Hilfe Überproduktion

Was halt nirgendwo passt
utebo
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Re: Hilfe Überproduktion

#21

Beitrag von utebo » Fr 14. Dez 2012, 13:54

Hier gibt's eine ganz neue Lösung für das Problem der Überproduktion
http://foodsharing.de/ "Lebensmittel teilen, statt wegwerfen"
Zwar ist das nicht als Tauschbörse gedacht, aber eventuell kann man dort Leute finden, mit denen sich Tauschpartnerschaften einrichten liessen.

Ich sehe auch in der Permakulturszene, dass der Fokus sich von "self-sufficiency" hin zur "community sufficiency" verschiebt. Das finde ich durchaus sinnvoll.

@hobbygärtnerin
Ein toller Beitrag. Du bringst es voll auf den Punkt.
Das ("dass das überhaupt nichts bringt, dass Einkaufen im Supermarkt viel billiger kommt") kann man leicht ausbremsen, wenn man seine Ernte mal konsequent auf Demeter-Bio-Preise umrechnet.
Ein Bund Radieschen 1,80€, und so weiter - da kommt sehr viel Geld bei raus, wenn auch nur virtuell.
Aber das IST verdientes Geld - was nicht ausgegeben oder versteuert werden mußte.
Wenn man das rechnet, lebt ihr in Wahrheit wie die Fürsten...
Genau. Wir haben 1996 unseren ersten Folientunnel gekauft, aus zweiter Hand für damals 170£, c. 8*4 m. Im ersten Jahr hab' ich die Ernteerträge gewogen und preislich veranschlagt: das Teil hat sich im ersten Jahr bezahlt gemacht. Und da man zu der Zeit hier in der Pampa überhaupt kein Biogemüse kaufen konnte, war das absolut Gold wert. Bei unseren Hähnchen ist ähnlich: es kostet mich ja zwar gut 15 Euro nur an Futter, einen 2.5 kg Gockel im Ofen zu haben. Aber die Qualität gibt's im Laden nicht zu kaufen.
Wenn man dann noch bedenkt, dass man die guten Nahrungsmittel, sofern man sie überhaupt zu kaufen bekommt, aus seinem Nettolohn bezahlt, aber dafür ja den Bruttolohn verdienen muss, wird die Rechnung noch interessanter.

Gruss,
Ute :ziege:

utebo
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Re: Hilfe Überproduktion

#22

Beitrag von utebo » Fr 14. Dez 2012, 14:15

Bunz hat geschrieben:Die von mir angegebenen Mengen beinhalten schon 200 % :)
Also nochmal 4 Hühner machen genausoviel Arbeit wie 20.
Das sehe ich anders. Bei 20 Hühnern musst Du zumindest mehr Ausmisten, mehr Futter beschaffen und lagern, Du hast mehr Glucken, sprich mehr Nachzucht oder musst mehr Entglucken usw. usf.
4 Hühner legen am Tag 3 Eier. Das sind in der Woche rund 20. Und welche Familie verspeist 2 Eierpackungen in der Woche?
lg
BUnz
Das trifft aber nur zu, wenn Du Legehybriden nimmst und die nach einem oder spätestens zwei Jahren austauschst. Und im letzteren Fall hast du auch dann irgendwann eine Legepause wg. Mauser. Neben Herkunft und Alter spielen das Futter und evt. ein Lichtregime eine Rolle. In meiner Haltung (Rassehennen, Lebenszeit bis sie von der Stange fallen) ist die Produktion zur Legespitze im April im Schnitt fast 8 mal so hoch wie im Novembertief. Ab Dezember geht's mit dem Legebeginn der Junghennen langsam wieder aufwärts.

