Holz-Zentralheizung ohne Strom?

Sonne, Wind und Feuer
Manfred

Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#1

Beitrag von Manfred » Di 30. Okt 2012, 15:11

Geht das noch?
Hintergrund wie gehabt: Haus ohne Stromanschluss. Stromversorgung über Solar. Gerade im Winter, wenn die Heizung läuft, ist der Strom knapp.

Gibt es überhaupt noch eine zulässige Möglichkeit, eine neue Zentralheizung ohne Strombedarf zu errichten?
Bei der Wärmeverteilung könnte man auf die klassische Schwerkraftheizung zurückgreifen.
Aber wie sieht es mit dem Kessel aus? Gibt es Heizkessel ohne Gebläse etc., die die heutigen Grenzwerte für die Verbrennung einhalten?

Von einem BHKW als Heizung möchte ich absehen, wegen der hohen Anschaffungskosten, den Brennstoffkosten und der geringen Auslastung. Außerdem fällt genug Brennholz an.

Die alternative Einzelofenheizung hat ihren Charme, ist aber sowohl vom Komfort als auch dem Dreck (ständig Holz in die Wohnung tragen und Asche raus + Rußablagerungen etc.) einer Zentralheizung unterlegen.
Und wenn ich die kosten für 2 gute Grundöfen rechne, bin ich von einer normalen Zentralheizung nicht weit weg.

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kraut_ruebe
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Di 30. Okt 2012, 16:16

es gibt ein konezpt für ein hauskraftwerk, welches sämtliche benötigte energie für den haushalt liefert. also heizung und strom auf der basis von verbrennung von grünabfall, wobei in etwa ein drittel des grünabfalls eines durchschnittlichen grundstückes dafür benötigt wird (der rest soll für den boden bleiben).

die anschaffungskosten sollten sich innerhalb von 10 jahren amortisiert haben, wobei diese berechung sich darauf stützt dass das nicht als einzelstück hergestellt wird sondern zumindest ne kleinserie wird.

wenn du magst kann ich versuchen von diesem konzept details zu bekommen, dass mir das gelingt kann ich aber nicht garantieren. aber vielleicht kann es hier jemand sowieso nachvollziehen wie es gehen kann? mit ner automatischen nafüllung a la hackschnitzelnachfüller kann man es dabei ja auch versehen.
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#3

Beitrag von tanzi » Mi 31. Okt 2012, 06:44

Hallo

Unser alter Kessel funktioniert noch ohne E-Anschluss (den würden wir 2013 ausbauen ?)
Mein Bruder hat in seinem Haus so was in der Art in fast neu = einen Küchenherd mit Wasserführung.

Google mal küchenherd wasserführend

lg
liebe Grüße aus dem schönen Traisental
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#4

Beitrag von Bunz » Mi 31. Okt 2012, 07:30

Hallo Manfred,
Du hast es bereits genannt: Schwerkraftheizung!
Ich habe jetzt keine Lust zum Gurgeln, aber ein Schwerkraftkessel dürfte doch zu finden sein.
Einziger Nachteil der Schwerkraftheizung ist doch der relativ große Rohrquerschnitt, der benötigt wird.
lg
Bunz
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#5

Beitrag von smallfarmer » Mi 31. Okt 2012, 09:04

Manfred, guckst du einfach bei meinen "Amish Freunden". Die machen das teilweise ja auch ohne Strom. http://www.hilkoil.com/domesticcoil-install.pdf . Ich denke , das ist praktikabel.
Smallfarmer

Benutzer 146 gelöscht

Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#6

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 31. Okt 2012, 09:54

Ich denke, das Problem von Manfred isr eher, dass er keinen Heizkessel findet, der SOWOHL für reine Schwerkraft-Zirkulation ausgelegt ist, ALS AUCH den aktuellen Abgas und Effizienz-Vorschriften genügt.
Ich fürchte, da wird nur eine Kompromisslösung in Frage kommen, - entweder ganz ohne Strom aber illegal, oder zumindest bei der Kesselsteuerung ein wenig Stromverbrauch. Wenn die Rohrquerschnitte in der Wärmeverteilung für Schwerkraftzirkulation ausgelegt sind und der Kessel ein wenig überdimensioniert wird, müsste er eigentlich auch ohne Zirkulationspumpe auskommen. Die Regelung und ggf. Gebläse brauchen nicht so viel Strom, d.h. da würde eine kleinere Akku-Bank plus Wechselrichter als Ergänzung zur PV-Anlage zur Versorgung ausreichen.

