. ins Meer schütten, ob verdünnt und "kontrolliert" oder nicht, ist technisch und geistig Stand der 1950er Jahre.
Auch da lies bitte noch einmal nach. Wenn man mit den derzeit bekannten Techniken vorginge, könnte man es so sehen. Wenn man aber eine Möglichkeit entwickeln könnte, es tatsächlich so zu machen, wie Manfred beschrieben hat, dann wäre das wahrscheinlich die beste Möglichkeit von allen. Denn egal, wo das Zeug gelagert wird und wie sehr man es nach außen abschirmt, es ist und bleibt als Masse eben schlicht saugefährlich. Das Schlimme ist, es gibt keine bessere Lösung und das Zeug ist nun mal da. Und das heißt, wir müssen das Beste daraus machen. Vielleicht ergeben sich in Jahren ja auch noch Lösungen, auf die heute noch kein Mensch kommen kann. Aber, bis dahin sind wir schlicht den Geistern ausgeliefert, die wir riefen, und müssen lernen, sie zu bändigen bzw. mit ihnen irgendwie zu (über)leben.

emil17 hat geschrieben: Das eine hat mit dem anderen überhaupt rein gar nichts zu tun.
Doch, schon, Emil. Ich habe das geschrieben, um mal ins Bewusstsein zu rücken, dass Manfred kein Abgesandter der Atomlobby ist, sondern einer von "den Guten". Nur hat er halt zufällig ein Fach studiert, das ihm ins Thema tiefere Einblicke gewährt. Davon könnte man profitieren und dazu lernen, wenn man wollte... ;)
Also so weit ich das verstanden habe ist das eine rein fiktive theorie und unpraktikabel...es wurde ja aufgezählt warum in nachfolgenden Beiträgen.(siehe beitrag Rati » Do 24. Jan 2013, 13:38,Do 24. Jan 2013, 15:49,uf)

Was ich einfach bedenklich finde ist,das die AKWs weiterlaufen und Pläne fuer neue in den Schubladen liegen und bei Bedarf wohl dann auch am Buerger vorbei gebaut werden(global gesehen)...obwohl auswirkungen und konsequenzen bekannt sind und eben gerade damit entschuldigt werden..es werde sich irgendwann "eine lösung" finden lassen.
Mal ganz provokativ gefragt..wo ist der unterschied zwischen Monsanto und den AKWs?

Wenn ich bis zum Hals im wasser sitze dreh ich doch auch nicht den wasserhahn auf und hoffe irgendwer möge dann schon den stöpsel ziehen bevor ich ertrinke.

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Tanja
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Re: Asse-Desaster

#76

Beitrag von Tanja » So 27. Jan 2013, 04:44

DerElch hat geschrieben:Also so weit ich das verstanden habe ist das eine rein fiktive theorie und unpraktikabel...es wurde ja aufgezählt warum in nachfolgenden Beiträgen.(siehe beitrag Rati » Do 24. Jan 2013, 13:38,Do 24. Jan 2013, 15:49,uf)
Ja, das stimmt. Derzeit gibt es nur die Lösung des Lagerns. Nur ist das keine sichere Dauerlösung, insbesondere, wenn das Zeug auf wenige Lager verteilt bleibt.

Ich fasse mal zusammen, was ich dem Thread und insbesondere Manfreds Aussagen entnommen habe:

Damit es aufgrund wie auch immer gearteter Umstände nicht dazu kommen kann, dass große Mengen gelagerten Atommülls plötzlich an einer Stelle freigesetzt werden (s. u. Antwort an Emil), ist es im Sinne der Gefahrenbegrenzung notwendig, andere Lösungen zu finden. Die Herausforderung wäre also, wie man das Zeug verteilt. Zur Zeit gibt es dafür noch keine verifizierten Techniken. Aber es gibt Ideen, wie die, die Verteilung tröpfchenweise in den Ozeanen vorzunehmen oder Teilchen zu verglasen und das Glasgranulat vermischt mit Bergbauabraum in alte Bergwerke zu füllen.

Selbst wenn das wie Science Fiction klingt, wieso sollten sich für so etwas keine technischen Lösungen finden lassen?

Kleiner Exkurs: Denkt doch mal an H.G. Wells, der in seinen Romanen 1898 von Raumschiffen geschrieben hat und 1914 von der Atombombe, also zu Zeiten, als so etwas allgemein für völlig undenkbar und utopisch angesehen wurde. Oder kennt Ihr die "Ender" Romane von O. S. Card? Der erste Band wurde 1985 veröffentlicht, im selben Jahr wie der C128 mit sagenhaften 128-KB! :mrgreen: Jedenfalls laufen in "Ender's Game" Kinder mit sogenannten "Brettern" herum, aus heutiger Sicht Notepads mit Handyfunktion und Touchscreen.

