Tanja, ich hab nix dagegen, dass man sich stösst und auch andere Meinungen über das Gleiche hat. Und ich wäre noch so froh darüber, wenn man mir rechnerisch plausibel machen könnte, dass das Atommüllproblem keins ist. Leute, die mir Recht geben, nützen mir nicht viel (auch wenns mich natürlich freut!), solche die mich gekonnt widerlegen, bringen mich weiter.Tanja hat geschrieben:Bei Emil kommt noch hinzu (entschuldige, Emil, das ist nicht böse gemeint) dass er Manfred quasi allein aus Traditionwiderspricht. Dieses Gefecht ist ja nun nicht das Erste zwischen den beiden.
Zahlen mit Quellenangabe und nachvollziehbare Berechnungen daraus sind ein Hilfsmittel, um zu wissen, wovon man redet. Wenn diese Ergebnisse Spielraum lassen, kann man darüber reden oder auch heftig reden, ob und was man tun soll und kann.
Wenn jedoch jemand etwas behauptet, was im Widerspruch zu nachvollziehbaren, da offengelegten Daten und Berechnungen steht, dann soll er es doch einfach richtig vorrechnen. Kann oder will er es nicht, dann sollte er wenigstens nicht demjenigen, der es tut, vorwerfen, dieser argumentiere unsachlich.
Das hat viel mit Fairness und Diskussionsstil und wenig mit Atomphysik zu tun.
Zu deinen Punkten:
Wenn man den Müll ins Meer kippt, ist er dort bis er sich zerstrahlt hat. Das würde aber jede Möglichkeit, es später, wenn man mehr weiss, einmal besser zu machen, von vornherein ausschliessen.
Die einzige Rechnung, die Manfred gebracht hat, ist, wieviel Uran im Meerwasser ist.
Dass man Radioaktivität aus der Biosphäre fernhalten soll, ist heute allgemein anerkannter Stand der Forschung - allerdings nicht der physikalischen, sondern der biologischen. Willst du es also dennoch tun, dann liegt es an Dir, rechnerisch nachzuweisen, dass das geht.
Wenn es um die Abschätzung der Mengen und Aktivitäten nach Grössenordnungen geht, dann reichen wenige Zeilen. Dazu braucht man keine Dissertation.
Wenn jemand behauptet, vom Fach zu sein und deshalb mehr zu wissen als andere, dann ist er erst recht in der Pflicht. "Ich hab XY studiert und deshalb recht" reicht zum Glück in keiner Disziplin mehr aus.
Der einzige emotionale Punkt, auf dem ich bestehe, ist folgender:, Es ist prinzipiell unzulässig, irgend eine Technik in grossem Masstab kommerziell zu nutzen, ohne sich Gedanken über alle Risiken und Nebenwirkungen zu machen. Deshalb ist eine Argumentation "Das Zeug ist nun mal da, also müssen wir alle ... " erst dann eine, wenn die Verursacher alles tun, um aus der Sackgasse herauszukommen. Dazu wäre das allermindeste, sofort alle AKWs runterzufahren, damit das Problem wenigstens nicht noch grösser wird. Das geschieht aber nicht - man beschliesst um des lieben Geldes und Wirtschaftswachstums willen, weiterzuwurschteln, weil bisher noch immer irgendwer irgend eine Lösung für ein Problem gefunden hat. Das Problem ist aber nicht rein technisch, weil die Kerntechnik das Leben und die Lebensgrundlage von Hunderttausenden bereits nachweislich zerstört hat. Trotzdem weiterzumachen, als wäre nichts, nennen die Juristen eventualvorsätzliche Tötung. Eine Technik, welche die Bewohner auf den Fidschi-Inseln oder in Chile erhöhter Radioaktivität aussetzt - und das würden sie, wenn man verklappt-, damit es in Europa oder China etwas billigeren Strom gibt, ist für mich erst dann akzeptabel, wenn die Fidschianer und Chilenen damit einverstanden sind. Sie, und rund sieben Milliarden andere Menschen, wurden aber überhaupt nie gefragt.
Manfred: Du kannst vermutlich besser rechnen als ich, dann tu das doch einfach mal, statt immer nur zu behaupten, ich täte es nicht.Manfred hat geschrieben: (...)
Eine Erwiderung auf meine Argumente, die ich mit Zahlen zu unterlegen versucht habe, so gut ich es eben kann, wäre eine genauere Rechnung Deinerseits. Die ist von Deiner Seite ja aber eben nicht gekommen.
Das kann eigentlich nur folgende Gründe haben:
a) Du kannst es nicht - da dafür aber Mathe auf Stufe Gymnasium ausreicht, dürfte es nicht daran liegen
b) Es käme so in etwa das Gleiche dabei heraus - das darf aber offenbar nicht sein
c) du hast gar keine Datengrundlage, sondern behauptest einfach mal.
Ist Ausbringung auf 300 Mio km2 machbar? : Pause
Bessere Abschätzung der Belastung pro Fläche: Pause
Genauere Zahlen mit Quelle für Art und Menge des Atommülls: Pause
Einwand, dass Verklappung von Atommüll geächtet und durch diverse internationale Abkommen verboten ist (warum wohl ist das verboten?), soll wohl auch nur eine emotionale Argumentation meinerseits sein.
Ein fairer Diskussionsstil würde mindestens bedeuten, dass man nicht dem anderen vorwirft, was man selber nicht bringt.
In Konsumentensendungen über unbrauchbare Produkte heisst es jeweils an dieser Stelle, "der Hersteller stehe für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung". Der Zuhörer denkt sich seinen Teil dazu.Manfred hat geschrieben: Ich stelle das Thema daher von meiner Seite ein, wegen offensichtlicher Zeitverschwendung.