The same procedure as every year

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Benutzer 72 gelöscht

Re: The same procedure as every year

#101

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 18. Dez 2012, 22:26

hallo!

Ich hab schon einmal versucht, auf etwas aufmerksam zu machen...
ina maka hat geschrieben:
Windgefluester hat geschrieben:Mein ehmaliger Nachbar hat seine komplette Familie ausgerottet, [....] und warum hat er das getan????? Weil er gemeint hat "er komme zu kurz" fuehlte sich nicht "ernst genommen"

Vielleicht sollte man hier ansetzen?
und hier steht es auch so ähnlich:
Manfred hat geschrieben:Und das eigentliche Problem, dass mal wieder eine völlig überforderte Familie mit ihren Problemen alleine gelassen wurde,
Nee - es stimmt schon: die Waffen sind nicht schuld, aber....
Sie sind gefährlich - und vor allem bei der Konstellation!!
Menschen mit Asperger sind sehr "besondere" Menschen - und sie brauchen eine Umgebung, in der sie auf ihre Art leben können!
denke ich halt mal....
aber es geht nicht "nur" um die diagnostizierbare Persönlichkeitsstörung "Asperger" - nein, fast jeder hat so seine Probleme und es schafft halt nicht jeder, damit umzugehen.
Wer daran schuld ist, ist doch egal -
was kann ich tun, damit die Menschen ? hm? wie sage ich?? "menschlicher leben dürfen" - was kann ich dazu beitragen?

Dann erübrigen sich sämtliche Waffen-Diskussionen.

so oder so..... :pfeif: :wink_1:

liebe Grüße!

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Heiko
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Re: The same procedure as every year

#102

Beitrag von Heiko » Di 18. Dez 2012, 23:38

Die Möglichkeit hätte bestanden, das Thema in eine andere Richtung zu diskutieren. Ich zitiere mal einen Teil meines Einleitungstextes:
Dann auch noch darüber nachzudenken, wo die ganzen sozialen Verwerfungen stattfinden die zu Gewalt und Abstumpfung führen, ja da möchte man doch niemand überfordern.
zum Beispiel:
- wie sehen die meisten Familien heute aus: Patchwork, geforderte Mobilität ->...?
- unsere Gesellschaft schätzt nur Gewinner und verachtet die anderen als Loser
- Messung des Menschen an seiner ökonomischen Verwertbarkeit
- Kinder haben Zugang zu abartigsten Videos und Computerspielen
- Zeit für Kinder bei Karriere und mehreren Jobs?
- Einfluß von Werbung auf das Werteverständnis (Markenklamotten etc...)
- Wer lebt ihnen noch Moral vor? Egoismus als einzigste Handlungsmaxime?
- es ist schon als Erwachsener schwer, wie sollen Kinder darauf reagieren daß in Politik und Wirtschaft kriminelle Handlungen ungestraft bleiben, nach dem Motto je größer desto blinder
- wie werden Konflikte in der Welt gelöst?
- wie oft werden Kinder heute durch Psychopharmaka ruhig gestellt (Nebenwirkungen z.B. Ritalin)?
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

Windgefluester
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Re: The same procedure as every year

