SpOn: Alptraumhaus im Grünen

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Theo
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#21

Beitrag von Theo » Mi 7. Nov 2012, 10:15

Manfred hat geschrieben:Hier in den Gegend dürfte die Bevölkerung in den nächsten 30, 40 Jahren noch mal um mind. 20 % abnehmen, wenn sich ben den Geburten und Zuzügen nicht wider Erwarten eine deutliche Wende abzeichnet. Und viele Häuser werden schon heute nur noch von 1 bis 2 Personen statt von ganzen Familien bewohnt.
Die Verkehrsinfrastruktur ist schlecht und die nächste größere Stadt ist weit, also ist die Gegend auch unattraktiv für Pendler, selbst für für Teil-Heimarbeiter. Und hinten dran hängen Teile von Thüringen und Sachsen, die noch schlechter erschlossen sind und eine relativ niedrige Dichte von Arbeitsplätzen haben.
Sicher kommt es auch noch in den schon "schlechten" Gegenden zu einer Kannibalisierung. Wenn sich an einem Ort noch Infrastruktur hält, wird das eben ein kleines Zentrum, und vergleichbare Orte nebenan werden aufgegeben. Da muss man dann eben am richtigen Ort sitzen.
si001 hat geschrieben:Die von Kohl versprochenen "blühenden Landschaften" bestehen heute aus Löwenzahnwiesen auf Brachflächen.
Also hatte der doch recht :aeh:
Gruß
Theo

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Sabi(e)ne
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#22

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 7. Nov 2012, 10:27

:lol: Bei mir nebenan bauen sie grad ein Depri-Haus - schwarz geklinkert und schwarze Fensterrahmen....ist potthäßlich :motz:
I love life. And it loves me right back.
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Dagmar
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#23

Beitrag von Dagmar » Mi 7. Nov 2012, 10:31

Hallo,
zaches hat geschrieben:Könnte natürlich sein, daß den Bauherren niemand gesagt hat, daß sie auf Sumpf bauen, deshalb kein keller geplant war und daß sie bei sommerlichen Güssen in einem Abflussstrom leben
und da merkt man eben, daß viele sehr alte Häuser eher an Stellen gebaut wurden, wo es auch passt.

Mein Kleinstbauernhof steht ziemlich weit von der einzigen Straße entfernt und ist nur über einen Feldweg erreichbar und beim Kauf habe ich mich schon gefragt, warum? Nachdem ich jetzt den Grund und Boden besser kenne ist es klar geworden. Das Haus steht an der Grenze wo der Boden sich von Sand zu stark lehmhaltig verändert. Und zwar ist das Haus auf den eher sandhaltigen Grund gebaut worden. Und das bedeuted eben, daß ich relativ wenig Feuchte im Haus habe. Der Brunnen wiederum ist im anderen Bodenbereich angesiedelt, dem eher lehmhaltigen. Und dieser Brunnen ist in den 5 Jahren seit dem ich das Haus besitze auch noch nie trocken gefallen.

Ich weiß nicht, wann das Haus erbaut ist, aber obwohl das eher nur ein sogenannten "Häusler" Haus ist (also von Leuten erbaut wurde die nicht soviel Geld hatten), haben die sich schon sehr wohl Gedanken gemacht, wo man am besten hinbaut.

Und für den Normalbürger der nicht soviel Interesse an der SV hat, da kann es wirklich vorkommen, daß das Haus immer mehr an Wert verliert. Aber ich habe genug Grund und Boden um mich davon zur Not ernähren zu können - und das ist mir persönlich sehr viel wert.


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Spottdrossel
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#24

Beitrag von Spottdrossel » Mi 7. Nov 2012, 12:07

Sabi(e)ne hat geschrieben::lol: Bei mir nebenan bauen sie grad ein Depri-Haus - schwarz geklinkert und schwarze Fensterrahmen....ist potthäßlich :motz:
Ein schwarzes Haus ist in heißen Sommern bestimmt nett zu bewohnen :mrgreen: .

