Theo hat geschrieben: also Wölfe und andere Raubtiere sind lieb, weil Natur, Autos sind böse.
Ja, klar Theo, genau das meint der "moderne Mensch".
Den Vergleich Auto-Wolf kann man aber in der Tat gut dazu heranziehen, die möglichen Gefahren, die durch einige Wolsfrudel möglicher Weise für Spaziergänger entstehen könnten, zu relativieren bzw. sie ins richtige Licht zu rücken. Die Gefahren durch den Straßenverkehr sind nämlich allgegenwärtig und täglich geschehen Unfälle mit tödlichem Ausgang. Daran ist der moderne Mensch gewöhnt und niemand würde deswegen ernsthaft für die Abschaffung von Autos plädieren. Zudem gibt es Umweltbelastungen, die die verschiedendsten tödlichen Krankheiten zur Folge haben und unzählige andere Möglichkeiten, ums Leben zu kommen.
Und da soll es sinnvoll sein, seine Zeit mit der Angst vor Raubtierangriffen zu verbringen und gegen sie mobil zu machen, obwohl sie es sogar im Normalfall tunlichst vermeiden werden, einem überhaupt zu begegnen? Wenn Dir der Vergleich mit den Autos nicht schmeckt: Durch Wildschweine oder Weiderinder zu Schaden zu kommen, ist ebenfalls wesentlich wahrscheinlicher als durch Wölfe, wenn man sich passend dumm verhält oder einfach Pech hat.
Zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges waren die Bedingungen andere. Die Menschen haben damals ganz anders gelebt und das Verhältnis von Räubern und Beutetieren war auch ein völlig anderes. Der größte Räuber in unseren Breiten ist immernoch der Mensch. Er ist Nahrungskonkurrent des Wolfs, nicht aber seine Beute. Erst wenn die Wolfspopulation sehr groß wäre und andere Beute nicht mehr im ausreichenden Umfang verfügbar wäre, würden Wölfe Jagd auf einzelne Menschen machen. Aber dazu würde es sowieso nicht kommen, weil der Mensch dann sicher den Konkurrenten schon längst vorher wieder dezimieren bzw. ausrotten würde.
Was die unmittelbare Gefahr von Leib und Leben für den Menschen durch Raubtiere betrifft, so tendiert die schlicht gegen Null und ist daher kein Argument. Dass Bauern und Schäfer in Wolfsrevieren sich zu recht um Ihr Vieh sorgen, steht hingegen auf einem ganz anderen Blatt. Deren Ängste sind begründet und nachvollziehbar.