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von emil17 » Mi 2. Jan 2013, 21:50
Da er immerhin 370 kg wiegt, klaut den so rasch niemand - und das Gewicht lässt auch auf halbwegs gute Backeigenschaften schliessen.
Er hat wenigstens anständig dicke Wände und auch eine Türe, die nicht nur ein Blechstück an Scharnieren ist.
Bei der Türbreite würde ich wünschen, dass ein Blech des sicher vorhandenen Elektrobackofens durchpasst, dann kann man vor dem Brot noch Ofenkartoffeln oder einen grossen Flammkuchen machen.
Der Preis dürfte auch nicht ganz leicht sein. Da würde ich mal hinfahren und mir das Ding praktisch vorführen lassen. Da sieht man gleich ob er taugt oder nicht. Für das Geld kannst Du dir aber mindestens zwei Öfen selber bauen.
Der Aschekasten ist zu schmal, da geht beim Ausräumen wohl immer die Hälfte daneben.
Es ist zweckmässiger, auf den Ascheschuber zu verzichten und eine Mörtelwanne aus Stahl (für kleines Geld vom Baumaterialhandel) auf zwei Ziegelsteine quer vor das Ofenloch zu stellen.
Du kannst den Ofen auch in der Wohnung benutzen, das Ding braucht kein Rauchrohr - genial!.
Das wurde wohl zu Werbezwecken weggelassen, wie häufig bei Abbildungen von Holzöfen jeglicher Art - da aber auch keine Zuluftklappe ersichtlich ist, fragt sich wie man die Zuluft reguliert.
Zur Backofengrösse: Die grossen Holzbacköfen wurden immer gut ausgenutzt, d.h. es buken entweder mehrere Familien gleichzeitig (jede hatte dann oft einen eigenen Brotstempel) oder man hatte Dauerbrot, das sich wochenlang hielt, und es wurde immer gleich für mehrere Wochen gebacken.
Generell ist der Holzbedarf pro Backgut bei grossen Öfen geringer, weil grosse Öfen weniger Oberfläche bezogen auf das Volumen und dadurch auch weniger Wärmeverluste bezogen auf die Speichermasse (die Ofenwand) haben. Ein doppelt so grosser Ofen braucht nicht doppelt so viel Holz.
Wenn der Ofen zu klein ist, kann man nicht mehr vernünftig backen, weil die Wärme zu rasch abfällt, jedenfalls wenn mit Holz geheizt wird und der Ofen die Wärme zwischenspeichern muss.
Bei grossen Öfen spart man viel Arbeit beim Holz rüsten, weil da grobe Stücke und verwachsenes Zeug reinkommen, was zu Scheitern aufrüsten sich nicht lohnt.
Ausserdem ist backen zu mehreren immer ein geselliger Anlass. Aber man muss 3 - 4 Std. vorher einheizen und oft aber wenig aufs Mal nachlegen, dazu braucht es erfahrungsgemäss schon mal die eine und andere Flasche Bier oder Wein, denn ein trockener Heizer arbeitet schlecht.
Wer häufig mit Holz backen will und nur oder oft für sich selbst, der soll einen Grundofen mit grossem Feuerraum ohne Rost als Heizung anschaffen - so ist die Wärme nicht verloren und weil der Ofen sowieso eingeheizt wird, kann man jeden Tag backen, wenn man will.
Man sollte ein Holzlager für mindestens ein Jahr haben, denn wenn der Ofen raucht, weil man kein ganz trockenes Holz hat, belästigt man die Nachbarschaft.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.