"Auswandern" mit Kindern

Was halt nirgendwo passt
viellieb

Re: "Auswandern" mit Kindern

#41

Beitrag von viellieb » Mo 25. Okt 2010, 15:32

zaches - auf Entzug (gibt es eigentlich so Entwöhnungspflaster für Mannsucht???)
Ööhm Kotzen müssen ist schon mal ein Anfang... :pfeif:
bei mir hilft da nur die Holzhammer Methode...
Heist, Rosarotebrille abnehmen und der Realität ins Auge sehen (zitat,Bunz: Und nun mußt Du Dir klar machen, daß es die "Gegenseite" eben NICHT so sieht. Niemand ist "Schuld". Niemand.
Es ist passiert, und es ist eben so. Fertig.)
danach nen ordentlichen hieb mit der SelbstachtungsPeitsche und immer Positive Scheiße denken..

p.s. es gibt keine Entschuldigung für Körperliche Gewalt... nicht mal bei Notwehr..



lg derphilipp

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Theo
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Re: "Auswandern" mit Kindern

#42

Beitrag von Theo » Mo 25. Okt 2010, 19:58

Landfrau hat geschrieben:Da ist wohl etwas verwirrt ...
Was wohl daran liegt, dass dieses Wörtchen so flexibel ist...
Landfrau hat geschrieben:"Lieben" ist ein Strom von Wärme und Wohlwollen. Von einem zum anderen. Nicht mehr und nicht weniger.

"Lieben" ist nicht Habenwollen, nicht Besitzenwollen, nicht Kontrollierenwollen, nicht Geliebtwerdenwollen.
Klingt etwas abstrakt :aeh:
Landfrau hat geschrieben:"Ich brauche dich" "ich will dich" - das ist kein Strom von Wärme von mir zu dir, sondern ein Sog von Unerfülltheit.
Folgt die "Erfülltheit" nicht aus dem Besitz?
wie auch immer: Kürzere Zeit zu lieben, ist wohl ungleich leichter, als längere Zeit :watt:
Gruß
Theo

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Re: "Auswandern" mit Kindern

#43

Beitrag von zaches » Di 26. Okt 2010, 07:40

Liebe Landfrau,

die selbstlose Liebe.

Die Gefühle, die ich meinem Mann gegenüber hatte, waren sehr vielfältig. Und da war auch LIebe darunter, wie Du sie beschreibst.
Die Gefühle, die ich ihm gegenüber nun habe, sind ebenso vielfältig, sehr heftig, inkl gekränktem Ego durch die ganze Lügerei........
..................und unter dem ganzen Chaos finde ich wieder die Liebe, von der ich mich einfach weigere anzunehmen, daß sie etwas Schlechtes ist.

Weißt Du, ich habe ihn so genommen wie er war - wollte ihn n icht ändern oder umerziehen, und dennoch musste ich mich verändern, damit er sich besser fühlen konnte, unbewusst habe ich es zuerst gemacht, dann bewusst wieder versucht zu meinem eigenen ich zu finden, beides hat nicht funktioniert......

Mir rauscht das Blut in den Ohren, wenn ich noch mehr darüber nachdenke - ich trauere, weil ich glaube, etwas wunderbares verloren zu haben, ich habe gekämpft, jahrelang, und habe ihn nun doch gehen lassen, denn hier war er nicht glücklich, ich habe ihm nicht gereicht.

Liebe stärkt wohl - aber unerwiderte Liebe schwächt....... zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

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Re: "Auswandern" mit Kindern

