Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

Sonne, Wind und Feuer
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WernervonCroy
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Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#1

Beitrag von WernervonCroy » Sa 3. Nov 2012, 14:40

Moin moin,

ja ich kann die Suchfunktion benutzen, nein finde irgendwie keine befriedigenden Antworten, auch im WWW nicht.
Deshalb dachte ich mir, ich mache hier mal unter "Gleichdenkenden" einen Thread auf, um ein wenig Meinungen auszutauschen.

Ich habe letztes Jahr diesen alten Bauernhof gekauft. Dieses Jahr noch 14ha Land, ergo Geld knapp.
Wir züchten einwenig Tinker und ich gehe 75km weit weg arbeiten und schlafe auch dort in der Firma. Ist auch gar nicht gross anders zu machen, gerade im Oktober hatte ich 308 Arbeitsstunden :holy:

Nun aber zum Haus. Ein 9m breiter 15 meter langes Haus. keller aus Natursandstein ebenerdig. erster Stock(vermutlich Fachwerk, Eichebalken) Wohnbereich, dachgeschoss unausgebaut, soll Schlaf und Badbereich werden.
Ist Zustand:
drei Öleinzeinzelöfen mit zentraler Ölversorgung, man muss sich das Haus in drei Teile vorstellen, rechts mitte Links, jeweils ein Ofen für zwei Zimmer.
Öllager im Keller.
Ein Kamin bis in dein Keller.
Warmwasser mit Durchlauferhitzer(Küche, Bad) Boiler(Klo)

Als ich das Haus gekauft habe, wollte ich die Ölheizung raus, in den Keller Holzvergasser rein mit Pufferspeicher, aufs Dach Solarthermie und Fussbodenheizung in den Wohnräumen.....

Mittlerweile bin ich eigentlich weg vom Holzvergaser, eher hin zur Wärmepumpe mit Flächenkollektor und eventuell PV aufs Dach. Holz wäre nicht das Problem, aber man wird nicht jünger, Holz ist zur Zeit wahnsinnig teuer, habe zwar 4 ha eigenen Wald, aber wer weiss schon was kommt.

Meine Frau will zum Beipiel keine Einzelholzöfen, das hatte ich über 10 Jahre und kam damit klar, früh ist es halt kalt und und und.....

Vielleicht hat jemand noch eine ganz andere Idee.

Hatte auch schon mal Hackschnitzelheizung angedacht mit Elefantengras beheizt selbst angebaut oder eine Mistheizung, mit Pferdemist........

Gedämmt ist kaum was, Aussen sind Bitumenverbundplatten aufgenagelt, Ich möchte irgendwann mal Holzverkleidung, Kellergeschoss verputzt, Fenster sind im ersten Geschoss alle Doppelverglast im Dachgeschoss einfach, Dach ist nullgedämmt, aber neu gedeckt 2002, dort hatte ich Hanf angedacht und oder Holzfaserplatten. Innen sind Hauptsächlich Rigipsplatten an den Wänden.......

Gruss Frank
Lebe dein Leben.
Meine Kleinanzeigen bei Ebay http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-best ... Id=4471126

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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#2

Beitrag von Theo » Sa 3. Nov 2012, 16:22

WernervonCroy hat geschrieben:Ein 9m breiter 15 meter langes Haus. keller aus Natursandstein ebenerdig. erster Stock(vermutlich Fachwerk, Eichebalken) Wohnbereich, dachgeschoss unausgebaut, soll Schlaf und Badbereich werden.
150qm reichen nicht?
WernervonCroy hat geschrieben:Meine Frau will zum Beipiel keine Einzelholzöfen, das hatte ich über 10 Jahre und kam damit klar, früh ist es halt kalt und und und.....

Vielleicht hat jemand noch eine ganz andere Idee.
Zusätzlich zur Ölheizung noch einen Grundofen für die wichtigsten Zimmer.
Gruß
Theo

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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#3

Beitrag von luitpold » Sa 3. Nov 2012, 17:54

Hatte auch schon mal Hackschnitzelheizung angedacht mit Elefantengras beheizt selbst angebaut oder eine Mistheizung, mit Pferdemist........