#103

Beitrag von Windgefluester » Mi 19. Dez 2012, 00:06

@Heiko

Ich kann mal von meinem ehmaligen Nachbarn schreiben (das uebrigens in Deutschland gewesen ist), ich bin mit der Familie aufgewachsen - die Kinder waren im gleichen Alter.
Es war eigentlich die Vorbildfamilie schlechthin in unserem Oertchen und geldsorgen hatten sie auch nicht! Der Vater war Heilpraktiker (frueher hatte er eine Pronosammlung aber das interessierte niemanden) Die Mutter war Hausfrau (arbeitete dann irgendwann auch halbstags), der Sohn war der juengste von den 3 Kinder, er hatte noch 2 Schwestern.
Eigentlich wuchs der "kleine" sehr behuetet auf, ich weiss nicht was dann in der Pupertaet passiert ist da ich 3 strassen weiter gezogen bin und der Kontakt abflachte. Die Familie war jeden Sonntag in der Kirche, brachte sich allgemein in der Kirche sehr ein. Ich weiss noch frueher durften die Kids noch nicht einmal Suessigkeiten essen oder gar Bravo lesen (was natuerlich heimlich gemacht wurde). Die Schwestern studierten und er ging noch auf die Schule, er war als "sonnenschein" bekannt.
Einen Tag bevor es geschah hab ich ihn noch mit seiner grossen schwester gesehen. Meine Mum wohnt in der selben strasse noch, und die zwei haben zusammen den Gartenzaun gestrichen. Am naechsten Tag als ich gekommen bin liefen lauter Menschen in weissen Anzuegen herum. Ich wollt es gar nicht glauben was da passiert ist! Ich kanns erlich gesagt heut noch gar nicht glauben das er zu sowas faehig war!

Erlich, er haette seine Sachen packen koennen und haette gehen koennen, verstehe bis heut noch nicht wieso er die Familie umgebracht hat. Er wurde sicherlich nicht misshandelt oder aehnliches. Ich denke einfach das er vom Vater zu grossen druck bekommen hat und sich nicht anderst zu wehren wusste. Keine Ahnung!

hier steht ja noch mehr darueber dann drin
http://de.wikipedia.org/wiki/Vierfachmord_von_Eislingen
LG Nicole aus Tennessee
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Re: The same procedure as every year

#104

Beitrag von Adjua » Mi 19. Dez 2012, 11:03

Heiko hat geschrieben:Die Möglichkeit hätte bestanden, das Thema in eine andere Richtung zu diskutieren. Ich zitiere mal einen Teil meines Einleitungstextes:
Dann auch noch darüber nachzudenken, wo die ganzen sozialen Verwerfungen stattfinden die zu Gewalt und Abstumpfung führen, ja da möchte man doch niemand überfordern.
zum Beispiel:
- wie sehen die meisten Familien heute aus: Patchwork, geforderte Mobilität ->...?
- unsere Gesellschaft schätzt nur Gewinner und verachtet die anderen als Loser
- Messung des Menschen an seiner ökonomischen Verwertbarkeit
- Kinder haben Zugang zu abartigsten Videos und Computerspielen
- Zeit für Kinder bei Karriere und mehreren Jobs?
- Einfluß von Werbung auf das Werteverständnis (Markenklamotten etc...)
- Wer lebt ihnen noch Moral vor? Egoismus als einzigste Handlungsmaxime?
- es ist schon als Erwachsener schwer, wie sollen Kinder darauf reagieren daß in Politik und Wirtschaft kriminelle Handlungen ungestraft bleiben, nach dem Motto je größer desto blinder
- wie werden Konflikte in der Welt gelöst?
- wie oft werden Kinder heute durch Psychopharmaka ruhig gestellt (Nebenwirkungen z.B. Ritalin)?
Tut mir leid, ich hab auch meine Weltanschauung und meine Kritik an der Gesellschaft - aber alles, was in der Welt so falsch läuft als Ursache für Amokläufe anzunehmen, ist billig - und entschuldige schon mal, das jetzt allen Ernstes auch noch mit Windgeflüster & Co, das grenzt ans Absurde.

Hier wird die Schlechtigkeit der Welt beklagt, und dort stehen weiter munter die Mordwerkzeuge im Schrank, ohne die es nie so weit hätte kommen können ...

