SpOn: Alptraumhaus im Grünen

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kraut_ruebe
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#11

Beitrag von kraut_ruebe » Di 6. Nov 2012, 22:33

luitpold hat geschrieben:im übrigen arrondieren sich rennbahn und großfeld zu durchaus ansehnlichen verkehrsgünstig(U1) gelegenen wohnlagen.
da müsste sich sehr viel wenn nicht alles inzwischen verändert haben wenn da irgendwas ansehnlich geworden wäre. ich hab fast mein halbes leben mit zwei floridsdorfern verbracht (hintereinander natürlich) und in all diesen jahren war es dort in deren heimat immer unverändert schiach.

@thema: ja, regional unterscheidet sich da bestimmt einiges, gerade auch vom klima her gibts andere anforderungen die ne grosse herausforderung in jetzigen zeiten darstellt. bei mir wurde früher für die ewigkeit gebaut und mit der sonne und der mikrolage abgestimmt, da hätte vieles noch bautechnisch standgehalten wenn sich die anforderungen ans raumangebot nicht so drastisch erhöht hätten dass deswegen so manches haus dran glauben musste.

ab den 80igern, als die bungalowform aufkam wurden die gebäude wieder vernünftiger und vor allem wieder ebenerdig, was es leichter macht das haus auch im alter zu behalten. diese stehen aber wieder mehr im dorf und am dorfrand, da war der trend zu siedlungen schon wieder vorbei. grad nur diese rund zwei jahrzehnte 60/70 stechen besonders ungut hervor (bei uns)
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luitpold
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#12

Beitrag von luitpold » Di 6. Nov 2012, 22:58

kraut_ruebe hat geschrieben:
luitpold hat geschrieben:im übrigen arrondieren sich rennbahn und großfeld zu durchaus ansehnlichen verkehrsgünstig(U1) gelegenen wohnlagen.
da müsste sich sehr viel wenn nicht alles inzwischen verändert haben wenn da irgendwas ansehnlich geworden wäre. ich hab fast mein halbes leben mit zwei floridsdorfern verbracht (hintereinander natürlich) und in all diesen jahren war es dort in deren heimat immer unverändert schiach.
ja hat sich. sie haben eine u-bahn hingebaut, die bepflanzung hat ordentlich zugelegt, aus dürftigen besen sind kräftige bäume geworden, das grünzeug wird ein bisserl gepflegt. die bauten wurden thermisch saniert :engel: und farbig ein wenig aufgelockert. aus dem rachitischen ekazent wurde ein ansehnlicher shopping und gastrobereich. nur der räudige musikkeller ist noch nicht gepimt, das ist immer noch purer 70ties style.
kraut_ruebe hat geschrieben:@thema:

ab den 80igern, als die bungalowform aufkam wurden die gebäude wieder vernünftiger und vor allem wieder ebenerdig, was es leichter macht das haus auch im alter zu behalten. diese stehen aber wieder mehr im dorf und am dorfrand, da war der trend zu siedlungen schon wieder vorbei. grad nur diese rund zwei jahrzehnte 60/70 stechen besonders ungut hervor (bei uns)
yoo ober dieser seltsam bunte toskana goes pannonien stil ist immer noch nicht meins.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#13

Beitrag von kraut_ruebe » Di 6. Nov 2012, 23:38

die vegetation erkenne ich ja neidlos an (zumindest werd ichs tun wenn ich sie in ihren teilen dann auch mal sehe ;) ) aber dass ne vollsanierung der plattenbauten wirtschaftlich ist (war) glaub ich nicht.

@thema: ich bin mir nicht sicher ob ich an ein weiteres siechtum der immopreise in D glauben soll/will. in Ö steigen die preise der einfamilienhäuser und der grundstücke seit jahren kontinuierlich an - weniger als anlagevermögen, das war mehr während der aktienkrise der fall, sondern vermehrt als altersvorsorge bzw. ruhestandssitz. und menschen die bewusst ne infrastrukturarme gegend wie die meine hier für den ruhestand vorziehen gibts schon auch. thermen, golfpätze und krankenhäuser gibts hier ausreichend und gut bis gehoben, das reicht eigentlich schon aus um ne gewisse attraktivität dafür zu haben.

dass die niedrigen preise in D in zeiten von internet- und telearbeitsplätzen nicht mehr menschen aufs land lockt wundert mich ein wenig.
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#14

Beitrag von Adjua » Mi 7. Nov 2012, 00:14

Telearbeisplätze? Wo gibt's die?