Gedämmt ist kaum was, Aussen sind Bitumenverbundplatten aufgenagelt, Ich möchte irgendwann mal Holzverkleidung,
tja, die einzige richtige lösung ist eine thermische sanierung = wärmedämmung des gebäudes.
bitumenplatten runter, wärmedämmplatten(20-30cm, klar teuer, die hackschnitzelanlage kostet mehr) darauf und die holzverkleidung. dann reichen die ölöfen bei deutlich dezimiertem verbrauch. auf die geschoßdecke zum dachboden sind mind 30cm sinnvoll, kann man später zur dämmung des dachstuhles verwenden.
kellerdecke sollte kellerseitig ebenfalls gedämmt werden. details macht der energieberater.

ein holzöfchen für die romantik kann dann nocheinmal den ölverbrauch senken.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#4

Beitrag von emil17 » Sa 3. Nov 2012, 21:38

wenn Du magst, kannst Du es so wie früher machen. Küche mit Holzkochherd, den Rauch kann man durch die "Sitzkunst" in der benachbarten Stube leiten. Die "Sitzkunst" ist eine Grundofen mit Sitzbak, der von der Küche aus befeuert wird und im grossen Brennraum kann Brot gemacht werden. Als Heizmaterial wurden typischerweise nicht Scheiter, sondern Astbündel (in der Deutschschweiz Wellen genannt, typischerweise 1 m lang, 1 m Umfang, innen Reisig, aussen gröbere Äste) aus Schlagabraum verfeuert.
Der Heuvorrat war über den Zimmern und an der Wand gegen die Scheune gelagert, d.h. dämmte vorzüglich. Räumt man das Heu ab, hat man kalt.
Schlafräume im Obergeschoss müssen nicht geheizt werden; einmal werden sie durch das geheizte Untergeschoss etwas warm und wenn man sich gewöhnt kann man auch in kalten Räumen schlafen, sogar fast besser als in geheizten.
Warm ist dann nur da, wo man sich auch aufhält: Küche, Wohnstube, Bad (sollte alles beisammen liegen).
Wenn Du 150 m2 den Winter über voll beheizen willst, verfeuerst Du ein Vermögen oder Du musst alles wie Lui gesagt hat dämmen - aber was bringt das (mal abgesehen, dass man damit die Bausubstanz ruinieren und verschandeln kann)?
Stell in gewisse Zimmer einen Zimmerofen auf, damit Du einheizen kannst, wenn Bedarf ist (z.B. für Gäste).
Wenn Du keinen Heustock mehr hast, dämme mit Strohballen oder sonstwie gegen die Scheune hin. Dämme die Decke des Obergeschosses, nicht die Dachschräge - billiger, einfacher, und die Dachkonstruktion lässt sich leicht warten und lebt länger.
Diese Art Heizung ist nichts für Leute, die viel weg sind, aber zusammen mit Waldland langfristig wohl das Nachhaltigste was es gibt. Wenn Du einen Hof mit Tieren hast, muss sowieso immer jemand da sein. In der Kunst kannst Du auch allen Schlagabraum und Obstbaumschnitt nutzen, sowas wurde früher nicht einfach liegen gelassen.
Warmwasser: Würde ich getrennt von der Grundofen-Holzheizung machen, entweder mit Wasserschiff (primitiv), mit klassischem Badeofen (dann kann man auch mal duschen) oder dann mit Gas- oder Elektroboiler - kommt auf Umstände und Ansprüche drauf an.
Mit Holz heizen mag mühsam sein - die meiste Mühe hat man aber weil der Planer nichts gedacht hat. Holzlager mit Zufahrt,von da ohne Stufen bis zum Ofen, und man muss kaum mehr etwas schleppen. Ich habe zwei oder drei Rollbretter gemacht (Schaltafelstücke, Rollen von alten Supermarkt-Einkaufswagen) und stell da meine Holzkisten drauf; die warten gefüllt im Brennholzlager bis sie zum Ofen gefahren werden. Wer sein Holz korbweise über Treppen heranbringen muss, sollte das ändern.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#5