Ich habe mich schon gefragt, ob sich in Zeiten von steigenden Mieten in Ballungsräumen + teure Pendlerkosten vielleicht das übliche Schema "in jungen Jahren entweder Haus kaufen & ewig pendeln oder in der Stadt wohnen und als Rentner die Miete nicht mehr zahlen können" verändern müßte.
A la Schloßherr mit einem "Altersruhesitz". Als Berufstätiger wohnt man zur Miete in Arbeitsplatznähe - dank Zeitverträgen und geforderter Flexibilität traut sich sowieso niemand mehr, was zu kaufen- und als Rentner zieht man in ein preiswerteres Haus in weniger teuren Gegenden. Das Haus könnte ja sogar von Generation zu Generation weitergegeben werden, die einen zahlen die Raten, bis sie 80 sind, dann kommen ihre Kinder ins Rentenalter und keine Bank piepst rum, daß der Kreditnehmer zu alt wäre.
Sowas müßte sich vertraglich doch regeln lassen?
Die größte Kunst wird sein, daß die Sippe sich einig sein muß :pfeif: .
Aber grade diese häßlichen 60er-Jahre Zweifamilienbunker müßten für dieses Modell ideal sein, wer alt und klapprig ist, darf ins Erdgeschoß ;) .
Im Hinterland wäre dadurch weniger Leerstand, und in Ballungsräumen würden weniger Rentner über die Miethöhe jammern, aber genau durch ihre Anwesenheit den Wohnungsmarkt knapp und teuer halten.
Aber dazu müßte man natürlich nochmal einen Neuanfang wagen und seinen häßlichen Wohnsilobalkon verlassen - wenn ich TV-Berichte sehe, wo Leute für eine schrottreife Mietwohnung doppelt soviel zahlen wie ich für´s Haus - da wäre ich längst mit fliegenden Fahnen geflüchtet.
Aber der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.
Grade die Generation, die noch in die "fetten" Lebensversicherungen einzahlen konnte, hätte ja eine gute Startmöglichkeit.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Melusine

Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#25

Beitrag von Melusine » Mi 7. Nov 2012, 13:47

http://www.rafa.at/29haus.htm
Kann auch spannend sein....

Landfrau
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#26

Beitrag von Landfrau » Do 8. Nov 2012, 11:42

Jepp, Dagmar, das ist hier auch so....ein Telefonat mit der unteren Wasserbehörde brachte den von mir gern zitierten Satz:

"Die alten Höfe liegen immer trocken...die Leute wussten früher, wo man bauen kann und wo nicht".

Die Besorgnis, ein Haus ohne nennenswerten Keller, sogar ohne Regenwasserableitung (Fallrohre enden direkt unten am Fundament....sieht grauslich aus, wenn man es nicht kennt, ist hier üblich und macht kenen Schaden...) nahe eines Baches zu kaufen, er wies sich tatsächlich als unbegründet.

Und ansonsten: Leerstände, niedrigste Preise, gerade auch bei Resthöfen...naja, die Euros, die man beim Kauf spart, gibt man dann in Form von Sprit wieder aus. Der nächste Baumarkt ist weit und sind erst Kinder zu chauffieren, kurvt manches Mamataxi den ganzen Tag.....oder die Leute ziehen halt doch wieder in die Stadt, wenn die Spritkosten für den Weg zur Arbeit dann die Höhe einer Miete ausmachen.....

Aber eines lernt man zwischen Morr und Heide: Vorratshaltung, Improvisieren und Nachbarschaftshilfe.