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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#15

Beitrag von Bunz » Mi 7. Nov 2012, 07:24

Die muß man sich selbst schaffen.
lg
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#16

Beitrag von Bunz » Mi 7. Nov 2012, 07:37

Aber zurück zum Thema:
Und da fangen wir mal ganz von vorn an.
Den Wert (also den Geldwert!!!!)einer Ware bestimmt, was ein anderer bereit ist, dafür zu bezahlen.
Also nehmen wir mal als Beispiel einen Klumpen Gold.
Wenn sich jemand so etwas kauft, dann doch in der Annahnme, daß irgendjemand dann diese Klumpen für ebenfalls für das gleiche Geld erwerben wird, und die ganz Schlauen rechnen damit, daß er sogar noch mehr, als den Ursprungswert einbringen wird.
Nun mal ganz theoretisch: Bestände die Welt aus Bunzen, dann könnte dieser Mensch auf seinem Gold sitzen bleiben bis er schwarz wird.
Warum?
Weil ich Gold zwar für ein nützliches Metall halte...mehr aber nicht.
Und nun kommen wir zu den Immobilien:
Der Drang nach Immobilien (und die Mode nicht zu vergessen) hat den Preis derart in die Höhe getrieben, daß sich der kleine Mann sagt:" Dann eben nicht."
Das ist alles.
"Wertanlagen" gibts nicht.
lg
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Manfred

Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#17

Beitrag von Manfred » Mi 7. Nov 2012, 08:56

kraut_ruebe hat geschrieben:@thema: ich bin mir nicht sicher ob ich an ein weiteres siechtum der immopreise in D glauben soll/will.
dass die niedrigen preise in D in zeiten von internet- und telearbeitsplätzen nicht mehr menschen aufs land lockt wundert mich ein wenig.
Telearbeitsplätze daheim sind in D nach wie vor eine Seltenheit und werden es wohl auch bleiben. Ich kenne fast nur Selbständige, Softwareleute und Behördenmitarbeiter, die in den Genuss solcher Arbeitsplätze kommen.

In D steigen die Immopreise auch, aber halt wo.
In München, Frankfurt usw. werden Summen pro m2 bezahlt, die erwarten lassen, dass diese Blase irgendwann platzt.
Hier in den Gegend dürfte die Bevölkerung in den nächsten 30, 40 Jahren noch mal um mind. 20 % abnehmen, wenn sich ben den Geburten und Zuzügen nicht wider Erwarten eine deutliche Wende abzeichnet. Und viele Häuser werden schon heute nur noch von 1 bis 2 Personen statt von ganzen Familien bewohnt.
Die Verkehrsinfrastruktur ist schlecht und die nächste größere Stadt ist weit, also ist die Gegend auch unattraktiv für Pendler, selbst für für Teil-Heimarbeiter. Und hinten dran hängen Teile von Thüringen und Sachsen, die noch schlechter erschlossen sind und eine relativ niedrige Dichte von Arbeitsplätzen haben.
Immopreise werden hier auf Absehbare zeit allenfalls nominell durch die Inflation steigen. In den paar Jahren, die ich den Markt hier beobachte, dürften die Preise real um mind. 10% gefallen sein, trotz des zur Zeit sehr knappen Angebotes wegen der Euro-Angst. Wer aktuell sein Haus oder seinen Grund nicht verkaufen muss oder eine andere größere Sachinvestition vor hat, rückt seine Immobilie nicht raus.
Wenn diese Angst-Phase in ein paar Jahren rum ist, werden massenweise Häuser auf den Markt geworfen werden, die dann noch weniger Leute haben wollen...

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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#18

Beitrag von si001 » Mi 7. Nov 2012, 09:30

Manfred hat geschrieben:Die Verkehrsinfrastruktur ist schlecht und die nächste größere Stadt ist weit, also ist die Gegend auch unattraktiv für Pendler,
...und werden mit abnehmender Bevölkerungszahl immer schlechter - nicht nur die Verkehrsinfrastruktur, sondern die Infrastruktur allgemein, Kulturangebote usw.
Einerseits verständlich, andererseits das diesen Gegenden den Gnadenstoß.