Gruß

frodo

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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#7

Beitrag von roland » Mi 31. Okt 2012, 10:20

Hi Manfred,
Da Du ja teilweise Solarstrom hast, was haltest Du von einer Kombination:

Wasser aufheizen: eine Heizung mit Lüfter für bessere effizienz (Holzvergaserofen zb) und eine Möglichkeit, über den eh obligatorischen Holzofen ;) im Notfall das Wasser per Schwerkraft aufheizen zu können. Somit wäre beiden gedient. Kaminstellen mit Wärmetauscher für Wasser gibts ja auch zugelassene.

Heizen: eine reine Schwerkraftheizung ist sehr ineffizient - niedertemperatur wird da nicht gehen. Daher denk ich mir ein Rohrsystem, das für Schwerkraftheizung knapp ausgelegt ist, aber im normalfall mir ner kleinen Umwälzpumpe gesteuert betrieben wird. Is kein Strom da: Bypass zur Pumpe öffnen = Notheizung.

Roland

Manfred

Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#8

Beitrag von Manfred » Mi 31. Okt 2012, 10:46

frodo hat geschrieben:Ich denke, das Problem von Manfred isr eher, dass er keinen Heizkessel findet, der SOWOHL für reine Schwerkraft-Zirkulation ausgelegt ist, ALS AUCH den aktuellen Abgas und Effizienz-Vorschriften genügt.
Genau so ist das.
Wie man illegal was zusammenbasteln könnte, ist mir schon klar.

Der Leistungsbedarf der Kessel für Regelung und Lüftung soll bei knapp 0,1 kWh pro Stunde Brenndauer liegen. Dazu kommt die Umlaufpumpe.
Lasst es 1 kWh am Tag sein in der Zeit intensiven Heizens. Die muss man im tiefsten Winter mit Solarmodulen erst mal erzeugen, zumal dann ja für alle andere Anwendungen der meiste Strom benötigt wird.

Und das komplette Programm 2-fach vorzuhalten, einmal zentral und einmal über Einzelöfen, geht ganz schön ins Geld.

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Theo
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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#9

Beitrag von Theo » Mi 31. Okt 2012, 12:18

Manfred hat geschrieben:Und das komplette Programm 2-fach vorzuhalten, einmal zentral und einmal über Einzelöfen, geht ganz schön ins Geld.
Dann würde ich die Zimmer eher so auslegen, dass im Notfall die wichtigsten mit einem ordentlichen Holzofen geheizt werden können. Die anderen sind dann eben Luxus.
Gruß
Theo

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Re: Holz-Zentralheizung ohne Strom?

#10

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 31. Okt 2012, 15:27

Manfred hat geschrieben:
Der Leistungsbedarf der Kessel für Regelung und Lüftung soll bei knapp 0,1 kWh pro Stunde Brenndauer liegen. Dazu kommt die Umlaufpumpe.
Lasst es 1 kWh am Tag sein in der Zeit intensiven Heizens. Die muss man im tiefsten Winter mit Solarmodulen erst mal erzeugen, zumal dann ja für alle andere Anwendungen der meiste Strom benötigt wird.

Und das komplette Programm 2-fach vorzuhalten, einmal zentral und einmal über Einzelöfen, geht ganz schön ins Geld.

:hmm: 100W für Regelung und Ventilator?! Bist Du sicher? Oder ist da der Strom für die elektrische Zündung mit eingerechnet..? ;)
Eine Hocheffizienz-Umlaufpumpe braucht, je nach Anlagengröße, 5-10W für ein Einfamilienhaus.
Ein größerer Pufferspeicher könnte in Zeiten ausreichenden PV-Strom-Angebotes aufgeladen, und dann mit ~ 0,5kWh/Tag wieder entladen werden (WR-Wirkungsgrad eingerechnet), wenn er nicht ohnehin auf Schwerkraft-Zirkulation ausgelegt ist. :)
Ansonsten plädiere ich für einen ZUSÄTZLICHEN zentralen Grundofen als Backup. :duckundweg:

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