GRuß, L.
Den Inhalt einer Botschaft bestimmt der Empfänger :-)

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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#27

Beitrag von Wayan » Do 8. Nov 2012, 12:14

si001 hat geschrieben:
Manfred hat geschrieben:Die Verkehrsinfrastruktur ist schlecht und die nächste größere Stadt ist weit, also ist die Gegend auch unattraktiv für Pendler,


...und werden mit abnehmender Bevölkerungszahl immer schlechter - nicht nur die Verkehrsinfrastruktur, sondern die Infrastruktur allgemein, Kulturangebote usw.
Einerseits verständlich, andererseits das diesen Gegenden den Gnadenstoß.
Der derzeitige Trend geht eindeutig in die Stadt. Ich lese immer wieder, dass ein Häuschen auf dem Lande eine Fehlinvestition wäre...
Meine Meinung: Jedem das Seine. Ein Stadtkind braucht alles in der Nähe (Kultur, Shoppen, Dienstleistungen usw.) und ist bereit eine saftige Miete dafür zu bezahlen.
Das Landei versorgt sich z.T. selbst, fährt für Kultur und die Stadt und arrangiert sich bei den Dienstleistungen UND würde nie auf die Lebensqualität verzichten: Platz für Kinder, Raum für Hobbys und Gäste, Tiere usw.
Die Lebensverhältnisse in manchen Städten werden ja auch immer rauer...

Zugegeben, die Immo-Preise sind teilweise nicht nachvollziehbar. Aber die regulieren sich schon noch über Angebot und Nachfrage... Wenn die Häuschen wieder günstiger werden, kommt bestimmt wieder mal ein Trend raus aufs Land. Und wenn ein Dörflein gar zu abgelegen ist und sich keine Künstler/Naturliebhaber/Aussteiger finden, muss man eben auch mal ein Dörflein schließen. Wo ist das Problem?

Viele Ansprüche passen halt gerade nicht zum Angebot, z.B. Arzt in 5min-Entfernung, Wohnung "altersgerecht", alle Dienstleistungen am Ort usw.
Wir kommen bestens mit weniger aus und sind sogar froh darüber, dass die die der Hahnenschrei stört, in der Stadt bleiben :lol:
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#28

Beitrag von Dagmar » Do 8. Nov 2012, 14:05

Hallo Landfrau,
Landfrau hat geschrieben:"Die alten Höfe liegen immer trocken...die Leute wussten früher, wo man bauen kann und wo nicht".
ja damals hat man eben auch für Generationen gedacht, geplant und gebaut und vor Baubeginn das Wissen der Leute zusammengesucht und erst danach dann eine Baustelle ausgesucht.

Heute wird ein 10 stöckiges Betonhochhaus innerhab von ein paar Monaten hochgezogen und dabei ist aber manchmal schon der Abriß in 10 oder 20 weiteren Jahren mit eingeplant.


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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#29

Beitrag von Spottdrossel » Fr 9. Nov 2012, 11:57

Dagmar hat geschrieben:Hallo Landfrau,
Landfrau hat geschrieben:"Die alten Höfe liegen immer trocken...die Leute wussten früher, wo man bauen kann und wo nicht".
ja damals hat man eben auch für Generationen gedacht, geplant und gebaut und vor Baubeginn das Wissen der Leute zusammengesucht und erst danach dann eine Baustelle ausgesucht.

Heute wird ein 10 stöckiges Betonhochhaus innerhab von ein paar Monaten hochgezogen und dabei ist aber manchmal schon der Abriß in 10 oder 20 weiteren Jahren mit eingeplant.


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Oh, wo ich herkomme, waren sie noch pfiffiger: da wurde das Altenheim mitten ins Hochwassergebiet gesetzt, weil da so schön Platz war.
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#30

Beitrag von zaches » Fr 9. Nov 2012, 13:09

Oh, wo ich herkomme, waren sie noch pfiffiger: da wurde das Altenheim mitten ins Hochwassergebiet gesetzt, weil da so schön Platz war.
Immerhin haben die Omis jetzt regelmäßig zur Schneeschmelze einen Event...
ach so - ich dachte schon, da wäre das Entsorgungsproblem von Alten Knochen in Bezug auf die zu geringen Altenheimplätzen mitbedacht worden....!?

lg, zaches
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