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Re: The same procedure as every year

#105

Beitrag von Rati » Mi 19. Dez 2012, 12:41

Heiko hat geschrieben:Die Möglichkeit hätte bestanden, das Thema in eine andere Richtung zu diskutieren. Ich zitiere mal einen Teil meines Einleitungstextes:
Dann auch noch darüber nachzudenken, wo die ganzen sozialen Verwerfungen stattfinden die zu Gewalt und Abstumpfung führen, ja da möchte man doch niemand überfordern.
zum Beispiel:
-...
sicher mögen deine beispiele einen gewissen Einfluss haben Heiko.
Aber im Grunde ist es genau das was windgeflüster über den selbst erlebten fall Berichtet hat.

Nicht die Weltpolitik die schlechte Gesellschaft oder all diese Vorgaben, sondern die Ansicht des einzelnen menschen diese Vorgaben erfüllen zu müssen sind das Problem.
So lange ein Vater und oder eine Mutter ihren Kindern ein zu bleuen versucht, das sie ein Muster auszufüllen haben und selber der Ansicht sind dieses Muster erfüllen zu müssen, wird es immer wieder zu solchen Ereignissen kommen.
Denn Kinder (auch ihre Eltern sind welche) versuchen immer alles zu tun um ihren Eltern zu gefallen. Bis sie zerbrechen. Oder sich wenns gut geht komplett abnabeln.

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
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Re: The same procedure as every year

#106

Beitrag von Heiko » Mi 19. Dez 2012, 12:48

rati hat geschrieben:sicher mögen deine beispiele einen gewissen Einfluss
Nicht mehr und nicht weniger habe ich behauptet. Es waren nur Denkanstöße mit einer Frage: Was ist "gottgewollt" und was könnten wir ändern wenn wir wöllten.
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Re: The same procedure as every year

#107

Beitrag von Windgefluester » Mi 19. Dez 2012, 14:01

Hier wird die Schlechtigkeit der Welt beklagt, und dort stehen weiter munter die Mordwerkzeuge im Schrank, ohne die es nie so weit hätte kommen können ...
Sehr einfache denkweise oder auch "billig"?
Wie gesagt mein "Mordwerkzeug" ist noch nicht aufgesprungen und hat nur irgendjemanden einen Kratzer getan! Wie kannst Du sagen das ohne diesem "mordwerkzeug" das verhindert werden haette koennen?
Dann haet er sich halt was anderes genommen.... Er wollte es durchziehen und hat es getan! So ein Mensch muss einfach nur sehr sehr krank im Hirn sein um sich vor 6 jaehrige zu stellen und 20 davon abzuknallen!
Genauso gut haette er was anderes nehmen koennen.... HIER macht sich diue Gesellschaft sehr einfach, anstatt wirklich bei den Problemen anzusetzen!

Was duerfen unsere Kinder heute noch? 8 Stunden muessen sie auf ihren aerschen still sitzen, lernen, muessen sich anpassen, tun sie das nicht werden sie als ADHS oder ADS Kinder gern und oft abgestempelt, mit Tabletten ruhiggestellt damit es wieder passt. Lehrer machen es sich einfach und haben keine Lust / Zeit (?) auf den einzelnen einzugehen, dabei brauchen andere Kinder halt spezielle Foerderungen. In ihrer Freizeit lungern sie oft und gerne herum, sie haben keine Aufgaben und sind sowieso auf Null Bock aus. Gerne wird auch aus langerweile fremdes Eigentum beschaedigt, sie wissen oft keine Werte mehr zu schaetzen usw.
Ich bin mir sicher das es bei jedem Amoklaeufer irgendwann mal einen "Hilferuf" oder aehnliches gab, aber dieser nicht war oder ernst genommen wurde...
So lange ein Vater und oder eine Mutter ihren Kindern ein zu bleuen versucht, das sie ein Muster auszufüllen haben und selber der Ansicht sind dieses Muster erfüllen zu müssen, wird es immer wieder zu solchen Ereignissen kommen.
Denn Kinder (auch ihre Eltern sind welche) versuchen immer alles zu tun um ihren Eltern zu gefallen. Bis sie zerbrechen. Oder sich wenns gut geht komplett abnabeln.
absolut seh ich auch so!
LG Nicole aus Tennessee
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Re: The same procedure as every year

#108

Beitrag von Adjua » Mi 19. Dez 2012, 14:10

Windgeflüster: das ist nicht billig, sondern einfach Adam Riese. Wenn solche Waffen bloß bei Polizei oder Armee verfügbar sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass ein privater Gestörter drankommt, gewaltig.