#44

Beitrag von Little Joe » Di 26. Okt 2010, 18:55

zaches hat geschrieben:denn hier war er nicht glücklich, ich habe ihm nicht gereicht.
... das mag im Moment für dich so aussehen, aber aus Erfahrung weiss ich (leider) dass einen dass nur runter zieht. Du hättest ihm doch "gereicht", wenn ihr die selbe Idee vom Leben hättet. Das schwerste ist sicherlich zu erkennen, dass man die Lebenswege nicht mehr übereinander bringen kann. Ein Stück geht man zusammen, dann trennen sich die Wege (unbemerkt) laufen noch ne Zeit paralell nebeneinander und irgenwann weicht einer ab. Du konntest ihm nur das geben, was du hast, was du bist alles andere lag nicht in deiner Macht.
Manchmal versteht man das alles im Moment nicht und braucht sicher eine ganze Zeit um zu erkennen woran es gescheitert ist. Nun ich hab dich bei Tanja kennen gelernt und irgendwie ist den ganzen Menschen die dort waren in diesem Jahr ne Menge Mist passiert. Kommt es mir nur so vor oder warum heften sich Tragödien stets an die Fersen von Menschen die das am wenigsten verdient haben. Während die richtigen Arschlöcher auf dieser Welt nicht nur die Gelegenheit haben ihre Partner unglücklich zu machen sondern oftmals auch noch Dritte. :hmm:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: "Auswandern" mit Kindern

#45

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 26. Okt 2010, 19:42

Ich kann mich Joe nur anschließen - das mit dem "nicht gereicht" stimmt schlicht nicht.
Entweder man geht zusammen im Geschirr, weil man eine gemeinsame Vision hat, wie man leben möchte, oder einer verdünnisiert sich, wenn es ihm zu anspruchsvoll/zu arbeitsreich/zu anstrengend/zu unbequem wird....
Das muß nicht mal physische Flucht sein, sondern kann sich durch zunehmend mangelndem Interesse am anderen ausdrücken, das ist genauso quälend.

Früher war die Vision klar: heiraten, was erreichen, Haus bauen, Kinder kriegen, gemeinsam alt werden - sie mit ihrem Kaffeekränzchen, er mit seinem Fußballverein als Ausweichmöglichkeit, aber letzten Endes wenigstens nach außen das Roman-Idyll - "bis daß der Tod euch scheidet".

Heute ist das einfach nicht mehr so klar - es gibt viele alternative Lebensmodelle, und oft wechselt man "einfach", wenn das erste eben zu anstrengend oder gar völlig spaßfrei wird. Verantwortung für Kinder bis zum Berufsabschluß scheint mir sehr selten geworden, bei meinen Kunden sind ne Menge Patchwork-Familien dabei, wo die Kinder eben nicht nur von einem Partner sind, sondern in einem Extremfall sogar von 8 (neuer Lover, neues Kind...die Dame ist noch keine 30, und 6 Kinder sind in Pflegefamilien :bang: ).

Daß die Männer gehen, ist eher selten, entweder sie werden rausgeworfen, oder die Frauen gehen samt Kindern. Damit sind in 95% aller Fälle beide Teile AlgII-Dauerkunden - die Frau, weil sie zuwenig verdient, wenn sie denn überhaupt arbeiten geht, und der Mann, weil der Unterhalt ihn knebelt bis zum geht-nicht-mehr (wer für 3 Kinder Unterhalt zahlen soll bei einem Netto-Einkommen von 1300€, mit dem die Familie als Ganzes so grad eben über die Runden kam, häuft bis zum Ende der Ausbildung des letzten Kindes ganz locker Unterhaltsschulden in mittlerer 5stelliger Höhe an - und die bleiben auch bei Privatinsolvenz). Richtig übel ist dann immer, wenn ein neues Baby "die Ehe retten soll" - das vervielfacht nur den Streß. :roll:

Und zaches....nein, du liebst IHN NICHT mehr.
Was du liebst, sind seine guten Seiten, die schönen Momente eurer Beziehung, wunderbare Erinnerungen.
Mensch neigt dazu, die schrecklichen ganz schnell zu vergessen und den Heiligenschein beim anderen nachzupolieren, bis man sich drin spiegeln kann.
Was jetzt grad passiert, ist der Wunsch, ihm zu beweisen, daß du besser bist als seine Betthupferl, und ihm zu demonstrieren, was er doch alles an dir hatte.

Nur ist das genau das, was er nicht will - du könntest jetzt Miß Universum und Marilyn Savage (die Frau mit dem 215er IQ) sein, er würde doch nur wieder versuchen, dich kleinzukriegen, damit du dich schlecht fühlst und er seine Überlegenheit genießen kann.
Das ist einfach ein Ego-Krieg, grad mit der "Laß es uns doch nochmal versuchen"-Nummer, das geht in die Hose und endet immer noch übler als bei der ersten Trennung (ich weiß, wovon ich rede, und mußte es dreimal haben, bis ich es endlich begriffen hab... :roll: ).

