1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
Laut topagrar schreibt 1/3 aller Biogasanlagen trotz der hohen Förderung rote Zahlen.
Das führe oft dazu, dass die bäuerlichen Betreiber die Anlagen mit hohnen Verlusten verkaufen müssten.
Diese werden dann zu Spottpreisen von großen Kapitalgesellschaften übernommen und weiterbetrieben. Wegen des niedrigen Kaufpreises der Anlage ist das Spiel für diese dann rentabel.
Das führe oft dazu, dass die bäuerlichen Betreiber die Anlagen mit hohnen Verlusten verkaufen müssten.
Diese werden dann zu Spottpreisen von großen Kapitalgesellschaften übernommen und weiterbetrieben. Wegen des niedrigen Kaufpreises der Anlage ist das Spiel für diese dann rentabel.
- Thomas/V.
- Förderer 2017
- Beiträge: 9386
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
- Familienstand: verheiratet
Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
trotz der hohen Förderung rote Zahlen.
Könnte da ein Zusammenhang bestehen?Diese werden dann zu Spottpreisen von großen Kapitalgesellschaften übernommen und weiterbetrieben. Wegen des niedrigen Kaufpreises der Anlage ist das Spiel für diese dann rentabel.
Zuerst "fördert" man unrentable was auch immer, die "kleinen Leute" verschulden sich und dann können diese Investitionen von Kapitalgesellschaften(!) "billig" übernommen werden.
(is nur so eine Verschwörungstheorie von mir, also nicht Ernst nehmen

Bäuerliche Kleinbetriebe werden ja auch subventioniert und zur Überschuldung gedrängt usw., und die "freiwerdenden" Flächen können sich dann Großbetriebe einverleiben.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
Um mal zwei Aussagen zu postulieren
- was gefördert werden muss, ist im Kern ungesund.
Auf gut deutsch: Energie und Lebensmittel sollen kosten, was sie kosten. dann würde von beidem auch weniger verbraucht.
- Die Bauern heute sind - wie fast immer in der Geschichte - die Deppen. Einst zu Fron und Zins (gingen an den Landbesitzer) und den Zehnten (ging an die Kirche) verpflichtet, heute Erfüllungsgehilfen der Agrochemie und ewige Läufer im Hamsterrad des größerschnellerweite - gezinst wird nach wie vor, an die Bank.
Außerdem zum Gespött der Fernsehnation gemacht: Bauer sucht Frau.
L.
- was gefördert werden muss, ist im Kern ungesund.
Auf gut deutsch: Energie und Lebensmittel sollen kosten, was sie kosten. dann würde von beidem auch weniger verbraucht.
- Die Bauern heute sind - wie fast immer in der Geschichte - die Deppen. Einst zu Fron und Zins (gingen an den Landbesitzer) und den Zehnten (ging an die Kirche) verpflichtet, heute Erfüllungsgehilfen der Agrochemie und ewige Läufer im Hamsterrad des größerschnellerweite - gezinst wird nach wie vor, an die Bank.
Außerdem zum Gespött der Fernsehnation gemacht: Bauer sucht Frau.
L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)
Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
Schwierig.
Dazu müsstest du auch "fördern" und "gesund" definieren.
Das System ist doch inzwischen dermaßen komplex, dass keine Sau mehr durchblicken kann.
Ich lese bei landtreff.de z.B. gerne die Beiträge von Jochen Binikowski, der viel über das Farmprojekt auf den Philippinen schreibt, dass er zusammen mit seiner einheimischen Frau aufbaut.
Heute war das Thema Körnermais.
Die können auf ihren Flächen 3 Ernten im Jahr einfahren und haben Lohnkosten pro Arbeiter von ca. 3 Euro am Tag.
Die Maispreise und die Maiserträge sind die gleichen wie hier.
Genmaissorten sind zulässig (was anderes kaum noch zu bekommen) und diverse Pflanzenschutzmittel auch, die hier längst verboten sind.
Steuern auf Treibstoffe und Düngemittel sind minimal.
Mit diesen Standortbedingungen stehen wir auf dem Weltmarkt 1 zu 1 in Konkurrenz.
Wenn mit "gesund" jetzt die reine wirtschaftliche Wettbewerbsfährigkeit gemeint ist, müssten wir die meisten Bereiche der Landwirtschaft in D sofort dicht machen.
Ich bin schon der Meinung, dass man auch andere Aspekte (z.B. Versorgungssicherheit und die bereitstellung öffentlicher Güter) bewerten muss.
Dann geht es aber gleich wieder los. Wer bewertet das und wie.
Also sind wir in einem poltischen Prozess mit unzähligen verschiedenen Interessen.
Und den kriegt am Ende keiner mehr mit Logik aufgetröselt. Da entsteht zwangsweise irgendein Mischmasch.