Sobald Waffen in Privathaushalten massenhaft verfügbar sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwer einen fatalen Fehler macht oder unter Androhung von Gewalt Schlüssel oder Code rausgibt, gewaltig.

Somit ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Unglück in Diskussion in der Form stattgefunden hätte, wäre die Mutter des Täters nicht im Besitz einer dermaßen effizienten Waffe gewesen.

Und sie wäre nicht im Besitz einer solchen Waffe gewesen, hätte sie in einem Land gelebt, wo nicht jeder, der auf sich hält, eine Waffe im Schrank hätte und das ganz normal findet.

Ergo ist der einzige gesellschaftliche Umstand, von dem wir sicher wissen, dass er relevant für dieses Unglück ist, der Umgang der Gesellschaft mit Waffenbesitz ...

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Re: The same procedure as every year

#109

Beitrag von Windgefluester » Mi 19. Dez 2012, 14:18

1. wirst du NIE alle waffen aus der Befoelkerung bekommen und 2. kann man aus den banalsten dingen z.b auch eine Bombe basteln!
Ich weiss das es irgendwie schwer faellt weiter zu denken wie nur "boese boese Waffe" aber man darf nicht vergessen das dahinter immernoch ein Mensch ist der das macht :)

In diesem Sinne wuensch ich euch einen schoenen Tag .... die arbeit ruft!
LG Nicole aus Tennessee
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Re: The same procedure as every year

#110

Beitrag von Adjua » Mi 19. Dez 2012, 15:17

Windgefluester hat geschrieben:1. wirst du NIE alle waffen aus der Befoelkerung bekommen und 2. kann man aus den banalsten dingen z.b auch eine Bombe basteln!
Ich weiss das es irgendwie schwer faellt weiter zu denken wie nur "boese boese Waffe" aber man darf nicht vergessen das dahinter immernoch ein Mensch ist der das macht :)

In diesem Sinne wuensch ich euch einen schoenen Tag .... die arbeit ruft!
Das ist doch Augenauswischerei. Sicher kann man was basteln, aber sicher kein Sturmgewehr.

Ich denke ja genau an den Menschen - der einen psychotischen Schub hat und erst in ein Geschäft geht, um sich eine Waffe zu besorgen - erfolglos - und dann nach Hause geht, um sich die Waffe seiner Mutter zu besorgen ...

Hätte sie keine gehabt, wäre er vielleicht zum Nachbarn gegangen. Hätte der auch keine, und auch sonst niemand, hätte er wohl nicht in der nächsten Kaserne eingebrochen ... Abgesehen davon, dass er gar nicht wüsste, wie man mit dem Zeugs umgeht, wäre er nicht am Schiesstand gewesen.

Wenn man an den Menschen denkt, muss man einkalkulieren, dass es immer einen Prozentsatz Kranke und Irre gibt - dazu einen Prozentsatz von Leuten, die fahrlässig handeln oder eine Situation falsch einschätzen . In der Kombination kommt ein Irrer zu leicht und zu schnell an Waffen.

Wenn es keine leicht verfügbaren Waffen gibt, dann muss ein solcher Täter nicht nur irre, sondern auch ausdauernd Irre und gut organisiert sein - das geht sich dann innerhalb eines einzigen psychotischen Schubs unter Umständen gar nicht aus.

Das schließt nicht aus, dass so etwas passiert, aber es verhindert, dass es so oft passiert wie im Lande des privaten Sturmgewehrs.

Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen sein soll.

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