Beitrag von Spottdrossel » So 4. Nov 2012, 11:55

Hallo Frank,

wir haben hier ähnliche Voraussetzungen wie Du, Haus 20 m lang, alles auf einer Etage, von daher wäre ein Grundofen ohne angehängte Wärmeverteiltechnik vermutlich witzlos (oder man müßte beim Gang durch´s Haus jedes mal zwischen T-Shirt und Jacke wechseln...).
Die Ölöfen haben wir rausgeschmissen und durch Dauerbrandöfen ersetzt, ich finde Holz gegenüber Öl äußerst preisgünstig, außerdem drohte in Hessen der Öltank-TÜV.
Eine Wärmepumpe ist für einen ungedämmten Altbau nicht leistungsfähig genug, da habe ich auf einer Messe mal mit (zum Glück ehrlichen) Anbietern gesprochen. Hackschnitzel fand ich auch spannend, hatte Berge von Prospekten heimgeschleppt, bis ich dann im Haustechnik-Forum die Pannenstatistik diverser Modelle sah :roll: . Ich mag meine Öfen, an denen kein gehässiges, rotes Lämpchen brennt...
Tatsache ist, wenn man nicht nur Brenner und Kessel tauschen, sondern komplett neue Heizung einbauen will oder muß, kostet das richtig Geld.
Wolltest Du vorher noch dämmen, kostet das dank den großen Flächen noch mehr Geld, und was mich davon außerdem abschreckt, ist einmal, daß mir niemand garantieren kann, wie lange ein gedämmtes Fachwerkhaus "überlebt", und außerdem lese ich in "vorbildlichen" Sanierungsberichten von horrenden Investitionen, denen dann Kreditraten & Brennstoffkosten gegenüberstehen, die über meinen derzeitigen Brennholzkosten liegen (und ich kaufe aus gesundheitlichen Gründen die Luxusversion; getrocknetes Holz auf Paletten).
Mein Fazit: eine moderne Heizungsanlage erhöht den Wohnkomfort und ist, spätestens, wenn man älter wird, sicherlich wünschenswert.
Ich konnte aber in 5 Jahren mit diversen Berechnungen nicht herausfinden, wo und wie sich da Geld sparen läßt.
Bis die Investition abbezahlt ist, ist schon wieder neue Technik fällig.
Und wenn ich morgens aus dem Fenster schaue, qualmen rundherum die Schornsteine, weil jeder Raum 20 Grad haben "muß" - uns reicht es, wenn es abends kuschelig ist, je nach Wetterlage wird hier im Moment erst nachmittags angeheizt. Von daher lasse ich die schlauen Sprüche mit den "energiefressenden" Öfen auch nicht gelten, wer einen Ofen hat, hat meistens auch eine persönliche Isolierschicht ;) .
Mein Fernziel: eine Heizungsanlage (am liebsten KWK mit bis dahin hoffentlich ökologischem Treibstoff), die die Bude auf Grundtemperatur und bei Abwesenheit frostfrei hält. Die Öfen bleiben stehen, für Stromausfall und wenn man´s punktuell kuschelig haben will.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#6

Beitrag von WernervonCroy » Do 27. Dez 2012, 07:59

ja der Öltank tüv.

Einzelholzöfen scheiden leider aus. Frau mags bequem. mir wäre es so am liebsten, weil geringste kostem und auch sonst einfach. Zweite Variante wären Pelletseinzelöfen.
Gedämt wird bei mir von aussen, so ca. 10 cm, allerdings diffusionsoffen mit Holz verkleidet. Klar bringt das dämmen einiges, übertreiben wollte ich das allerdings auch nicht. Aber die frage nach WW und Heizung bleibt trotzdem.
Nun habe ich durch einen unverschuldetem Autounfall die nächste Idee.
Die Karossie ist bzw hat nur noch Schrottwert, aber mit dem Motor könnte man doch sicher was machen. Dachte da so ein BHK mit PÖL und damit gleich noch damit heizen?
Elektromotoren hätte ich auch ein paar rumliegen, nur so richtig durchtdacht ist das Ganze natürlich noch nicht!
Zumal ich immer noch auf einen Gutachter warte, der erstmal das Auto begutachtet.
Lebe dein Leben.
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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#7

