SpOn: Alptraumhaus im Grünen
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/cuxhav ... 63006.html
Finde ich hochinteressant....
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I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
Mein Reden seit Langem. Und die Kosten für die Zwangs-Wärmedämmung machen solche Gebäude für junge Familien völlig unattraktiv und gegen ihnen den Todestoß. Hier gehen die Immopreise auch längst in den Keller, je weiter von der nächsten Stadt weg, desto schlimmer.
Am Samstag erst wieder ein Bericht in der Zeitung. Ein nach Berlin verzogener Architekt ist zurück in die Region gekommen. Er hatte jahrelang versucht, den geerbten Gasthof zu verkaufen. Nichts zu machen. Dann wollte er ihn der Gemeinde schenken. Nichts zu machen. Jetzt ist er leber eingezogen und hat ihn zu seinem Lebensabend-Projekt erklärt. Er renoviert das Ding nach und nach und hat sogar schon ein paar Mitbewohner gefunden, die dort in Selbsthilfe eine Seniorentaugliche WG aufmachen wollen.
Im Nachbarort dort kenne ich auch ein grundsolides, großes Haus in gutem Zustand mit 3000 m2 Grundstück, das nicht mal für 35.000 Euro jemand haben will.
Wer im oberen Frankenwald einen Job in einer der Glashütten ergattert, hat bei gutem und sicheren Einkommen ein sehr günstiges Auskommen. Da kann man schöne Häuser für Beträge kaufen, die anderswo für ein paar Jahresmieten anfallen. Die taugen aber halt nur zum selber drin Wohnen. Geldanlage sind sie schon lange keine mehr...
Am Samstag erst wieder ein Bericht in der Zeitung. Ein nach Berlin verzogener Architekt ist zurück in die Region gekommen. Er hatte jahrelang versucht, den geerbten Gasthof zu verkaufen. Nichts zu machen. Dann wollte er ihn der Gemeinde schenken. Nichts zu machen. Jetzt ist er leber eingezogen und hat ihn zu seinem Lebensabend-Projekt erklärt. Er renoviert das Ding nach und nach und hat sogar schon ein paar Mitbewohner gefunden, die dort in Selbsthilfe eine Seniorentaugliche WG aufmachen wollen.
Im Nachbarort dort kenne ich auch ein grundsolides, großes Haus in gutem Zustand mit 3000 m2 Grundstück, das nicht mal für 35.000 Euro jemand haben will.
Wer im oberen Frankenwald einen Job in einer der Glashütten ergattert, hat bei gutem und sicheren Einkommen ein sehr günstiges Auskommen. Da kann man schöne Häuser für Beträge kaufen, die anderswo für ein paar Jahresmieten anfallen. Die taugen aber halt nur zum selber drin Wohnen. Geldanlage sind sie schon lange keine mehr...
- kraut_ruebe
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
die wegwerfgesellschaft macht vor immobilien auch keinen halt.
diese typischen 60er/70er-bauten welche das potential haben enorme energiemengen zu verschlingen rächen ihre nicht vorausschauende bauweise inzwischen mit ihrem vorzeitigen ableben. ist schade drum, wird sich aber kaum aufhalten lassen, weil es tatsächlich langfristig betrachtet völlig unrentabel ist diese dinger zu renovieren.
in 30, 40 jahren wird sich das wiederholen, wenn die ersten niedrigenergie/passivhäuser ihren lebensabend erreicht haben, die brauchen sich anscheinend genauso schnell auf. das betreiben einer sondermülldeponie wird dann wohl mal ein gutes geschäft werden und in einer erbmasse lieber gesehen werden als ein kaputtgeliebtes einfamilienhaus aus der zeit nach 2000
diese typischen 60er/70er-bauten welche das potential haben enorme energiemengen zu verschlingen rächen ihre nicht vorausschauende bauweise inzwischen mit ihrem vorzeitigen ableben. ist schade drum, wird sich aber kaum aufhalten lassen, weil es tatsächlich langfristig betrachtet völlig unrentabel ist diese dinger zu renovieren.