Egal, was ich damit nur sagen will: ich halte es durchaus für möglich, dass man solche Techniken entwickeln kann. Und angesichts dessen, dass die technische Entwicklung immer schneller voran geht und wenn man sich umschaut, was auf anderen Gebieten technisch bereits möglich ist, wahrscheinlich sogar recht zügig. Jedenfalls, wenn...
Manfred hat geschrieben:Es gibt eine Menge kluger Köpfe auf der Erde, die man auf der Suche nach Lösungen für das Verteilungsproblem einspannen könnte.
Wenn man aber von vorn herein davon ausgeht, dass solche Lösungen nicht machbar sind, dann bleibt tatsächlich nur die Möglichkeit des herkömmlichen Lagerns. Und das ist wirklich auf Dauer keine Lösung, unabhängig davon, ob man nun weiter Atommüll produzieren würde oder nicht.
emil17 hat geschrieben:Ich interpretiere Manfreds Haltung hierzu allerdings schon so, kippt das Zeug gleichmässig verteilt ins Meer, und das Problem ist keins mehr.
Ich interpretiere seine Aussagen so, dass er ganz klar sagt, wo er die tatsächlichen Probleme sieht, dass die aber nicht unbedingt dort liegen, wo man die vermutet, wenn einem der Einblick fehlt. Vor diesem Thread habe ich das mit der Asse und dem Wasser auch als bedrohlich empfunden. Dieser Part in der Geschichte ist aber offenbar wirklich nicht weiter dramatisch. Dass es allerdings überhaupt Lagerstätten wie die Asse gibt, in denen das Zeug konzentriert gelagert wird, könnte wirklich schlimme Konsequenzen haben:
Manfred hat geschrieben:Das Zeug jetzt mit gewalt und zu Millardenkosten wieder auszulagern und irgendwo oberflächlich zu lagern, würde das Risiko nur weiter erhöhen.
Viel mehr Sorgen machen mir die ganzen leicht zugänglichen Castoren-Lager überall im Land, die auf absehbare Zeit aufgrund des politschen Pfusches sämtlicher Parteien nicht in sichere Endlager kommen werden. Und das in Zeiten, wo Europa politisch immer instabiler wird und jederzeit wirtschaftlich wie politisch zusammenbrechen kann. Dann bleibt der Dreck liegen und jeder kann sich daran bedienen, wie es in der Ex-Sowjetunion lange Zeit der Fall war und in Sachen liegenbleiben noch heute ist. Man denke nur an die verrottende Atomflotte in den Nordmeerhäfen.
Manfred hat geschrieben:Wir haben aber ein tatsächliches Problem und benötigen dafür eine tatsächliche Lösung. Sonst bleibt der Dreck einfach liegen und verteilt sich irgendwann von selber. Uns zwar in einer Form, die ganze Regionen der Erde auf tausende Jahre unbewohnbar macht.
Manfred hat geschrieben:-Eine ungewollte Wiederfreisetzung durch die Natur
-Eine ungewollte Wiederfreisetzung durch den Menschen (zukünfite Bergleute, Archeologen etc., die unwissentlich auf das Endlager stoßen)
-Eine gewollte Wiederfreisetzung durch Terroristen, eine aufkommendes dikatatorisches Regime, eine angreifende Macht im Krieg etc.
Wenn die Lösungen Ozean und/oder Verglasung möglich wären, könnte man immerhin schonmal dieses Problem in den Griff bekommen. Wenigstens langfristig.

Die Probleme durch verbleibende AKWs blieben dann aber immernoch.
DerElch hat geschrieben:Was ich einfach bedenklich finde ist,das die AKWs weiterlaufen und Pläne fuer neue in den Schubladen liegen und bei Bedarf wohl dann auch am Buerger vorbei gebaut werden(global gesehen)...obwohl auswirkungen und konsequenzen bekannt sind und eben gerade damit entschuldigt werden..es werde sich irgendwann "eine lösung" finden lassen.
Ja, das finde ich auch bedenklich. Denn AKWs wirklich gegen mögliche Katastrophen zu sichern, das halte ich persönlich für viel utopischer als das Verteilungsproblem des radioaktiven Mülls.

Aber, immerhin ist Italien schon ausgestiegen und Deutschland, Belgien und die Schweiz folgen und auch andere wollen aussteigen. Hab mal bei Wiki geguckt. Es besteht also Hoffnung, dass das Thema doch irgendwann auch weltweit durch sein könnte. Wobei das Thema zu unseren Lebzeiten nicht mehr abgeschlossen sein wird, vermute ich mal.
emil17 hat geschrieben:Zur Abschaltung und zu Fragen der gesellschaftlichen Konsequenzen der ganzen Sache hat er sich ja hier nicht geäussert.
Das ist ja auch nicht Thema dieses Threads. Eingangs gings um die Asse, dann ums Endlagern insgesamt und schließlich um mögliche Alternativen. Die Leute, die in diesem Thread ihre Grundeinstellung betont haben, gehen halt emotional an das Thema heran und haben daher ganz andere Präferenzen. Aber, mal ehrlich, was nützen die in diesem Kontext? Auch wenn Emotionen wie Angst, Entsetzen und Wut über die allgemeine Lage einen antreiben können, Lösungen findet man durch sie nicht. Wie heißt es doch so schön: "Zorn ist ein guter Motor, aber ein schlechtes Steuerrad".
Tanja

:blah:

DerElch

Re: Asse-Desaster

#77

Beitrag von DerElch » So 27. Jan 2013, 05:09

Tanja hat geschrieben: Das ist ja auch nicht Thema dieses Threads. Eingangs gings um die Asse, dann ums Endlagern insgesamt und schließlich um mögliche Alternativen. Die Leute, die in diesem Thread ihre Grundeinstellung betont haben, gehen halt emotional an das Thema heran und haben daher ganz andere Präferenzen. Aber, mal ehrlich, was nützt das in diesem Kontext?

so gesehen nuetzen emotionen in keinem kontext...aber anders gesehen wenn man alles bloss emotionslos nimmt....kann man sich gleich tot ueber nächsten gartenzaun hängen :aeh: meine meinung.