Dein Mann hat ganz offensichtlich keine Lust auf Freizeit-SVler, Kinderaufzucht mit allen Feinheiten inkl. Brechdurchfall , und vor allem keine Frau, die ihn eben nicht bewundernd aufs Podest stellt und anbetet, sondern Partnerin in allen Belangen/Entscheidungen sein will.
Das ist dann nämlich anstrengend, wenn man nicht auf demselben Level ist, und du hast selbst gemerkt, daß es dir nicht bekommt, dich zu verbiegen.
Das ist einfach nicht der Mann für dich, keine Augenhöhe.
Zuzuschlagen war nur der letzte Beweis dafür - und die Hemmschwelle sinkt nach dem ersten Mal drastisch (auch da weiß ich, wovon ich rede).
Mach nen Haken an diesen Mann - der wird sich nicht ändern in eine Richtung, die dir gefallen würde, und du auch nicht in eine von ihm gewünschte.

Laß Trauer zu, auch Wut und Ärger und Scham, aber leb es aus und laß es hinter dir - eure gemeinsame Zeit ist vorüber, alles andere wäre nur noch künstliche Beatmung mit Herz-Lungen-Maschine...
Es gibt da kein "wir" oder "uns" mehr - seine Entscheidung war mit dem Schlag klar genug, oder?
(ich werd meine Geschichte hier nicht öffentlich erzählen, aber glaub mir, dir würden sich die Fußnägel aufrollen vor lauter "wie konntest du nur?" - ich hab das, was du grad hast, schon dreimal, wenn auch ohne Kinder (ein Extra-Thema :roll: ) hinter mir).

Es wird besser, glaub mir, aber kreise nicht in Gedanken nur um das, was du HATTEST (oder glaubtest zu haben), sondern um das, was du haben wirst und möchtest und auch verdienst und vor allem WILLST aus dir selbst heraus.

Bauch rein, Brust raus - eine Königin geht immer grade..... :schmetterling:

Mitfühlende Grüße, Sabine

Landfrau

Re: "Auswandern" mit Kindern

#46

Beitrag von Landfrau » Fr 29. Okt 2010, 14:29

Theo, zaches,

das ist wohl wieder etwas verwirrt ;-).

Der Sprachgebrauch in diesem fall.

- Die Liebe ohne ein Selbst, welches bedürftig ist und gefüllt werden will, ist tatsächlich in dem Sinne abstrakt, als dass sie kein solitäres Objekt hat. Schon gar keines, welches sie im Zugriff haben will, besitzen.
Dieser Wärmestrom (nein, nicht mit Thermometer meßbare Wärme ;-)) "liebe" kennt kein gegenteil.
Niemals kann sie sich in Hass verwandeln.

- Die Liebe im Sinne einer erwünschtermaßen gefühlsintensiven, erotischen, ausschließlichen und auf Dauer angelegten Partnerbeziehung ist das, was zaches hier in alles Ausführlichkeit beschreibt und worauf auch in vielen beiträgen eingestiegen wird.
Diese Art "Liebe" kann sich sehr wohl in Hass verwandlen.
Diese LIebe fußt auf Begehren (den anderen, sexuell) und Wollen (dass die PArtnerschaft die og Attruíbute haben möge) und Bedürftigkeit ("ich brauche dich, ich will dich, für immer").

Das Wollen ist eine - die? - Quelle von Leid. Wann immer man das, was ist, nicht will, entsteht Leid.
Will man die og Partnerschaft und hat sie nicht, ist Leid da - nicht, weil die Partnerschaft nicht da ist, sondern weil man wünscht, dass sie da sein möge.

Das sind tatsächlich zwei Paar Schuhe.

zaches wünsche ich einmal mehr die Freiheit vom Wollen.