Beitrag von roland » Do 27. Dez 2012, 10:42

Hi,
ich hatte mal ein ähnliches Haus beinahe gekauft - in so fern war die Überlegung auch da.
Holzvergaser: super um einen Wasser-Pufferspeicher schnell und mit vergleichsweise wenig Holz aufzuladen = mit einer intelligenten Zentralheizung sehr gut.
Intelligente Zentralheizung: Großer Pufferspeicher!!! Heizschlangen in die Wände/Böden dort, wo es warm sein soll (hinter der Couch, in der Dusche, ....), Rest nur leicht geheizt über Flächenheizungen.
Damit wäre auch die Grundbedingung für eine Solarunterstützung gegeben: Heizen mit niedriger Vorlauftemperatur.
Und durch den grossen Speicher kannst Du in der Übergangszeit mal mit 2 Ladungen Holz richtig einheizen und hast dann ne Weile wieder Ruhe
Und dann noch den schönen Küchenofen und Einzelöfen für wenns mal richtig saukalt ist (täglich einheizen wollt ich auch nicht ;) )

Mit Wärmepumpen steh ich gefühlsmässig nich so gut, da sie halt doch immer Strom brauchen, außerdem weis ich nicht, wie das mit dem Energie aus den Boden ziehen ist.
Tiefe Bohrungen wissen wir heut noch nicht, was wir damit anstellen und bei flachen Kollektoren kühlt der Boden aus = wenn gleichzeitig angebaut werden soll ungünstig in der Übergangszeit.
Aber auch für diese wäre die oben beschriebene Zentralheizung gut nutzbar.

Also in Kurzform: grosser Pufferspeicher, Heiztechnik für niedrige Vorlauftemperatur. Den Puffer kannst Du dann wie Du willst hochheizen, im Notfall (Urlaub) sogar mit Gas ;)


Roland

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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#8

Beitrag von marion » Do 27. Dez 2012, 10:51

Hi Frank,

hast du dir das mit der Dämmung schon mal ausgerechnet ? 10 cm klingt verdammt wenig. Zumal es ja scheinbar ein Fachwerkhaus ist und ich mal vermute, dass es dann diese typischen zierlichen Wandstärken hat. Und ein Fachwerk dämmen ? Wie willst du das denn anstellen ohne das es kaputt geht ? :hmm: :aeh:

Schade, dass deine Frau keine Einzelöfen will. Ich hatte mal über einen Bullerjahn nachgedacht, mit Ableitungen in die verschiedenen Räume. Nachteil: man muß öfters nachlegen.

Heizen ist und bleibt eine teure Angelegenheit und ich denke, da wird noch ordentlich an der Preisschraube gedreht. Wieso willst du keinen Holzvergaser mehr ? Ist zwar ein bissi Arbeit, aber ich vermute mal, dass es die preiswerteste Heizmethode überhaupt ist. UND: du hast doch eigenes Holz. Fazit: billiger wird`s nimmer. Ich würd es wohl so machen. Und im Hinblick auf die Zukunft ( man wird ja nicht unbedingt jünger ) würde ich vielleicht eine Kombiheizung wählen. Ist auch praktisch, wenn man im Winter mal in den Urlaub will.

TÜV Prüfungen sind nicht sooo wild, muß ich bei meinem Gastank auch ab und an machen lassen. So schlimm ist das nicht und ich find das auch sehr sinnvoll, jedenfalls bei meinem 2300 Liter Gastank. Den mag ich gerne sicher...

>>> aufs Dach Solarthermie und Fussbodenheizung in den Wohnräumen.....>>>
Na ja, wenn das Geld knapp ist, würd ich erstmal die Grundvariante wählen. Holzvergaser mit großem Pufferspeicher wäre doch schon mal ein Anfang.

Ich bin ja mal neugierig: wenn ich das richtig verstanden habe, hast du ein Fachwerk. Unten gemauert, oben Fachwerk, ja ? Fachwerk außen mit Platten abgedeckt, innen mit Rigips verkleidet ?

Liebe Grüße,
Marion

P.S.: Roland war schneller :)
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#9

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 27. Dez 2012, 10:56

Moin,
ich steh auf Einzelöfen, weil ich nix haben will, wo komplizierte Technik dran ist, die mit Sicherheit immer genau dann ausfällt, wenn's gar nicht paßt. :lol:
Klappe auf, Holz rein, Klappe zu = warm.
Das reicht mir persönlich völlig aus, und ich hab schon mal 7 Jahre ganz gut damit gelebt, und würde es jederzeit wieder so tun - Duschwasser kam allerdings aus nem Durchlauferhitzer, aber bei 2 Leuten ist das noch vertretbar.
Und unbequem finde ich Holzöfen nicht, dafür ist die Wärme zu angenehm.... :engel:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Meinungsaustausch Heizung/Warmwasser Altbau