Und klar, je stärker der Staat eingreift und je sprunghafter er in seinen Entscheidungen ist, desto größer werden die Verwerfungen und desto größer wird die Zahl der Betroffenen, die dabei auf der Strecke bleibt.
Sieht man ja gerade schön in der Solarbranche. Wer sich auf den Staat als Partner einlässt, ist jeder seiner Launen gnadenlos ausgeliefert.
Leider gibt es inzwischen Branchen, wo ohne Staat allenfalls noch winzige Nischen mögich sind, wie eben die Solarbranche und die Landwirtschaft.
Beiden könnte man mit einer einfachen Maßnahme helfen und im Gegenzug deinen Großteil des Förder- und Ausgleichszahlungswustes abbauen:
Für Importe müssten einfach nur die gleichen Produktionsstandards gelten wie für die eigenen Erzeuger und Hersteller.
Wenn in der EU ein Spritmittel XY verboten wird oder eine Maissorte XY nicht zum Anbau zugelassen wird, dann dürften auch keine Produkte importiert werden, die mit diesen Mitteln erzeugt wurden.
Und wenn in D pro Liter Diesel X% Steuern erhoben werden, dann müsste auch auf Importware ein entsprechender Energiesteuersatz entrichtet werden. Wenn man z.B. pro Tonne Getreide im Mittel 10 Liter Diesel verbraucht, müsste die Entsprechende Dieselsteuer beim Importgetreide aufgeschlagen werden.
Oder ich entlaste die eigenen Erzeuger von dieser Steuer.
Das wäre dann zwar je nach Auslegung auch nicht "gesund", aber zumindest deutllich fairer als der verlogene Wust, mit dem wir uns jetzt herumschlagen dürfen.
Dazu müsstest du auch "fördern" und "gesund" definieren.
Das System ist doch inzwischen dermaßen komplex, dass keine Sau mehr durchblicken kann.
Ich lese bei landtreff.de z.B. gerne die Beiträge von Jochen Binikowski, der viel über das Farmprojekt auf den Philippinen schreibt, dass er zusammen mit seiner einheimischen Frau aufbaut.
Heute war das Thema Körnermais.
Die können auf ihren Flächen 3 Ernten im Jahr einfahren und haben Lohnkosten pro Arbeiter von ca. 3 Euro am Tag.
Die Maispreise und die Maiserträge sind die gleichen wie hier.
Genmaissorten sind zulässig (was anderes kaum noch zu bekommen) und diverse Pflanzenschutzmittel auch, die hier längst verboten sind.
Steuern auf Treibstoffe und Düngemittel sind minimal.
Mit diesen Standortbedingungen stehen wir auf dem Weltmarkt 1 zu 1 in Konkurrenz.
Wenn mit "gesund" jetzt die reine wirtschaftliche Wettbewerbsfährigkeit gemeint ist, müssten wir die meisten Bereiche der Landwirtschaft in D sofort dicht machen.
Ich bin schon der Meinung, dass man auch andere Aspekte (z.B. Versorgungssicherheit und die bereitstellung öffentlicher Güter) bewerten muss.
Dann geht es aber gleich wieder los. Wer bewertet das und wie.
Also sind wir in einem poltischen Prozess mit unzähligen verschiedenen Interessen.
Und den kriegt am Ende keiner mehr mit Logik aufgetröselt. Da entsteht zwangsweise irgendein Mischmasch.
Und klar, je stärker der Staat eingreift und je sprunghafter er in seinen Entscheidungen ist, desto größer werden die Verwerfungen und desto größer wird die Zahl der Betroffenen, die dabei auf der Strecke bleibt.
Sieht man ja gerade schön in der Solarbranche. Wer sich auf den Staat als Partner einlässt, ist jeder seiner Launen gnadenlos ausgeliefert.
Leider gibt es inzwischen Branchen, wo ohne Staat allenfalls noch winzige Nischen mögich sind, wie eben die Solarbranche und die Landwirtschaft.
Beiden könnte man mit einer einfachen Maßnahme helfen und im Gegenzug deinen Großteil des Förder- und Ausgleichszahlungswustes abbauen:
Für Importe müssten einfach nur die gleichen Produktionsstandards gelten wie für die eigenen Erzeuger und Hersteller.
Wenn in der EU ein Spritmittel XY verboten wird oder eine Maissorte XY nicht zum Anbau zugelassen wird, dann dürften auch keine Produkte importiert werden, die mit diesen Mitteln erzeugt wurden.
Und wenn in D pro Liter Diesel X% Steuern erhoben werden, dann müsste auch auf Importware ein entsprechender Energiesteuersatz entrichtet werden. Wenn man z.B. pro Tonne Getreide im Mittel 10 Liter Diesel verbraucht, müsste die Entsprechende Dieselsteuer beim Importgetreide aufgeschlagen werden.