Alles Liebe, liebe alles, Landfrau

Benutzer 72 gelöscht

Re: "Auswandern" mit Kindern

#47

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 29. Okt 2010, 15:29

hallo!
Landfrau hat geschrieben:Die Liebe ohne ein Selbst, welches bedürftig ist und gefüllt werden will, ist tatsächlich in dem Sinne abstrakt, als dass sie kein solitäres Objekt hat. Schon gar keines, welches sie im Zugriff haben will, besitzen.
.....

nur ich zumindest.... Ich kenne niemanden, der diese Form der Liebe für einen "Partner" empfindet, einen, mit dem man heißen nicht warmen :pfeif: ... haben kann und mit dem man ein Leben aufbauen will und mit dem man eben auch trotz (oder wegen??) dieser Liebe streitet.
Das ist eine ganz andere Form der Liebe als die selbstlose, alles verströmende.
Letztere empfindet man eher als Art "Grundgefühl" allem gegenüber - ich kann diese Form der Liebe zum Beispiel schwer vom Glücklichsein unterscheiden :watt: - aber daneben kenne ich auch die "egoistische, weil begehrende" - und auch noch andere Formen:
die Liebe zu meinen Kindern
die Liebe zu meinem Land
etc.

Ich finde es ist ok so - es gibt eben nicht nur eine Form der Liebe und
"selbst-los" sind wir alle nicht!
Sonst müssten wir wohl sterben - man darf ja nicht mal Pflanzen essen, weil die doch auch leben wollen (ist zwar nicht ganz meine Sicht der Dinge, aber rein theoretisch ist Essen das Egoistischste, was man tun kann...)
Liebe ist eben nicht Liebe

und es ist völlig "normal" und ok (in Maßen natürlich), dass man seinen Partner "besitzen" will - sonst wär das Leben ja fad und wir täten alle als dürre und asexuelle Mönche und Nonnen ganz im Dienste an den Ärmsten aufgehen - selbstverständlich (!!) ohne jemals Kinder in die Welt zu setzen....

Wer so leben will, der soll - der übliche Weg ist es nicht ;)

p.s.: @zaches:

AUCH ANDERE MÜTTER HABEN SCHÖNE SÖHNE .... :nick:

liebe Grüße!

Landfrau

Re: "Auswandern" mit Kindern

#48

Beitrag von Landfrau » Fr 29. Okt 2010, 16:01

Hi ina maka,

dass du die verströmende selbst-lose Liebe nicht vom Glück unterscheiden kannst, ist ganz genau richtig!

Dass wir alle nicht selbst-los sind, hoffe ich nicht. Glaube ich nicht. ich treffe - selten, aber mit wirklicher Freude - Menschen, die frei sind davon. Solche Begegnungen sind die Perlen des Daseins.

Dass asexuell lieben müsste, wer sich verströmt, dem widerspreche ich aus eigener Erfahrung. :-)))
Die Hingabe ist das Wunder, nicht der Besitz!

Dass es norm-al ist, einen menschen, den Partner besitzen zu wollen, klar, beobachtet man immer und überall.
Wer aber wird daran glücklich?

Dirk / Granit500 hat an einer Stelle die Liebe beschrieben, die er zu seiner Tochter empfindet - das war eine ohne etwas zu Wollen. Berührend und schön.

Du hast schon recht, der "übliche Weg" ist ein anderer - Zaches stolpert diesen gerade entlang.

Noch ein paar Klugschnacker zum Schluss:

Quelle, nicht Senke zu sein ist Liebe.

Ein jeder sei des anderen Diener.
(aus JApan, erst lesen, dann denken, dran nochmal drübernachdenken, ob es sinnig ist, hier die Protestkeule herauszuzerren ;-)).

Einen wunderbaren Tag, LAndfrau

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Minze
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Re: "Auswandern" mit Kindern

#49

Beitrag von Minze » Fr 29. Okt 2010, 17:52

Landfrau hat geschrieben:
Ein jeder sei des anderen Diener.
Sehr schön und weise. Denn wenn ein jeder des anderen Diener ist, passt es doch wunderbar.

Ich wüßte auch nicht, warum hier die Protestkeule gezogen werden sollte.
Liebe Grüße
Minze

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Re: "Auswandern" mit Kindern

#50

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 29. Okt 2010, 17:58

:mrgreen: Ich würde weglaufen, wenn mein Partner(! Augenhöhe, gleichberechtigt) sich in diesem Sinn verhalten würde - aber wahrscheinlich hab ich ne völlig andere Auffassung von "dienen" als ihr.... :pfeif: :mrgreen:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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