#10

Beitrag von AlterSchwede » Do 27. Dez 2012, 15:18

Ich denke auch daß ein altes Haus am "besten funktioniert" wenn man sich an die Technikenund Gewohnheiten hält für die es einst erbaut wurde. Und das sehr wohl auch mit Blick auf die Heizkosten!
Viele Probleme beim Altbau stellen sich ja eigentlich erst in der Kombination von moderner Technik und modernen Gewohnheiten. Jemand der eine Zentralheizung hat will praktisch sämtliche Räume "durchheizen". Letzteres bedeutet mit Blick auf dünne Wandstärken wie sie im Holz- aber auch Fachwerkbau üblich sind natürlich daß die Heizkosten ohne Zusatzisolierung recht gewaltig ausfallen. Wer darauf nun mit zusätzlicher Isolierung antwortet holt sich wiederum weitere Probleme buchstäblich ins Haus wie Kondensfeuchtigkeit just dort wo Feuhtigkeit Gift für das Haus ist... Pilzsporen zur Allergiesensibulisierung und dergl. mehr.

Diese Gesamtproblematik stellt sich hingegen gar nicht wenn man das Haus so benutzt wie es von Anfang an gedacht gewesen war. Wer mit Einzelöfen heizt, der heizt im Regelfall nur die Räume die er konkret benutzt. Der "dünnwandbedingte" Energieverlust mag dann zwar im beheizten Raum erheblich größer sein als bei einem "supertoll-isolierten" Vergleichsraum - Aufs gesamte Gebäude bezogen ist der Energieverlust indes trotzdem klein weil viele weitere unbeheizte Räume derweil praktisch keine Wärmeenergie an die Umwelt abgeben. Hinzu kommt natürlich noch die Überlegung daß die Energie bei Einzelöfen billiger kommt als bei Zentralheizungen. Da kann man ja eben anstatt zu joggen selber mit anpacken und Holz hacken...

Und auf der Kostenseite wäre ja noch zu bedenken daß ein Altes haus extrem reparaturfreundlich ist. Ein einigermaßen geschickter Mensch kann da eigentlich Alles selber machen... Sobald man da moderne Technik reinholg ändert sich das grundlegend. Und da wäre ja noch festzuhalten daß moderne Technik nur eine sehr überschaubare Lebenserwartung hat. Eine Heizungsanlage hält so über den Daumen rund 30 Jahre... was für ein Zeitraum mit Blick auf ein altes Haus... In 100 Jahren 3x die ganze Technik raus und andere "bessere" rein... Das kostet nicht nur... das ist auch jedes mal wieder ein recht gravierender Eingriff in die Substanz...

Der einzige Pluspunkt moderner Technik ist Komforgewinn. Allersings ein Komfort den man eben auch erstmal bezahlen muß... also für den man Arbeiten gehen muß (was wiederum nicht komfortabel ist... :D). Dann lebt man halt in einem Haus in dem man kein Holz hacken - tragen - Asche leeren - etwas mehr saubermachen muß... lebt in einem Haus in dem alle Räume immer gleich-perfekt temperiert sind... undsoweiter.
Die Frage ist dann ja nur: Warum will man in einem Altbau leben wenn man Wert auf diesen Komfort legt? Ist einem dann "ein bissl Ambiente" wirklich so viel wert? :hmm:
Ich persönlich denke es ist schon das Experiment/Wagnis wert sich mal auf ein Altes Gebäude einzulassen und nicht nur krampfhaft versuchen das Gebäude heutigen Vorstellungen anzupassen. Im Alten steckt da oft ganz nebenbei sogar die Antwort auf viele Probleme der Gegenwart. In der beheizten "alten Stube" entsteht plötzlich auch wieder sowas wie Familienleben um den Ofen herum. In so einem Haus zieht sich eben nicht Jeder sofort in die Computerecke seines Zimmers zurück um dort zu vereinsamen... Man spricht mehr miteinander... lacht mehr miteinander... spielt mehr miteinander... macht mehr miteinander.

All das kann man natürlich problemlos wegmodernisieren... was dann bleibt ist halt ein "modernes Haus" mit hemeliger Optik... Gewissermaßen Gartenzwerg neben der Thuyenhecke...
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]

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