Oder ich entlaste die eigenen Erzeuger von dieser Steuer.
Das wäre dann zwar je nach Auslegung auch nicht "gesund", aber zumindest deutllich fairer als der verlogene Wust, mit dem wir uns jetzt herumschlagen dürfen.
- Spencer
- Förderer 2019
- Beiträge: 1794
- Registriert: Di 11. Sep 2012, 11:30
- Wohnort: pommersches Dorf, slawischen Ursprungs
Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
Super Ansätze Manfred.
Allerdings nicht durchführbar. Denn es geht hier nicht um einheimische Bauern, oder Nahrungsmittel oder oder, sondern wie immer um Geld und die Vermehrung des Vermögens einiger weniger.
Übriegends kann man jedes Thema so lange diskutieren bis man auf den Punkt kommt das es um's Geld geht
Allerdings nicht durchführbar. Denn es geht hier nicht um einheimische Bauern, oder Nahrungsmittel oder oder, sondern wie immer um Geld und die Vermehrung des Vermögens einiger weniger.
Übriegends kann man jedes Thema so lange diskutieren bis man auf den Punkt kommt das es um's Geld geht

Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
Gute Beobachtung. Jetzt muss man noch berücksichtigen, dass Geld seit ein paar Jahrzehnten stark manipuliert wird, und damit seine Rolle als Maßstab verloren hat. Etwa so, wie ein Lineal, das heut 30cm, morgen 32 und übermorgen vielleicht 27cm lang ist.Spencer hat geschrieben:Übriegends kann man jedes Thema so lange diskutieren bis man auf den Punkt kommt das es um's Geld geht
Gruß
Theo
Live Free or Die
Theo
Live Free or Die
Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
Die Entwicklung ist dieses Jahr auch auf den Zubau durchgeschlagen.
Laut akuteller Meldung wurden 2012 bisher knapp 270 neue Anlagen gebaut. Die Gesamtzahl wird wohl unter 300 bleiben.
In den letzten 3 Jahren waren es jeweils über 1000.
Laut akuteller Meldung wurden 2012 bisher knapp 270 neue Anlagen gebaut. Die Gesamtzahl wird wohl unter 300 bleiben.
In den letzten 3 Jahren waren es jeweils über 1000.
Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
Naja, Manfred,
mancher wird auch damit rechnen, daß die Lebensmittelpreise steigen, sodaß sich der Anbau von Lebensmitteln gegenüber Energiepflanzen wieder mehr lohnt.
lg
Bunz
mancher wird auch damit rechnen, daß die Lebensmittelpreise steigen, sodaß sich der Anbau von Lebensmitteln gegenüber Energiepflanzen wieder mehr lohnt.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp
Sebastian Kneipp
- Reisende
- Beiträge: 4268
- Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
- Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a
Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
TOP!Manfred hat geschrieben: Beiden könnte man mit einer einfachen Maßnahme helfen und im Gegenzug deinen Großteil des Förder- und Ausgleichszahlungswustes abbauen:
Für Importe müssten einfach nur die gleichen Produktionsstandards gelten wie für die eigenen Erzeuger und Hersteller.

Diesen Ansatz finde ich hochinteressant als Alternative zu Zöllen, die heutzutage entweder verboten oder aus politischen Gründen nicht durchsetzbar sind.Manfred hat geschrieben: Wenn in der EU ein Spritmittel XY verboten wird oder eine Maissorte XY nicht zum Anbau zugelassen wird, dann dürften auch keine Produkte importiert werden, die mit diesen Mitteln erzeugt wurden.
Und wenn in D pro Liter Diesel X% Steuern erhoben werden, dann müsste auch auf Importware ein entsprechender Energiesteuersatz entrichtet werden. Wenn man z.B. pro Tonne Getreide im Mittel 10 Liter Diesel verbraucht, müsste die Entsprechende Dieselsteuer beim Importgetreide aufgeschlagen werden.
Oder ich entlaste die eigenen Erzeuger von dieser Steuer.
Das wäre dann zwar je nach Auslegung auch nicht "gesund", aber zumindest deutllich fairer als der verlogene Wust, mit dem wir uns jetzt herumschlagen dürfen.

da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.
Re: 1/3 der Biogasanlagen macht Verluste
Das wird nicht funktionieren, weil freier Verkehr von Waren und Dienstleisungen, zumindest innerhalb der EU.
Viel eher könnte ich mir ein Gebot vorstellen, wonach Lebensmittel aus der Region zu kommen haben, und nur wenn nicht verfügbar, von woanders her.
Viel eher könnte ich mir ein Gebot vorstellen, wonach Lebensmittel aus der Region zu kommen haben, und nur wenn nicht verfügbar, von woanders her.