Und von heute auf morgen abschalten erwartet auch keiner,wäre aber nicht soviel profit damit verbunden....hätten sie schon lange mit reduzieren angefangen und zwar bei sämtlichen AKWs....die probleme sind nicht erst seit gestern bekannt und man hätte die zeit der reduzierung dazu nutzen könnn succssesive, alternativen aufzubauen.

Ich denke es wird aber noch 1-2 weitere Katastrophen in unmittelbarer nähe geben,bis auch dem hinterletzten klar ist das wir uns den ast absägen auf dem wir sitzen.Solange geht bei vielen money und profit vor nachdenken.

Erstaunlich find ich auch immer noch wieviele lieber vor allem die auge verschliessen und sich einreden...solange ich nichts sehe sind die probleme nicht da und ich kann die verantwortung abgeben... :ua: Von daher finde ich treads wie diese gut,falls sie auch nur einen dazu anregen nachzudenken,der sich davor keinen gedanken gemacht hat...

sollte jetzt zwar nicht das wort zum sonntag werden :pfeif: aber allen einen angenehmen solchen :)

DerElch

Re: Asse-Desaster

#78

Beitrag von DerElch » So 27. Jan 2013, 05:24

PS: woher hast du diese zahlen?Dr.Pflugbeil sagt da etwas anderes ebenso der russ.Wissenschaftler Tschetscherow...der aktiv in Tschernobyl arbeitet.

Manfred hat geschrieben:Wie schon 2 x geschrieben: 137 Cs lässt sich abtrennen.
Ber Tschernobyl wurden gerade mal 28 kg frei.
Und die haben sich auf ein relativ kleines Volumen verteilt. Wie hoch war denn die durchschnittliche Aktivität zu Beginn auf dieser gesamten Fläche? (Nicht die paar Hotspots). Und auf welche Bodentiefe hat sich das Verteilt? 10 mm? Das ist ja gerade das Problem beim Wild und bei den Pilzen, dass das Cs kaum in tiefere Bodenschichten gewaschen wird, sondern gerade in Waldböden im Kreislauf der obersten Bodenlage bleibe und damit konzentriert vom Wild und von den Pilzen aufgenommen wird. Aber Tschernobyl ist inzwischen 25 Jahre her und wir nähern uns bereits der 1. Halbwertszeit. Sprich es sind schon fast 50% der Ursprünglichen Menge zerfallen.
Von den kurzlebigen radioaktiven Elementen, die den Hauptteil der Belastung in den ersten Tagen und Wochen ausmachten (133 Xe, 132 Te, 131 und 133 Iod) sind eh nur noch minimale Spuren vorhanden, dank der Halbwertszeiten von Tagen oder gar nur Stunden.
Für die Endlagerproblematik sind diese Stoffe kaum relevant. Das Problem machen die langlebigen Elemente. Wenn wir die mit Gewalt irgendwo in hoher Konzentration hinpacken wollen, sie aber nicht für 100.000e Jahre sicher verschließen können.

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Re: Asse-Desaster

#79

Beitrag von Tanja » So 27. Jan 2013, 05:30

DerElch hat geschrieben:
so gesehen nuetzen emotionen in keinem kontext...aber anders gesehen wenn man alles bloss emotionslos nimmt....kann man sich gleich tot ueber nächsten gartenzaun hängen :aeh: meine meinung.
He, den Teil hast Du unterschlagen:
Auch wenn Emotionen wie Angst, Entsetzen und Wut über die allgemeine Lage einen antreiben können, Lösungen findet man durch sie nicht. Wie heißt es doch so schön: "Zorn ist ein guter Motor, aber ein schlechtes Steuerrad".
;)

:n8:
Tanja

:blah:

DerElch

Re: Asse-Desaster

#80

Beitrag von DerElch » So 27. Jan 2013, 06:13

Tanja hat geschrieben:
He, den Teil hast Du unterschlagen:
Auch wenn Emotionen wie Angst, Entsetzen und Wut über die allgemeine Lage einen antreiben können, Lösungen findet man durch sie nicht. Wie heißt es doch so schön: "Zorn ist ein guter Motor, aber ein schlechtes Steuerrad".
;)

:n8:

angst und entsetzen sind kein zorn ;) zorn und hysterie halte ich auch fuer destruktiv...und man kann sehr wohl dinge emotional sehen und lösungen finden..... ;)
so und nun endgueltig :bad: (bett gabs keins :mrgreen: ) :wink_1:

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