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Thomas/V.
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Re: Hilfe Überproduktion

#23

Beitrag von Thomas/V. » Fr 14. Dez 2012, 15:29

Ich weiß gar nicht, wo die Schwierigkeit liegt, seine Überproduktion los zuwerden.
Zumindest kann man die ja hier im Forum anbieten.
Und grade weil die meisten hier "nur" Teilselbstversorger sind, aber oft auf einem bestimmten Teilgebiet, von dem sie Ahnung und die Möglichkeit (Zeit und Infrastruktur) zur Überproduktion haben, ist die Möglichkeit zum Tausch oder Verkauf gegeben.
Selbst Fleisch kann man zumindest im Winter frisch tauschen, wenn was übrig ist (ist ja meistens grade Schlachtzeit).
Mich wundert eher, das hier so wenig angeboten wird, wo doch etliche größere "Ländereien" besitzen :hmm:

Das mit der "comunity sufficiency" finde ich toll, warum nicht mit der eigenen Gemeinschaft hier anfangen?
Klar, mir wäre ein direkter Tausch inkl. "Stammtisch" auch lieber, aber die Entfernungen....
Nach meinen Erfahrungen mit Post, Kurierdiensten usw. wäre auch ein Tausch von Frischwaren möglich, wenn es nicht grad 30° (+ oder-) hat.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Hilfe Überproduktion

#24

Beitrag von Adjua » Fr 14. Dez 2012, 16:08

Ich weiß schon, wo das Problem liegt: Beim Versand. Erstens ist nicht alles haltbar (fleisch, milch, käse ..) zweitens frisst einen schnell der Versand auf. Manchmal sind es auch noch gesetzliche Bestimmungen, vor allem, wenn es über Ländergrenzen geht - zum Beispiel bei Florian in Ungarn. Da fragt sich, ob irgendwohin fahren zum Tauschen nicht besser ist ...

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Re: Hilfe Überproduktion

#25

Beitrag von Reisende » Fr 14. Dez 2012, 16:16

Adjua hat geschrieben:Stadtgärtner, die Idee irgendeine Art des Tauschhandels zwischen SVs aufzubauen, ist etwas, was mir auch ständig durch den Kopf geistert. Von Rundfahrten halten mich halt die hohen Benzinkosten ab ... Irgendwo liegt man physisch doch sehr weit auseinander.

Man sollte vielleicht einmal im Jahr ein großes Treffen irgendwo halbwegs zentral und verkehrsgünstig machen, wo es dann viellicht auch Rahmenprogramm gibt, wo gehandelt und getauscht werden kann. Weil da nicht alle kommen können, könnte man vielleicht von SVs der jeweiligen Region Sachen mitnehmen. Das Internet könnte man nutzen, um zu koordinieren, wer was von wem mitnimmt und was wer für was haben will.

Oder man organisiert mehrere regionale Treffen, wo dann Abgesandte anderer Regionen kommen, die was mitbringen ...
Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Also regionale Treffen halte ich für sehr sinnvoll. Ich hab zb kein Auto und würde für einen Nachmitag oä nicht gern 8h mit der Bahn durchs Land juckeln und auch noch eine Übernachtung zahlen müssen. Dann bringt mir das Tauschen auch nichts mehr (außer natürlich netter neuer Bekanntschaften und Eindrücke, aber hier gehts ja auch um den finanziellen Aspekt).
Ich würde das auch durchaus mal bei uns machen. Vll nicht unbedingt beim 1. Mal, dafür bin ich etwas zu schüchtern / ängstlich, aber bei Wiederholungen sehr gern. :rot:
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

mäggy

Re: Hilfe Überproduktion

#26

Beitrag von mäggy » Fr 14. Dez 2012, 17:29

hallo

ich mache tauschhandel schon einige jahre. wir machen obst in wein ein.
dieses wird 1zu1 umgetauscht in gurkensalat im glas.dazu kommt öl und essig
und und und und entweder bezahlt oder andre sachen dafür.
mit dieser sache fahren wir gut.
fahren 250km hin und 250km zurück.
haben dann ein auto voll lebensmittel.
wir tauschen aber auch stoffe zum nähen als wert. nudelteig nimm ich auch.
also des funtzt bei uns.