Meine Eltern wohnten bis vor 1 Woche in einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt. Sie haben, wie schon öffter geschrieben, aus Altersgründen ihr Haus und großes Grundstück (mit viel Glück) verkauft (bekommen) und sind zu meinem Bruder nach Niedersachsen gezugen. Wieder 2 Einwohner weniger in "Ossiland"! Meine Mutter sagte neulich: "Hier knipst einer nach dem anderen das Licht aus." Sie meinte, dass erst die Jungen vor 20 Jahren weggezogen sind, jetzt ziehen die Alten hinterher, weil es immer schwieriger wird dort zu leben, wenn man nicht mehr jung und rüstig ist. Der Busverkehr ist auf 3 Busse am Tag zusammengestrichen, die Bibliothek wurde geschlossen, Kino gibts schon lange nicht mehr. Einkaufen kann man bei den üblichen 3 Discountern und in Schnäppchen- und Restpostenmärkten. Wenn man mal ´ne Hose braucht, muss man mit dem Auto 40 km fahren. Mit Bus und Zug ist das eine halbe Tagesreise.
Von 4 Grundschulen mit insgesamt ca. 14 Klassen pro Jahrgang gibt es heute noch 1 Schule mit 2 Klassen pro Jahrgang. Enstsprechend ist es bei den weiterführenden Schulen. (Nur die Förderschule hat in den letzten 30 Jahren relativ konstante Schülerzahlen. :hmm: )

Die von Kohl versprochenen "blühenden Landschaften" bestehen heute aus Löwenzahnwiesen auf Brachflächen. Aber das ist ein anderes Thema und wer etwas Hirn hat, hat den Blühenden-Landschaften-Mist sowieso nicht geglaubt.
Liebe Grüße, si001!
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#19

Beitrag von Knurrhuhn » Mi 7. Nov 2012, 09:47

Okeeeeeh, für mich klingt das zugebenermaßen jetzt nach einer traumhaften Wohngegend. :mrgreen: (aber sicher auch nur so lange, bis ich mal wirklich alt bin)

Denke, daß auch eine Rolle spielt, daß die Leute die es sich leisten können eben lieber neu bauen als einen alten Kotten zu renovieren.
Wie ja auch in dem Artikel steht werden trotz dieser allgemeinen Situation immer noch fröhlich neue Neubaugebiete ausgewiesen. Dort bauen die Leute sich dann ihre "schicken", modernen Schuhkartons, Aquarien und Betonbunker mit schießschartenähnlichen Fenstern hin, als adäquate Kulisse für den SUV vor der Hautür. :augenroll:
Daß diese Neubaugrundstücke oft kleinere Flächen/Gärten haben als die alten, das kommt dem Wunsch nach sterilem, eintönigem, phantasielosem Umfeld ja nur entgegen. Ist ja viel pflegeleichter und man muß weniger Thujabäumchen oder Gabionen kaufen....

Wenn ich hier die Neubaugebiete angucke - da möcht' ich nicht tot über'n Zaun hängen! :ohoh: Mir wäre ein von der Substanz intakter 70er/80er Jahre Bau allemale lieber als sowas. (So lange es kein Fertighaus ist.)
Die Häuser hier um mich rum sind alle größtenteils in den 70ern gebaut und immer gut instand gehalten worden. Nach und nach ziehen die Älteren weg und verkaufen sie, aber hier in der Gegend gibt es diese Probleme nicht. Ist aber auch Einzugsgebiet von Bonn und sogar schon dem Kölner Raum, also von daher auch wieder kein Wunder.

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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen

#20

Beitrag von zaches » Mi 7. Nov 2012, 09:55

...also ich mache mir auch someine GEdanken, warum Einfamilien-Häuser in hiesigen Neubaugebieten nach 5-10 Jahren schon als "stark sanierungsbedürftig" oder "für fleissige Handwerker" verkauft werden. Könnte natürlich sein, daß den Bauherren niemand gesagt hat, daß sie auf Sumpf bauen, deshalb kein keller geplant war und daß sie bei sommerlichen Güssen in einem Abflussstrom leben..... Hatt schon seinen Grund, warum der Landwirt, der das Land mal bestellte dort nur Kuhweiden hatte und keinen Mais anbaute....

lg, zaches, deren altes Bauernhaus sich auch hinter einer Verwerfung vor dem kalten winterlichen Ostwind versteckt und ebenfalls immer nasse "Füsse" hat - aber es scheint, daß das ohne Fundament viel besser zu ertragen ist, als mit modernen Bauweise.
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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