in 30, 40 jahren wird sich das wiederholen, wenn die ersten niedrigenergie/passivhäuser ihren lebensabend erreicht haben, die brauchen sich anscheinend genauso schnell auf. das betreiben einer sondermülldeponie wird dann wohl mal ein gutes geschäft werden und in einer erbmasse lieber gesehen werden als ein kaputtgeliebtes einfamilienhaus aus der zeit nach 2000

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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
ganz so ist das nicht. was zählt ist LLL.kraut_ruebe hat geschrieben:in 30, 40 jahren wird sich das wiederholen, wenn die ersten niedrigenergie/passivhäuser ihren lebensabend erreicht haben, die brauchen sich anscheinend genauso schnell auf. das betreiben einer sondermülldeponie wird dann wohl mal ein gutes geschäft werden und in einer erbmasse lieber gesehen werden als ein kaputtgeliebtes einfamilienhaus aus der zeit nach 2000
die heute gebauten häuser sind deutlich recyclingfreundlicher. styropor glaswolle irgendwelche beschichtungen und kleber auf wasserbasis, sind nichts im vergleich zu lindan PCP und asbestzement.
holzfenster, holzverschalungen dachschindeln asbestrohre kabelummantelungen, das ist echtes material für die sondermüllentsorgung und verbrennung. wenn dann noch die grundrisse in ihrer 70er jahre winkeligkeit dazukommen, noch massiv gemauert und verputzt, da wird dann das vermeintliche schnäppchen schnell zum millionengrab.
steht so ein häuschen in grünwald wannsee oder grinzing, schaut die situation ohnehin ganz anders aus. wie gesagt es zählt die lage und die lage und dann ganz entscheidend nochmals die lage.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
kraut_ruebe hat geschrieben:die wegwerfgesellschaft macht vor immobilien auch keinen halt.
diese typischen 60er/70er-bauten welche das potential haben enorme energiemengen zu verschlingen rächen ihre nicht vorausschauende bauweise inzwischen mit ihrem vorzeitigen ableben. ist schade drum, wird sich aber kaum aufhalten lassen, weil es tatsächlich langfristig betrachtet völlig unrentabel ist diese dinger zu renovieren.
tja, heute wird ja eher vorausschauend gebaut. 5 jahre muss die hütte halten, dann darf der zerfall beginnen. die durchschnittlichen mängel bei einem neubau liegen heute so bei 32, vor 2008 waren es noch 21 ... und ganz früher sollen es mal 6 mängel pro bau gewesen sein.
http://www.youtube.com/watch?v=WHHHNPzxjeI
ich habe beruflich mit häusern zu tun, kenne viele alt - und neubauten. ich sag´dir ehrlich, ein gut erahltener 70 er jahre bau ohne feuchtigkeit und schimmel, am besten ohne keller, macht vermutlich mehr sinn als ein neubau. für das ersparte geld ein vernünftiges dach samt isolierung, neue fenster, dazu eine moderne heizung ... und dem glücklichsein steht nichts mehr im wege. klar, die häuser heute verbrauchen etwas weniger energie, aber dafür ersticken die neubauten auch schneller, alles zugedämmt, die bude kann nicht mehr atmen, schimmel und feuchtigkeit ist die konsequenz. und ob ein neubau ein gesünderes wohnen bietet, das ist noch die spannende frage.
- kraut_ruebe
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
ich hab beruflich auch ein bisschen was mit häusern zu tun, und ich meine dass ein haus vor 1930 gebaut einen wesentlich bleibenderen wert darstellt als es danach alle haben (werden).
was jetzt seit 100 jahren steht steht in 100 jahren auch noch. auch diverse nachbesserungen verschlimmern die gesamtenergiebilanz niemals auf das level der nachkriegszeitbauten.
und was die lage betrifft: styroporentsorgung ist am land nicht billiger oder teurer als in der stadt
der wiederverkaufswert ist was nettes für den eigentümer und auch für den makler, jedoch in der energiebilanz nichtig.
was jetzt seit 100 jahren steht steht in 100 jahren auch noch. auch diverse nachbesserungen verschlimmern die gesamtenergiebilanz niemals auf das level der nachkriegszeitbauten.
und was die lage betrifft: styroporentsorgung ist am land nicht billiger oder teurer als in der stadt

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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
das ist jetzt verzerrt betrachtet, in der zwischenzeit wurde das unbrauchbare aus dieser zeit längst entfernt und entsorgt.kraut_ruebe hat geschrieben:ich hab beruflich auch ein bisschen was mit häusern zu tun, und ich meine dass ein haus vor 1930 gebaut einen wesentlich bleibenderen wert darstellt als es danach alle haben (werden).