gruß mäggy

so gibts keine überproduktion bei uns
ich hab trotzdem noch genug

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Re: Hilfe Überproduktion

#27

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 14. Dez 2012, 17:58

Überschuss- Mangel, es gibt zum Glück immer genug.
Wenn die Hühner weniger Eier legen, dann kommen eiersparsame Gerichte auf den Tisch, bei höherem Eianfall mach ich Nudeln, Kuchenböden auf Vorrat, Veredlung zum Eierlikör.
Gibt es viele Äpfel machen wir sehr viel Süssmost, reicht meist auch für das in der Regel apfelarme Folgejahr, bei Apfelschwemme mach ich sehr viel Apfelstrudel zum Einfrieren,
gibts viele Tomaten - zum Trocknen, als Sossen, usw. die nachgereiften Tomaten reichen in der Regel bis Weihnachten, die Zeit bis zur nächsten Tomatenernte ist lang, da sind Tomatenvorräte gold wert.
Ich hab Selbstversorgung bisher als Hobby betrachtet, mir reicht der Druck in meiner Arbeit und was alles noch damit zusammenhängt.
Bei der Selbstversorgung möchte ich in Ruhe arbeiten können, nicht immer das Diktat der Wirtschaftlichkeit im Rücken haben, neue Dinge ausprobieren können, den vor 5 Minuten geholten frischen Salatkopf oder die sonnenwarmen Tomaten aus dem Garten in ihrer Frische könnte ich so nicht kaufen.
Der eine fährt zum Skifahren in die Berge und freut sich darauf, für mich ist der Garten meine kleine Insel.
Mit meinem Garten versorge ich noch ein paar Leute mit, es pendelt sich immer so ein, dass genug da ist, ebenso bei den Eiern. Es gibt Zeiten mit sehr viel Salat, dann wieder mit anderem Gemüse, ich bin kein Gemüsebaubetrieb, sondern mit Hobbygarten. Die Vorstellung, Gemüse auf den Kompost werfen zu müssen, weil es nicht irgendwelchen Handelsnormen entsprechen würde, hält mich davon ab, Gemüsebau in grösserem Ausmaß betreiben zu wollen.
Ausserdem hätte die Vorstellung, ein liebevoll herangezogenes Gemüse - achtlos weggeworfen- für mich ein Problem.
Ich kaufe auch keine Geschenke, wer von mir etwas bekommt, muss mit Selbstgemachtem rechnen. :engel:

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Re: Hilfe Überproduktion

#28

Beitrag von Thomas/V. » Fr 14. Dez 2012, 18:25

Adjua hat geschrieben:Ich weiß schon, wo das Problem liegt: Beim Versand. Erstens ist nicht alles haltbar (fleisch, milch, käse ..) zweitens frisst einen schnell der Versand auf. Manchmal sind es auch noch gesetzliche Bestimmungen, vor allem, wenn es über Ländergrenzen geht - zum Beispiel bei Florian in Ungarn. Da fragt sich, ob irgendwohin fahren zum Tauschen nicht besser ist ...
innerhalb von D. klappt es eigentlich gut, sogar Bruteier habe ich mehrmals mit Erfolg verschickt und auch bekommen
ich habe letztes Jahr hier gefrorenes Kaninchen gegen Lammschinken getauscht
auch mit Käse geht das gut, getrocknete oder eingekochte Sachen sowieso

Ländergrenzen sind natürlich limitierend, klar...
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Hilfe Überproduktion

#29

Beitrag von Adjua » Fr 14. Dez 2012, 18:35

Thomas/V. hat geschrieben:
Adjua hat geschrieben:Ich weiß schon, wo das Problem liegt: Beim Versand. Erstens ist nicht alles haltbar (fleisch, milch, käse ..) zweitens frisst einen schnell der Versand auf. Manchmal sind es auch noch gesetzliche Bestimmungen, vor allem, wenn es über Ländergrenzen geht - zum Beispiel bei Florian in Ungarn. Da fragt sich, ob irgendwohin fahren zum Tauschen nicht besser ist ...
innerhalb von D. klappt es eigentlich gut, sogar Bruteier habe ich mehrmals mit Erfolg verschickt und auch bekommen
ich habe letztes Jahr hier gefrorenes Kaninchen gegen Lammschinken getauscht
auch mit Käse geht das gut, getrocknete oder eingekochte Sachen sowieso

Ländergrenzen sind natürlich limitierend, klar...
Wie geht das, gefrorenes Fleisch zu verschicken?

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Re: Hilfe Überproduktion

#30

Beitrag von Reisende » Fr 14. Dez 2012, 18:45

Na in Kühlboxen?! :)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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