gefährdete Nutztierrassen

Benutzer 72 gelöscht

Re: gefährdete Nutztierrassen

#41

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 28. Nov 2012, 13:11

hallo!
karl-erwins-frau hat geschrieben:Da frage ich mich dann schon ob es sinnvoll ist, eine Rasse zu erhalten, die eigentlich nur zur Ausbeutung vom Mensch gezüchtet wurde, oder ob man die nicht besser verschwinden lässt?! Bin mir da unschlüssig.
kann ich verstehen, allerdings ist es (zur Zeit noch??) total unrealistisch zu hoffen, dass mensch die Tiere nicht nutzen tät.
Und da eben - ich weiß nicht..... ich dachte immer, dass die "alten" Rassen eben noch robuster und gesunder und glücklicher sind - sind nicht die "neuen" Rassen und Hybride noch mehr (nur) auf Leistung gezüchtet??
Das ist mein Hauptargument für den (nutzbaren!!) Erhalt der alten Rassen - abgesehen von dem Vorteil, dass die Menschen da selber züchten und weitervermehren können, also weniger abhängig sind.

Angezüchtete Krankheiten tät ich allerdings auch bei alten Rassen auf keinen Fall weiterzüchten (Falten bei Hunden oder so, die sich dauernd entzünden z.B.) - aber haben die alten Nutztierrassen sowas überhaupt?

liebe Grüße!

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Re: gefährdete Nutztierrassen

#42

Beitrag von karl-erwins-frau » Mi 28. Nov 2012, 13:34

Hi,

wahrscheinlich kann man auch nochmal unterscheiden zwischen Nutztierrassen, die der Mensch braucht zum "überleben" und solchen die den Menschen brauchen zum überleben :-)
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Re: gefährdete Nutztierrassen

#43

Beitrag von Thomas/V. » Mi 28. Nov 2012, 13:47

Melusine hat geschrieben:Das kann man klären,wann mann die Tiere rausläßt.
Ist der Stall abgedunkelt,krähen sie (lt.Freundin) später.
Bitte berichtigt mich,wenns nicht so ist....hatte selbst nie Hühner....
Also mein erster Hahn (Vogtländer) war im Stall (gemauert, mit kleinem Fenster nach Norden und ohne Straßenbeleuchtung o.ä.) auch im Winter teilweise um 4 Uhr zu Gange. Da war es stockfinster.
Möglicherweise kann das Krähen auch an umherschleichenden Katzen, Mardern usw. liegen, aber das kann man ja auf dem Dorf nicht verhindern.
Im Hüfo haben auch ander leute solche Erfahrungen gemacht.
Es gibt aber natürlich auch ruhigere Rassen.
Mein Lachshahn hat sehr selten und auch erst wenn es hell wurde gekräht.
Auch der Bresse-Hahn war recht zivilisiert und der Kraienkopp auch.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: gefährdete Nutztierrassen

#44

Beitrag von karl-erwins-frau » Mi 28. Nov 2012, 13:52

Naja,

oder eben Enten. Die Krähen nicht :-)
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Re: gefährdete Nutztierrassen

#45

Beitrag von Thomas/V. » Mi 28. Nov 2012, 13:57

karl-erwins-frau hat geschrieben:Hi,

wahrscheinlich kann man auch nochmal unterscheiden zwischen Nutztierrassen, die der Mensch braucht zum "überleben" und solchen die den Menschen brauchen zum überleben :-)
Das funzt so auch nicht.
Auch alte Nutztierrassen würden oftmals hier nicht ohne Menschen überleben, weil sie hier nicht heimisch sind ursprünglich.
Z.B. gibt es keine freilebenden Hühner, die sich länger als ein paar Jahre in Mitteleuropa gehalten haben.
Letzten Endes brauchen alle Haustiere den Menschen, vielleicht von Katzen abgesehen, weil sie meistens aus dem Mittelmeerraum oder von noch weiter her stammen.
Ob sich bei uns eine freilebende Ziegenpopulation ohne Menscheneingriff halten würde? Glaube ich fast nicht.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: gefährdete Nutztierrassen