nicht wenn man es auf die nutzungsdauer und die bauweise umlegt. mein liebling, die stahlbetongarage gut gedämmt und herausgeputzt holt schnell einmal so ein "landliebehöfchen" ein.kraut_ruebe hat geschrieben:was jetzt seit 100 jahren steht steht in 100 jahren auch noch. auch diverse nachbesserungen verschlimmern die gesamtenergiebilanz niemals auf das level der nachkriegszeitbauten.
ich meinte in guten (teuren) lagen sind die um und rückbaukosten ein deutlicher kleinerer anteil der gesamtinvestition, was dem facharbeiter in schlechter lage finanziell das kreuz bricht, kostet dem schönheitschirurgen in grünwald ein müdes lächeln.kraut_ruebe hat geschrieben:und was die lage betrifft: styroporentsorgung ist am land nicht billiger oder teurer als in der stadtder wiederverkaufswert ist was nettes für den eigentümer und auch für den makler, jedoch in der energiebilanz nichtig.
ich denke styropor wird bald einmal ein begehrter rohstoff sein. ist er eigentlich jetzt schon, man braucht nur auf baustellen schauen wie sich die recycler um styroporabfälle balgen.
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- kraut_ruebe
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
und ganz entzerrt
betrachtet: wieviel _brauchbares_ steht denn noch aus den 60/70ern? ausser beinahe nix?
wenn ich mir wien so ansehe....ohje.... die altbauten die den krieg überlebt haben stehen noch. wenn siedlungen a la rennbahn durchgerechnet werden, dann werden sie geschliffen und neu hingebaut.


wenn ich mir wien so ansehe....ohje.... die altbauten die den krieg überlebt haben stehen noch. wenn siedlungen a la rennbahn durchgerechnet werden, dann werden sie geschliffen und neu hingebaut.
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Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
Kommt wohl auch auf die Gegend an, wie wo wann gebaut wurde
Hier war von je her eine sehr arme Gegend.
Solide Häuser wurden auch vor dem Krieg nur von Behörden, Floßherren und wenigen Großbauern, Wirten und Unternehmern errichtet. Der Rest waren und sind (soweit noch übrig) recht wacklige Hütten.
Bis Anfang der 70er wurde es nicht viel besser. Meist billige Nachkriegsbauten mit nur armdicken Wänden aus Bims und Holz, niedrige Decken, kleine Zimmer.
Ab Mitte der 70er wurde vermehrt solide Stein auf Stein gebaut und oft mit Betondecken. Dafür aber gerne sehr groß (viele Zweifamilienhäuser) und mit ausladenden Betonbalkonen und völlig überdimensionierten Treppenhäusern. Allein schon die Größe macht einen Vollwärmeschutz sehr teuer.
Eine Wrämedämmung rechnet sich hier im kalten Frankenwald natürlich anders als im Burgenland, aber trotzdem sind das enge Kisten und die Einsparung und Baupyhsik ohne gleichzeitigen Einbau eines Lüftungsssystems mit Wärmerückgewinnung zweifelhaft.
Andererseits:
Wenn ein durchschnittlicher Bauplatz hier 25.000 Euro kostet und ein Platz gleicher Größe (oder größer) mit einer soliden 160 m2 Siebziger-Jahre-Bude (kleiner wär besser, wenn man nicht auf viele Nachwuchs setzt) drauf für 100-120 T Euro zu haben ist, zahlt man 75 - 95 T Euro für die Bausubstanz.
Da ist noch eine große Spanne zu einem Neubau, was Luft bei der Finanzierung und für eine Sanierung schafft.
Eines der durchschnittlichen Häuser aus den 50er und 60er Jahren würde ich mir hier aber nicht kaufen, außer bei kleinem Geldbeutel zwecks Minimalrenovierung + Kaputtwohnen ohne Hoffnung auf einen Wiederverkaufswert. Jeden Euro, den man da in eine Sanierung steckt, sieht man nie wieder, egal wie hoch eine evtl. Energieeinsparung ist.
Hier werden die Immopreise inflationsbereinigt in den nächsten Jahrzenten weiter drastisch fallen. Da sollte man schon auf eine sehr gute Lage und solide Substanz achten, wenn man irgendeine Aussicht auf Werterhalt haben will.
