Tanja hat geschrieben:
Auch wenn man gegen Beschneidung ist, sollte man da dann auch beim Thema bleiben. Wer sich dagegen ausspricht, ist sicher noch lange nicht antisemitisch, aber solche Sprüche wie der mit dem Bart und den Seitenlocken und einige andere Kommentare im Thread verfrachten das Thema dann auf eine Ebene, auf die es nicht gehört und die schon dazu geeignet wäre, die Diskussion in Hetzerei ausarten zu lassen, wenn man auf ihr weiter ginge.
Tanja, genau das meine ich auch. Leider ist es schwer, eine unaufgeregte Diskussion im derzeitigen gesellschaftlichen Klima zu führen - auch hier im Forum, leider.
Ich bin nicht religiös, war aber immer interessiert, was Menschen glauben, insbesonders, wenn ich in Kontakt mit eine Community gekommen bin, die anders war als die, wo ich als Abkömmling der Mehrheitskultur herkomme. Für die Beschneidung im frühen Säuglingsalter, was tatsächlich kein großer und schmerzhafter Eingriff ist, gab es und gibt es einerseits medizinische Befürworter (gerade in den USA machen das auch viele christliche Eltern wegen Hygiene etc.), andererseits kann es ein Argument auch für nicht religiöse Eltern sein, ihr Kind beschneiden zu lassen, um dem Kind den Weg in eine religiöse Gemeinschaft offen zu halten, wenn sie sich je dafür interessieren würden - wenn zum Beispiel ein Elternteil Moslem oder Jude ist.
Wenn man dafür ist, ist es jedenfalls besser, es vor dem 8. Tag zu machen als später.
Man sollte, finde ich, jedenfalls die Kirche im Dorf lassen von wegen Körperverletzung und so ... da gibt's, wenn man sich wirklich für Menschenrechte und die Unversehrtheit des menschlichen Körpers interessiert, und auch für möglichst wenig traumatische Erfahrung von Babys und Kindern, wirklich ganz andere Themen.