#46

Beitrag von Zacharias » Mi 28. Nov 2012, 20:19

Um diese enorme Milchleistung zu haben, bräuchte das Tier auch das entsprechende Futter das es in der freien Natur nicht findet.
Meine TWZ mussten immer in den ersten Tagen nach dem Lammen gemolken werden, weil es zu viel war. Ohne wäre eine Mastitis vorprogrammiert gewesen. Und: meine Ziegen würden freilaufend genug zum fressen finden, um ordentlich Milch zu bilden. Bin in diesem Jahr auch ohne Kraftfutter ausgekommen, weil es so viel geregnet hat und es ein Futterüberangebot gab. Milch gab es trotzdem reichlich.
Grüße,
Birgit

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Re: gefährdete Nutztierrassen

#47

Beitrag von Bunz » Do 29. Nov 2012, 07:16

Es geht - wie es fuxi schon gesagt hat - um den Erhalt der Gene, um den Erhalt der Vielfalt.
Wenn es keine "fans :) " gegeben hätte und noch geben würde, dann hätten wir eine große Einfalt an Nutztieren. Und wenn dann solch eine Einheits-Art ausstirbt,
gibts garnichts mehr.
lg
Bunz
Schon bei Adolf fing man an, "unrentable" Nutztierrassen sozusagen aussterben zu lassen.
Es ist halt immer Dasselbe, wenn die BWL-Fritzen das Sagen haben.
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

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Re: gefährdete Nutztierrassen

#48

Beitrag von Rati » Do 29. Nov 2012, 10:36

Zacharias hat geschrieben:
Um diese enorme Milchleistung zu haben, bräuchte das Tier auch das entsprechende Futter das es in der freien Natur nicht findet.
Meine TWZ mussten immer in den ersten Tagen nach dem Lammen gemolken werden, weil es zu viel war. Ohne wäre eine Mastitis vorprogrammiert gewesen. Und: meine Ziegen würden freilaufend genug zum fressen finden, um ordentlich Milch zu bilden. Bin in diesem Jahr auch ohne Kraftfutter ausgekommen, weil es so viel geregnet hat und es ein Futterüberangebot gab. Milch gab es trotzdem reichlich.
Na ja, nichts ist unmöglich :) , aber, es ist schon ein Unterschied ob ein Tier das ganze Jahrr über ein ausreichendes Futterangebot (wenn schon kein Kraftfutter, aber gutes Heu und Stroh wirst du doch wohl füttern) auf eingezäunten gepflegten Weiden, einen warmen Stall für die Nacht und eine regelmäßige Parasitenprophylaxe erhält.
Oder ob es sich ohne all das(mit Lamm im Bauch) durch einen futterarmen Winter bringen muß und dann zur Lammzeit sowohl seine eigenen Körperreserven auffüllen als auch ein oder zwei Lämmer versorgen muß.
:aeh:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Re: gefährdete Nutztierrassen

#49

Beitrag von Zacharias » Fr 30. Nov 2012, 01:36

Ich kämpfe gerade mal wieder sehr, dass meine Ziegen im umzäunten Gelände mit Heu und Kraftfutter bleiben, aber sie sind der Meinung, draußen werden sie satter. Ich kann es ihnen nicht verdenken, denn ich als Ziege würde das genauso sehen. Selbst im Winter gibt es für freie Ziegen reichlich zu fressen und die Parasitenbehandlung (Parasitenprophylaxe gibt es nicht!!!) wäre damit auch unnötig. Wie gesagt, das Problem sehe ich in der Hochzüchtung zur übermäßigen Milchproduktion.
Grüße,
Birgit

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Re: gefährdete Nutztierrassen

#50

Beitrag von Bunz » Fr 30. Nov 2012, 07:21

Richtig, liebe Birgit,
unsere hochgezüchteten Leistungsrassen hätten es in freier Wildbahn schwer. Allerdings denke ich schon, daß ausgerechnet Ziegen am besten zurecht kämen.
Nur der übermäßige Milchfluß machte ihnen zu schaffen. Die eine oder andere wird es verstoffwechseln, aber einige werden an den Entzündungen eingehen.
Sehe ich auch so.
Und was nun die Parasiten anlangt...richtig, Ziegen sind Äser und fressen Buschwerk. Und dort sitzen die Eier der Parasiten gerade NICHT.
Wenn sie gezwungen sind, Gras zu fressen...dann gibts halt Parasiten- Eier als Zugabe.
lg
BUnz
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