Das mit dem Zimmern im Seniornwohnheim trifft jetzt schon zu. Kenne aktuell zwei Fälle, wo die alten Herrschaften gewaltig am Zittern sind, weil sie sich kleine Stadtwohnungen in Krankenhausnähe gekauft haben und ihre Häuser auf dem Land draußen nicht los werden obwohl sie das Geld dringed für die kleine Seniorenwohnung bräuchten.
Hier war von je her eine sehr arme Gegend.
Solide Häuser wurden auch vor dem Krieg nur von Behörden, Floßherren und wenigen Großbauern, Wirten und Unternehmern errichtet. Der Rest waren und sind (soweit noch übrig) recht wacklige Hütten.
Bis Anfang der 70er wurde es nicht viel besser. Meist billige Nachkriegsbauten mit nur armdicken Wänden aus Bims und Holz, niedrige Decken, kleine Zimmer.
Ab Mitte der 70er wurde vermehrt solide Stein auf Stein gebaut und oft mit Betondecken. Dafür aber gerne sehr groß (viele Zweifamilienhäuser) und mit ausladenden Betonbalkonen und völlig überdimensionierten Treppenhäusern. Allein schon die Größe macht einen Vollwärmeschutz sehr teuer.
Eine Wrämedämmung rechnet sich hier im kalten Frankenwald natürlich anders als im Burgenland, aber trotzdem sind das enge Kisten und die Einsparung und Baupyhsik ohne gleichzeitigen Einbau eines Lüftungsssystems mit Wärmerückgewinnung zweifelhaft.
Andererseits:
Wenn ein durchschnittlicher Bauplatz hier 25.000 Euro kostet und ein Platz gleicher Größe (oder größer) mit einer soliden 160 m2 Siebziger-Jahre-Bude (kleiner wär besser, wenn man nicht auf viele Nachwuchs setzt) drauf für 100-120 T Euro zu haben ist, zahlt man 75 - 95 T Euro für die Bausubstanz.
Da ist noch eine große Spanne zu einem Neubau, was Luft bei der Finanzierung und für eine Sanierung schafft.
Eines der durchschnittlichen Häuser aus den 50er und 60er Jahren würde ich mir hier aber nicht kaufen, außer bei kleinem Geldbeutel zwecks Minimalrenovierung + Kaputtwohnen ohne Hoffnung auf einen Wiederverkaufswert. Jeden Euro, den man da in eine Sanierung steckt, sieht man nie wieder, egal wie hoch eine evtl. Energieeinsparung ist.
Hier werden die Immopreise inflationsbereinigt in den nächsten Jahrzenten weiter drastisch fallen. Da sollte man schon auf eine sehr gute Lage und solide Substanz achten, wenn man irgendeine Aussicht auf Werterhalt haben will.
Das mit dem Zimmern im Seniornwohnheim trifft jetzt schon zu. Kenne aktuell zwei Fälle, wo die alten Herrschaften gewaltig am Zittern sind, weil sie sich kleine Stadtwohnungen in Krankenhausnähe gekauft haben und ihre Häuser auf dem Land draußen nicht los werden obwohl sie das Geld dringed für die kleine Seniorenwohnung bräuchten.
Re: SpOn: Alptraumhaus im Grünen
wie gesagt eine frage der lage und der nutzung.kraut_ruebe hat geschrieben:und ganz entzerrtbetrachtet: wieviel _brauchbares_ steht denn noch aus den 60/70ern? ausser beinahe nix?
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wenn ich mir wien so ansehe....ohje.... die altbauten die den krieg überlebt haben stehen noch. wenn siedlungen a la rennbahn durchgerechnet werden, dann werden sie geschliffen und neu hingebaut.
viele miese gründerzeitbauten werden immer noch runtergewohnt und dann abgerissen, da kenn ich mich jetzt ein bisserl aus.

rennbahn,
die gemeindewohnungen bleiben, die EW ebenfalls, möglicherweise die mietgenossenschaften werden etwas kräftiger verändert, da kann man relativ leicht kaufmännische entscheidungen treffen.
im übrigen arrondieren sich rennbahn und großfeld zu durchaus ansehnlichen verkehrsgünstig(U1) gelegenen wohnlagen.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.